Thema: Medien

262 Artikel

Wordpress: Layoutverschiebungen durch Webfonts vermeiden

So leidenschaftlich ich hier an meinem Blog herumbastle, die Grenzen sind eng gesteckt. Mir fehlen die Basics, um gewissen Geheimnissen der Technik und des Webdesigns auf die Schliche zu kommen. Das muss ich an dieser Stelle auch mal sagen: Gut, dass es das Internet gibt. Dort kann sich jede*r nach Lust und Laune Hilfe holen.

Am Ende ist das, was ich mache bzw. versuche halt nichts anderes als das altbewährte Spiel von Versuch und Irrtum. Das zog sich übrigens wie der berühmte rote Faden durch meine berufliche Laufbahn. Lebenslanges Lernen? Sicher! Aber nur, wenn man sich selbst darum bemühte.

Trial and Error

Es war nicht schlecht, wenn ich “damals” als Excel – Ko­ry­phäe um Rat gefragt wurde. Als ich in Rente ging – vor jetzt bereits 5 Jahren – habe ich mir eine stattliche Code- und Formelsammlung, die im Lauf der Jahre zusammengekommen ist, mit nach Hause genommen. Auf meinem Rechner hatte ich Microsofts aktuelle Office-Version. Ehrensache.

Seither habe ich bis auf eine Ausnahme den Fundus nie mehr gebraucht. Die Programme habe ich längst deinstalliert bzw. mein Abo gekündigt. Die paar Tabellen und Charts erstelle ich mit Google – Tabellen. 🙂 Bei aufkommenden Diskussionen verteidige ich – wohl aus alter Anhänglichkeit – MS-Office. Mit keiner anderen Tabellenkalkulation wären derart komplexe Pivot-Tabellen aber auch andere Auswertungen zu erstellen. Die Konkurrenten hatten (jedenfalls bis 2015) nichts Adäquates zu bieten.

Ich schweife wieder mal ab.

Performance – Ticks

KollegInnen, die ab und zu die Performance ihres Blogs testen wollen, stoßen vielleicht auch auf Begriffe, die zunächst mal nichts weiter als böhmische Dörfer sind. Wie kann man etwas beheben, wenn man nicht einmal versteht, was die Performancetools uns verraten? Allein auf die Werte zu starren, kann einigermaßen frustrierend sein. Andererseits hat man solche Probleme meist gar nicht, wenn man nicht zu viele Plugins laufen lässt oder ein gut getestetes WordPress-Theme ohne Anpassungen einsetzt. Nur – ich gehöre nicht zu denen, die so vorgehen. Das wäre ja nur der halbe Spaß, den ich am Bloggen hätte!

Es gibt tolle Tools, die uns Bloggern helfen, ihre WordPress – Installation flottzumachen. Dazu gehören Cache – Programme wie WP-Rocket, das ich seit Jahren sehr gerne verwende. Oder auch das Plugin “Perfmatters“. Man muss nicht solche Premium-Plugins einsetzen. Es gibt ja durchaus leistungsstarke und kostenlose Alternativen.

Achtung im Childtheme

Experimente in einem Childtheme, auch wenn sie sich nur auf wenige CSS – Zeilen beschränken, können zu unerwarteten Fehlern führen. Hier im Blog taucht – ich möchte schon sagen, von jeher – eine übermäßige “DOM – Größe” auf. Die Zahl ist mit über 1200 Elementen einigermaßen beeindruckend.

Vermutlich hat das damit zu tun, dass ich auf Gutenberg-Blocks stehe und seit einer Weile gleich zwei Premium – Plugins (Stackable und Generateblocks) einsetze, die vielleicht eine Rolle spielen könnten. Ich habe gelesen, dass es wenig zielführend ist, diesem “Phänomen” auf den Grund zu gehen. Ich könnte es probieren, in dem ich auf beide Plugins verzichte und Gutenberg – wie es viele aus bis heute andauernder Entwickler-Gutenberg-Renitenz tun, einfach mal abschalten. Einen Teufel werde ich tun!

Gute Performance – wenigstens bei den Messergebnissen

Mir reichen die Werte, die ich (zugegebenermaßen mit viel Aufwand) herausgekitzelt habe:

Bei Blogs, die ein “Cumulatives Layout Shift” aufweisen, könnte es an den verwendeten Schriftarten liegen. Ich hatte das zuerst nur vermutet. Mein Verdacht (nach einigen Experimenten) wurde durch diesen ausführlichen Beitrag des Performance-Spezialisten Simon Hearne bestätigt.

Webfonts können Layoutverschiebungen verursachen

Die auf der Hand liegenden Gründe für solche Verschiebungen sind die Platzierung von dynamischen Elementen oder unbedachte Anpassungen im (Child-) Stylesheet (Menüs, Bildgrößen, Höhen, Breiten u.s.w.). Simon schreibt hier, dass ein weiterer Grund mit einem Thema zu tun hat, auf das man in diesem Zusammenhang nicht gleich kommt.

Ja, es geht um Webfonts. Wichtig ist, dass Fallback-Fonts für das Rendern vorgesehen werden. Instinktiv richtig gemacht habe ich zum Beispiel, dass ich bei selbstgehosteten Fonts seit Langem grundsätzlich ein “font-display: swap;” mitgebe und das ich diese Fonts immer direkt unter der Hauptdomain speichere (keine tiefe Verschachtelung). Google Fonts wird die Methode “font-display: swap” immer angehängt, während es bei Typekit-Schriftarten optional ausgewählt werden muss. Vergisst man dies, erhält man einige %-Punkte schlechtere Noten bei den Performancetests.

Fonts von wo?

Ich glaube übrigens, dass die Verwendung von Typekit-Fonts im Gegensatz zu früher ™ zu einer besseren Performance führt als Google Fonts von deren Servern. Da man auch via Typekit eine Menge Google-Fonts auswählen kann, ist diese Lösung einen Versuch wert. Ich binde Typekit-Fonts mit diesem Eintrag in das Stylesheet ein: @import url("https://use.typekit.net/lsr6zqu.css");

Wichtig ist, die Auswahl “font-display: swap” in den Typekit – Fonteinstellungen nicht zu vergessen. Benutzt man WP-Rocket und/oder Perfmatters kann man im Setup einstellen, dass Google- oder Typekit-Fonts vorgeladen werden (s. Abb).

Daneben können die Fonts, die vorzuladen sind (Preload), dort in dieser Form eingegeben werden:

/fonts/xyz_regular.woff
/fonts/xyz_italic.woff
/fonts/xyz_bold.woff
/fonts/xyz_bold_italic.woff

Vielleicht lest ihr interessehalber mal den Beitrag von Simon. Das lohnt sich wirklich. Ich meine, falls ihr gerade Probleme mit den verflixten Layoutverschiebungen und schlechten Performancewerten haben solltet. 🙂

Schuldige suchen ist ein erfüllendes Hobby

Politiker müssen sich eine Menge gefallen lassen. Das konnte man gestern Abend bei “Maybrit Illner” wieder erleben. Sascha Lobo ging den ebenfalls anwesenden Kanzleramtschef Helge Braun in einer nassforschen, unverschämten Art und Weise an.

Lobo und Braun saßen sich gegenüber

Ich möchte gar nicht bezweifeln, dass an den Details, die Lobo angesprochen hat, etwas dran war. Aber so sollten wir nicht mit unseren Politikern sprechen! War nicht gerade Lobo einer von denen, die angeblich ihre Diskursfähigkeit verbessern wollten – dem Ganzen zuliebe? Das hatte er sicher vergessen.

Mir hat gefallen, wie Helge Braun Lobos Unverschämtheiten abperlen ließ.

Politiker sind bekannt dafür, dass sie auf konkrete Fragen grundsätzlich nie konkret antworten, sondern immer ausweichen oder drum herumreden. Das hat Braun nicht gemacht. Er hat Lobo ignoriert. Und – bei aller Wertschätzung, die ich für Lobo hege, in diesem Fall war das genau richtig! In dieser Woche sind mir erneut eine Vielzahl von Wichtigtuern und Besserwissern im TV aufgefallen. Dazu gehörte neben der Journalistin Susanne Gaschke, Welt, eben dieser Sascha Lobo.

So sehr ich ihren Mann, den langjährigen SPD-Abgeordneten Peter Bartels, für seine gute und besonnene Arbeit schätze, so sehr halte ich seine Frau für eine Fehlbesetzung. Wie der SPD-Fraktionschef bzw. die SPD-Fraktion den verdienten Bartels als Wehrbeauftragter des Bundestages quasi gegen die linke SPD-Abgeordnete Eva Högl, ausgebootet haben, war in meinen Augen unwürdig.

Penetrante Vorwürfe, die niemandem helfen

Der Kurzauftritt Gaschkes in Kiel spricht Bände über ihre Qualität als Politikerin. Und so eine Frau erlaubt es sich, ihre Ex-Kollegen in dieser Art und Weise anzugehen. So etwas kann man nur tun, weil die Medien in jeglicher Hinsicht einen Freibrief besitzen. Die versorgen die verfluchten Nörgler und Kritikaster im Land während dieser schlimmen Pandemie mit Halbwahrheiten und Behauptungen, für die sie oft genug nicht einmal zur Rechenschaft gezogen werden. Ihre Leichtfertigkeit begründen sie zu allem Überfluss damit, dass sie schließlich ja die Aufgabe hätten, die Menschen im Lande zu informieren. Zum Glück gibt es noch viele, die diesem Ethos wirklich verpflichtet sind. Sonst wäre es im Moment kaum mehr auszuhalten. Gell, Herr Feldenkirchen?

Der Alleinunterhalter des ZDF, Markus Lanz, führt für mich in dieser negativen Hinsicht die “ewige Bestenliste” an. Hat der Mann keine Berater, die ihm mal beibiegen könnten, wie seine Mimik und Gestik die Leute ankotzen?

Und jetzt komm mir bloß keiner mit dem AUS-Knopf!

Drosten macht sich rar

Heute habe ich beim Spiegel ein Interview mit Prof. Drosten gelesen. Der Mann macht sich rar, nachdem er am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte, wie die deutschen Medien (die Öffentlichkeit sowieso) mit denen umgehen, die sie zuerst “hochjubeln” und dann brutal demontieren. Im Interview gab es einige Stellen, die mit Wissenschaft und der Pandemie wenig zu tun haben.

SPIEGEL: Einen größeren Schaden als ­Corona-Leugner haben im vergangenen Jahr wohl Experten angerichtet, die immer wieder gegen wissenschaftlich begründete Maßnahmen argumentiert haben, zum Beispiel Jonas Schmidt-Chanasit und Hendrik Streeck. Priorität müsse es haben, die Risikogruppen zu schützen, hörte man oft aus diesem Lager. Dabei ist längst klar, dass das bei hohen Fallzahlen nicht funktioniert. Wann platzt Ihnen der Kragen?

Drosten: Wollen Sie, dass ich jetzt Kollegen namentlich kritisiere? Ich halte nichts davon, ad personam zu gehen.

Christian Drosten zu Corona: »Wir müssen durchhalten – und vor allem: auf die Bremse treten« – DER SPIEGEL

Niemand dürfte die Erklärungsversuche aus der Wirtschaft und selbst eines Teils der Medien überhört haben, die immer wieder darauf hinweisen, wie wissenschaftliche Arbeit funktioniert und weshalb es eben nicht so ist, dass jede Debatte, jede Diskussion darauf schließen lässt, dass sich die Beteiligten nicht leiden könnten oder sich gegenseitig die Kompetenz absprechen. Wenn es nur nicht so beschwerlich wäre, dass selbst Wissenschaftler, auf die ein Durchschnittsbürger wie ich natürlich hochschaut, bestimmte Ereignisse während dieser Pandemie nicht voraussahen und oft genug mit Annahmen operierten. Ich finde, dass alle oder jedenfalls fast alle, die ständig im TV und in den Medien vertreten waren, diese “Normalität” hinreichend beschrieben haben. Außer die Medien. Von diesen haben manche (BILD wie immer vornweg) es sich zur Aufgabe gemacht, jeden Unterschied, jede abweichende Formulierung hochzujazzen und damit erst die Stimmung im Land erzeugt, die uns an so an unsere Grenzen gebracht hat.

Interdisziplinäre Unsicherheiten

Auf der anderen Seite finde ich es irritierend, wenn von immer anderen Wissenschaftlern, – ich hatte übrigens keine Vorstellung davon, wie viele es mit den momentan gefragten Spezialgebieten in Deutschland überhaupt gibt – neue Wege aus der Krise beschrieben werden. Oftmals sogar mit freundlichen Hinweisen darauf, wie falsch man die Vorschläge des einen oder anderen Kollegen*innen findet. Ob das nun auch zu den üblichen Usancen in diesem Metier zählt? Ich weiß es nicht.

Dass die “Leopoldina” – unsere Akademie der Wissenschaften seit einigen Monaten in die Gespräche einbezogen wurde, fand ich gut. Endlich waren nicht mehr “nur” Virologen oder Epidemiologen gefragt, sondern die auch von Medien geforderten interdisziplinären Bereiche. Was dann geschah? Ein Mitglied trat aus Ärger über die sogenannte zweite Ad-Hoc Stellungnahme der “Leopoldina” zurück und machte aus seinem persönlichen Ärger über den Inhalt keinen Hehl. Ich finde solche Alleingänge, deren Öffentlichkeitswirkung voraussehbar ist, schäbig und vor allem überhaupt nicht zielführend.

Jeder Ministerpräsident:in hat einen eigenen Berater:innenstab. In NRW hatte Laschet von Beginn an ein interdisziplinäres Kollegium an seiner Seite. Ich weiß nicht, ob es deshalb in unserem Land besser gelaufen ist als dort, wo es vielleicht anders ausgesehen hat.

Fehlender Impfstoff (Wie kann das sein?)

Allein die Diskussionen über den “fehlenden” Impfstoff lassen einen doch schier verzweifeln. Ich meine, das so, dass ich am Verstand derjenigen zweifle, die nichts anderes im Kopf haben, als für die aktuelle Lage irgendwelche Politiker zur Verantwortung zu ziehen. Die Kurzform der hauptsächlichen Vorwürfe ist: Wie kann es in dem Land, in dem der Impfstoff erfunden wurde, sein, dass er nicht zuallererst auch in diesem Land in benötigter Menge zur Verfügung steht? Wer das als nationalistisch begreift, liegt in meinen Augen ganz richtig. Die Politik hat immer gesagt, dass sie eine “normale” Zulassung des Impfstoffes möchte, u.a. deshalb, damit den in Deutschland aber auch anderswo starken Gruppen der Impfgegner das Wasser von der Mühle genommen wird. Vielleicht wäre es vertretbar und richtig gewesen, bei allen der möglichen Aspiranten unter den Impfstoffherstellern millionenfach zu bestellen.

Bei den finanziellen Mitteln, die wir für die Folgen der Pandemie allein bei uns einsetzen, wäre das möglicherweise vertretbar gewesen. Außerdem hieß es immer, dass jeder Corona-Tote einer zu viel sei. Wenn wir denken, dass nur die Impfung ein wirksamer Schutz ist, hätten wir alles dafür tun müssen, dass genügend Impfstoff von vornherein zur Verfügung steht? Was für ein Blödsinn! Erstens erinnere ich mich noch an die Diskussionen, die vor etwa 10 Jahren geführt wurden. Damals hatte die Regierung Millionen Dosen des Schweinegrippe-Impfstoffes geordert. Das viele Geld hätte man auch gleich verbrennen können. Das Serum wurde nie in den Mengen benötigt, in denen es beschafft wurde. Die Medien bekamen sich nicht mehr ein ob so viel unbedachter Handlung unserer Politik.

Internationaler Wettkampf (Europe, better germany first!)

Das Impfthema wird von den Medien zum internationalen Wettkampf aufgebauscht. Es gibt Rankings darüber, wie viel Prozent der Bevölkerung bisher schon geimpft wurde. Und Deutschland steht nicht vorne! Das geht natürlich überhaupt nicht.

Meine Schwester (Stoma-Therapeutin) hätte gestern im Krankenhaus geimpft werden sollen. Kurzfristig wurde der Termin abgesagt, weil kein Impfstoff zur Verfügung steht. Shit happens! Sie war skeptisch und wollte sich trotzdem impfen lassen. Bei mir wäre das nichts anders. Aber ich sage: Ich warte, bis ich daran bin. Was ist so schwer daran, diesen einfachen Satz mal aufzuschreiben, anstatt immer neue Vergleiche und Fehlerzuweisungen in die Welt zu schicken?

Undemokratisches Deutschland: Die Stunde der Querulanten ist da

Dem “Focus” reicht es nicht, Querulant Jan Fleischhauer nicht, um gegen Grün und Links austeilen zu lassen. Sie veröffentlicht gern auch deutschlandkritische Artikel der “NZZ”. Unter dem Label “Der andere Blick“, einer Erfindung von Chefredakteur Gujer, wird dort häufig gegen Deutschland gestänkert.

Entlarvend, fast lustig, finde ich, dass Meinungsjournalismus von Konservativen und Rechten in Deutschland gern beklagt wird. Jedenfalls so weit es sich um deutsche Medien handelt. Wenn es von der NZZ stammt, bewerten die gleichen Leute das anders. Sie applaudieren und loben das neue “Westfernsehen”.

Doch bloß deshalb, weil ihnen dort nach dem Maul geredet bzw. geschrieben wird.

Bei der NZZ schreiben eine Reihe deutscher Journalisten. Dass die sich mit Texten hervortun, die mich bei meiner Ehre als Deutscher treffen, spielt bei meiner Kritik eine Rolle. Mein Abo habe ich per Ende Januar 2021 gekündigt, weil mir insbesondere viele der Artikel dieser Nestbeschmutzer auf den Wecker gehen.

Mich stört nicht, dass Journalisten konservativ denken oder abweichende Meinung vertreten, aber dass sie mit maximaler Boshaftigkeit gemeinsam mit dem schon erwähnten Eric Gujer, die gewachsene und beunruhigende Unzufriedenheit hier im Land, sehr bewusst fördern. Ich weiß nicht, ob ein solches Vorgehen zu den Pflichten eines guten und ausgewogenen Journalismus gehört.

Gegen Deutschland mit freundlicher Unterstützung des “Focus”

Dass sich die Vorwürfe direkt an die deutsche Politik richten, ist nur auf den ersten Blick der Fall. Gujer und seine Kollegen zielen auf große Teile unseres Volkes, das ihrer Ansicht nach mit Demokratie immer noch wenig anzufangen weiß.

Ein angenehmer Nebeneffekt dieser Strategie ist der ökonomische Erfolg. Man gewinnt auf diese Art neue LeserInnen und Abonnenten. Es wird dafür eine Phalanx mit den Nationalisten und Nazis errichtet. Vor allem aus dem Motiv heraus, die angeblich links-grüne Dominanz zu brechen.

Stichwortgeber für die Feinde der Demokratie

Diese Journalisten wissen, dass ihr Sprachstil und die unverhohlenen Angriffe auf deutsche Politiker bei ihrer geneigten Leserschaft verfangen. Eine Kostprobe für billige Effekthascherei, insbesondere während der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie bietet der Chef selbst. In einem von “Focus” abgedruckten Artikel Gujers gibt man dem Affen Zucker. Danach gieren deutsche Nationalisten, Nazis und Systemfeinde. Sowas liest man sonst, in viel kleinerer Reichweite, nur in Nazi-Blogs, alternativ bei der Achse oder Tichy.

Bevormundung oder Verpflichtung?

Der Artikel beginnt gleich mit der Behauptung, dass sich manche deutschen Politiker “ein Leben ohne Bevormundung der Bürger” nicht mehr vorstellen können. Die “Corona-Diktatur” unserer Verschwörungstheoretiker lässt herzlich grüßen. Gujer schreibt, dass die von Politikern angestoßene Diskussion um Privilegien von Geimpften dafür exemplarisch sei.

Denn sie zeigt, welchen Stellenwert Freiheit in Deutschland hat, und sie verrät, dass nicht wenige Politiker im Bürger mehr Untertan als Souverän sehen.

Politik liebt Shutdown: Deshalb wird die Rückkehr zur Normalität hinausgezögert – FOCUS Online

Hier das Zitat des ehemaligen Verfassungsgerichtspräsidenten Papier:

Sobald gesichert ist, dass von Geimpften keine Ansteckungsgefahr mehr ausgeht, gibt es verfassungsrechtlich keine Legitimation mehr, die Betroffenen in ihren Grundrechten weiter zu beschränken.

Privilegien für Corona-Geimpfte: Was darf der Staat? – ZDFheute | Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts

Was bleibt von Gujers Behauptung noch übrig, wenn Selbstverständlichkeiten bewusst fehlinterpretiert werden? Das unpassende Wort “Privilegien” wurde, ich möchte darauf wetten, vermutlich nicht von einem Politiker, sondern von einem Journalisten ins Spiel gebracht.

Heribert Prantl, SZ, beschreibt die geführte Diskussion so:

“Grundrechte sind keine Privilegien, die man sich erst durch ein bestimmtes Handeln oder durch ein bestimmtes Verhalten verdienen kann oder verdienen muss. Grundrechte sind keine Belohnung, keine Gratifikation, kein Bonus, kein 13. Monatsgehalt. Sie sind einfach da.”

Politik liebt Shutdown: Deshalb wird die Rückkehr zur Normalität hinausgezögert – FOCUS Online

Es war maximal ungeschickt, in diesen für alle Menschen gleichermaßen belastenden Zeiten und Zusammenhängen von “Privilegien für Geimpfte” zu reden.

Stattdessen hätten die Politiker eine juristisch und ethisch treffende Formulierung finden dürfen. Eine politisch korrekte Beschreibung des neuen Zustandes hätte vielleicht nicht zwingend ein neues Einfallstor für die Empörungsmedien aller Art geöffnet. Darauf wetten möchte ich nicht.

Schnell mal dahin geschrieben

Gewissen Ansprüchen, das empfinden wohl alle, haben sich während der Pandemie zu viele Journalisten weltweit mit unverantwortlichen Beiträgen entzogen. Stattdessen sorgen sie für Zuspitzungen. Das kann nur der tun, der nicht verantwortlich gemacht werden kann.

Lässt das sich nicht mal kritisch diskutieren?

“Focus” war – leider – so angetan von Gujers Attacke auf die deutsche Politik, eigentlich auf die Deutschen, dass die Chefredaktion nicht widerstehen konnte. Den Verantwortlichen war, ebenso wie Gujer in Zürich, klar, wie die Gegner der deutschen Politik hier im Lande daraus dankbar Nektar saugen werden. Die Leserbriefe belegen meine Behauptung. Für viele leben wir in der von Idioten beschworenen Corona-Diktatur. Danke, Herr Gujer. Danke, Focus. Nur wenige LeserInnen des “Focus” äußerten sich kritisch zu Gujers Beitrag.

Wer hat nun wirklich zuerst nach “Privilegien” für Geimpfte gerufen, als die Frage anstand?

Wer hat dieses Thema auf die politische Agenda gesetzt? Karl Lauterbach war es wohl nicht. Dem Gesundheitspolitiker der SPD, den Gujer in seinem Artikel als “nicht ernstzunehmenden Politiker” mit “den Privilegien eines Hofnarren” beschreibt. Erfahrungsgemäß applaudieren die Menschen zu dieser Art von Entgleisungen. Lauterbach sagte, dass auch Geimpfte sich weiterhin an die Hygienemaßnahmen halten müssten.

Überall werden Maßnahmen diskutiert

Schon im November 2020 sprach die schweizerische CVP-Nationalrätin das Thema in der Öffentlichkeit an. Sie war so geschickt, von “mehr Freiheiten” statt von “Privilegien” zu sprechen. Ich finde keinen Text von Gujer, in dem er diese Aussage in ähnlicher Weise kritisiert hätte:

«Schützen Impfungen vor Ansteckungen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass Geimpfte mehr Freiheiten bekommen», sagt die Aargauer CVP-Nationalrätin Ruth Humbel

Wenn die Impfung mehr Freiheit bedeutet – PilatusToday

Gujer oder ähnlich kritische Beobachter Deutschlands übersehen bei ihrer Kritik, dass auch in der Schweiz, in Deutschland und auch in Österreich analoge Themenstellungen aufgerufen wurden.

Wie sollte das angesichts der Lage auch anders sein? Vermutlich ist es in vielen Ländern so. Aber diese Differenzierung macht Gujer nicht. Er hat ja den ungeliebten Nachbarn im Norden, an dem er sich, zur Freude deutscher Nationalisten und Regierungskritiker, aufgeilen kann.

Was sie aber meinen, ist etwas ganz anderes: Sie* wollen ihre Allmacht nicht preisgeben, an die sie sich in der Corona-Krise gewöhnt haben.

Politik liebt Shutdown: Deshalb wird die Rückkehr zur Normalität hinausgezögert – FOCUS Online
* die deutschen PolitikerInnen (die Red.)

Sehen, was geht – Das Fahren auf Sicht

Ist Gujer entgangen, dass es in ganz Europa sehr unterschiedliche Regime zur Pandemiebekämpfung gab und gibt? Es ist keine deutsche Spezialität, Theater, Geschäfte, Messen, Kirchen, Schulen und Kitas zu schließen oder Ausgangssperren zu verhängen.

Gujer hindern Details nicht daran, die Kritik in seiner Zeitung und an die Kollegen vom “Focus” zu verkaufen.

Die Verantwortlichen beim “Focus” werden Mühe gehabt haben, den Speichelfluss unter Kontrolle zu bringen. Die vom “Focus” sind geil auf jede miese Attacke zur Belebung oder Erweckung einer neuen Empörungsspirale.

Es kommt immer gut, wenn es gegen das Demokratieverständnis der Deutschen geht. Die Corona-Diktatur lässt grüßen.

Dieser in Demokratien eigentlich unvorstellbare totale Zugriff auf eine Gesellschaft scheint einigen zu Kopfe gestiegen zu sein. So mancher Minister oder Abgeordnete vermag sich offenbar gar nicht mehr vorzustellen, wie Menschen ohne Bevormundung leben können.

Politik liebt Shutdown: Deshalb wird die Rückkehr zur Normalität hinausgezögert – FOCUS Online

Immerhin erwähnt Gujer in seinem Konglomerat von Vorwürfen gegen Deutschland (denn nicht allein PolitikerInnen sind Ziel seines Angriffs!) den CDU-Politiker Norbert Röttgen, der auf eine vermeintliche Schieflage in der Diskussion hinweist. Offenbar gibt es nicht bloß die AfD oder Lindner (FDP), die als Wächter der Demokratie auftreten. Ich vermute, Gujer wundert sich darüber, dass die Zustimmungswerte für die Corona-Maßnahmen immer noch auf einem hohen Niveau sind.

Mehr Eigenverantwortung

Man mag bedauern, dass der Sinn für Eigenverantwortung in Deutschland nicht so stark ausgeprägt ist. Vielleicht ist das der Preis dafür, dass unser Sozialstaat in den Jahrzehnten nach dem Krieg so stark ausgebaut wurde. Viele Leute glauben – was sich auch in der Pandemie – an vielen Stellen zeigt, dass der Staat dazu verpflichtet sei, allen beizustehen, und zwar ohne Rücksicht darauf, dass dies sein Leistungsvermögen übersteigen wird.

Was sagen wir den Politikern und Journalisten, wenn sie darüber klagen, dass die hohen Kosten für die Pandemiebekämpfung zu Lasten der nachkommenden Generationen gingen? Soll die Politik alles laufen lassen? Unsere Nachkommen könnten wieder bei NULL+x anfangen. Vielleicht entspräche dieses Szenario dem, was manche unter dem ach so wünschenswerten “Großen Reset” verstehen, der gerade in der Diskussion ist?

Die Übernahme des NZZ-Artikels durch “Focus”, die ihn – wie immer – als Clickbaiting lanciert hat, von der gleichen Qualität wie Aussagen der Journalistin Susanne Gaschke, die gestern bei “Hart aber fair” fabulierte, dass eine “alternative Strategie” der Regierung gegen die Pandemie immer noch fehle.

Hat Gaschke eigentlich noch alle Latten am Zaun? Gäbe es eine solche “alternative Strategie” wäre sie vermutlich in den Ländern, die grundsätzlich immer alles viel besser und toller machen als wir Deutsche, längst zu bestaunen gewesen. Auf jeden Fall natürlich in der Schweiz.

Bitte sehr, sieht einer irgendwas davon? Und jetzt komme mir keiner mit den individualistischen, hedonistischen und vor allem rücksichtslosen Schweizern oder Schweden! Vom König der Schweden las ich kürzlich, wie toll er den mitunter von Idioten bewunderten Sonderweg persönlich so findet.


Link: Corona-Impfung: Union und SPD erwägen Verbot von Privilegien für Geimpfte | ZEIT ONLINE
Link: “Neue Zürcher Zeitung” – Profil geschärft – mit rechten Thesen?

Dient der RKI – Meldeverzug unseren Redaktionen als Basis für Clickbaits?

Ich kann nicht sagen, in wie vielen Medien heute Aufmacher war, dass im Land erneut über 1000 Corona-Tote zu beklagen waren. Es waren viele. Sah man diese Meldungen durch, was ich stichprobenartig getan habe, wurde immerhin meistens erwähnt, dass die hohe Zahl, wie auch die der über 20.000 Neuinfektionen, auf den Meldestau durch die Feiertage entstanden sein könnte.

Dass diese Annahme ihre Berechtigung hat, wissen wir, seitdem die deutsche Bürokratie es nicht auf die Reihe bekommt, angesichts einer monatelang fortdauernden Pandemie Systeme einzurichten, um taggenaue Meldungen zu liefern.

Wenn wir (die Damen und Herren in den Redaktionen eingeschlossen) doch halbwegs sicher sind, dass die hohe Zahl von Toten durch den Meldestau in den überforderten Gesundheitsämtern entstanden ist, wie unterirdisch müsste uns dann die Auswahl von Titeln und Aufmachern über die Zahl der Toten an einem Tag vorkommen?

Google Foto: Kostenloser Speicher gehört bald der Vergangenheit an

Ab 1. Juni nächsten Jahres stellt Google keinen kostenlosen Speicher mehr zur Verfügung. Flickr hatte nach einem Eigentümerwechsel vor einer Weile ebenfalls die Konditionen dahingehend geändert. Kein kostenloses und verlustfreies Hochladen von Fotos und Videos mehr.

Ich hatte meine Konsequenzen gezogen und mein Konto bei nach vielen Jahren (2004-2019) gekündigt. Google schreibt im Newsletter, dass das Unternehmen inzwischen 4 Billionen Fotos und Videos gespeichert hat und dass Woche für Woche die irre Menge von 28 Milliarden Fotos und Videos hochgeladen würden.

Wie kann ich den Speicherplatz am besten nutzen? Am 1. Juni 2021 veröffentlichen wir ein neues Tool für das Speichermanagement, mit dem sich dunkle, verwackelte oder anderweitig unbrauchbare Inhalte ganz leicht auffinden und löschen lassen. Du kannst außerdem mehr Speicherplatz über Google One kaufen, sofern verfügbar.

Wichtiges Update zum Google Fotos-Speicher – Google Newsletter

Das liest sich ein wenig so, als ob Google deshalb die Notbremse treten würde. Vermutlich aber war – was ich dem Unternehmen nicht einmal übel nehme -, die Werbung mit kostenlosem Speicher nichts anderes als ein Lockruf für naive Nutzer. Denn es war wohl immer klar, dass kein Unternehmen auf Dauer solche Leistungen für umme zur Verfügung stellen würde. Wir erleben es in immer mehr Bereichen, dass die Nutzer an den Kosten für die jeweils offerierten Produkte beteiligt werden. Der Plattenspeicher kostet in meinen Augen nicht so viel, dass dies ein Problem darstellen sollte. Die Frage nach der Wettbewerbssituation stellt sich zum Beispiel bei den Medienhäusern inzwischen auch nicht mehr. Fast alle News-Anbieter liefern diese heutzutage nicht mehr kostenlos, sondern an zahlende Abonnenten. Leistung muss halt bezahlt werden.

Ich hatte schon vorgesorgt und meinen Speicher bei Google auf 2 TB (9,99 Euro/Monat) aufgestockt. So muss ich mich jetzt auch nicht über die aus meiner Sicht halt zu erwartende Teuerung ärgern, was ich übrigens bei Flickr noch lautstark getan hatte.

Mein Abo bei Microsoft (Office 365 zu 7,00 Euro im Monat) habe ich gekündigt. Damit verbunden war ein Cloudspeicher von immerhin 1 TB. Ich habe diesen bisher dafür genutzt, meine Originalfotos (RAW-Dateien) zu sichern. Genau gesagt, speichere ich meine Fotos auf einer Festplatte (1 TB), einem USB-Laufwerk (5 TB) und eben in der Cloud. Damit bin ich -hoffentlich- auf der sicheren Seite.

Wie hoch sind Ihre monatlichen Kosten für Tools? Finden Sie, dass meine Ausgaben unverhältnismäßig hoch sind bzw. welche Tools nutzen Sie so?

Sofern Sie selbst BloggerInnen sind, werden sie vermutlich zumindest einmal darüber nachgedacht haben, ein Tool wie “Evernote” oder “Pocket” zu nutzen. Für “Netflix” oder “YouTV” gibt es einige Alternativen. Und beim Musikservice “Spotify” ist das ja nicht anders. Es macht in meinen Augen keinen Sinn, die verschiedenen Wettbewerber parallel zu nutzen. Da denke ich an “Deezer” oder “Amazon Music” oder auch “Apple Music”. Mit “Spotify” bin ich einfach hochzufrieden und mehr als ein Anbieter zu nutzen, macht für mich keinen Sinn.

Große Worte mögen die Schweizer nicht – wenn sie aus Deutschland kommen.

Machen wir uns nix vor. Keiner in Europa kann den Schweizern das Wasser reichen. Und die Deutschen schon dreimal nicht.

Es wird an mir liegen, dass dieser Eindruck so dominiert, wenn ich Medien wie die NZZ lese.

Kosten der Corona-App und ihr Nutzen

Heute hat man dort die deutsche Corona-Warn-App am Wickel. Da siehste mal, was das für’n Scheiß ist. Als hätte Jens Spahn nicht schon genug Ärger, jetzt werfen die Schweizer ein Thema auf, das hier längst kritisch debattiert wurde.

Da wird aber mal richtig viel Text verbraucht, um den deutschen LeserInnen vor Augen zu führen, wie beschissen alles ist, was in Deutschland so läuft. Es geht nicht um die Kritik an Deutschland (davon hab ich selbst genug), es geht um die Penetranz und um die erkennbaren Absichten, die ich immer wieder hinter solchen Artikeln sehe.

Auch NZZ-Chefredakteur Gujer lässt es an klaren Worten nicht fehlen. Kürzlich erst ließ er unter großem Beifall der deutschen Leserschaft wieder ein “paar kritische Zeilen” über die deutsche Migrationspolitik fallen. Man könnte glauben, dass es dazu in der Schweiz keine heftigen Diskurse gäbe.

Corona-App

In diesem Fall gehts um die deutsche Corona-App, die gar nicht richtig funktioniert und dabei den Steuerzahler 68 Mio. Euro gekostet hat!

Wie man das viel besser und preiswerter als die Deutschen machen konnte, beschreibt die NZZ-Autorin Jenni Thier (auch diese kritische Stimme gehört einer gebürtigen Deutschen). Sie führt Kosten von 5 Mio. Sfr. auf, die aus dem “Forschungsbudget der beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen Lausanne und Zürich” finanziert wurde. Also quasi aus der Portokasse.

Dabei scheinen die Schweizer ihr Ding auch nicht wirklich zu mögen:

Coronavirus: Schweizer haben kaum Ahnung von Covid-App

Corona-App: Die wichtigsten Fragen zum Schweizer Covidcode-System – watson

Corona-App-Signale lassen sich einfach messen – Rundgang zeigt: Die Netze laufen heiss – Schweiz – Aargauer Zeitung

Deutschland hat allein 7,5 Mio. Euro für Werbung ausgegeben. Der für uns fatale Kostenvergleich (s.o.) wirft Fragen auf. Aber wieso passiert das in einem Medium, von dem deutsche LeserInnen ja gern behaupten (Westfernsehen), nur dort könne man noch wahren, nicht regierungsfreundlichen oder sonstwie gesteuerten Journalismus erleben?

All diejenigen, die sowas sagen, haben die Unmengen an kritischen Berichten nicht gelesen oder deren überaus regierungskritischen Inhalt vielleicht nicht zur Kenntnis genommen.

Die Bundesregierung hat rund 7,5 Millionen Euro ausgegeben, um für die Corona-Warn-App zu werben. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage des industriepolitischen Sprechers der Grünen, Dieter Janecek, hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Die Kosten seien bis zum 10. Juli ausgewiesen und enthielten keine Ausgaben für Agenturen oder die Produktion der Anzeigen. Für Werbung in sozialen Netzwerken seien rund 231.000 Euro ausgegeben worden.

Corona-Warn-App: Regierung zahlte 7,5 Millionen Euro für Werbung

Es ist offensichtlich, dass es sich bei den Kosten nicht um die reine Entwicklung der App handelt. Den Eindruck erweckt Frau Thier in meinen Augen allerdings. Gibt es keine Infrastrukturkosten oder weitere Unterhaltungsaufwände und Werbekosten für die Corona-App? Nein? Sie beschränkt sich jedenfalls auf die Nennung der reinen Entwicklungskosten und stellt die Gesamtzahl der deutschen Kosten von 68 Mio. Euro dem gegenüber.

Da es darauf ankommt, dass sie von möglichst vielen Menschen installiert bzw. genutzt wird, war eine teure Werbekampagne vorgesehen, die ins Budget schlägt. Obwohl die gleichen Probleme auch für die Schweiz gelten, spricht sie dies in ihrem Beitrag nicht an. Gut, die Differenz bleibt dennoch extrem groß.

So wird in diesem bei deutschen als letztes verbliebenes Bollwerk eines neutralen Journalismus wieder mal gezeigt, wie weit es damit eigentlich her ist. Auch die NZZ braucht Auflage. Schimpfen auf die Deutschen kommt immer gut, weil viele von ihnen aus genau diesen Motiven gern NZZ lesen.

Die Verantwortlichen wissen längst, wie man deutsche Leser ködert. Unser Land möglichst mies aussehen lassen, bringt – für diese Artikel auf jeden Fall – Leser – vor allem aus Deutschland.

10 mal so teuer?!

10 x soviel bezahlt, wie die Schweiz, Norwegen oder Österreich. Die Sendung “Kontraste” hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt. Es hätte also nicht des NZZ-Artikels bedurft, um die Problematik herauszuarbeiten. Aber da die Feinde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ja immer behaupten, dass es zu wenig regierungskritische Berichte in diesen Medien gebe, muss die NZZ wieder mal aushelfen.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Microsoft Editor (Plugin für Google Chrome und Edge)

Vor einiger Zeit habe ich hier etwas über die Fallstricke der deutschen Sprache für uns Blogger geschrieben. Darin war vom Duden-Mentor die Rede, einem großartigen Tool, das mir allerdings trotz neuer Preismodelle immer noch ein bisschen teuer zu sein scheint.

Das Korrekturtool soll monatlich 9,75 Euro kosten. Man kann den Mentor für 7 Tage kostenlos testen. Bisher gibt es noch kein Plugin, mit dem man das Tool in Word einbinden könnte. Ich hatte diesbezüglich bei Duden nachgefragt und die Antwort erhalten, dass dieses Plugin im 3. Quartal 2020 erhältlich sein soll.

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Außerdem habe ich nachgefragt, wann die Mentor-Funktionen auch beim Einsatz des Gutenberg-Editors unter WordPress verfügbar wären. Der Techniksupport teilte mir mit, dass man diese Anfrage an das Produktmanagement weitergeleitet habe. Eine Antwort steht noch aus.

Ich weiß nicht, wie lange es den Microsoft Editor schon gibt. Ich bin gerade erst darauf gestoßen. Vermutlich gibt es diese schöne Lösung erst seit Juni dieses Jahres. Ich habe testweise die Chrome- und Edge-Erweiterungen für dieses Tool installiert und damit ein bisschen experimentiert. Zur Nutzung ist die Anmeldung bei Microsoft erforderlich.

Unter Word (On- und Offline) arbeiten die Editor-Funktionen natürlich ebenfalls.

Ich bin recht angetan von der Funktionalität. Es funktioniert sehr schön und ich würde die Aussage wagen, dass es dem Duden-Mentor nicht nachsteht.

Es werden Synonyme angeboten (eigener Schalter), Rechtschreibkorrekturen, Grammatikprüfung, vergessene Satzzeichen markiert und versehentlich überzählige Leerstellen eliminiert. Mir gefallen diese Merkmale so gut, dass ich erst einmal mit diesem Tool weiterarbeiten werde.

Ach, ja. Der Microsoft Editor ist kostenlos.

EU: Schien sie jemals überflüssiger als heute?

Nach der völligen Unsichtbarkeit der EU zu Beginn der Coronakrise fragen sich nun mehr Menschen als je zuvor, ob sie deshalb nicht ihre Existenzberechtigung verloren oder zumindest infrage gestellt hätte.

Jeder der sich an die plötzlichen, unabgestimmten Maßnahmen der Mitgliedsländer erinnert, wird mindestens Skepsis empfunden und sich angesichts der kilometerlangen Staus zur polnischen Grenze gefragt haben, wo ist die Europäische Union? Wann dürfen die dringend benötigten Pflegekräfte und Erntehelfer wieder nach Deutschland?

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass alle Krisen oder Katastrophen, die wir in der Geschichte der EU bisher erlebt haben, regionaler Natur oder aber dergestalt waren, dass sie ein schnelles Handeln im Vergleich zur Coronakrise nicht erfordert haben.

In diesen Fällen war es so, dass abgestimmte Hilfsmaßnahmen der EU durch die trägen Gremien des Kolosses erfolgen konnten. Wir erinnern uns an die stets medial gut in Szene gesetzten nächtlichen Verhandlungen an deren Ende irgendein Kompromiss stand, der nicht dazu geeignet war, die beteiligten Interessengruppen wirklich zufriedenzustellen.

Schlimm und sehr ungerecht für die EU war vor allem immer der Umstand, dass sowohl die Länge der Verhandlungen als auch die Qualität der Ergebnisse nicht der Union oder seinem Spitzenpersonal zuzuschreiben war, sondern in aller Regel den Aufwallungen und der oft dreisten Interessenwahrung der Staats- und Regierungschefs (dem Europäischen Rat). Besonders ärgerlich war immer, dass diese “zu Hause” alle Schuld von sich wiesen und die EU für unbefriedigende oder im Land kritisch hinterfragte Ergebnisse verantwortlich machten.

Wie zerstörerisch ist es für die EU, wenn die angebliche Solidarität der Mitgliedsstaaten so brutal als Popanz entlarvt wird?

Dabei sind die gravierenden Mängel der EU nicht erst seit der Wirtschafts-, Euro- oder Flüchtlingskrise sichtbar. Ich hatte trotz aller schlechten Erfahrungen gehofft, dass das Verhalten der EU zum aktuellen Flüchtlingselend auf den griechischen Inseln und im Nordwesten Syriens in den letzten Monaten sich zum Positiven wenden könnte.

Wie dumm von mir! Das zeigen die Reaktionen der Regierungen von Ungarn, Polen und Tschechien auf den Urteilsspruch des Europäischen Gerichtshofes. Ich will es so brutal ausdrücken: Diese Regierungen interessiert an der EU nur eins: ihr Geld und die Vorteile, die sie damit für ihre Länder einheimsen. Es gibt in Deutschland politische Kräfte, die diese Haltung aus hinlänglich bekannten Gründen teilen. Es ist zum verzweifeln. Jedenfalls wenn man an die europäische Idee geglaubt hat.


Wenn die EU in diesen schweren Zeiten so offenkundig versagt, ist das allerdings auch deshalb kein Wunder, weil den Staats- und Regierungschefs die Schutzpflicht für ihre eigenen Bevölkerungen schwerer wog und diesmal nicht auf in langen Nachtsitzungen herbeigeführte Kompromissentscheidungen gewartet werden durfte. Ich glaube, dieser Druck machte es quasi notwendig, schnell und deshalb unabgestimmt voranzugehen. Sollten wir deshalb nicht etwas weniger kritisch in unserem Urteil über die EU sein? Ob mich mein eigenes Argument überzeugt? Ich weiß es (noch) nicht.

Dass diejenigen, die schon immer nur nach den Haaren in der Suppe gesucht haben, nun ein ziemlich fettes gefunden haben, ärgert mich. Auch in der Schweiz gibt es genug Leute (Köppels SVP), die dieses traurige Nichtauftreten der EU in dieser Krise mit Freude beobachtet haben.

Dabei werden sich manche noch an die gewaltigen Ressourcen der EU erinnern, wenn es hoffentlich bald darum gehen wird, die Wirtschaft und die Arbeitsmärkte wieder ans Laufen zu bringen.

RIP Bill Withers

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

Der zieht sich auch jeden Scheiß rein

Ich schreibe nicht gern über Sachen, die mir peinlich werden können. Schon gar nicht dann, wenn Leute betroffen sind, die mir nahestehen. Aber mich selbst kann ich davon ja ausnehmen.

Video-On-Demand ist eine feine Sache. So komfortabel und so individualistisch. Umweltfreundlich ist es zwar nicht… aber sehr individualistisch. Trotzdem finde ich manches Angebot der Streamingdienste so doof, dass ich mich geradezu dafür schäme, diesen oder jenen Film überhaupt gesehen zu haben. Erzählen würde ich davon nicht. Ich meine, um welchen Film es da gerade geht. Das passiert mir auch mittendrin. Abschalten mag ich trotzdem nicht.

Die Serien- und Filmangebote der öffentlich-rechtlichen Sender (ARD, ZDF, 3. Programme, Arte, 3Sat etc.) entsprechen eher selten meinen Vorstellungen.

Immer häufiger gucken wir Serien oder Filme bei Amazon Prime oder Netflix, Sony Channel etc. Es kommt vor, dass wir uns nach einer Weile ansehen und dann doch abschalten. Manchmal findet sich was Besseres, man kann allerdings auch vom Regen in die Traufe geraten.

Meine Frau schläft bei mickrigen Programmangeboten gern mal ein, vor allem dann, wenn es schon etwas später am Abend ist. Ich halte durch und tadle mich: Deine Ansprüche waren auch mal schon höher…

Ich möchte hier keine Beispiele von Filmen oder Serien nennen, die uns gar nicht gefielen.

Ich beruhige mich in solchen Fällen damit, dass meine Ansprüche an Unterhaltungsangebote noch nie besonders hoch gewesen sind. Es ging mit Winnetou los, Louis de Funes, Vier Fäuste für ein Halleluja, schließlich landete ich bei Bruce Lee. Ja, damals gab ich “viel Geld” fürs Kino aus und nach der Vorstellung war ich immer gut drauf. Kino übte einen einen besonderen Reiz auf mich aus. Und allein war ich damit selten. Meine Freunde waren dabei und manchmal haben wir sonntags sogar zwei Vorstellungen besucht.

Jetzt weiß ich gar nicht mehr, wann ich überhaupt zuletzt im Kino war. Es ist Jahre her.

Warum sind Filmerlebnisse der gleichen Art heute für mich so selten geworden? Warum guck ich mir solchen Mist an und bleibe auch noch dabei, wenn ich vor Langeweile fast einschlafe? Natürlich weil ich doch wissen will, wie es ausgeht. Doch rechtfertigt das diese Art von Selbstkasteiung?

Es ist wohl so, wie es mit dem Fernsehen auch angefangen hat. Kaum erinnert man sich noch daran, dass es nur ein paar Sendungen (für Kinder) gab und selbst die Erwachsenenangebote zeitlich begrenzt waren. Von Vollprogrammen, die heute normal sind, war noch nicht die Rede. Wer erinnert sich heute noch ans Testbild oder an die Nationalhymne, die zum Programmende gespielt wurde?

Ich erinnere mich heute noch an manche TV-Serie, die wir damals – noch in schwarz/weiß – dafür aber mit absoluter Begeisterung angesehen haben. Es gab nur ein Fernsehprogramm. Dann kam irgendwann das ZDF dazu, und es wurde farbig. Das ist so lange her, dass ich mich schon mit ein bisschen Aufwand zurückerinnern muss. Es machte Spaß, die damaligen Serien oder Filme anzugucken. Vielleicht auch deshalb, weil wir uns am nächsten Tag mit Freunden darüber austauschen konnten.

Heute guckt jeder sein eigenes Programm, seine Serie. Es ist selten, dass man im Büro noch Kollegen trifft, die am Vorabend das gleiche Programm gesehen hätten. Wenn doch, wird eher nicht darüber geredet, wie toll die Sendung gewesen ist, sondern wie mies sie war. Eher wird generell darüber lamentiert, was für einen Mist die GEZ-Sender für das viele Geld abladen würden. So ist das heute.

Statt ARD und ZDF oder andere öffentlich-rechtliche Angebote zu nutzen, wird gestreamt, was das Zeug hält.

Das Angebot ist so unüberschaubar groß, das wir kaum noch die Perlen herausfinden können, die wir nachher auch als solche bezeichnen würden. Da nutzt selbst die Orientierung an den Youtubern nicht viel, die zum Teil wirklich tolle Filmbesprechungen einschließlich Hintergrundgeschichten und Trailern anbieten, auch nicht die Filmkritiken in einschlägigen Blogs.

Es ist wohl einfach zu viel. Selbstbeschränkung wäre ein Ausweg. Aber wer möchte sich schon freiwillig der Langeweile aussetzen?

Bisher habe ich 2019 54.864 Minuten Musik via Spotify gestreamt.

Den Spotify-Jahresüberblick finde ich nicht nur optisch ansprechend gemacht, sondern auch inhaltlich interessant.

Das ich “Lady Antebellum” so häufig höre, habe ich nicht vermutet. Zum Durchschnitt zählt mein Musikgeschmack offenbar nicht… Ich glaube, darüber bin ich froh, wenn ich mir die Top – Titel der Spotifiy – Liste so betrachte…

Dass Roger Whittaker auftaucht, überrascht mich noch viel mehr. Allerdings habe ich ihn schon zu Zeiten gern gehört, als er noch nicht Deutsch gesungen hat. Einen Hinweis darauf, dass sich mit dem Alter auch der Musikgeschmack ändert, erkenne ich in diesem “Ranking” auf alle Fälle.

Es mag aber auch daran liegen, dass der Geschmack meine Schwiegermutter (95) mit hineinspielt. Schließlich streame ich über den gleichen Account oft genug auch deutsche Schlager oder jetzt zum Beispiel Weihnachtslieder in die Küche. Dort sitzt Mutter vorzugsweise und liest ihre Romane.

Ich bin seit 2012 Spotify – Kunde und werde das wohl vorläufig auch bleiben. Die Amazon Music – Offerte (gerade wieder erhalten) kann mich nicht wirklich überzeugen. Ich habe jedenfalls noch keine Features entdeckt, die mich von Spotify weglocken könnten. Ich bin Prime Mitglied und kann mich dennoch nicht an diese Alternative zu Spotify gewöhnen. Mir will die Amazon Music – App einfach nicht gefallen. In diesem Jahr habe ich 7.191 verschiedene Songs via Spotify gestreamt.

Hier klicken, um den Inhalt von Spotify anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von Spotify.

Spotify und Last.fm im Zusammenspiel

Meine Mitgliedschaft bei Last.fm existiert schon einige Jahre länger als die bei Spotify. Im Februar 2006 ahnten manche Cracks sicher schon, welchen Stellenwert das Streamen von Musik einst haben würde. Spotify wurde 2006 gegründet.

Die unter “Spotify” gehörten Songs werden auch in meinem Profil bei Last.fm gespeichert.

Warum das durchaus nützlich sein, möchte hier kurz beschreiben. Jeden Monat erhalten Spotify-Nutzer eine Zusammenstellung einiger Dutzend Musiktitel unter dem Namen “Dein Mix der Woche”. Es passiert nur selten, dass ich diese Vorschläge nicht mindestens einmal komplett durchhöre. Manchmal gefällt mir diese Zusammenstellung. Sie orientiert sich an dem, was heute ein guter Algorithmus so über ihren Musikgeschmack zu sammeln in der Lage ist. Oft sind diese Zusammenstellungen so gut, dass ich den ganzen Mix in meine Playlist kopiere.

Meine Begeisterung für den “Mix der Woche” teilt allerdings auch nicht jeder. Die Algorithmen scheinen mitunter zu Streichen aufgelegt zu sein. Allerdings vermag ich die Kritik dieses Nutzers nicht nachzuvollziehen. Dafür sind die Treffer in meinem Fall einfach zu überzeugend.

Seit ein paar Jahren lebt meine Schwiegermutter (94) bei uns. Sie ist ebenfalls Musikliebhaberin. Und – ja, sie mag auch Jazz und Pop. Aber besser kommen Schlager bei ihr an. Sie liebt Playlists mit deutschsprachiger Musik. Und natürlich lassen sich die Algorithmen an diesem Punkt nicht beeinflussen. Mutters Musikgeschmack fließt in den “Mix der Woche”, der doch eigentlich meiner sein sollte, mit ein. Es ergibt sich ein verstörendes Bild, wenn plötzlich Fred Bertelmann oder Heino in “meinen” Mix’s auftauchen. 🙂

Letzte Woche habe ich vergessen, den “Mix der Woche”, den ich wirklich geliebt habe, in meine Playlists zu kopieren.

Leider lässt sich dieses Dilemma nicht beheben; auch nicht, in dem ich die Chronik von Spotify bemühte. Dort werden nämlich nur die Playlists bzw. die zugehörigen Alben geführt. Alle Titel waren futsch – schade! Allerdings! – wie gesagt – ich nutze ja Last.fm. Dort wird nämlich jeder Einzeltitel registriert. So fiel es mir leicht, mit einem bisschen Aufwand die Stücke zu identifizieren und für künftigen Hörgenuss zu sichern.

Algorithmen haben also manchmal schon positive Seiten – finde ich.

✅ Beitrag gemerkt! Favoriten anzeigen
0