Republikanische Präsidenten, der Stolz der Vereinigten Staaten?

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Robert Red­ford sprach in einem Inter­view davon, dass sich „die Amerikaner*Innen“ eigent­lich nicht über Trump beschwe­ren dürf­ten. Schließ­lich sei er nur im Amt, weil sie die Ent­schei­dung so getrof­fen hät­ten. Mit wem sie es zu tun hät­ten, sei hin­läng­lich bekannt gewe­sen. Ich kann nur sagen, dass ich schon seit Trumps Nomi­nie­rung die­ser Ansicht bin. Mei­ne nega­ti­ve Mei­nung über „die Ame­ri­ka­ner“ hat sich seit den Wah­len und der heu­te immer noch viel hohen Umfra­ge­wer­te für Trump ste­tig verfestigt. 

Wer sich in Deutsch­land kri­tisch zu Trump äußert, stößt aller­dings auch hier durch­aus auf Wider­spruch (meist aus dem rechts­na­tio­na­len Lager). Der Vor­wurf lau­tet, man sol­le lie­ber vor der eige­nen Haus­tür keh­ren. Ja, wir haben in Deutsch­land genug Pro­ble­me. Wenn Natio­na­lis­ten die­se Ein­stel­lung ver­tre­ten, darf man ihnen das nicht ver­übeln. Sie rich­ten halt zwangs­läu­fig ihren Blick aufs Inland. Fühlt man ihnen aber auf den Zahn, spürt man schnell, wie hohl die­se Aus­sa­gen sind. Selbst Natio­na­lis­ten ist nicht ent­gan­gen, dass die­se Welt anders funk­tio­niert als vor 40 oder 50 Jahren.

Wäh­rend mei­ner Lebens­zeit habe ich die Wir­kung der jewei­li­gen US-Prä­si­den­ten nicht so inten­siv ver­folgt, dass ich fai­re Ver­glei­che mit Donald Trump anstel­len könn­te. Ich weiß, dass ich gro­ße Erwar­tun­gen an Prä­si­dent Barack Oba­ma hat­te. Obwohl ich ihn bis heu­te gegen Angrif­fe Trumps und sei­ner Repu­bli­ka­ner ver­tei­di­ge, sind mir die Ent­täu­schun­gen und Fehl­ent­schei­dun­gen Oba­mas nicht ent­gan­gen. Ich fin­de Trumps Stra­te­gie gut, die USA nicht in irgend­wel­che mili­tä­ri­schen Aben­teu­er zu ver­wi­ckeln. Er soll der ers­te Prä­si­dent nach dem zwei­ten Welt­krieg sein, der die USA nicht in einen Krieg führ­te. Es fragt sich nur, wie sei­ne per­ma­nen­ten Droh­ge­bär­den zu lesen sind. Wie ernst ist ein Ober­be­fehls­ha­ber zu neh­men, der einen geplan­ten Angriff (Iran) im letz­ten Moment absagt? Nun, das war eine der weni­gen Hand­lun­gen Trumps, die ich per­sön­lich echt gut fand.

Ande­rer­seits hat er den Mili­täre­tat in astro­no­mi­sche Grö­ßen­ord­nun­gen gepusht. Für Frie­den sorgt er nicht. Er droht und zetert wie ein ganz Gro­ßer. Ein schwe­rer Vor­wurf an Oba­mas Adres­se lau­tet, er habe den Droh­nen­krieg aus­ge­wei­tet. Dabei hat­te Oba­ma die CIA per Dekret ange­wie­sen, alle zivi­len Opfer öffent­lich bekannt zu machen. Die­se Anwei­sung hat Trump längst zurück­ge­zo­gen. Über die Opfer­zah­len darf unter Trump also ledig­lich spe­ku­liert wer­den. Sucht bei Goog­le nach Droh­nen­op­fern, dann seht ihr, wel­che Aus­wir­kun­gen die Anwei­sung Trumps hat­te. Die Mel­dun­gen enden (auch im eng­lisch­spra­chi­gen Bereich) mit der Info über Trumps Ent­schei­dung im März 2019. 

Ronald Rea­gans Wahl­sieg war kein Zufall, son­dern das Werk groß­an­ge­leg­ter Mani­pu­la­tio­nen durch das orga­ni­sier­te Verbrechen.

phoe­nix histo­ry – phoenix

Wer an repu­bli­ka­ni­sche Prä­si­den­ten denkt, kommt unmit­tel­bar auf Richard Nixon und auf Ronald Rea­gan, Geor­ge Bush und Geor­ge W. Bush. Wel­ches Leid die­se Män­ner über die USA und die Welt gebracht haben, scheint die US-Ame­ri­ka­ner kein biss­chen zu beein­dru­cken. Nein, Ronald Rea­gan wird bis heu­te als Sie­ger des Kal­ten Krie­ges gefei­ert. Mit wel­chen Mit­teln er das erreicht hat, könn­te ihr die­ser hoch­in­ter­es­san­ten Doku­men­ta­ti­on ent­neh­men. Rea­gan, so die Kern­aus­sa­ge, wur­de mit Hil­fe der Mafia ins Prä­si­den­ten­amt gebracht. Und deren Metho­den hat er dann auch in sei­nem Amt angewendet. 

Sein gehei­mes „Komi­tee für Täu­schungs­ope­ra­tio­nen“, des­sen Exis­tenz in die­ser Doku­men­ta­ti­on zum ers­ten Mal von Zeit­zeu­gen bestä­tigt wird, plan­te bril­lan­te und per­fi­de Geheim­dienst-Ope­ra­tio­nen – gegen die Sowjets, aber auch gegen die Ent­span­nungs­po­li­tik des schwe­di­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Olof Palme.

phoe­nix histo­ry – phoenix

Über die Nixon – Ära muss man nicht mehr viel wis­sen. Die Krie­ge der Her­ren Bush, die teils mit kras­sen Lügen begrün­det wur­den, sind wei­te­re Erfah­run­gen, die die Mensch­heit mit den USA gemacht hat. 

Das ein­zig Gute an all den unsäg­li­chen Erfah­run­gen, die die USA und die Welt mit die­sen „Füh­rern der west­li­chen Welt“ mach­ten, soll­te eigent­lich sein, dass sie recht gut doku­men­tiert sind. Man mag sich dabei aller­dings nicht aus­ma­len, was viel­leicht auf ewig unter der Ober­flä­che blei­ben, also geheim­ge­hal­ten, wird. 

Dass die Ame­ri­ka­ner ihre Wahl­ent­schei­dun­gen von sol­chen Rea­li­tä­ten offen­bar völ­lig unbe­ein­flusst tref­fen, ist beängs­ti­gend! Mag sein, dass man das mit poli­ti­schem Des­in­ter­es­se begrün­den kann. Es wirft in mei­nen Augen einen schwe­ren Schat­ten auf das gesam­te poli­ti­sche Sys­tem der Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Wie Prä­si­den­ten dort (viel Geld spielt immer die größ­te Rol­le) nomi­niert wer­den, um letzt­lich in eines der mäch­tigs­ten Ämter der Welt gewählt zu wer­den, ist skan­da­lös und kein Stück vor­bild­haft für den Rest der Welt. Mit Des­po­ten aus Chi­na, Russ­land oder der Tür­kei müs­sen wir leben. Kri­tik bringt da wenig. Aber den Ame­ri­ka­ner soll­ten wir so etwas sagen dür­fen. Ohne gleich als Ame­ri­ka-Has­ser ein­ge­stuft zu wer­den. Und he, ich kann es nicht mehr hören, wenn US-Poli­ti­ker oder Jour­na­lis­ten behaup­ten, wir wür­den „sie“ nicht verstehen. 

Dann lie­ber Deutsch­land. Nicht erst seit der Coro­na-Kri­se habe ich wie­der neu ein Bewusst­sein dafür gekriegt, dass wir unser Land schät­zen und lie­ben sollten. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Demokratie Moral Russland USA

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11 Gedanken zu „Republikanische Präsidenten, der Stolz der Vereinigten Staaten?“

  1. Gerhard 246 24. August 2020 um 01:48

    Die USA ist ein rie­si­ger Fli­cken­tep­pich. Von außen schwer zu verstehen.
    Mitt­ler­wei­le schaue ich kaum mehr nach drüben.
    Es ist alles so undurchsichtig.

  2. Gerhard 246 25. August 2020 um 00:05

    Auf den Prüf­stand wird gar nichts gestellt.
    Dar­um geht es der Bevöl­ke­rung nicht.
    Ich will mich gar nicht mehr damit befas­sen müs­sen. Zumin­dest eine Weile. 🙁

  3. Die­ses wahn­sin­nig span­nen­de, impe­ria­lis­ti­sche, strunz­dum­me und hoch­in­tel­li­gen­te, arro­gan­te, pri­mi­ti­ve und ver­bre­che­ri­sche Land mit sei­ner tol­len Land­schaft, inter­es­san­ten Küche und den bescheu­erts­ten Waf­fen­ge­set­zen der Welt, das sich zu allem Über­fluss auch noch „Vor­zei­ge­de­mo­kra­tie“ nennt, eine anti­quier­te Ver­fas­sung hat und die Todes­stra­fe so rich­tig gerecht fin­det, ist eigent­lich eine ein­zi­ge, wider­sprüch­li­che Zumu­tung. Beson­ders mit die­sem ver­bre­che­ri­schen, dau­er­lü­gen­den Prä­si­den­ten­dar­stel­ler, der ein Schlag ins Gesicht jeder den­ken­den und füh­len­den Per­son ist.

    Ich den­ke, wenn die Repu­bli­ka­ner Trump irgend­wann mal los­ge­wor­den sind, soll­ten sie sich selbst als Par­tei auf­lö­sen. Denn dann wer­den sie fest­ge­stellt haben, dass sie ein­fach nur als wider­li­che Spei­chel­le­cker einem Unmen­schen hin­ter­her­ge­lau­fen sind und sich jede wei­te­re Legi­ti­ma­ti­on ver­wirkt haben. Und das eigent­lich schon seit Jahr­zehn­ten getan haben.

    Aber was sag’ ich, ist in ande­ren Län­dern ja nicht anders. Ich kom­me nur noch zu einem ein­zi­gen Schluss:

    Die Mensch­heit schafft die Mensch­lich­keit ab. Zuguns­ten von Gier, Geld und Egoismus.

  4. Kön­nen sie auch nicht, die meis­ten sind strunz­dumm und wis­sen nicht mal die Basics. Zu dem Schluss bin ich lei­der über die Jah­re gekommen.

  5. Ich war 2014 in den USA, an der Ost­küs­te, mein bis­her ein­zi­ges Mal. Ich den­ke, dort leben rela­tiv kul­ti­vier­te Men­schen. Mei­ne Frau war vor Jah­ren mal in Flo­ri­da, da sieht es anschei­nend schon anders aus. Sie wur­de mehr­mals auf Adolf Hit­ler ange­spro­chen (!) und dass er ein „good guy“ sei (!!!).

    Wenn ich mir die Hill­bil­lies in Nebras­ka oder Okla­ho­ma anschaue, dann sehe ich aller­dings rich­tig schwarz. Das sind Leu­te, deren Gehirn anschei­nend schon ver­ödet ist vom vie­len Super-Bowl- und FOX-News-Schau­en. Die inter­es­sie­ren sich eher für Waf­fen, den sonn­täg­li­chen Kirch­gang und Trump. Auf einem T‑Shirt eines Ame­ri­ka­ners, den ich die Tage mal in einer Doku sah, stand „God, Guns and Trump“. Na, vie­len Dank…

    Ich den­ke, Bil­dung ist in USA ein Rie­sen­pro­blem und das wis­sen Herr­schaf­ten wie Gre­nell, Ban­non & Co. aus­zu­nut­zen, indem sie die Bevöl­ke­rung indok­tri­nie­ren. Die Pro­pa­gan­da fällt auf frucht­ba­ren Boden.

    Die Vor­den­ker brül­len die Paro­len und die Doo­fen befol­gen deren Befehle…

  6. Wobei ich den­ke, dass sich die Kul­tu­ren mit der Zeit ziem­lich aus­ein­an­der­di­vi­diert haben. Die USA hat­ten viel Zeit, sich getrennt von uns Euro­pä­ern zu ent­wi­ckeln. Das Wer­te­sys­tem scheint nur noch auf den ers­ten Blick das glei­che zu sein, wenn man sich näher damit befasst, wie Amis ticken, merkt man doch, dass es da gewal­ti­ge Unter­schie­de gibt.

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