Wer ist wirklich verantwortlich für den Eindruck, den das Theater in Thüringen auf den Bürger machte?

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das beitragsbild das den reichstag in berlin unter 8KxdbYC4SLGZKAVR6SJM8A ZD0ISvqeSx6G5JpB6aJrLQ

Nach den Berichten im ÖRR kamen auch bei mir Gedanken an Weimar auf. Die Thüringer sind wie­der Vorreiter im Kampf gegen die Demokratie. 

Die Einordnungen der Geschehnisse waren heu­te aller­dings so unter­schied­lich, dass ich noch ver­un­si­cher­ter bin als ges­tern. Die NZZ und Cicero ver­tre­ten ande­re Ansichten als die FAZ oder der Spiegel. Wenn es doch anders wäre und ich nicht vor­her schon geahnt hät­te, wel­che die­ser Zeitungen wel­che Position ein­neh­men wird!

Gestern Abend war die Bewertung des gest­ri­gen Nachmittags im thü­rin­gi­schen Parlament durch den Juristen und Blogger Maximilian Steinbeis (Verfassungsblog​.de) ein­deu­tig. Er hat­te das mög­li­che Vorgehen der AfD vor Monaten schon geweis­sagt. Waren die Eindrücke bzw. sein Resümee iden­tisch mit dem, was ich nur aus­schnitt­wei­se im WDR-Fernsehen gese­hen hat­te. Ich fürch­te: Nein.

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Ich traue mir kei­ne Schlussfolgerung die­ses ers­ten und unschö­nen Eklats in Thüringen zu. Steinbeis ist übri­gens bei einem Kongress der Grünen im letz­ten Jahr auf­ge­tre­ten. Schon die Kulisse dient AfD-Fans dazu, bei X Steinbeis’ Mitgliedschaft bei den Grünen zu ver­kün­den. Parteilichkeit ist bei links-grün so etwas von Pfui bzw. ein Synonym für Lüge. 

Ich weiß nicht, ob er Mitglied ist oder nicht. Irgendein Amt hat er schein­bar nicht inne. Gefunden habe ich nichts, was die­se Frage beant­wor­ten wür­de. So läuft das heu­te. Man muss sich bloß vor dem „rich­ti­gen Hintergrund” posi­tio­nie­ren und schon ist die Logik der Rechten rund. Damit lässt sich „arbei­ten” respek­ti­ve lügen.

Der Präsident des thü­rin­gi­schen Verfassungsgerichtshofes ist, wie ich hör­te, CDU-Mitglied. Allein das lie­fert den Faschisten Futter genug. Was sich jahr­zehn­te­lang bewährt hat, wird von den Faschos infra­ge gestellt. Und das alles „nur”, um die Demokratie ver­ächt­lich zu machen. Höckes Truppe kommt in Thüringen gut voran. 

Trotzdem hal­te ich es für Wahnsinn, wenn ein CDU-Mann heu­te ange­sichts die­ser Ereignisse erneut das Verbot der AfD for­dert. Wann ler­nen die Politiker der eta­blier­ten Parteien, es end­lich mal mit guter, ver­nünf­ti­ger Politik zu ver­su­chen, statt sich per­ma­nent um sich selbst zu drehen? 

Hat sich der Alterspräsident der AfD ges­tern nun an die exis­tie­ren­den Vorgaben der noch gel­ten­den Geschäftsordnung gehal­ten (wie man­che sagen) oder hat er in die­ser Hinsicht gegen sie ver­sto­ßen? Ich habe es so ver­stan­den, dass vor einer sol­chen Beschlussfassung (neue Geschäftsordnung) zunächst ein­mal ein Landtagspräsident gewählt wer­den müss­te (nach den alten bzw. gel­ten­den Regeln). Dieser hät­te, trotz des zu erwar­ten­den AfD-Vorschlages, eben nicht zwangs­läu­fig die in Rede ste­hen­de Kandidatin sein müs­sen. Also könn­te man, wenn mei­ne Annahme stimmt, zu der Ansicht ten­die­ren, dass das Theater im Wesentlichen von den eta­blier­ten Parteien ver­an­stal­tet wur­de und eben nicht von der AfD. Das ist alles nicht gut und lei­der ja erst der Anfang.

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4 Gedanken zu „Wer ist wirklich verantwortlich für den Eindruck, den das Theater in Thüringen auf den Bürger machte?“

  1. Trotzdem hal­te ich es für Wahnsinn, wenn ein CDU-Mann heu­te ange­sichts die­ser Ereignisse erneut das Verbot der AfD for­dert. Wann ler­nen die Politiker der eta­blier­ten Parteien, es end­lich mal mit guter, ver­nünf­ti­ger Politik zu versuchen

    Warum soll­te man Verfassungsfeinde/​Parteien, die gegen die Demokratie sind, die­ses abschaf­fen wol­len, nicht verbieten?
    Das macht doch sonst gar kei­nen Sinn, dass wir u.a. einen Verfassungsschutz haben.

    Deinem zwei­ten Satz stim­me ich zu, es ist unfass­bar, war­um die gro­ßen demo­kra­ti­schen Parteien wei­ter nicht end­lich geschlos­sen zusam­men arbei­ten, aber es wird ein­fach wei­ter gemacht, jeder nach sei­nen eige­nen Interessen. 

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