Ich bin froh, dass die Kommentare zu diesem Artikel nicht das Stimmungsbild in Deutschland widerspiegeln. Wenn ich sie lese empfinde ich Scham. Ich schäme mich für diese Landsleute, die nichts anderes tun, als dumpfe rechte Phrasen dreschen! Aber sie haben nicht die Mehrheit in unserem Land und werden sie auch nie bekommen.
Obwohl — die AfD und ihre Anhänger nach den Wahlfälschungen von NRW reichlich Futter für die Auffrischung ihrer Verschwörungstheorien gefunden haben. Was in der Lesart der Rechtsextremen nur bedeutet, dass die Partei AfD viel stärkere Unterstützung findet, als dies bei diesen „gefakten Wahlen“ zum Ausdruck kommen konnte. Ja, so denken die wirklich!
Wer sich mit diesen Behauptungen identifiziert, ist für die Demokratie vielleicht verloren. Was macht es da noch für einen Sinn, mit solchen Leuten zu diskutieren?
Falsch! – so nicht.
Projekte wie „Manipuliert“ von Sascha Lobo könnten unser Bewusstsein dafür stärken, dass es nötiger ist denn je, miteinander zu sprechen. Bestimmt habe nicht nur ich das Gefühl, dass viele längst dabei sind, sich davon zurückzuziehen und Diskussionen über heikle gesellschaftliche Themen zu meiden. Verstehen kann ich das.
Aber wie das heute so ist, die intellektuelle Elite (also wir alle!), hält kräftig dagegen. Sendungen (wie diese) zu kritisieren ist so verflucht einfach. Wenn dann noch ein Kopf sichtbar wird, der erfahrungsgemäß polarisiert wie kaum ein anderer, ist für alle alles klar.
Hier ein interessantes Video, in dem sich die Moderatoren mit der Sendung „Manipuliert“ auseinandersetzen. Bemerkenswert fand ich, dass ein Zusammenhang zwischen Sendung und Sendetermin im Hinblick auf das aktuell so umstrittene „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ von Heiko Maas in unterstellt wird.
Die Entscheidung für diese Sendung entstand gemäß einem Interview des Medienmagazins mit Sascha Lobo in einer für den ör Rundfunk untypisch kurzen Zeit. Produziert wurde für ZDF Neo und das ZDF.
In der Kritik wird gemutmaßt, dass diese ZDF-/ZDF Neo – Sendung, die ja hauptsächlich von älteren Leuten gesehen würde, auch ganz bewusst für dieses leicht zu „verunsichernde Publikum“ gemacht wurde.
Wie leicht wir Alten doch zu manipulieren sind! Und das vor allem natürlich, weil wir vom Internet Null Ahnung haben.
Der Sendungstitel hat insofern etwas echt Kongeniales.
https://youtu.be/2SJg9Hx6jXA
Die äußerst kompetenten Zuschauerkommentare bei Youtube deuten an, mit welchem Ausmaß an Ignoranz wir es inzwischen zu tun haben.
Sascha Lobo hat sich zuletzt in einem Interview mit der Taz (18.05.) zum Gesetzesvorhaben von Heiko Maas geäußert. Und zwar kritisch.
Entweder kennen Lobos Kritiker seine Position nicht oder sie halten ihn, ohne es auszusprechen, für einen Opportunisten. Wie sonst wäre es zu erklären, dass Lobo sich für diese Sendung, die ja angeblich der Unterstützung des Maasschen Gesetzes dienen soll, hergibt?
Derartiges dummes Zeug können und wollen wir nicht verbieten. Aber der Begriff „Dümmer als die Polizei erlaubt“ ist berechtigt!
Wer interessiert ist, kann sich Sascha Lobos Vortrag bei der gerade stattgefundenen re:publica 2017 hier anschauen. Wie immer lohnt es sich.
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