Gestern Abend gab es auch bei uns ein starkes Gewitter mit einigen Einschlägen in der „Nähe“. Ihr kennt das: wenn’s zischt, als wäre der Blitz nebenan eingeschlagen. Lange hat es nicht gedauert, dann war alles vorbei. Starkregen hat den gestern erst neu hinzugekommenen Balkonpflanzen nicht zu viel zugemutet. Meine Frau hatte Schlimmeres befürchtet.
Nach einem Blitz mit schnell folgendem Knall war meine Internetverbindung unterbrochen. An meiner 7490-er „Fritz.box“ leuchtete nur noch die Power-LED. Das Telefon schwieg. Ob jetzt das passiert war, wovon man immer nur von Dritten hört?
Hatte etwa die Fritz.box etwas abbekommen? Schließlich empfiehlt der Hersteller, das Gerät bei Gewitter vom Netz zu nehmen. Aber wer macht das schon? Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich schon kurz darüber nachgedacht hatte. Nun denn.
Gefrustet richtete ich einen Hotspot über mein Smartphone ein und konnte so normal „weiterarbeiten“. Später war etwas Fernsehen angesagt. „Kölner Treff“ sehe ich gern. Da gehts mal nicht nur um Politik.
Noch während der Sendung stand das Internet wieder zur Verfügung. Alles gut.
Heute morgen schien auch alles normal.
Gegen 13.00 Uhr änderte sich das. Das WLAN funktionierte, während die LAN Verbindung partout nicht stehen wollte. Die Einwahl ins Internet und die Unterbrechungen wechselten sich im Sekundentakt ab.
Nun wäre ich nicht ich, wenn ich mich mit dem einwandfrei (funktionierenden) WLAN einfach zufriedengegeben hätte.
Ich rief also heute ein zweites Mal bei der Telekom an. Dort erwartete mich (wie gestern Abend) eine Warteschleife von beachtlicher Länge. Und diese Musik. Wenn man die doch nur ausschalten könnte…
Den ersten Anruf hatte ich zu Beginn vergessen zu erwähnen. Gestern Abend wollte ich von der Telekom wissen, ob es aufgrund der heftigen Gewitter zu Ausfällen gekommen sei und …
Ich wartete geduldig statt der angekündigten circa zwanzig über 50 Minuten. Während der Wartezeit meldete sich das Internet von allein wieder zurück. Die Reset-Taste hilft in solchen Lagen oft, diesmal leider nicht.
Btw: Ich frage mich, wie es wohl sein kann, dass staatliche Corona-Hotlines, die schwer erreichbar sind, viel heftiger kritisiert werden, als solche von großen kommerziellen Unternehmen. Beim Corona-Thema waren mehr Leute mit ernsthafteren Problemen beteiligt. Aber insgesamt zeigt sich doch, wie viel Luft nach oben existiert. Wir sollten uns jedenfalls nicht an diese krasse mangelnde Wertschätzung der Kundschaft zufriedengeben. Lieber mal eine Compliance-Richtlinie oder ein Service-Versprechen weniger und dafür etwas mehr in die personelle Ausstattung der Hotlines investieren!
Heute sollte die Wartezeit laut Ansage circa zehn Minuten betragen. Es waren mehr beinahe 40.
Dann hatte ich die von der Telekom gewohnt versierte und freundliche Mitarbeiterin am Telefon. Diverse Resetversuche später (natürlich hatte ich das, ganz Profi *lol*, auch sofort probiert und nicht nur die Resettaste gedrückt, sondern den Router vom Netz getrennt) deutete sich ein Scheitern auf ganzer Linie an. Die LAN-Verbindung war nicht stabil zu bekommen.
Die Dame verpasste der Leitung ihrerseits ein Reset. Auch das blieb erfolglos. Sie meinte zwischendurch mehrmals „Gar nicht gut“. Ich dachte: „Und das am Wochenende!“ Schließlich gab sie mir die Empfehlung, ein neues Kabel zu kaufen. Wahrscheinlich sei dies defekt. Übrigens gab die „Fritz.box“ auch keine weiterbringenden Hinweise. Dass LAN nicht zur Verfügung stand, war ja klar…
Natürlich hätte ich nach der Verabschiedung der Expertin das Kabel einfach abziehen und mich mit WLAN begnügen können. Montag hätte ich mir dann ein neues Kabel bestellt oder hätte es mir bei „Saturn“ in Kerpen geholt.
Stattdessen habe ich was ausprobiert. Ich habe das Kabel abgezogen und die beiden Enden vertauscht. Außerdem nahm ich an der „Fritz.box“ nicht den LAN-Anschluss 1 (wie bisher), sondern versuchte Anschluss 4. Was soll ich sagen: Die LAN-Verbindung wurde fehlerlos und bisher ohne Unterbrechung hergestellt. Ist das jetzt eigentlich so was wie eine Falsifizierung, von der in Wissenschaftskreisen gern gesprochen wird oder doch eher ein Emporirren (wie Prof. Lesch) gewisse Vorgehensweisen beschrieben hatte? 😁 Der Begriff „Trial and Error“ passt in meine kleine Technikwelt wohl am besten.
Ich denke die Hotline der Telekom hatte nach dem Gewitter ein größeres Problem. Die guten Menschen konnten sich wohl vor Anrufe nicht mehr retten. Und einfach noch zusätzliches Personal in die Hotline hinzuschalten, geht nun mal nicht auf die Schnelle. Der Reset, den die Dame macht, ist ein anderer Reset als den den du macht hast. Die hat wohl den Port resetet und das hilft wirklich sehr oft. Allerdings hat das nichts mit einem nicht funktionierenden LAN-Anschluss zu tun. Trotzdem war das wohl ein merkwürdiger, durch das Gewitter verursachter, Fehler.
Ja, es war ein Port-Reset. Das sagte die Telekom-Dame. Ich habe darueber geschrieben, weil solche Sachen ja passieren können und man nie zu früh kapitulieren sollte. 🙂