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Wordpress: Kommentare erleichtern und verfolgen

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von Horst Schulte

∼ 6 Min. Lesezeit

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Warum verzichten BloggerInnen auf die Kommentare ihrer LeserInnen? Sie lassen sie erst gar nicht mehr zu. Manche schalten sie, unschlüssig über den richtigen Weg, von Zeit zu Zeit an und aus. Das ist nicht so selten, wie man glauben könnte.

In gewissen Phasen meiner „Bloggerkarriere“ habe ich das auch schon ausprobiert. Es ist schade, dass die „Freude am Kommentieren“ so nachgelassen hat. Likes und Retweets sind kein Ersatz für Kommentare. Auch andere Bewertungsmöglichkeiten kommen an den Nutzen und den Spaß, den Kommentare mit sich bringen, nicht heran.

Themesfunktionen oder Plugins, um Kommentare abzuschalten

Zahlreiche Themes erlauben es, den Kommentarbereich in der Konfiguration ganz auszuschalten. Für andere es gibt Plugins, die das bewerkstelligen.

Pro/Kontra Kommentare

Kommentare, finden viele BloggerInnen, sind das Salz in der Suppe. Ohne Kommentare würde das Bloggen vielleicht keinen Spaß machen?

Position 2

Ich beklage mich heute einmal nicht über zu wenig Kommentare, sondern möchte diesen Blogbeitrag all denen widmen, die wegen stark rückläufiger Kommentare, ganz auf diese Kommunikationsmöglichkeiten verzichten oder derzeit über die Zukunft „ihres Kommentarsystems“ im Blog nachdenken.


Es ist schon viel darüber geschrieben worden, dass die sozialen Netzwerke maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Zahl der Kommentare zurückgegangen ist.

Eilige Empörung rauslassen

Unser „Sofortismus“, die Dringlichkeit unserer Empörung aber nicht zuletzt Reichweite und Bequemlichkeit der infrage stehenden Plattformen, drohen unsere Demokratie irreversibel zu schädigen.

Ich habe das hier schon häufig geschrieben und bin damit auf wenig Zustimmung gestoßen. Inzwischen müsste ich mich darüber freuen, dass kritische Stimmen zu diesem Zusammenhang lauter werden. Das Internet bleibt allerdings in den Augen vieler Rädelsführer sakrosankt. Und ich fände es ehrlicherweise ja auch schrecklich, wenn man mir dieses Spielzeug wegnehmen würde – egal aus welchen Gründen es passieren würde oder wer so etwas versuchte.

Die Hürden des Kommentierens abbauen

Wer selbst kommentiert – was ich zu wenig tue – stößt auf verschiedene Hürden, die leichter überwunden werden, wenn man auch wirklich an einem Diskurs interessiert ist.

Eine Hürde besteht bereits darin, wie trotz des technisch naheliegenden Verzichts auf RSS – Feeds (Feedly) (sic?) oder der Aufgabe der sozialen Medien (Facebook, Twitter) sicherstellt, dass die eigenen Kommentare nicht untergehen. Ich bin an der Antwort der BloggerInnen interessiert, bei denen ich einen Kommentar hinterlassen habe.

Zudem gibt es Blogger, die genau verfolgen, wie viele Leser in den verschiedenen Kanäle erreicht wurden. Ich unterschätze solche Erfolge nicht, verzichte aber trotzdem seit Juli auf die Nutzung von Facebook und Twitter. Ich mag mir das nicht mehr antun.

DSGVO wird nicht von allen hochgehalten

Mir ist aufgefallen, dass viele Blogger mit der DSVGO auf Kriegsfuß stehen.

Dies zeigt sich in den vielen Kommentarbereichen, die ganz ohne diese wunderhübschen, schmückenden Klickkästchen auskommen. Die Datenschutzerklärung und das Impressum sind die verbliebenen Reminiszenzen an den Datenschutz made in Europe. 


Dagegen scheint in anderen Blogs quasi echt alles dabei zu sein, was die DSVGO zu bieten hat. 


Mir ist aufgefallen, dass in immer mehr Blogs darauf verzichtet wird, den LeserInnen die Nachverfolgung möglicher Antworten auf eigene Kommentare zu erleichtern.

Nicht nur DSVGO-konforme Lösungen (sprich: Plugins) werden angeboten. Neben passenden Plugins, können Sie auch das komplette Kommentarsystem (z.B. gegen WPDiscuz) austauschen. Allerdings gilt auch für diese Systeme, dass sie nicht immer DSGVO-konform sind.


WpDiscuz und DSGVO: Die Kommentare werden in der eigenen Datenbank und nicht auf einem fremden Server irgendwo in einem Nicht EU Land gespeichert. Das ist schon einmal gut. Man kann eine Checkbox inklusive Link zur Datenschutzseite erstellen und auch eine Opt-In Funktion für Cookies einbauen.

WORDPRESS PLUGINS – NÜTZLICHE ERWEITERUNGEN | DENIZPEDIA


Jetpack.com – birgt in dieser Hinsicht ein gewisses Risiko. Dennoch ist das Jetpack-Kommentarsystem sehr verbreitet. Und zwar nicht nur in Blogs, die von Wordpress.com gehostet werden.


Durch die Verknüpfung mit einem WordPress-Account werden Website-Daten an die Server von wordpress.com übermittelt – vor allem dann, wenn Funktionen wie die “Website Statistiken”, “Kommentare” oder “Gefällt mir-Buttons” aktiviert sind. In Zeiten der DSGVO ist das in jedem Fall bedenklich, wenn auch kein Ausschlusskriterium.

JETPACK – PRO UND KONTRA DES BELIEBTEN PLUG-INS · ELBNETZ-BLOG


Ich nutze hier das normale Wordpress – Kommentarsystem.

Formatieren

Mit einem Plugins biete ich die Möglichkeit an, die eigenen Kommentare ein wenig zu formatieren. Das Plugin „MarcTV Quicktags“ ist zwar in die Jahre gekommen, leistet aber immer noch gute Arbeit. Es wurde 6 Jahre lang nicht aktualisiert, ohne je auffällig geworden zu sein.

Nachträgliches Ändern des Kommentars

Außerdem können Sie die Kommentare nachträglich innerhalb der von mir festgelegten Zeitspanne von 10 Minuten korrigieren. Dafür nutze ich das Plugin „Simple Comment Editing“ in der Pro-Version.

Nachverfolgen eigener Kommentare / Gibt es weitere Kommentare zum einem Beitrag, der mich interessiert?

Unschlüssig bin ich beim Einsatz des Plugins, das meinen LeserInnen die Nachverfolgung der eigenen Kommentare ermöglicht. Natürlich kann man auf RSS-Feeds (Kommentare) zurückgreifen oder sich über neue Kommentare ggf. via Twitter gegenseitig benachrichtigen.

Am liebsten wäre es uns Bloggern wahrscheinlich, dass LeserInnen sehr regelmäßig wegen neuer Beiträge vorbeischauen und bei der Gelegenheit nachsehen, ob es Antworten auf eigene Kommentare gibt. Vielleicht unterziehen sich ja mehr Leser dieser Mühe als man es selbst glauben würde? Woran orientieren sich die Leser? Haben diese LeserInnen den Titel des Beitrages noch präsent, weil er erst wenige Tage alt ist und deshalb noch nicht in den Fluten neuer Artikel untergegangen ist? Was hilft das Widget in der Sidebar, in dem die „letzten (5) Kommentare“ aufgeführt sind?

Wie auch immer: Ich finde, diejenigen, die noch fleißig Kommentare schreiben, haben es verdient, dass im Kommentarbereich wenigstens ein paar Optionen angeboten werden, die das Schreiben und Nachverfolgen wenigstens etwas komfortabler machen. 

Wie denken Sie darüber? 

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4 Gedanken zu „Wordpress: Kommentare erleichtern und verfolgen“

  1. Guten Abend Horst,

    ein guter Artikel zu diesem Thema! Ich muß hier zugeben, daß ich selbst leider auch etwas wenig Kommentare bei anderen abgebe. Dabei muß ich aber auch sagen, daß mir verschiedene Artikel einfach nicht zusagen.

    Auch kenne ich mich natürlich nicht mit allem möglichen aus, was soll ich dort also antworten? Da kommentiere ich lieber nicht, bevor ich ein unnötiges „Toller Artikel!“ hinterlasse. Wenn mir ein Thema aber paßt kann es aber auch passieren, daß ich darüber gleich einen eigenen Artikel schreibe und einen entsprechenden Link zu Quelle setze!

    Derzeit arbeite ich z. B. an einem Artikel über das Bloggen, da finde ich deinen Artikel hier äußerst interessant dazu. Da kommt also ebenfalls ein Link in diesen Artikel, allerdings dauert das wohl noch ein bißchen, da ich durch meinen Schlaganfall im Dezember im wahrsten Sinne des Wortes etwas „angeschlagen“ bin! 🙁

    Ein schönes Wochenende wünsche ich dir!

    Viele Grüße aus TmoWizard’s Castle zu Augsburg

    Mike, TmoWizard

  2. Hallo Mike,

    über den Wert von „toller Artikel“ sind wir uns einig. Das passt zu Facebook oder Twitter aber nicht zu unseren Blogs. Zum Glück sind solche Kurzkommentare doch selten geworden.

    Der Fall, dass ich statt Kommentar gleich einen Artikel hier im Blog schreibe, ist zwar selten, kommt aber auch hier vor. 🙂 Häufiger beziehe ich mich auf Artikel in Zeitungen bzw. den entsprechenden Online-Angeboten. Hier geht es ja (zu) viel (?) um Politik, Gesellschaft und Medien.

    Ich habe mitbekommen, dass du einen Schlaganfall erlitten hast. Die damit oft verbundenen Einschränkungen kenne ich ein bisschen aus den Beiträgen eines befreundeten Bloggers. Er hat das Bloggen leider inzwischen aufgegeben, obwohl er sehr erfolgreiche Artikel geschrieben hat. Sehr schade.

    Ich wünsche dir, dass du dich weiter erholst und freue mich auf den angekündigten Artikel.

    LG aus Bedburg
    Horst

  3. Hallo Horst,

    Da staunst du, dass ich jetzt auch mal bei dir kommentiere, und es nicht nur umgekehrt funktioniert, oder?

    Also: Ich war lange Zeit unschlüssig, wozu man Kommentare überhaupt braucht. „Die Leute sollen halt meinen Kram lesen“, war da so der Gedanke. Das hat sich aber in den letzten Jahren geändert. Vor allem, weil zum Teil wirklich interessante Kommentare hinterlassen werden.

    Aus diesem Grund bekommst du auf jeden Fall meine Zustimmung, dass man es den Lesern so einfach wie möglich machen muss. Auch stimme ich dir zu, dass Jetpack in Europa keine Option ist.

    Wie sind denn deine Erfahrungen mit dem comment-feed? Ich dachte, das hat sich eh erledigt. Ich biete das Verfolgen der Kommentare über das Plugin „Comment Mail“ an. Das muss aber nicht der Stein der Weisen sein.

    Insgesamt muss man leider sagen, dass das Kommentieren wirklich kritisch ist. Ich hatte einige Zeit alle Kommentare unter Moderation, weil ich einen fetten Troll im Blog hatte. Das habe ich bedauert. Aber sonst findet nicht mehr wirklich eine Debatte statt. Deshalb muss wenigstens das Kommentieren an sich einfach sein. Was soll ich mit dem Anklicken von Verkehrsschildern anfangen?

    Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, mehr in anderen Blogs zu kommentieren. Aber wie der Mike schon durchblicken ließ: Ich muss ja auch was beitragen können.

    Grüße
    Henning

  4. Hallo Henning,

    ich freue mich, dass du im Urlaub den Weg zu meinem Blog gefunden hast. 🙂 Danke für deinen Kommentar. Es gibt ja nicht wenige Blogsinhaber, die ihre Kommentare auf Disqus auslagern oder auf ähnliche Systeme. Ich habe das auch eine Weile getan. Nur fand ich es doof, dass man sich dafür schon wieder in einem neuen System anmelden musste (die KommentiererInnen meine ich). Außerdem weiß ich gar nicht, ob Disqus überhaupt DSVGO-konform ist. Jedenfalls wird es gerade von großen Blogs häufig genutzt. Es hat für die Nutzer den Vorteil, dass man alle Kommentare, auch die, die man selbst schreibt, an einer Stelle nachverfolgen kann. Aber für mich reicht das normale Wordpress mit seinen Möglichkeiten vollkommen.

    Ich schrieb ja, dass ich auch nicht übermäßig viel kommentiere. Aber ich arbeite auch an mir. Ich wünsche dir und deiner Frau noch einen schönen Urlaub. Bis bald.

    LG Horst

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