Wer oder was bewirkt gesellschaftliche Veränderungen?

Wel­chen Ein­fluss hat eine impul­si­ve, oft erra­tisch wir­ken­de Öffent­lich­keit auf gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen? Sind die Ver­än­de­run­gen nach Fuku­shi­ma ein Bei­spiel? Wenn über­haupt, dann IMHO ein Negatives.

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Wel­ches der fol­gen­den zeit­geis­ti­gen The­men hat die bes­ten Aus­sich­ten dar­auf, Rea­li­tät zu wer­den und unse­re Gesell­schaft zu ver­än­dern? An den Erfolg von Appel­len glau­be ich nicht! 

Las­sen sich nach­hal­ti­ge und wich­ti­ge gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen dadurch in Gang set­zen, dass sie in zum Teil unver­schäm­ter und dif­fa­mie­ren­der Art und Wei­se gegen Tei­le der Bevöl­ke­rung vor­ge­tra­gen werden? 

Hoch­ko­chen­de Emo­tio­nen, Phra­sen oder For­de­run­gen, die die Lebens­wirk­lich­keit vie­ler Leu­te nicht berück­sich­ti­gen, die aber ande­rer­seits die sozia­len Medi­en domi­nie­ren, wer­den die Bereit­schaft zu solch gro­ßen Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen nicht fördern. 

Anders gefragt, auf was und wen kommt es an, um sol­che fol­gen­rei­chen gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen erfolg­reich durch- oder umzu­set­zen? Ich habe dar­auf kei­ne Ant­wor­ten zu geben, son­dern beschrän­ke mich auf ein paar Punk­te, die ich kri­tisch sehe. Selbst wenn an man­chen Stel­len der Lei­dens­druck ein beacht­li­ches Niveau erreicht zu haben scheint, es geht nur, wenn mög­lichst vie­le Men­schen kon­struk­tiv nach vor­ne den­ken und arbei­ten. Dazu fehlt lei­der auch vie­len von denen die Fähig­keit, die gewis­se Not­wen­dig­kei­ten kla­rer sehen als andere.

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01

Rassismus

Der Ras­sis­mus aus der Gesell­schaft verschwindet 

02

Systemrelevante Berufe adäquat bezahlen

Die adäqua­te Bezah­lung der erst kürz­lich in der Coro­na-Kri­se iden­ti­fi­zier­ten Bürger:Innen in sys­tem­re­le­van­ten Berufen 

03

Klimawandel

Der Kli­ma­wan­del mit durch­grei­fen­den, vor allem jedoch umwäl­zen­den Maß­nah­men auf­ge­hal­ten wird.

Machen wir uns nichts vor. Zur För­de­rung der Bereit­schaft, mas­si­ve Ver­än­de­run­gen mit teils nach­tei­li­gen Effek­ten für grö­ße­re Tei­le der Bevöl­ke­rung in prak­ti­sche Poli­tik zu über­tra­gen, braucht es nicht bloß ein paar Demos und öffent­li­chen Druck, das erfor­dert – wie so oft im Leben – einen nicht zu gerin­gen Lei­dens­druck, den vie­le Men­schen teilen. 

Angemessene Bezahlung systemrelevanter Berufe

Nicht mal die Zusa­ge wur­de erfüllt, einen Bonus ans Kran­ken­haus­per­so­nal zu zah­len. Ledig­lich der Teil des Per­so­nals der Pfle­ge­ein­rich­tun­gen wur­de bedacht. Ich höre kei­nen Auf­schrei von den übli­chen Ver­däch­ti­gen in den sozia­len Netzwerken!

Veränderungen einleiten und ihre Durchsetzung überwachen

Damit dürf­te klar sein, dass Punkt 02 schon mal raus ist. Für vie­le ist die Kri­se offen­bar vor­bei, und des­halb war der Applaus das letz­te, was die Betrof­fe­nen von der Gesell­schaft in die­ser Sache gehört haben wer­den. Es war nett von Bun­des­prä­si­dent Stein­mei­er, dass er im Som­mer­in­ter­view noch mal dar­über gespro­chen hat. Die Nör­ge­lei dar­über, dass die Ren­ten im Wes­ten nächs­tes Jahr wegen der Kri­se nicht stei­gen wer­den, scheint mir grö­ßer zu sein, als die Laut­stär­ke, in der die For­de­run­gen vom Beginn der Coro­na-Kri­se nach bes­se­rer Bezah­lung der Men­schen, die das Ding am Lau­fen hiel­ten, vor­ge­tra­gen werden.

Rassismus /​rassistische Polizei?

Die Ras­sis­mus­dis­kus­si­on befin­det sich auf einem für unse­re Ver­hält­nis­se erstaun­lich bestän­di­gen Auf­merk­sam­keits­le­vel. Nun, die TAZ und ihre links-grü­nen Ver­bün­de­ten all­über­all in der Repu­blik hal­ten sich aber auch dran, pene­trant zu bekun­den, dass der Deut­sche an sich (der alte Wei­ße vor allem) zu den übels­ten Ras­sis­ten auf der gan­zen Welt zählt. Längst schwan­ken vie­le zwi­schen dem Gefühl und der Gewiss­heit, die gene­ti­sche Dis­po­si­ti­on sei vor­han­den. Eben erst habe ich wie­der einen Bei­trag gele­sen, der mich ganz schön auf­ge­wühlt hat. Was nur gewe­sen wäre, wenn ich mich in eine Mus­li­min ver­liebt hätte? 

Jetzt weiß ich, was mir erspart geblie­ben ist. Denn mei­ne Motiv­la­ge war, wenn es nach der Autorin geht, ras­sis­ti­scher Natur. Wie auch immer, ich wäre nie imstan­de, irgend­wem von der ande­ren Sei­te so etwas wie das Gegen­teil zu bewei­sen. Und das hät­te spä­tes­tens jetzt Kon­se­quen­zen, die mir nicht aus­ma­len möch­te. Jetzt bleibt mir nichts wei­ter übrig, als auf die ver­blie­be­ne schwei­gen­de Mehr­heit im Land ver­trau­en. Wis­sen Sie, ich mag es nicht beson­ders, wenn ich schon allein auf­grund mei­ner Eth­nie und mei­nes Alters als Ras­sist abge­stem­pelt wer­de. Wahr­schein­lich gehts den meis­ten so. 

Wie nahe war ich der Gefahr, nicht nur ein übler Sexist, son­dern in Per­so­nal­uni­on womög­lich ein noch übler Ras­sist zu sein? Ich mag sol­chen bescheu­er­ten Dis­kus­sio­nen nicht mehr fol­gen. Am Ende steht eh fest: Du, alter wei­ßer Mann bist ein Ras­sist, weil du die deut­sche Poli­zei ver­tei­digst oder weil du exo­ti­sche Frau­en ger­ne anschaust. Und das du dich für den Erhalt von Denk­mä­lern und gegen das Ver­bot von Fil­men wie „Vom Win­de ver­weht“ aus­sprichst, macht dich nicht ver­däch­tigt, son­dern es bestä­tigt, dass du es nicht wert bist, über­haupt noch mit dir zu reden.

Des­halb ist Punkt 01 auch raus. 

Klimawandel

Soll­te sich Punkt 03, sofern sich die Auf­merk­sam­keit nach Coro­na wie­der auf den Kli­ma­wan­del kon­zen­triert, erfolg­reich behaup­ten kön­nen? Die Chan­cen ste­hen nicht gut, weil durch Coro­na Hun­dert­tau­sen­de von Arbeits­plät­zen ver­lo­ren­ge­hen und vie­le Unter­neh­men in die Insol­venz gehen wer­den. Viel­leicht wer­den Kli­ma­schüt­zer die­sen Pro­zess als Beginn der nöti­gen Ver­än­de­run­gen und damit als posi­tiv ver­bu­chen. Umso grö­ßer wird die Abnei­gung gro­ßer Tei­le der Bevöl­ke­rung gegen die­se Leu­te ausfallen.

Wenn wir allein in der Auto­in­dus­trie auf­grund der vor­ge­se­he­nen Umstel­lung vom Ver­bren­nungs- zum Elek­tro­mo­tor wirk­lich, wie gera­de zu lesen war, in den nächs­ten Jah­ren in Deutsch­land 100.000 Arbeits­plät­ze ver­lie­ren, kön­nen die Aus­wir­kun­gen doch auch viel hef­ti­ger aus­fal­len. Schließ­lich wirkt der Ein­bruch der Nach­fra­ge inter­na­tio­nal mit ent­spre­chen­den Rück­wir­kun­gen auf die deut­sche Wirt­schaft. Nun haben wir von FF gelernt, dass Arbeits­plät­ze eben nicht alles sind (Ham­bach u.s.w. las­sen grüßen). 

Die Leu­te sind nicht blind, sie sehen, was auf der Welt vor sich geht. Bloß sind sich eben auch alle eini­ge dar­über, dass die erfor­der­li­chen Maß­nah­men gegen den Kli­ma­wan­del nur auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne Sinn machen. 

Wer sieht Anzei­chen dafür, dass bedeu­ten­de, bevöl­ke­rungs­rei­che Län­der wie Bra­si­li­en, Indi­en und ande­re ernst­haf­te Bemü­hun­gen unter­neh­men, die erfor­der­li­che Redu­zie­rung von CO2 Emis­sio­nen zu for­cie­ren? In Indi­en und auch in Chi­na und anders­wo hän­gen Mil­lio­nen von Arbeits­plät­zen an der Koh­le­indus­trie. Wie soll es in einem zeit­lich ver­tret­ba­ren Rah­men dazu kom­men, dass die­se Emit­ten­ten auch in der Rea­li­tät ein­len­ken und nicht nur Absichts­er­klä­run­gen abgeben?

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Altenpflege Corona Klimawandel Rassismus

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3 Gedanken zu „Wer oder was bewirkt gesellschaftliche Veränderungen?“

  1. „Wis­sen Sie, ich mag es nicht beson­ders, wenn ich schon allein auf­grund mei­ner Eth­nie und mei­nes Alters als Ras­sist abge­stem­pelt wer­de.“ –> Sip­pen­haft. Du weißt doch, wie damals in der Schu­le: wenn eini­ge Weni­ge Schei­ße bau­en, sind die ande­ren gleich mit dran. Und wenn ich mir so man­chen „alten wei­ßen Mann“ anschaue, dann ist mir auch nicht beson­ders wohl. Denn dann habe ich das Gefühl, dass die am liebs­ten noch Skla­ven hal­ten wol­len, wie in den „good ol’ times“. OK, ist ein Vor­ur­teil, aber die Geschich­te hat gezeigt, dass es die­se Typen sind, denen Diver­si­tät und Haut­far­be am A**** vor­bei­ge­hen und die das auch ger­ne kundtun.

    Zu den ande­ren Sachen, die Du geschrie­ben hast, kann ich nur sagen: Gier frisst Mensch­lich­keit und Ver­stand. Irgend­wann krie­gen wir alle die Rech­nung präsentiert.

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