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Bundesluftwaffe: Pannenserien ohne Ende

Es ist naheliegend, dass eine schweizerische Zeitung (NZZ) schon aufgrund der sprachlichen Vorteile einheimische, also deutsche, Deutschlandkorrespondenten beschäftigt.

Vielleicht ist es sogar so, dass die NZZ eine ganze Armada deutscher Journalisten freiberuflich oder angestellt beschäftigt. Was mir daran nicht gefällt, habe ich hier schon geschrieben. Die journalistische Begleitung deutscher Miseren durch deutsche Journalisten ist stets verbunden mit dem Hinweis, dass kritische Artikel zu diesen Vorgängen in Deutschland ja nicht zu finden seien. Das ist zwar ausgemachter Unsinn. Aber die NZZ hat deshalb eigens für die deutsche „Opposition“ einen Newsletter mit dem bezeichnenden Namen: „Der andere Blickerfolgreich etabliert.

Es passt halt gut ins Konzept – vor allem den in dieser Hinsicht besonders kritischen AfD-Fans. Sie mögen lieber die NZZ oder – noch besser – die Weltwoche von Roger Köppel; keinesfalls jedenfalls links-grün-versifften Tageszeitungen deutscher Provenienz. Eigentlich also fast alles, was in Deutschland erscheint.

Pannenserien auch außerhalb des politischen Geschehens

Heute hat Hansjörg Müller, NZZ, das für mich persönlich sehr ärgerliche und kaum mehr nachvollziehbare Kapitel der Pannenserie des „Flugdienstes“ der deutschen Bundesregierung aufs Korn genommen. Steinmeier hatte die Tage in Äthiopien festgesessen, weil die Maschine einen Defekt hatte. Es ist eine Pannenserie die wohl ihresgleichen suchen dürfte. Aber erfahren wir (sonst) überhaupt von solchen Anlässen? Ich meine, wenn sie im Ausland – sagen wir in der Schweiz – passieren?

Verantwortlich bei uns ist das Verteidigungsministerium, dem in den letzten Jahren eigentlich alles zu misslingen scheint. Ob dafür allein die Ministerin verantwortlich ist? Keine Ahnung! Sie wird sich im Moment auf ihre Einvernahme beim Untersuchungsausschuss vorbereiten. Dreistellige Millionenbeträge wurden unter ihrer Verantwortung für Berater ausgegeben, die vielleicht (nur vielleicht) gut beraten aber rein gar nichts zum Positiven gewendet haben. Vor diesem Hintergrund dürfte die Pannenserie keine hohe Priorität besitzen. Und Merkel spielt sowas ja, wie wir gelernt haben, gern herunter.

Vielen von uns sind solche Sachen peinlich. Nicht nur Nationalisten oder Patrioten stinkt sowas. Mir auch, und ich denke, es geht vielen Deutschen so. Trotz der üblichen Beispiele (BER, Infrastruktur, Digitalisierung), die dafür sprechen, dass es mit der Kompetenz in Deutschland auf vielen Feldern schlecht bestellt ist, möchte ich darauf hinweisen, dass die besagte Pannenserie keineswegs als Hinweis auf einen „Niedergang deutscher Ingenieurskunst“ zu interpretieren ist. Aber – weiß man’s? Und auch nicht als Hinweis auf eine politische Klasse, die sich (wie Müller in seinem Artikel schreibt) angeblich selbst zu wichtig nimmt. Umgekehrt kann man das nämlich auch über Journalisten sagen. Weiß Herr Müller nicht, dass die Airbus-Flugzeuge kein rein deutsches Produkt sind? Allerdings liegt die Wartung, wie ich vermute, in der Verantwortung der deutschen Luftwaffe. Dort gibt’s, wie wir wissen, ja auch das eine oder andere Problem mit der Betriebstüchtigkeit im Allgemeinen.

Die schnelle Folge der Pannen hat vermutlich mit dazu beigetragen, dass die Fälle die Öffentlichkeit mobilisiert haben. Besser gesagt, den Teil unserer Öffentlichkeit, die ohnehin nur ewig an allem herummeckern. Was mich irritiert – und das nicht seit gestern -, ist die Tatsache, dass die Steuereinnahmen in den letzten Jahren doch nur so gesprudelt sind.

Wir reden über hohe Milliardenbeträge, die der Fiskus ungeplant vereinnahmt hat. Es ist klar, dass diese zusätzlichen Steuereinnahmen irgendwelchen sinnvollen Zwecken zugeführt werden – hoffe ich. Augenscheinlich werden sie jedoch nicht dafür verwendet, solche an Peinlichkeit kaum mehr zu überbietenden Fehlleistungen endlich in den Griff zu kriegen.

Dass wir uns von den Schweizern erzählen lassen müssen, was bei uns nicht funktioniert, mag für die Schweizer und die AfD-Fans, die solche Nachrichten natürlich genießen, eine feine Sache sein. Mir gefallen diese Nachrichten aus dem Ausland nicht. Sie gehen mir gewaltig auf den Zeiger! Unsere Regierung ficht all das offenbar nicht an.

Die Verkettung von Umständen (Quelle: Wikipedia)

  1.  „Konrad Adenauer“: Das ist der Kanzlerinnen-Airbus. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. 30. November 2018, abgerufen am gleichen Tag.
  2.  Defekter Transformator Grund für Merkels Zwangslandung. In: Spiegel Online. 30. November 2018, abgerufen am gleichen Tag.
  3.  Die lange Pannenserie der Flugbereitschaft. In: FAZ.net. 30. November 2018, abgerufen am gleichen Tag.
  4.  Angela Merkel’s plane makes emergency stop en route to G20, tech issues reported. In: USA Today. 29. November, abgerufen am 2. Dezember 2018 (englisch).
  5.  Germany’s Merkel to miss G20 opening after aircraft woes. In: China Daily. 30. November 2018, abgerufen am 2. Dezember 2018 (englisch).
  6.  Matthias Gebauer: Komplettausfall des Funksystems führte zu Flugabbruch. In: Spiegel Online. 30. November 2018, abgerufen am 4. Dezember 2018.
  7.  Fehler der Lufthansa verursachte Merkels G20-Odyssee. In: Spiegel Online. 26. Dezember 2016.
  8.  Matthias Gebauer: Fehler der Lufthansa verursachte Merkels G20-Odyssee. In: Spiegel Online. 26. Dezember 2018, abgerufen am 27. Dezember 2018.

Dass die Beschäftigung mit der Pannenserie in unseren Medien kritisch und sehr zahlreich ist, zeigt der Auszug der Google-News mit dem Suchbegriff „Pannenserie Airbus“.

Klar, es schadet nicht, wenn die Schweizer auf uns aufpassen – oder andere. Kritik muss jeder einstecken und aushalten. Aber es gibt genügend Transparenz! Wir Deutschen mischen uns ja auch gern ein. Beispielsweise, wenn es um Schwarzgeld deutscher Bürger geht und wir die Kavallerie schicken wollen.

Aber in diesem Fall wurde seitens einer großen Zeitung sogar ein neues Geschäftsmodell entwickelt, das nur deshalb funktioniert, weil unsere Gesellschaft mit schlechten Absichten (siehe Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz) von der AfD polarisiert wurde. Die NZZ und andere ausländische Zeitungen unterstützen diese Leute, in dem sie den Eindruck erwecken, als stimmten all die Unterstellungen der AfD und ihrer Unterstützer, die gegenüber unseren Medien geäußert werden.

Sie geben dem Affen Zucker.

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