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Politik

Jetzt blicken die Regierungen der EU bedröppelt auf den Scherbenhaufen

Wir hatten viele Jahre Zeit, um die geopolitischen Implikationen zu antizipieren. Aber notwendige Änderungen legte die Politik aus Angst vor den Wählern beiseite.

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von Horst Schulte

3 Kommentare

2 Min. Lesezeit

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Die Betroffenheit, die sich auch in gesenkten Stimmlagen mancher Diskussionsteilnehmer/innen im Nachklapp zu dem zeigte, was uns die Amis an Liebreiz in diesen Tagen offerieren, amüsiert mich einerseits. Andererseits habe ich allerdings doch so viel nationales Bewusstsein, dass ich diese Verrückten in Washington maximal verwünsche.

Die EU spielt geopolitisch keine Rolle mehr. Wer jetzt so tut, als sei er von dieser Entwicklung überrascht, muss sich fragen lassen, wo er in den vergangenen Jahrzehnten gelebt hat. Ob das vorläufig der Fall ist oder ob die Initiativen etwas im Bewusstsein der Politiker und Bürger verändern, bleibt immer noch abzuwarten.

Wir haben zugeschaut und insbesondere die deutsche Regierung (vor der Ampel) haben jeden nur erdenklichen Vorstoß der Partnerländer (z.B. Macron, Sorbonne) abtropfen lassen. Auch das war leider Teil der asymmetrischen Demobilisierung, die Angela Merkel so fest im Sattel sitzen ließ. Wir haben uns einschläfern lassen und jetzt reibt der deutsche Michel sich die Augen.

Wir spielten im Konzert der Großen nur deshalb eine Rolle, weil die EU einen wichtigen Markt repräsentiert. Strategisch/militärisch hatten wir uns vor längerer Zeit von allen wichtigen Aspekten verabschiedet, und zwar in dem Maße, in dem wir die Friedensdividende nach 1989 verfrühstückt haben. Wir, die Bevölkerung in Deutschland und der EU, haben es treiben lassen und »die« Politik wollte das Thema nicht anfassen. Man konnte damit keinen Blumentopf gewinnen. So ist auch zu erklären, dass nur wenige Länder die Verteidigungsausgaben von 2 % des BIP überhaupt realisiert haben. Deutschland gehört bis heute nicht dazu. Daran hat die Zeitenwende nichts geändert.

Man hört in diesen Tagen häufig, dass Deutschland doch die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt sei. Dass wir nach Jahren an Japan vorbeigezogen sind und die Dinge davor eher über einen langen Zeitraum statisch waren, weist nicht unbedingt auf eine hohe Volatilität bei solchen statistischen Kriterien hin. Trotzdem entwickelt sich unsere Wirtschaft seit Jahren (mit beschleunigtem Tempo in den vergangenen ca. fünf Jahren) abwärts. Deshalb finde ich es etwas unterkomplex, wenn sich manche insbesondere zum geopolitischen Bedeutungsverlust damit trösten wollen. Andererseits muss man ja doch versuchen, eine positive Perspektive zu pflegen oder zumindest zuzulassen.

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Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

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Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

Politik

EU, Europa, Geopolitik, Russland, USA

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3 Gedanken zu „Jetzt blicken die Regierungen der EU bedröppelt auf den Scherbenhaufen“

  1. Ja, ja – hinterher klug schwätzen fällt ja immer leicht.

    Ich wollte eigentlich auch auf Ihren Kommentar bei meinem letzten kommentierten antworten, leider aber gelöscht.

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