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Was mir alles nicht passt, und ob ich wählen ✊? werde

AfD wählen aber nicht dazu stehen? Jeder kann seine Wahl im Geheimen treffen und die

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AfD wählen aber nicht dazu stehen? Jeder kann seine Wahl im Geheimen treffen und die Partei wählen, die er gut findet. Er muss nicht öffentlich dazu stehen.

Es macht einen Unterschied im Internet seinen Hass gegen Flüchtlinge rauszulassen und Andersdenkende anzupöbeln oder sich im echten Leben zu den Zielen einer rechtpopulistischen Partei zu bekennen.

Eine Zeit lang hörte man von Umfrageinstituten, dass die Vorhersagen von Wahlergebnissen deshalb schwieriger geworden wären, weil viele Leute sich aus verschiedensten Gründen nicht trauen würden, öffentlich zu ihrer Wahlentscheidung zu stehen.

Der Radau, den die Anhänger dieser Partei insbesondere im Internet machen, ist jedenfalls nicht zu überhören. Und anonym ist auch dort längst nicht mehr jeder unterwegs.

Die AfD sitzt inzwischen in 13 Landtagen.

So stark ist die AfD in den dt. Landtagen Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Mir ist das unheimlich! Zuerst empfand ich es so, als würden unsere ostdeutschen Brüdern und Schwestern in dieser Beziehung voranmarschieren. Und die Ergebnisse (s. Grafik) scheinen das zu bestätigen. Die Behauptung, dass Ostdeutsche anfälliger für Rechtsextremismus wären, wurde ja soeben eindrucksvoll entkräftet. Vermutlich wird mit diesem Eklat das Thema für längere Zeit abgeräumt sein. Also: Wehe, das behauptet noch mal einer!

Die Unzufriedenheit mit der Regierung war (gefühlt) schon größer. Im Moment würde ich darauf setzen, dass bedauerlicherweise die GroKo ihr Unwesen fortführen wird. Wenn ich das anhand der Umfrageergebnisse etwas deutlicher erkenne, werde ich von meinem Wahlrecht keinen Gebrauch machen. Gegen mein Verhalten gibt es viele Argumente. Ich kenne sie alle. Sie müssen sich also diesbezüglich nicht bemühen.

Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass die Grünen oder die Liberalen mit der Union eine Koalition bilden. Mir wären beide Szenarien gleich lieb. Hauptsache, es gibt keine Fortsetzung der GroKo. Leider bleibt sie die wahrscheinlichste Konstellation.

Die AfD steigt wieder in der Zustimmung der Deutschen. Sie liegt wieder bei 9%. Die Stinkstiefel, Unzufriedenen und Menschenhasser im Land kriegen wieder Oberwasser.

Die AfD führt einen intensiven Wahlkampf. Und zwar ganz in dem Stil, in dem es zu erwarten war. Bei Twitter folge ich seit einigen Monaten Frau von Storch. Da tummeln sich die Hardcorefans der Partei, so dass ich über die aufhetzerische „Arbeit“ dieser „Politiker“ gut im Bilde bin.

Ich stelle mir albtraummäßig einen Moment vor, dass alle Umfrageinstitute falsch lägen und nicht die Union bei (derzeit) 38% liegt, sondern die AfD. Könnte es mich noch beruhigen, dass angeblich keine der anderen Parteien mit dieser Partei koalieren wird? Gesagt wird das. Ob man diese Aussagen in bestimmten Konstellationen noch glauben darf? Schließlich leben wir doch in einer Demokratie. In ihr sollte es normal sein, dass alle gewählten Parteien, die im Bundestag oder anderen Parlamenten vertreten sind, untereinander koalitionsfähig sind. Wie schwer lagerübergreifende Koalitionen fallen, sehe ich am Beispiel der SPD, die mit ihrem aktuellen Personal eine Koalition mit den Linken unrealistisch finden. Jedenfalls auf Bundesebene, wie es immer heißt.

Ich habe das Gefühl, dass, wenn es nach Tichy oder Broder ginge, eine Koalition zwischen Union und AfD wahrscheinlich wäre. Beide sind so fertig mit dem Zustand unserer aktuellen Demokratie, dass sie sich neuen konservativen Konstellationen geradezu entgegensehnen. Beide gelten nicht nur als Kämpfer gegen die angeblich so erdrückende Übermacht der linksorientierten Elite im Land, sondern gleichzeitig als Sachwalter der reinen Vernunft. Ich habe eine Idee, was damit gemeint ist.

Dazu muss ich mir nicht mal Vorträge von Broder über Toleranz und political correctness zumuten. Die wechselweise in Teilen nach depressivem Altersstarrsinn oder Generalkritik klingenden Vorträge und Artikel konsumiere ich, weil sie immer ein Stück Wahrheit enthalten. Ich glaube, ihre Stimmen sind wichtig, wenn auch frustrierend. Mir fehlen konstruktive Ansätze. Aber wer bietet diese heute schon?

Bei einer Diskussion über Migration, also dem Hauptthema der AfD, wurde mir vorgehalten, dass ich nur deshalb so unausstehlich sei, weil ich im Grunde längst wisse, dass ich eine falsche Position vertrete. Das ist eine Variante der Vorwürfe, die vielen gemacht wird, die die damalige Flüchtlingspolitik der Regierung richtig fanden. Naivität und Unwissenheit sind die Kernvorwürfe, mit denen Gutmenschen klarkommen müssen.

Ich glaube, es war Ralph Giordano, der im hohen Alter mal gefragt wurde, ob er, der sein Leben lang gegen Vorurteile und Rassismus gekämpft hätte, an sich nie eine Anfälligkeit dafür entdeckt hätte. Es ginge nicht darum, Gefühle wie Vorteile oder Rassismus nie an sich zu entdecken, sondern darum, sich damit auseinanderzusetzen und sie zu bekämpfen.

Natürlich bin ich skeptisch und besorgt wegen der Entwicklung, die unser Land nimmt. Ist es nicht leichter, den negativen Gefühlen nachzugeben und sich sodann der Meinung der vielen anderen Leute anzuschließen, die nichts anderes mehr zu tun scheinen, als mehr oder weniger alles infrage zu stellen?

Ich mag es eigentlich nicht besonders, wenn Leute übermäßig darauf bedacht sind, sich von anderen zu unterscheiden. Aber ich mag Konformisten auch nicht so gern.

Sollte die AfD je in einer Bundesregierung vertreten sein, werde ich zum ersten Mal in eine Partei eintreten. Und die wird ziemlich weit links stehen. Die SPD wird das wohl nicht sein. Obwohl ich sie in den letzten Jahrzehnten fast in Serie gewählt habe.

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Politik

Wahlen

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2 Gedanken zu „Was mir alles nicht passt, und ob ich wählen ✊? werde“

  1. „Sollte die AfD je in einer Bundesregierung vertreten sein, werde ich zum ersten Mal in eine Partei eintreten.“
    Dann sind Sie nicht mehr frisch genug. Wetten?

    AntwortenAntworten

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