Als ich in unserem TV-Programm-Heft für heute die Ankündigung des Länderspiels Italien : Deutschland las, musste ich schlucken. Die Coronakrise ist immer noch jung.

Wie lang werden die Vorlaufzeiten für so ein Fernsehheft sein – Verteilzeit eingeschlossen? Mehr als zwei oder drei Wochen sind es vermutlich nicht. Wie sehr hat sich unsere Welt in dieser kurzen Zeit verändert. Ein Fußball-Freundschaftsspiel auf das sich bestimmt viele schon gefreut hatten? Wie weit sind wir heute von der Normalität entfernt?

In vielen Ländern der Welt herrscht Ausnahmezustand. Bei uns ist seit dem Beginn der Maßnahmen in der Coronakrise noch nicht viel Zeit vergangen. Das Rumoren wird vernehmbarer. Je nachdem, wohin man hört, wird es lauter.

Ich versuche mich gut zu informieren, lese viel und höre aufmerksam zu. Ich hoffe, dass diejenigen, die in diesem komplexen Geschehen mit ihrer Kompetenz an vorderster Stelle stehen, in unserem Interesse arbeiten. Das Gefühl habe ich.

Kritische Meinungen zur Coronakrise werden gebraucht, nur nicht jede

Es gibt kritische Meinungen. Interessanterweise genau von denen, die in der Coranakrise weitgehend mit denen identisch sind, die jede Gelegenheit nutzen, unsere Regierung und demokratischen Institutionen verächtlich zu machen.

Ich rede von Blogs wie Tichys Einblick und Broders Achse des Guten. Daneben gibt es andere, die sich nicht so richtig entscheiden können und rechtspopulistische bis rechtsextreme Blogs, die zum Teil von den Autoren geführt werden, die Beiträge für die genannten Blogs schreiben. Dort pflegen sie einen Duktus, der eines verrät: sie sind fertig mit dieser Demokratie, mit ihren Institutionen und ihren Medien.

Abweichende Meinungen

Man kann beschwichtigend einwenden, dass dort lediglich abweichende Meinungen vertreten werden. OK.

Aber auf mich wirken viele dieser Texte nicht wie die Art von Kritik, die konstruktiv gemeint wäre, sondern ich vermute eher Absichten dahinter, die mich erschaudern lassen. Die durch die Blogautoren vertretene Haltung wird nichtsdestotrotz leider von vielen Menschen geteilt. Es handelt sich oft um sehr reduzierte Kommentare, die nur aus zwei, drei Worten oder wenigen Sätzen, wahlweise aus einem Link zu einem völlig anderen “Quell der Freude” führt. Ich finde, man merkt sofort, welche Wirkung diese Art von Ansprache der Autoren erzielen soll.

Die Frustration und die deutlich niedere Gesinnung der Leute, die solche Kommentare schreiben, sind trotz nur kurzer Äußerungen klar erkennbar. Viele Kommentare bei Welt-Online oder Fokus sind ebenfalls von dieser “seltsamen Gemeinsamkeit” geprägt. Beide Medien sollten sich fragen, was sie redaktionell falsch machen. Es braucht nur das “richtige” Thema, Stichworte sind “Flüchtlinge”, “Klimawandel” und langsam auch “Corona”.

Wer versteht nicht all die existenziellen Sorgen und die Zweifel, die sich nicht ausschließlich um die Gesundheit drehen? Wie werden die Folgen des Lockdowns sein, nicht nur bei uns, sondern weltweit?

Haben sich unsere Politiker durch den Druck, den die heutigen Medienwelt mit ihren millionenfachen Verstärkern (soziale Medien) zu sehr in eine Richtung treiben lassen?

Trifft es zu, dass die Wissenschaftler (Virologen und Epidemiologen) das Primat der Politik zu stark beeinflusst haben? Werden sich die Maßnahmen am Ende der Krise als zu teuer entpuppen? Muss man davon ausgehen, dass die Zahl der Toten durch die wirtschaftlichen Auswirkungen höher sind, als die direkt dem Virus zuzuordnenden Opferzahlen? Manche Besserwisser scheinen diese Fragen längst geklärt zu haben. Und zwar ultimativ.

Status unserer Zivilisation

Wie bewerten wir den Status unserer Zivilisation, die sich dazu bereit erklärt, das Leben gesundheitlich beeinträchtigter und/oder alter Menschen gegen die Kapitalinteressen einiger weniger Menschen aufzurechnen? Einerseits wird diese Frage im Moment oft gestellt. Andererseits bleibt unklar, wie die Leute, die dafür plädieren, sich den Umfang der Risiken und den Umgang damit vorstellen?

Alles enteignen und in Volksbesitz überführen? Sorry, aber für diesen Scheiß ist unsere Gesellschaft vor allem eins: zu alt! An solche gesellschaftlichen Experimente wagen sich auch Nationen nicht heran, deren Einwohner nicht dem demographischen Wandel unterworfen sind. Das gilt für viele Länder Europas.

Wir brauchen jetzt Zuversicht und Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen.

Dass sie in dieser Krise in zunehmendem Maße sowohl von linken und rechten Denksportlern attackiert werden, darf “die Mitte” nicht zulassen. Zum Glück existiert dort eine große Mehrheit, die die Maßnahmen der Regierung unterstützt.

Hoffen wir, dass das so bleibt und nicht womöglich auf Menschen gehört wird, wie zum Beispiel den Sozialdarwinisten Roger Köppel, SVP – Abgeordneter und “Weltwoche” – Herausgeber. Für seine bereits zu Beginn des Lockdowns aufgeworfenen Fragen finden sich auch in Deutschland Anhänger.

Ich hoffe, dass er und seine Jünger eine kleine, unbedeutende Minderheit bleiben. Man hört sie, ärgert sich über sie und schaltet weiter zu den Beispielen, die Mut machen und von denen wir uns noch viel, viel mehr wünschen.

Coronakrise: Die Unpositiven bleiben sich treu

Als ich in unserem TV-Programm-Heft für heute die Ankündigung des Länderspiels Italien : Deutschland las, musste ich schlucken. Die Coronakrise ist immer noch jung.

Wie lang werden die Vorlaufzeiten für so ein Fernsehheft sein – Verteilzeit eingeschlossen? Mehr als zwei oder drei Wochen sind es vermutlich nicht. Wie sehr hat sich unsere Welt in dieser kurzen Zeit verändert. Ein Fußball-Freundschaftsspiel auf das sich bestimmt viele schon gefreut hatten? Wie weit sind wir heute von der Normalität entfernt?

In vielen Ländern der Welt herrscht Ausnahmezustand. Bei uns ist seit dem Beginn der Maßnahmen in der Coronakrise noch nicht viel Zeit vergangen. Das Rumoren wird vernehmbarer. Je nachdem, wohin man hört, wird es lauter.

Ich versuche mich gut zu informieren, lese viel und höre aufmerksam zu. Ich hoffe, dass diejenigen, die in diesem komplexen Geschehen mit ihrer Kompetenz an vorderster Stelle stehen, in unserem Interesse arbeiten. Das Gefühl habe ich.

Kritische Meinungen zur Coronakrise werden gebraucht, nur nicht jede

Es gibt kritische Meinungen. Interessanterweise genau von denen, die in der Coranakrise weitgehend mit denen identisch sind, die jede Gelegenheit nutzen, unsere Regierung und demokratischen Institutionen verächtlich zu machen.

Ich rede von Blogs wie Tichys Einblick und Broders Achse des Guten. Daneben gibt es andere, die sich nicht so richtig entscheiden können und rechtspopulistische bis rechtsextreme Blogs, die zum Teil von den Autoren geführt werden, die Beiträge für die genannten Blogs schreiben. Dort pflegen sie einen Duktus, der eines verrät: sie sind fertig mit dieser Demokratie, mit ihren Institutionen und ihren Medien.

Abweichende Meinungen

Man kann beschwichtigend einwenden, dass dort lediglich abweichende Meinungen vertreten werden. OK.

Aber auf mich wirken viele dieser Texte nicht wie die Art von Kritik, die konstruktiv gemeint wäre, sondern ich vermute eher Absichten dahinter, die mich erschaudern lassen. Die durch die Blogautoren vertretene Haltung wird nichtsdestotrotz leider von vielen Menschen geteilt. Es handelt sich oft um sehr reduzierte Kommentare, die nur aus zwei, drei Worten oder wenigen Sätzen, wahlweise aus einem Link zu einem völlig anderen “Quell der Freude” führt. Ich finde, man merkt sofort, welche Wirkung diese Art von Ansprache der Autoren erzielen soll.

Die Frustration und die deutlich niedere Gesinnung der Leute, die solche Kommentare schreiben, sind trotz nur kurzer Äußerungen klar erkennbar. Viele Kommentare bei Welt-Online oder Fokus sind ebenfalls von dieser “seltsamen Gemeinsamkeit” geprägt. Beide Medien sollten sich fragen, was sie redaktionell falsch machen. Es braucht nur das “richtige” Thema, Stichworte sind “Flüchtlinge”, “Klimawandel” und langsam auch “Corona”.

Wer versteht nicht all die existenziellen Sorgen und die Zweifel, die sich nicht ausschließlich um die Gesundheit drehen? Wie werden die Folgen des Lockdowns sein, nicht nur bei uns, sondern weltweit?

Haben sich unsere Politiker durch den Druck, den die heutigen Medienwelt mit ihren millionenfachen Verstärkern (soziale Medien) zu sehr in eine Richtung treiben lassen?

Trifft es zu, dass die Wissenschaftler (Virologen und Epidemiologen) das Primat der Politik zu stark beeinflusst haben? Werden sich die Maßnahmen am Ende der Krise als zu teuer entpuppen? Muss man davon ausgehen, dass die Zahl der Toten durch die wirtschaftlichen Auswirkungen höher sind, als die direkt dem Virus zuzuordnenden Opferzahlen? Manche Besserwisser scheinen diese Fragen längst geklärt zu haben. Und zwar ultimativ.

Status unserer Zivilisation

Wie bewerten wir den Status unserer Zivilisation, die sich dazu bereit erklärt, das Leben gesundheitlich beeinträchtigter und/oder alter Menschen gegen die Kapitalinteressen einiger weniger Menschen aufzurechnen? Einerseits wird diese Frage im Moment oft gestellt. Andererseits bleibt unklar, wie die Leute, die dafür plädieren, sich den Umfang der Risiken und den Umgang damit vorstellen?

Alles enteignen und in Volksbesitz überführen? Sorry, aber für diesen Scheiß ist unsere Gesellschaft vor allem eins: zu alt! An solche gesellschaftlichen Experimente wagen sich auch Nationen nicht heran, deren Einwohner nicht dem demographischen Wandel unterworfen sind. Das gilt für viele Länder Europas.

Wir brauchen jetzt Zuversicht und Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen.

Dass sie in dieser Krise in zunehmendem Maße sowohl von linken und rechten Denksportlern attackiert werden, darf “die Mitte” nicht zulassen. Zum Glück existiert dort eine große Mehrheit, die die Maßnahmen der Regierung unterstützt.

Hoffen wir, dass das so bleibt und nicht womöglich auf Menschen gehört wird, wie zum Beispiel den Sozialdarwinisten Roger Köppel, SVP – Abgeordneter und “Weltwoche” – Herausgeber. Für seine bereits zu Beginn des Lockdowns aufgeworfenen Fragen finden sich auch in Deutschland Anhänger.

Ich hoffe, dass er und seine Jünger eine kleine, unbedeutende Minderheit bleiben. Man hört sie, ärgert sich über sie und schaltet weiter zu den Beispielen, die Mut machen und von denen wir uns noch viel, viel mehr wünschen.

Sind mehr Coronatests zielführend?

Der Ruf nach der Ausweitung von Coronatests wird immer lautet. Das ist gut nachvollziehbar, weil damit bestimmte Grundannahmen bestätigt oder widerlegt werden könnten.

Wie viele Menschen sind bereits immun gegenüber SARS-CoV-2? Beeinflusst eine Saisonalität den Verlauf der Epidemie? Wir wissen es nicht! Das RKI beschreibt in einem Papier beispielsweise das Szenario, dass ein Drittel der Bevölkerung bereits immun ist. Das Ergebnis eines solchen Szenarios: Die meisten Erkrankten treffen auf bereits immune Personen, so dass insgesamt deutlich weniger Menschen infiziert werden. Um der Wahrheit ein Stück näher zu kommen, wäre es sinnvoll, dass wir repräsentative SARS-CoV-2-Tests durchführen. Nur dann lassen sich Maßnahmen fundiert belegen.

Covid-19: Seriöser Umgang mit Unsicherheit? – RiskNET – The Risk Management Network

Hervorhebung durch mich.

Coronatests nicht immer aussagefähig

Ich habe die Sache mit den heute zur Verfügung stehenden Tests so verstanden, dass die Ergebnisse nicht immer eindeutig sind. Die Klarheit der Ergebnisse ist abhängig davon, in welcher Phase sich die Getesteten befinden. Einfach gesagt: liegen keine Symptome vor, so ist auch das Virus nicht nachzuweisen. Trotzdem kann der Betroffene aber infiziert und das Ergebnis einen Tag später bereits positiv sein. Ist das Virus aber bereits in die tieferen Atemwege vorgedrungen, ist es in den oberen Atemwegen (durch den Abstrich) nicht mehr nachweisbar.

Die Crux ist, dass sowohl die Symptome viraler Infekte als auch die einer Influenza denen einer Corona-Infektion sehr ähnlich sind. Wenn also nun gefordert wird, dass noch viel mehr getestet wird als bisher, bleiben also Fragen offen. Wie viele Infektionen bleiben eventuell unentdeckt und welche Aussagekraft haben diese Massentests unter diesen Voraussetzungen?

Verbesserungen?

Nun habe ich auch gelesen, dass die Qualität der Testes laufend verbessert würde. Vielleicht sind heute also andere Schlussfolgerungen zu ziehen?

Eine Wissenschaftsjournalistin der WDR-Sendung Quarks erwähnte, dass die Zahl der Tests in Südkorea (ohne Lockdown) nicht höher sei als bei uns. Worauf ist unter dieser Voraussetzung der relative Erfolg der Südkoreaner zurückzuführen?

Ergänzungen

Sind es die dort üblichen Gesichtsmasken oder nicht doch die Einbeziehung der Mobilfunk-Daten zur “Nachverfolgung” bereits infizierter Personen und sind diese Bedingungen so auf Deutschland ohne Weiteres übertragbar? Wie viele Menschen in Deutschland würden freiwillig die Tracing-App auf ihr Smartphone installieren?

Ein weiterer Test steht unmittelbar vor seiner Einsatzfähigkeit. Allerdings macht seine Anwendung, wenn ich das richtig verstanden habe, nur dann Sinn, wenn die Zahl der Coronainfizierten höher ist als zurzeit. Der Test gibt Aufschluss darüber, ob die Getesteten bereits Antikörper gegen das Coronavirus gebildet haben. Solche Erhebungen würden die Datenbasis erheblich verbessern, so dass danach auch die Voraussetzungen für eine bessere Qualität bestimmter Modellrechnungen gegeben sein könnten.

In der Schweiz vom Leder ziehen

Ich frage mich, warum ich Professor Kekulé nicht leiden kann. Meistens wirken seine Aussagen auf mich so, als hätten wir es mit jemand zu tun, der ein Riesenego hat und sich in der Krise nicht hinreichend beachtet / gewürdigt fühlt. Dieses Gefühl stellt sich auch bei seinem gemeinsamen Interview in der NZZ vom 28.03. mit Professor Südekum ein.

Wenn wir etwas nicht gebrauchen können in diesen schweren Zeiten, dann Selbstbeweihräucherer wie Prof. Kekulé. Hinterher sind immer alle klüger. Ja, er hats gesagt und die Regierung und seine Kollegen wollten es nicht hören. Wie unklug von diesen Leuten.

Kekulé: «Wir fahren auf Sicht», diesen Satz hört man nun besonders häufig, und aus psychologischer Sicht halte ich das für ein Riesenproblem. Ich habe ja bereits am 22. Januar Einreisekontrollen gefordert. Das RKI hat dann gesagt, das sei unnötig, diese Krankheit werde ausserhalb Chinas keine grosse Rolle spielen. Mein Kollege Christian Drosten meinte damals, es sei zu früh, Alarm zu schlagen, und so stand es dann quasi zwei zu eins. Am 12. Februar schlug ich dann vor, die Testmöglichkeiten europaweit massiv zu erhöhen; auch das hält die Bundesregierung bis jetzt nicht für notwendig. Schliesslich forderte ich, Grossanlässe abzusagen und Schulen sowie Kindergärten zu schliessen, bevor die Leute aus den Ferien in Italien zurückkämen. All das geschah nicht, und so hat sich die Politik in eine Lage begeben, in der sie sich rechtfertigen muss. Nun behaupten die Politiker, Deutschland habe superschnell reagiert, aber das stimmt einfach nicht. So geht weiteres Vertrauen verloren. Klüger wäre es, zu sagen: «Okay, wir haben das am Anfang unterschätzt, aber jetzt sind wir in die Gänge gekommen und haben folgenden Plan.»

Virologe Kekulé und Ökonom Südekum über Corona: Was ist zu tun?

Auszug aus einem Interview der NZZ mit dem Virologen Prof. Kekulé und dem Wirtschaftswissenschaftler Prof. Südekum

Schamloses Selbstlob und Fokus-Leserbriefe

Ausschnitt Newsletter der SPD von vorgestern

Und es sind vor allem unsere starken Ministerinnen und Minister, unsere Fraktionsmitglieder und Kooperationspartner in der Partei, die Vorschläge entwickelt haben und jetzt Tempo machen, damit die Folgen der Krise begrenzt bleiben. Olaf Scholz und der Bundestag stellen mit dem Nachtragshaushalt sofort 156 Milliarden Euro zur Verfügung. Hinzu kommen Kreditgarantien und Bürgschaften. Und Zuschüsse für Kleinunternehmer*innen und Soloselbstständige. Hubertus Heil kämpft um jeden Arbeitsplatz. Dafür hat er nach der guten Einigung im Koalitionsausschuss das Kurzarbeitergeld weiter verbessert und schon rückwirkend zum 1. März scharf gestellt. Wenn Einkommen wegbrechen, gibt es außerdem unbürokratisch und schnell ergänzende Grundsicherung. Und für Familien mit kleinem Einkommen macht Franziska Giffey den Kinderzuschlag unkompliziert zugänglich. Christine Lambrecht schützt Mieterinnen und Mieter, damit sie jetzt nicht ihre Wohnung verlieren – oder ihren kleinen Laden. Und Heiko Maas holt in einer beispiellosen Rückholaktion Deutsche aus der ganzen Welt zurück nach Hause.

Wer so komische Texte an die Mitglieder der eigenen Partei verteilt, der darf sich nicht darüber wundern, wenn die Medien das aufgreifen und entsprechend “bewerten”. Der Fokus-Titel eines Beitrages lautet: ” Schamloses Selbstlob, wirre Corona-Aussagen: Die neuen Peinlichkeiten der SPD-Chefs”.

Die beiden “neuen” SPD-Chefs stellen das aktuelle Geschehen so dar, als würden ihre Leute es allein wuppen.

Von der Koalition, die sie früher so gescholten hatte, ist nicht mal die Rede. Nur die SPD-Minister und Minister werden erwähnt. Scholz sogar in einer Art und Weise, über die man wirklich nur lachen kann.

Mich ärgert dieser Dilettantismus wirklich kriminell.

Ungeschickte Formulierungen sind es aber vermutlich trotzdem nicht, die dazu führen, dass die Union die Krise bisher gut übersteht und mit +7 % in den Umfragen ordentlich profitiert, während die SPD 1% verliert.

Olaf Scholz und der Bundestag…”. Ob SPD Generalsekretär, Lars Klingbeil, an dieser Formulierung seinen Anteil hatte? Ich kann es mir nicht vorstellen. Einzig positiv an den aktuellen Umfragen, so sehe ich es jedenfalls, ist, dass die AfD ordentlich an Zustimmung verloren hat und jetzt bei Umfragen unter 10% liegt.

Aber machen wir uns nichts vor. Wenn ich die krass negativen Kommentare von ewignörgelnden Deutschen lese, ahnt der Beobachter sogleich, wie schnell es gehen könnte und die Populisten (nicht nur in Deutschland) wieder ganz weit nach vorn kommen… Die harten nächsten Wochen werden noch genug Raum für Kritik an den Regierenden bieten. Dessen bin ich mir absolut sicher.

Hier zwei kleine Kostproben von Fokus-Leser-Kommentaren:

  1. … und anderen in Deutschland produzierenden Unternehmern sollten wir danken. Sie haben den “Outsourcing-Wahnsinn” um jeden Preis nicht mitgemacht, Qualifizierte Arbeitsplätze in Deutschland erhalten und helfen jetzt eine existenzielle Krise unbürokratisch zu meistern. Der Beitrag einiger Linken zur Krise sind wirre Drohungen wie “1% der Reichen erschiessen”. Einfach total daneben.
  2. In Deutschland sind gegenwärtig rund 43000 mit dem Coronavirus infiziert, in den USA rund 82000. Deutschland hat aber rund 83 Mio. Einwohner, USA 320 Mio. Einwohner. Damit hat Deutschland mehr Infizierte pro Einwohner. Zu sagen, die USA hätten die meisten Infizierten, ist zu kurz gefasst.
  3. Bin nicht Rechtsradikal und trotzdem, bin ich dagegen, dass wir alle aufnehmen. Es passen nun mal nicht alle hier hin, von der Mentalität der Menschen und wie die Denken. Und noch einmal um es ganz klar zu stellen ich bin nicht Rechtsradikal. Es ist schon genug passiert und es wird noch genug passieren.
  4. Für beispielsweise Erntehelfer gibt es bekanntlich schon lange einen Einreisestopp, für Asylbewerber werden aber erst jetzt EINREISEBESCHRÄNKUNGEN ausgesprochen. Ist das überhaupt noch zu fassen?!

Ich frage mich, wie dumm, verzweifelt oder beides Leute eigentlich sein müssen, um einen so wirren Kram zu verzapfen?

Keine Erntehelfer aus Osteuropa heißt: kein Spargel, keine Erdbeeren und auch kein…

Etwas mehr als 300.000 Erntehelfer benötigen die deutschen Landwirte Jahr für Jahr, um unseren beliebten Spargel zu stechen. Es ist schwere, unbequeme Arbeit.

Grenzen zu und zack ist der Spargel weg

Die vielen Helfern kommen unter normalen Umständen aus Ost-Europa zu uns. Neben diesen vielen helfenden Händen setzen die Betriebe alle Hilfen ein, die in ihren Familien greifbar sind. Im Land arbeiten auf den Höfen ungefähr 506.000 Familienarbeitskräfte. Dazu gibt es ca. 201.000 dauerhaft Beschäftigte.

Seit gestern gelten Einreisebeschränkungen für die große Gruppe unserer osteuropäischen Erntehelfer. Sie kommen überwiegend aus Polen und Rumänien. Mit dieser Maßnahme soll der weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegengesteuert werden.

Steigende Preise aufgrund des geringeren Angebotes

Der Bauernverband warnt vor Ernteausfällen. Dass infolgedessen die Preise für diese Lebensmittel nach oben gehen, liegt auf der Hand.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner versucht digital zu vermitteln und verweist auf Internetportale, die bei der Suche bzw. Vermittlung von Erntehelfern behilflich sein sollen. Ob diese Idee die hohe Zahl von fehlendem Personal halbwegs ausgleichen kann, ist fraglich. Mir ist die Bemerkung eines niedersächsischen Bauern im Ohr: Von 10 deutschen Erntehelfern würden 9 nach einem Tag den Job wieder aufgeben. Feldarbeit ist schwer, die vor allem bei schlechtem Wetter richtig in die Knochen geht. Und sie wird nicht sonderlich gut bezahlt.

Vielleicht werden wieder mehr Menschen zu den Bauern in ihrer Nachbarschaft gehen, um den Spargel selbst zu stechen. So einfach wie das klingt, ist es leider nicht. Erdbeeren lassen sich auf dem Feld jedenfalls einfacher ernten. Aber mühsam ist auch das.

Welche alternativen Erntehelfer gibt es?

Dass das nicht nur bei der Spargelernte so ist, sondern auch bei anderen Einsätzen in der Landwirtschaft habe ich auch während eines mehrwöchigen Praktikums bei einem Konservenfabrikanten gelernt.

Ich war damals Anfang 20 und habe täglich 10, manchmal mehr Stunden am Tag auf dem Feld gearbeitet. Inzwischen werden zwar mehr Maschinen eingesetzt, die einiges einfacher machen. Bei der Ernte oder der Aussaat werden trotzdem auch heute Rücken und Muskeln enorm beansprucht.

Ich würde mir mit meinen 66 Jahren diese Arbeit heute nicht mehr zutrauen. Wahrscheinlich würde ich keinen ganzen Tag überstehen und müsste abbrechen.

Verschiedene Szenarien sind jetzt denkbar.
  1. Die Portal – Aktion von Julia Klöckner funktioniert und es finden sich zahlreiche Personen, die unseren Bauern helfen können
  2. Zu erwarten ist jedoch, dass die benötigte Zahl nicht annähernd erreicht wird
  3. Die Preise für Spargel, Erdbeeren, Kohlgemüse etc. werden aufgrund des kleineren Angebotes mehr oder weniger stark steigen
  4. Teilweise produzieren einzelne Spargelhöfe Tonnen von Spargel. Viele holen sich ihren Spargel (auch aus Preisgründen) direkt auf den ihnen bekannten Höfen ab. Aber Spargel – Stechen ist – wie gesagt – nicht ganz so einfach. Die Bauern würden ggf. mit Ausfällen leben, weil die Leute auf den Feldern durch unsachgemäßes Vorgehen Schaden anrichten könnten.
  5. Der Einsatz von Rentnern, Flüchtlingen oder Arbeitslosen würde sich vielleicht anbieten. Allerdings gehören Rentner zur Riskiogruppe in dieser Epidemie. Traut sich ein Politiker, Flüchtlinge oder Arbeitslose für diese Arbeit vorzuschlagen und könnten diese Personengruppen überhaupt dabei helfen, das Problem zu lösen?
  6. Was bleiben dürfte ist die Gewissheit, wie sehr wir auf eine sehr große Zahl von Menschen aus Osteuropa angewiesen sind, weil wir zwar gerne Spargel essen, ihn aber lieber ernten lassen.

Wir sterben alle. Aber “der Tod” bleibt ein Tabu

Die Opposition zieht mit. Es gibt nur die scheinbar unvermeidlichen Einsprüche. Etwa derart, dass die Richtung stimme aber die Maßnahmen noch nicht weit genug gingen. Christian Lindner, FDP, empfiehlt rechtzeitig eine Exit-Strategie zu erarbeiten, Alexander Gauland, AfD, fehlt generell eine Strategie und Katrin Göring-Eckardt (Grüne) findet, dass weitere Maßnahmen folgen müssen.

Wirtschaft und Gesellschaft

Von Herrn Professor Heiner Flassbeck erfuhren wir, dass die gehandelten Summen zur vorläufigen Unterstützung von Wirtschaft und Gesellschaft wahrscheinlich nicht ausreichend wären. Viele von uns haben so eine Ahnung, dass das vielleicht stimmen könnte. Flassbeck nutzt die Gelegenheit, den Erfolg der “Schwarzen Null” zu hinterfragen. Flassbeck ist der Meinung, Scholz solle sich das Selbstlob sparen. Schließlich seien die Handelsbilanzüberschüsse vieler Jahre vor allem zulasten der anderer Euro-Länder erwirtschaftet worden.

Nun ist dieser Umstand schon längst in der Diskussion. Ich frage mich schon seit Jahren, ob Politik und Wirtschaft irgendein Interesse daran haben könnten, an den Ursachen für dieses Ungleichgewicht zugunsten unserer Nachbarn etwas zu ändern. Das ist im Moment allerdings auch ziemlich nebensächlich.

Neue Schulden

Wahr ist, dass der Staat durch die Zinspolitik der EZB über alle Möglichkeiten verfügt, über die gigantischen Geldmengen hinaus, Mittel zur Abwendung der schlimmsten Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Flassbeck sind die Bedingungen, die die Regierung für Mittelanforderer definiert hat, nicht einfach genug. Er schlägt vor, für einen Zeitraum von 3 oder 6 Monaten all denen Geld zur Verfügung zu stellen, die Corona-bedingte Verdienstausfälle hätte. Die Größenordnungen ließen sich, so Flassbeck, leicht feststellen, etwa unter Einbeziehung der Unternehmen.

Anträge werden online gestellt und online bearbeitet

Es ist von Bedeutung, welche Zeit es dauert, um an Geld heranzukommen. Insofern wäre eine auch zeitlich befristete einfache Maßnahme sinnvoll. Ich lernte heute in einem WDR-Interview mit Wirtschaftsminister Pinkwart, FDP, dass in NRW ab Ende dieser Woche Mittel online beantragt und bearbeitet werden. Die Auszahlungen der nötigen Gelder würden dann evtl. bereits Ende nächster Woche erfolgen. Ich schätze, dass dieser Zeitablauf auch durch alternative Ansätze nicht wesentlich zu verkürzen sein wird. Insofern würde ich dafür plädieren, die Dinge jetzt wie geplant umzusetzen, um dann zu sehen, ob mehr Finanzmittel notwendig sind. Wir werden uns wohl einig darüber sein, dass die Frage vor allem davon abhängig ist, wie lange die Ausnahmesituation andauern wird.

Wie wirksam kann die Risikogruppe geschützt werden?

Während Regierungen bisher weltweit alles unternehmen, um die Menschen zu schützen, die zu von Medizinern als Risikogruppe bezeichnet werden und dafür buchstäblich alles riskieren, regen sich Stimmen, die einen Paradigmenwechsel fordern. Sie stellen, wie Roger Köppel, SVP und Weltwoche-Herausgeber, ungeniert die Frage, wie teuer ein Menschenleben sein dürfe. Köppel gehört von jeher zu den Trump-Bewunderern. Insofern überrascht es auch nicht, dass er Trumps jüngste Aussagen zu den Maßnahmen gegen den Coronavirus mutig findet. Trump vertritt neuerdings die Meinung, dass nicht die Wirtschaft kaputt gehen dürfe, nur um ein paar Menschenleben zu retten. Diesen Mut respektiere er sehr, so Köppel.

Frag ihn nicht nach dem Tod

Mich erinnert das an eine Jahre zurückliegende Diskussionen darüber, bis zu welchem Alter Menschen eine neue Hüfte erhalten sollten. Der Homo Oeconomicus tickt anders als andere Menschen. Die Frage ist deshalb auch nicht neu. Aber die Wirkung, die von solchen Überlegungen ausgeht, wie Trump oder Köppel sie damit aufwerfen, hat noch einmal eine völlig andere Dimension.

Man müsse, so Köppel, den Menschen reinen Wein einschenken. Es müsse nach einem Mittelweg gesucht werden. Für allfällige Entscheidungen würden Kompromisse nötig sein. Man müsse sich der “moralischen Weste” entledigen und die Frage beantworten, wie viel ein Menschenleben kosten dürfe.

Wie viel sind wir bereit zu opfern an Wohlstand … Wirtschaft, um einer zum Glück jetzt noch unbestimmten Zahl Menschen das Leben zu retten zum Teil auch Menschen mit begrenzter Lebenserwartung  […]

Roger Köppel, SVP Mitglied und Weltwoche-Herausgeber

Was für eine Zumutung

Köppel erkennt, was er vielen Leute mit dieser Überlegung zumutet. Aber vertritt die ganz brutale Form von Sozial-Darwinismus, von dem ich hoffte, er sei aus modernen Gesellschaften verschwunden. Aber inzwischen habe ich begriffen, dass er auch bei uns in Deutschland seine Anhänger hat. Und zwar nicht nur unter denen, die unsolidarisch und asozial auf ihre spezielle Art und Weise versuchten, ihr geringeres Krankheitsrisiko in der Gestalt so genannter Coronapartys zu proklamieren.

Der Soziologe Harald Welzer hat kürzlich bei “Markus Lanz” darauf hingewiesen, dass die Coronakrise ein neues Kapitel eröffnet hätte. Erstmals in der Geschichte hätte weltweit die Mehrheit der Menschen Maßnahmen zum Schutz einer gefährdeten Minderheit getroffen. Das ist ein überraschender Befund über den ich eine Weile nachgedacht habe. Leider bedeutet diese und zunächst einmal völlig zutreffende positive Sicht nicht, dass alle Menschen diese Maßnahmen mittragen. Vor allem dann nicht, wenn sie durch die unabsehbare Dauer der Krise einen so exorbitant hohen Preis haben könnte.

Ausgangssperren und Quarantäne für hustende Urlaubsheimkehrer

Ich habe das Gefühl, die üblichen Verdächtigen machen sich langsam aber sicher wieder bemerkbar. Aber ja, Maßnahmen wie Quarantäne und Ausgangssperren gegen die Ausbreitung der Coronaepidemie sind ebenso drastisch wie neu, und sie schreien geradezu nach Opposition. Von der offiziellen Opposition, der im Bundestag, war wenig zu hören. In den Medien werden kritische Stimmen langsam lauter.

Die Hetze der AfD-Krawall-Faktoten wurde kaum wahrgenommen, die Partei verliert an Zustimmung.

Merkelkritik hatte kurz Pause

Jan Fleischhauer vom Fokus schreibt sich in Stimmung gegen Berlin. Von Broder und Tichy sind wir das gewöhnt. Wie auch von all den anderen merkelkritischen Verdächtigen, die es selbst in dieser furchtbaren Krise nicht lassen können, politische Gegner zu jagen. Broder überraschte mich ein bisschen mit seinem seinem heutigen Beitragstitel “Ein Quantum Gutes” und einer Diktion, die für seine Verhältnisse fast harmlos wirkt. Vielleicht hat das damit zu tun, dass er zur Risikogruppe gehört.

Es macht im Moment wenig Sinn, denen zuzuhören, die über all das nörgeln, was die anderen falsch gemacht haben sollen. Es wäre doch wirklich toll, wenn wir damit wenigstens warten könnten bis ein Licht im Tunnel erkennbar wird. Im Übrigen denke ich: wenn diese Kritiker es doch so viel besser wussten, warum haben sie ihren Teil der Verantwortung nicht wahrgenommen und wenigstens dafür gesorgt, dass sie gehört werden?

Es hätte nicht passieren dürfen, dass in Massen Material in den Krankenhäusern fehlt. Dort arbeiten hochbezahlte, intelligente Leute mit viel Übersicht. Die desolate Lage jetzt allein der Politik in die Schuhe zu schieben, ist ein bisschen zu einfach. Bequem ist es auch, was man wiederum am Verhalten der Medien sieht. Wäre die Verantwortung nämlich verteilt, könnte man das ansonsten wirkungsvoll finger-pointing vergessen.

Wissenschaft mit zu viel Einfluss

Sehr überrascht war ich von manchen Aussagen Heribert Prantls, dem der momentane Einfluss “der Wissenschaft” zu weit geht. Ohne diesen Einfluss gäbe es seiner Meinung nach keine Diskussion über Ausgehbeschränkungen oder Ausgangssperren.

Die hält er für fragwürdig. Er findet, dass es unser gesellschaftlichen System erschüttern könnte. Prantl glaubt wohl, dass mit dem Virus besser umzugehen wäre als beispielsweise mit häuslicher Gewalt, die Folge der Einschränkungen sein könnten.

Es ist natürlich legitim, sich zu den weitgehenden Beschränkungen mit Bedenken und Sorgen zu äußern. Wenn ich Prantls Plädoyer richtig verstanden habe, wäre er eher für die Gründung eines Arbeitskreises gewesen, bei dem nicht nur Virologen und Politiker, sondern auch Soziologen oder Psychologen zu Wort kommen sollen. Ob der Virus auf die Ergebnisse warten würde?

Söder will mit den Ausgangssperren zeigen, wer der beste ist?

Dass Heribert Prantl Markus Söder unterstellt, sich mit den Maßnahmen profilieren zu wollen, ist etwas schnell gesagt und angesichts dieser Größe der Krise doch eher unangebracht. Ich bin wahrhaftig kein Fan von Söder. Trotzdem halte ich seine konsequente Handlungsweise für ok. Mir wäre es lieber, die anderen Ministerpräsidenten wären mit Söder gemeinsam vorgegangen.

Prantl fordert eine Absprache zwischen den Ministerpräsidenten. Ich denke, es dass es diese gegeben hat. Mit welchem Erfolg sehen wir nun. Söder wollte nicht warten, bis die anderen einsehen, dass diese Härte nötig ist. Ihm deshalb Vorwürfe zu machen, wie Prantl es im Beitrag mehrfach getan hat, ist unangemessen und unfair.

Offenbar hat Prantl den Föderalismus erstaunlicherweise nicht so verinnerlicht, wie man es von einem Mann seines Ranges erwarten muss.

Schon bei der Frage der Schul- und Kitaschließungen war für alle ersichtlich, wie schwierig es ist. Es dauert und ist auf jeder Ebene wohl auch ziemlich mühsam. Nicht für Leute wie Heribert Prantl. Darüber reden oder schreiben oder die Verantwortung für Maßnahmen zu tragen, sind zwei grundverschiedene Dinge.

Btw: War Prantl nicht immer einer von denen, die die Politik im Sinne von Friday for Future dazu aufgefordert hatte, mehr auf die Wissenschaft zu hören.


Hustende Urlauber reisen ohne Quarantäne ein: Weiß die Regierung, was sie tut?

Man ist bereit, den Einzelhandel zu zerstören, indem man für Wochen die Geschäfte dicht macht. Aber man ist nicht willens, hustende Urlauber für 14 Tage in Quarantäne zu nehmen, weil das die Laune der Urlauber beeinträchtigen würde? Das verstehe, wer will.

Fleischhauer – Twitter Suche / Twitter

Wehe du kommst jetzt per Urlaubsflieger aus Ägypten oder Spanien zurück nach Hause und hustest! Dann heißt es: Quarantäne – und zwar die staatlich angeordnete, verschärfte Form. Aber… gab es die bisher schon oder blieben die Leute nicht, weil sie dazu aufgefordert wurden, ganz selbstverantwortlich 14 Tage lang zu Hause und vermieden möglichst alle soziale Kontakte. Wie kommt Fleischhauer darauf, dass die Urlauber, die jetzt zurückkommen oder zurückgeholt werden, genau das nicht tun?

Weil er Jan Fleischhauer ist und solche Behauptungen einfach mal raushaut

Allein das Symptom signalisiert: “Vorsicht, Coronaverdachtsfall!”. Unverzüglich hat die staatliche Präventionsverantwortung zu greifen: Ab in Quarantäne. Wenn das nicht schon zu spät ist. Auf die Tour macht Fleischhauer seine Arbeit als Kolumnist beim Fokus. Er nutzt die Chance und stellt eine Frage, die er und seine LeserInnen schon 1000 mal beantwortet haben: Wissen die in Berlin eigentlich noch, was sie tun?

Sein Artikel von heute geht bei Twitter ab wie Schmitz-Katze.

Jan Fleischhauer hat entdeckt, dass trotz mancher geschlossenen Grenze, immer noch Flugzeuge aus Corona-Krisengebieten in Deutschland landen. Es geht um Flugzeuge aus dem Iran. Der Iran ist eines der am schlimmsten von Corona betroffenen Länder. Warum landen immer noch Maschinen aus Teheran?

Ich habe überprüft, ob die Übersicht der Ankünfte auf dem Frankfurter Flughafen Aufschluss verschafft.

Regelmäßig (mehrmals die Woche) landet eine Maschine aus Teheran. Sie macht übrigens in Rimini / Italien eine Zwischenlandung. Welche Personen in Teheran oder evtl. auch in Rimini an Bord gehen, kann ich nicht sagen. Ob es sich nur um Personen handelt, die die Bedingungen der Reisebeschränkungen entsprechen, ist fraglich (siehe Screenshot, übernächster Absatz).

Ich erinnere mich jedoch daran, dass gleich nach der Inkraftsetzung am 17.03. Menschen, die aus so genannten Drittländern auf deutschen Flughäfen ankamen, sofort wieder zurückfliegen mussten. Auch in Düsseldorf landen Maschinen aus Krisenregionen (Mallorca, Spanien u.a.).

Das werden vermutlich fast alles hier lebende MitbürgerInnen sein, die dort ihren Urlaub verbracht haben. Das diese Leute ein ganz erhebliches Risiko darstellen, ist keine Frage. Ich gehe davon aus, dass sie alle in die bekannte 14 tägige Quarantäne kommen. Fleischhauer erweckt, bewusst oder nicht, den Eindruck, dies wäre nicht der Fall.

Hinzu kommt, dass sich einige Rückkehrer in Deutschland auf besondere Maßnahmen und Befragungen bei der Einreise einstellen müssen. Im Zweifel kann auch eine 14-tägige Quarantäne notwendig werden, je nach Reiseort.

Das Robert Koch-Institut aktualisert laufend die Liste der Risikogebiete  im Aus- und Inland.

Die Lage ist in der Tat unübersichtlich. Dass Fleischhauer jetzt damit sein “Skepis-Süppchen” kocht, ist leider typisch! Hauptsache: dagegen! Seine Bekannte, die ARD-Journalistin Natalie Amiri, hatte einen Screenshot via Twitter zu einem Flug aus Teheran gepostet. Das war am Montag, dem 16. März, also einen Tag, bevor die Einschränkungen des außereuropäischen Luft- und Seeverkehrs durch das BMI vorgenommen wurden.

Nun kann man bemängeln, dass diese Beschränkungen zu spät, nämlich erst einen Tag nach der geschilderten Beobachtung, erfolgt sind. Dieser Veränderung erwähnt Fleischhauer aber nicht. Ihm geht es wie wieder nur darum, die Handlungsfähigkeit der Regierung in ein möglichst schlechtes Licht zu stellen.

Ich weiß nicht, welche Personen aktuell in den regelmäßigen Maschinen aus Teheran/Rimini sitzen. Die Ankunftszeiten (Verlegung von morgens auf abends) deuten jedenfalls darauf hin, dass die Krise ihren Niederschlag gefunden hat. Wahrscheinlich sind nur wenige Personen an Bord, nämlich die, die nicht den Einreisebeschränkungen unterworfen sind.

Fleischhauer unterstellt, dass alle ankommenden Personen weitermachen als sei nichts gewesen und sich als potenzielle Virenschleudern auf deutschem Boden betätigen. Nicht mal ihre Temperatur wird gemessen – so Fleischhauer- und von Quarantäne weiß er auch nix.

Die Nachrichten haben darüber berichtet. Wäre es nicht naheliegend, davon auszugehen, dass die Personen, um die es also geht, den Ausnahmebestimmungen des BMI entsprechen?

Mit Blick auf den Schutz der Bevölkerung hat das BMVI Länder und Flughäfen aufgefordert, das Risiko für Flüge aus RKI-Risikoländern fortlaufend neu zu bewerten und notwendige weitere Schutzmaßnahmen zu prüfen. Über mögliche Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit Flügen aus RKI-Risikogebieten (z.B. Quarantäne, Einreise- oder Landeverbote) entscheiden nach dem Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (IfSG) die zuständigen Gesundheitsbehörden.

BMVI – Hier finden Sie alle Informationen zu Covid-19

Bild von Tumisu auf Pixabay

Wem folgt die SPD? Diese beiden haben sich wohl endgültig disqualifiziert.

Ehrlich, SPD. Das ist wirklich erschütternd. Wen könnte diese Parteiführung davon überzeugen, bei Wahlen für die SPD zu stimmen? Es ist jämmerlich und so dumm, dass man als Sympathisant der Partei nur noch schreien will!

Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Kreuzfeuerchen der Kritik

Am 19.10.2017 habe ich nach 43 Jahren mein Abonnement des Kölner Stadt-Anzeigers gekündigt. Seitdem kaufen wir uns die Zeitung sporadisch im Zeitschriftenhandel. Manchmal genieße ich regelrecht die Haptik, des vertrauten und vergleichsweise kleinen Formats meiner alten Zeitung. Ich lese sie dann ziemlich ausgiebig. Keine Klicks, nur blättern.

Die Corona – Berichterstattung nimmt in der heutigen Ausgabe viel Raum ein. Wahrscheinlich ist das jetzt, wie in allen Medien, jeden Tag der Fall. Wirklich neue Informationen zum Thema sind rar, weil man diese via TV oder Internet längst kannte. Diesen Nachteil kann wahrscheinlich kein Printmedium wettmachen.

Kreuzfeuer?

Seite 2 | Thema des Tages lautet: “Krisenmanagement im Kreuzfeuer“. Subtitel: Nach Angela Merkels dramatischer TV-Ansprache kommt Kritik an der Bundesregierung auf.

Fast die ganze Seite zwei füllt dieser Beitrag. Diese “Dokumentation der am häufigsten geäußerten Vorwürfe” interessierte mich. Auf welche Quelle bezieht sich die Kritik am Krisenmanagement unserer Regierung? Ich würde sagen, der Autor hat wie ich Gabor Steingarts “Morning Briefing” von gestern gelesen und Herrn Professor Kekulés erhobene Vorwürfe gegen die Regierung und ihre nichtsnutzigen wissenschaftliche Berater.

Opposition ruhig, außer der AfD

Zu Beginn des Artikels wurde positiv herausgestellt, dass sich die Opposition staatstragend verhält und die Maßnahmen der Regierung im Grunde kritiklos kommentiert wurden. Dass das AfD “Krawall-Faktotum” mit plumpen Vorwürfen gegen Merkel hervorsticht, wird ebenfalls erwähnt. Den Begriff “Krawall-Faktotum” habe ich mir notiert. Besser ist Beatrix von Storch kaum zu beschreiben.

Wenn Journalisten wie Joachim Frank vom Kölner Stadt-Anzeiger darüber berichten, dass das “Krisenmanagement im Kreuzfeuer” steht, erwarte ich neben der Aufzählung der konkreten Vorwürfe, dass dieses Kreuzfeuer (Einzelfeuer) nicht nur, wie in diesem Falle, von einem einzigen Wissenschaftler kommt. Dass Herr Professor Kekulé seit Monaten nicht mit vehementer Kritik spart, dürfte selbst denjenigen nicht verborgen geblieben sein, der die Corona-Lage weniger intensiv verfolgt.

Nachher weiß man es immer besser

Manches kann in der Retrospektive (für die jetzt noch nicht die Zeit ist!) Kekulés Vorwürfe bestätigen. Schließlich ist man hinterher immer klüger. Persönlich halte ich Professor Kekulés Aussagen aus einem schlichten und vielleicht sogar dummen Motiv für kritikwürdig. Aus einem bestimmten Grund hat sich die Regierung dafür entschieden, sich von den Wissenschaftlern des Robert-Koch-Instituts und dem Leiter des virologischen Instituts an der Berliner Charité, Professor Dr. Christian Drosten beraten zu lassen.

Vielleicht hat Professor Dr. Alexander Kekulé damit ein Problem? Mir kommt es jedenfalls ein bisschen so vor. Wie ist es sonst zu erklären, dass die Leiter der anderen virologischen Institute in Deutschland die Kritik Kekulés nicht in dieser lauten Form unterstützen? Oder gingen sie unter im angeblichen Kreuzfeuer der Kritik, von dem Joachim Frank im Kölner Stadt-Anzeiger berichtete?

Und wer nach Kritik sucht, der soll sie haben. Irgendeiner meckert schließlich immer.

  1. Coronavirus: Scharfe Kritik an Jens Spahn – „Dann sind wir am Ende“ – WELT
  2. Corona-Pandemie: Lungenarzt kritisiert Handhabung – Virologie-Experte Drosten kontert dann scharf | Welt
  3. Corona-Einsatz für Studenten: Ärztekammer weist Kritik zurück – Braunschweiger Zeitung
  4. Marburger Bund kritisiert Nachlässigkeit trotz Corona-Gefahr

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Wie wäre der Effekt gewesen, wäre Karneval ausgefallen?

Im gestrigen NRD-Podcast hat Professor Drosten von der Charité noch einmal erklärt, weshalb die Idee, Karneval zu verbieten, nicht den durchschlagenden Erfolg gebracht hätte, den sich manche seiner lauten Kollegen davon versprochen haben wollen. Mir scheint Drostens Argumentation erneut schlüssig und vor allem nicht daran orientiert zu sein, öffentlichen Beifall zu erheischen.

Wenn jetzt auch einige Leute im Nachhinein sagen, man hätte Karneval ausfallen lassen müssen –ich finde, das ist ein bisschen einfach gesagt. Es gab ja gar keine Fälle. Und natürlich ist das so, dass man, wenn man Fälle hat, wissen kann oder wissen sollte, dass es eine Dunkelziffer gibt von Fällen, die höher ist. Aber wenn wir null mit etwas multiplizieren, dann kommt da immer noch null raus.

Und wir wissen gar nicht genau, ob jetzt nur das Verteilen von bis dahin unbekannten Infektionen zu diesen Ausbrüchen zwei Wochen nach Karneval geführt hat. Oder ob das die Karnevalsflucht und die Reisetätigkeit zu der Zeit war: Als ehemaliger Rheinländer, ich habe da zehn Jahre gelebt, weiß ich, dass sich die Bevölkerung dort in zwei Lager spaltet. Nämlich die Karnevalisten und die Karnevalsflüchter. Und die machen zu der Zeit gern einen kurzen Urlaub, gerade gerne auch in Italien und sonst wo in Südeuropa. Also das ist alles zu einfach.

Und man muss doch wirklich sagen, was soll denn diese Rechthaberei im Nachhinein? Damit ist niemandem geholfen.

Ich glaube wirklich nicht, dass irgendjemand da einen Fehler gemacht hat. Ich glaube übrigens auch nicht, dass Warner, die zu der ganz frühen Zeit gesagt haben, jetzt muss alles umgestellt werden, das auf einer richtigen Datenbasis gemacht haben. Es gab doch keine Fälle. Und natürlich war es klar, irgendwann geht es dann los. Aber zu dem Zeitpunkt damals war es nun mal noch nicht losgegangen. Und jetzt müssen wir, glaube ich, einfach mal nach vorne denken und uns wirklich auch wieder rückbesinnen. Darauf, dass wir hier in einen richtigen und fairen Beratungsprozess einsteigen müssen.

Politik und Medien: Wer macht den Stich?

Kekule versus Drosten, AfD versus “Alt-Parteien”. In dieser Krise werden Menschen durch Medien und Politik aufgestachelt und nervös gemacht. Als reiche das noch nicht aus, was die aktuelle Wirklichkeit an Sorgen und Ängsten bei vielen von uns auslöst.

Polemik und Aggression sind Trumpf. Zum Glück fallen ein paar Informationshäppchen vom reichlich gedeckten Nachrichtentisch.

Hoffentlich, sage ich heute, wird nicht Panik die Folge vor allem dieses Handelns sein, wenn die drastischen Maßnahmen mit denen wir jetzt konfrontiert sind, nicht innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen die erhoffte Wirkung zeigen.

“Soziale Medien” abschalten!

Was in den sozialen Medien abläuft war zu erwarten. Ich fände es in dieser Ausnahmesituation richtig, den Zugang zu Twitter, Facebook und den anderen “sozialen” Medien zu sperren! Wer soziale Kontakte aufrechterhalten möchte, soll das, solange das Virus wütetet, auf anderen Wegen machen. Nicht kleckern, sondern klotzen – um es mit den Worten unseres Bundesfinanzministers, Olaf Scholz, SPD, zu sagen.

Dass bei Twitter und Facebook ein paar positive Impulse gibt, die in dieser Krise den Gemeinschaftsgeist wecken können oder schon geweckt haben, will ich nicht verschweigen. Nur, es reicht nicht, um die negativen Seiten annähernd wettzumachen. Vielleicht passiert das irgendwann noch.

Verschwörungen

Verschwörungstheoretiker sind dort jedenfalls voll dabei und auch die, die sich immer über alles und jedes lautstark beklagen.

Wenige zeigen Einsicht:

Hier klicken, um den Inhalt von X anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von X.

Interessant ist, für wie viele es vor allem wichtig ist, Schuldige zu finden. Damit sie diese bezichtigen können. Das liebste Feindbild bleiben PolitikerInnen. Es gibt nichts, für das sie nicht als Prügelknaben herhalten. Ob es nun das Virus selbst oder die Auswirkungen auf unsere Gesellschaften sind.

Aufgabe der Medien

Medien haben die Pflicht uns über das Geschehen zu informieren — über das was ist. Wir haben Glück, wenn wir die lichten Momente in einigen Medien zufällig erwischen.

Warum versagt so große Teile des Journalismus auch in dieser schweren Krise so kläglich? Kann man seine Aufgabe tatsächlich so krass fehlinterpretieren?

Medien verhalten sich so wie so häufig in den letzten Jahrzehnten. Dabei ist nichts, wie es in diesen letzten Jahrzehnten war.

Es gibt eine schwere Ausnahmesituation von der keiner weiß, wie die Menschheit sie überwinden wird und wie viele Opfer sie letztendlich kosten wird.

Talkshows

Die Verantwortlichen hätten neben allen anderen Maßnahmen auch dafür sorgen müssen, dass Talkshows gar nicht erst stattfinden. Den Zuschauern wären auf diese Art die verstörenden Erfahrungen der letzten Sendungen wie “Hart aber fair”, “Maischberger”, “Maybrit Illner” oder “Anne Will” erspart worden! Man hätte einfach abschalten können. Aber das haben wir nicht drauf. Im Gegenteil: als “Anne Will” vor zwei Wochen (wie geplant) nicht stattfand, twitterten nicht wenige, es sei eine Frechheit, dass die Talkshow in solch bewegten Zeit einfach nicht stattfände.

Andere hätten sich mit absoluter Sicherheit über die Sendung beschwert. Schon aus Gewohnheit. Da tun sie sich alle wenig. Ob Tichys Einblick, die Achse des Guten, die FAZ oder andere Medien: Alle befassen sich nach jeder einzelnen Sendung “Hart aber fair”, “Maybrit Illner”, “Anne Will” und so weiter mit dem, was in jeder dieser Talkshows Riesenmist war und was die anwesenden PolitikerInnen Verrücktes gesagt haben. Und wir gucken jedesmal zu und ärgern und oft genug und lesen am nächsten Tage die erwähnten Verrisse in den entsprechenden Medienspalten. Wenn wir nur immer so gründlich wären!

Ich hab′s gestern ausgeschaltet, nachdem mein Puls durch die Statements des Herrn Professor Kekule aus Halle zu sehr in die Höhe ging. Ich habe ausgeschaltet, weil ich diesen Mist nicht mehr hören wollte.

Kohärente Krisenanalyse

Viele sehen das allerdings völlig anders. Vielleicht, weil der Herr Professor Kekule aus Halle angeblich der einzige war, der seit Beginn der Krise eine “kohärente Krisenanalyse” zum Umgang mit dem neuen Virus zur Hand gehabt hat.

Kekule verließ während der Talkshow den Pfad der “kohärenten Krisenanalyse”, als er einerseits für eine konsequente Ausgangssperre plädierte, Familien mit Kindern dann jedoch zu Spaziergängen an der frischen Luft riet. Menschlich natürlich voll ok aber kohärent im Sinne seiner radikalen Maßnahmenliste?

Der Journalist Frank Lübberding von der FAZ steht auf Kekules Ansagen. Er wischt dem Ministerpräsidenten Armin Laschet über den Mund und attestiert ihm, die Rolle der Wissenschaft auch in dieser Krise völlig falsch zu interpretieren.

Ich habe aus Laschets Aussagen andere Schlussfolgerungen gezogen. Aber ich war vielleicht nicht lang genug dabei. Wie gesagt: der Ausknopf hat viel für sich.

Manche Schreiber linker Medien versuchen aus der Corona – Krise Punktgewinne in ihrem gerechten Kampf gegen den Kapitalismus zu erschreiben.

Das ist ein Stück weit infam. Heute las ich zum Beispiel, dass die verfehlte globale Agrarpolitik dazu beigetragen hätte, das es ein solches Virus überhaupt gebe. Die feinsinnigen Argumente, die für die Theorie ins Feld geführt wurden, will hier gar nicht ausführen. Nur soviel: Mit solchen kruden Anschuldigungen werden Kommunismus und Sozialismus auch keine Renaissance erleben. Venezuela und Kuba lassen grüßen. Die KP’s der Chinesen, Vietnam oder auch Laos haben das erkannt. Der Kapitalismus hat dort eine ganz eigene Ausprägung. Ich bin überzeugt davon, dass wir werden erleben werden, dass sich auch dort die Demokratie durchsetzt und letztlich eine Art Kapitalismus obsiegt, die für alle Menschen mehr Vor- als Nachteile bringen wird.

Die langsamen Entwicklungen scheinen dem nicht in allem aber in vielem zu widersprechen, was die hiesigen Fürsprecher von Regime-Changes für opportun halten.

Morgen zeigt das ZDF in einem seiner investigativen Politmagazine mal wieder einen Beitrag, der uns zeigen soll, wie schlimm die Wirkung des Missbrauchs von Antibiotika ist. Ganz so als hätten wir noch nie irgendwas davon gehört und als gäbe es die aktuelle Corona-Krise nicht. Ich halte das für absolut überflüssig und sogar für unverantwortlich. Als machten wir uns gegenwärtig nicht schon genug Sorgen um die Gesundheit unserer Liebsten!

✅ Beitrag gemerkt! Favoriten anzeigen
0