Ans Aufhören denken

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von Horst Schulte

Lesezeit: 1 Min.

Die Zeit ist nicht fern, zu der die Mehrheit der Bloggerinnen und Blogger gar nicht mehr bloggt, son­dern nur noch Tipps für gutes Bloggen geben. 

Ich stel­le zu mei­nem Leidwesen fest, dass es im deutsch­spra­chi­gen Web immer mehr «tote» Blogs gibt. Gezählt habe ich sie natür­lich nicht, es ist eher ein Gefühl, der sich beim Surfen unwei­ger­lich ein­stellt. Es gibt vie­le Blogs. Sie sind online, aber dort ist seit Monaten kein Artikel mehr erschienen.

Haben die aso­zia­len Medien gewon­nen? Sind poten­zi­el­le Leserinnen und Leser es lang­sam leid mit unpro­fes­sio­nel­len und sicher nicht immer gut geschrie­be­nen Texten gelang­weilt zu werden?

Blöd, dass die oben ange­spro­che­nen Tippseiten auf die­se Fragen über­haupt kei­ne Antworten parat haben.

Andererseits gibt es über­ra­schend vie­le Blogs, die mit Marginalien wirk­lich erfolg­reich sind. Ich soll­te den Scope mei­ner Themen anpas­sen. Oder es end­lich ganz lassen. 

Manchmal hin­dern mich dar­an nur ganz bana­le Dinge. Wie bei­spiels­wei­se eini­ge noch län­ger lau­fen­de und nicht gera­de bil­li­ge Wordpress-Plugins. Außerdem wür­de es mir feh­len, an mei­nem Theme her­um­zu­wer­keln. Obwohl – dann wür­de das ja kei­ner mehr mitbekommen.


Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe auf dem Land.

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Artikelinformationen

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20 Gedanken zu „Ans Aufhören denken“

  1. Du hast recht. Viele Blogs sind tod. Das Erste was ich nach­schaue, wenn ich einen neu­en Blog ent­de­cke, ist das Alter des neu­es­ten Artikels. Dabei stel­le ich oft fest, dass die­se Artikel schon vie­le Monate auf dem Buckel haben. Es gibt nur noch weni­ge bei denen regel­mä­ßig etwas zu lesen ist. Aber ganz auf­hö­ren, oder nur sol­che Dinge ver­öf­fent­li­chen, die den Traffik stei­gern ist auch kei­ne Lösung.

  2. So, dann ich auch mal.

    Du hast Recht, vie­le Blogs machen der­zeit nicht viel. Ich hat­te die­sen Artikel gele­sen, der das Problem bei Techbloggern ganz gut beschreibt.

    Bei mir ist es so, dass ich mir gar nicht mehr um all die­se gesell­schaft­li­chen Katastrophen Gedanken machen kann. Außerdem habe ich beruf­lich ziem­lich viel um die Ohren. So kommt es, dass ich schon lan­ge nicht mehr täg­lich mehr­fach und seit eini­ger Zeit nicht mal mehr täg­lich blog­ge. Das heißt aber nicht, dass es mir kei­nen Spaß mehr macht.

    Nein, wir dür­fen die sozia­len Netzwerke nicht gewin­nen las­sen. Ich lese wirk­lich nicht alles bei dir. Noch viel weni­ger kom­men­tie­re ich bei dir. Dennoch wür­den mir Blogs wie dei­ner im Feedreader fehlen.

  3. Hi Horst,
    ich bin zwar kein Stammleser bei Dir, aber grund­sätz­lich ver­schiebt sich tat­säch­lich die Qualität der Blogs in Richtung sozia­le Medien – was ich bedenk­lich fin­de. Das liegt aber weni­ger an uns Bloggern, die bereit sind qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen und hilf­rei­chen Content zu lie­fern, son­dern an den gan­zen Luftpumpen, die glau­ben mit schnell hin­ge­rotz­tem und wer­be­fi­nan­zier­ten Beiträgen das schnel­le Geld zu machen. Ich den­ke aber, dass der Markt, bzw. die Leser das regeln. Denn ein Blog mit qua­li­ta­tiv schlech­tem Inhalt wird sich nicht lan­ge hal­ten – und sin­ken die Zugriffszahlen hat der geld­gei­le Blogger auch kei­nen Bock mehr – eben­so wie die Werbepartner. Ich den­ke, wir soll­ten die­se Phase ein­fach aus­sit­zen. Das wird schon wieder..😉
    CU
    Peter

  4. Mit die­sem Problem hat sich sicher­lich jeder schon ein­mal beschäf­tigt. Auch ich fin­de – wenn ich z.B. mal auf Trusted Blogs ein Blog zu einem bestimm­ten Thema suche – fast nur irgend­wel­che SEO/​Make Money Fast/Online-Seminar/whatever-Grütze, die mich exakt 0% inter­es­siert. Warum? Da steckt kein Herzblut drin, kei­ne eige­nen Erfahrungen, das ist auch nicht inter­es­sant und somit ein­fach kacke.

    Die Asozialen Medien haben damals ganz viel kaputt­ge­macht bezüg­lich Blogs. Plötzlich war jeder ein «Redakteur» und hat ganz viel belang­lo­sen Müll in die Welt gewor­fen. Klar, war ja auch schön ein­fach, man muss­te ja ein­fach nur schrei­ben. Alles ande­re war ja kom­plett vorkonfektioniert.

    Ich den­ke, mit guten Inhalten, die wirk­lich einen Mehrwert bie­ten, die inter­es­sant zu lesen sind und ein­zig­ar­tig – oder mit Meinungsblogs wie Deinem – kann man immer noch einen Blumentopf gewin­nen. Denn unser Content (ich has­se das Wort) geht in die Tiefe und ist einzigartig.

    Ich mes­se schon lan­ge nicht mehr mei­ne Reichweite, gene­rie­re kei­ne Statistiken mehr, ver­su­che nichts mehr zu opti­mie­ren. Wozu auch? Ich sehe an der Anzahl der Reaktionen (Kommentare, Sterne-Bewertungen), ob ein Artikel ankommt oder nicht. Und wenn nicht, dann ist es doch auch nicht schlimm. Ist doch kein Beruf, son­dern Freizeit. Und so soll es auch bleiben.

  5. Ich weiß nicht ein­mal, wie das Tool heißt, mit dem ich mei­ne Zugriffe beob­ach­ten und aus­wer­ten las­sen könn­te, so sel­ten bis nie habe ich das bis­her genutzt. Ok, ab mor­gen beim neu­en Provider wer­de ich mir das mal anschauen.

    Aber im Grunde ist es mir doch eher egal, ob es zehn regel­mä­ßi­ge Leser sind oder hun­dert. Irgendwo mache ich das auch haupt­säch­lich für mich.

    Meinen «Content» pas­se ich dar­an an, was mich inter­es­siert, oft will ich ja irgend­was öffent­lich los­wer­den, in mei­nem ganz klei­nen Rahmen von Öffentlichkeit.

    Was tote Blogs angeht: Ich erin­ne­re mich an Zeiten so um 2005 bis viel­leicht 2010, wo es doch sehr vie­le Blogs zu ent­de­cken gab mit sehr inter­es­san­ten Artikeln mit Titeln wie «Mein ers­ter Blogartikel», alle im unver­än­der­ten Wordpress-Urdesign, und dann folg­ten kei­ne wei­te­ren Artikel mehr.

    Ich den­ke, das Bloggen war immer beglei­tet von bestän­di­gem Blogsterben, oft ganz schnell, manch­mal nach vie­len Jahren erst. M.E. erle­ben wir im Moment kein beson­de­res Blogsterben. Ich glau­be eher, dass die öffent­li­che Wahrnehmung im Medienumfeld nur noch «Social Networks» kennt und den gan­zen gro­ßen Rest des Internets gar nicht berücksichtigt.

    Ich kann mich im Grunde jeden Tag stun­den­lang im WWW mit all den Themen beschäf­ti­gen, die mich inter­es­sie­ren. Ich kann lesen, bis mir der Kopf schwillt, ohne dass ich auch nur eine ein­zi­ge Facebookseite auf­ru­fe oder eine Twittermeldung sehe. Ich blen­de die­se Pest ja auch von Beginn an kom­plett aus und mir fehlt tat­säch­lich gar nichts.

    Nach mei­ner Erfahrung ent­deckt man neue, akti­ve Blogs beim Herumforschen zu Themen, die einen inter­es­sie­ren. Die Suche nach Blogs in irgend­wel­chen Blogverzeichnissen stel­le ich gar nicht mehr an, weil da oft irgend­wann frü­her ein­ge­tra­ge­ne Blogs gelis­tet wer­den, die dann nach eini­ger Zeit abge­stor­ben sind.

    In den Suchmaschinen lis­ten sich die­se Totblogs irgend­wann qua­si von selbst aus, in den Verzeichnissen blei­ben sie meist als Leichen erhalten.

  6. Blogs sind tot! Das höre ich gefühlt seit 10 Jahren. Und ich bin sicher, dass ich das auch IN 10 Jahren noch höre. Denn auch dann wird es noch akti­ve Blogs geben.

    Also, um mal ein wenig Optimismus zu ver­brei­ten: es ist rich­tig, dass immer wie­der Blogs ein­schla­fen, und dass eini­ge Blogger nach ein oder zwei Jahren wie­der auf­hö­ren. Aber Fakt ist auch, dass es zugleich immer wie­der neue Blogs gibt.

    Bei uns mel­den sich täg­lich neue Blogger an. Und im Schnitt erscheint alle 2 Minuten ein neu­er Beitrag in den bei uns regis­trier­ten Blogs. Das stimmt mich doch sehr opti­mis­tisch, was die Zukunft der Blogosphäre betrifft.

    Herzliche Grüße,
    Eddy

  7. Hallo Horst, dein Bild der Blogwelt kann ich nur bestä­ti­gen. Die sozia­len Netzwerke haben viel kaputt gemacht – lei­der!!! In mei­ner Nähe ist fast jeder Blog tot – du gehörst zu den weni­gen, die – neben mir sel­ber – noch leben! Klar, in den letz­ten Monaten war wenig los auf mei­nem Blog, aber es gibt Zeiten da war ich rich­tig frus­triert – Bloggen als Selbstgespräch macht kei­nen Spaß! Es liegt auch an Google – seit der Hochphase von Blogs wer­den wir Content-Blogger im Netz von Google nur Abgestraft, weil wir Netzwerke von Verlinkungen bil­de­ten. Bestes Beispiel für das Einknicken von Wordpress-Entwickler war die Abschaffung der vor­ein­ge­stell­ten Blogrolle. Über Blogrollen konn­te ich immer neue Blogs fin­den – heu­te geht das nur noch über Kommentare. Bei einem Großteil von Blogs kannst du nicht ein­mal mehr dei­nen Link zum Blog hin­ter­las­sen – ich kann nur fluchen!!!

    Facebook habe ich aus dem glei­chen Grund abge­schafft, wie du! (Wir müs­sen die Herrn ja nicht nen­nen, oder? Eine tol­le Erfahrung *kotz*) Twitter nut­ze ich nur noch als Infoquelle und ande­ren Netzwerke emp­fin­de ich als unper­sön­lich und Zeitverschwendung. 

    Aktuell bin ich am Neustart von mei­nem Blog am Arbeiten – klar, es gibt ein neu­es Theme. Ja mein Dimido‑3.x‑Theme basiert ja noch auf WP 2.X (ich kann nur über mich selbst lachen).

    Das frü­he­re Hauptthema mei­nes Blogs war oft «Open Source» und freie Software und Co. Das Thema ist im Internet durch und ich habe auch kei­ne Lust mehr, gut bezahl­te Journalisten eine Hilfestellung zu geben. 

    In Zukunft wird mehr mein Beruf, mein Hobby und Entdeckungen im Internet- und Technikwelt der Focus sein. Ein Ziel habe ich mir für die nächs­ten Zeit vor­ge­nom­men – ich will einen neu­en Tech-Blog zusätz­lich auf­bau­en – in eng­li­scher Sprache. Dieser wird vom Content nicht so aus­führ­lich, wie der eine oder ande­re Beitrag auf Dimido​.de – ich will ver­su­chen dort auf dem Neuen in so 100 bis 200 Wörter-Beiträge mei­ne Entdeckungen in der Techwelt wie­der­ge­ben. Besonders reizt mich dabei, der Content ist mir und das Copyright dazu auch.

    Viele Punkt von Dir und den Kommentatoren sind hier auch ange­spro­chen, die ich jetzt nicht wie­der­ho­len möch­te. Außer, die Kritik von mei­nem Namens-Bruder an Trusted Blogs will ich aus­drück­lich unterstreichen!!!

    Zu guter Letzt, ich bin auch dar­an – jeden akti­ven Blog in eine Liste auf­zu­neh­men, das ich wie­der mehr Bloggen und Austausch im Internet statt­fin­den kann.

  8. Scherz gefäl­lig? Woran erkennt man einen Blogger der viel bloggt? An sei­nen Kommentaren, wo hier und dort die Grammatik und Rechtschreibung in der «Schnelle» über­gan­gen wird 😛

  9. Im glei­chen Monat in dem die­ser Artikel erschie­nen ist, habe ich mei­nen Laufblog gestar­tet. Mein Blog ist also erst 5 Monate alt. Aber im Schnitt habe ich jede Woche einen neu­en Artikel ver­öf­fent­licht. Ich bin opti­mis­tisch, dass ich noch über vie­le wei­te­re Laufthemen blog­gen kann.

    Für mich sind Blogs nicht ausgestorben.

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