Werden kostenlose WordPress – Themes bald vom Markt verschwinden?

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HORST SCHULTE

Viele Newsletter habe ich nicht abonniert. Regelmäßig durchforste ich den Bestand und dünne ihn aus. Die Methode hat sich bewährt. Bei manchen Themen lohnt sich das Abo allerdings, so dass ich zum weitläufigen Thema „WordPress“ mehrere Newsletter abonniert habe. In den letzten Tagen fand ich einige so interessante Artikel, dass ich euch diese hier mal zur Lektüre vorschlagen möchte.

Expertenrunden

Es ist sehr spannend, den Diskussionen von Experten zu lauschen. Auch dann, wenns um „WordPress“ geht und das, was so drum herum geschieht.

Link: Der langsame Tod von kostenlosen WordPress Themes? – Blog – Luehrsen // Heinrich

Meine LeserInnen teilen die manchmal vielleicht etwas leidvolle Erfahrung, dass hier innerhalb kürzester Zeit „kein Stein auf dem anderen“ bleibt. Meine Bastelarbeiten am Theme (immer noch Generatepress) führen mitunter zu durchaus unerwünschten Nebenerscheinungen. Plötzlich funktionieren bestimmte Plugins nicht mehr richtig oder das Layout verschiebt sich beim Einsatz nicht so verbreiteter Endgeräte. 🙂 Ich stelle während der Operationen selten meinen Blog offline, so dass die eine oder andere Störung meist bedeutet: Der Horst schon wieder…

Basteltypen wie ich

Weil ich ja ein Unbelehrbarer bin (natürlich weiß ich, wie man das eigentlich machen sollte) und es mir andererseits zugutekommt, dass hier wenige Besucher auflaufen, finde ich zu den andere Methoden, zu denen Fachleute raten würden, keinen Zugang. Egal!

Link: WP Sofa – Ein WordPress Podcast

Thorsten Landsiedel hat sich in einem spannenden Artikel mit der Frage befasst, ob die kostenlosen „WordPress“ – Themes bald vom Markt (bzw. aus der „WordPress“ – Bibliothek) verschwinden werden. Wer mal nicht nur bei Themeforest oder anderen Anbietern von Premium-Themes vorbeischaut, wird vielleicht bemerkt haben, dass das Angebot an wirklich kostenlosen Themes abnimmt. Viele Themes werden als Freemium angeboten. Erst wenn man die Vollversion kauft, erhält man Zugang zu allen möglichen nützlichen oder möglicherweise auch nicht gebrauchten Features. Thorsten beschreibt übrigens „GeneratePress“ als großen Anbieter. Ob man diese Beschreibung angesichts dieser Unternehmensdaten wirklich verwenden kann?

Gutenberg mit durchwachsener Reputation

Die Diskussion, die sich zum Artikel entzündet hat, ist ebenfalls lesenswert. Interessant finde ich, wie kritisch der Siegeszug des „Gutenberg“ – Editors in der Entwicklergemeinde doch immer noch gesehen wird. Mir machen die Statements diesen Anschein. Ich will nicht böse sein. Aber ich habe das Gefühl, dass es vielen Entwicklern immer noch nicht gefällt, dass die ganze Laienschar von „WordPress“ – Nutzern die Bloginstallationen mithilfe von Gutenberg (oder Elementor) zunehmend unabhängig weiterentwickeln können. Ein paar Bemerkungen sprechen in meinen Augen jedenfalls dafür.

Link: Should Full-Site Editing be in WordPress 5.8?

Wenn man den offiziellen Zahlen glauben kann, steigt die Zahl der „WordPress“ – Installationen weltweit immer noch. Auch sehr große Seiten nutzen „WordPress“. Aber es mag natürlich sein, dass dieser Trend sich inzwischen verändert hat. Die Entwickler sind schließlich viel näher dran. Ich glaube allerdings auch, dass kostenlose Themes auf Sicht verschwinden werden. Die kostenlos-Zeiten sind wohl zu Ende.

Performante Performance

Ein weiterer toller Artikel von Lucy Beer in einer Übersetzung von KrautPress zum Thema „Performance“ habe ich im gleichen Newsletter gefunden.

Sie beschreibt in diesem ausführlichen Beitrag nicht einmal mehr hochtechnische Zusammenhänge, sondern schafft es, auch für uns Blogger ein paar einfache Maßnahmen verständlich zu beschreiben, die sich in den einschlägigen Tests positiv auswirken.

Extravagante Effekte, Animationen, Slider usw. werden von Seitenbetreibern in der Regel überbewertet, während die meisten Besucher/innen nur die Informationen wollen, wegen denen sie gekommen sind. Sie interessieren sich nicht unbedingt für den „Schnickschnack“, vor allem dann nicht, wenn der „Schnickschnack“ zu einem langsamen Nutzungserlebnis führt.

Sehr große Netzwerknutzlasten in WordPress vermeiden

So beispielsweise, dass das beliebte Einbinden von Tweets und Videos nicht unbedingt zielführend ist, um den Blog schneller zu machen. Das schreib ich mir jetzt endlich mal hinter die Ohren! Auch in diesem Beitrag sind Tipps enthalten, die wir alle schon oft gelesen haben. Aber Beer steigt dankenswerterweise noch etwas tiefer ein.

Link: Serve scaled images in WordPress to speed up your site | Sabrina Zeidan

Horst Schulte

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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Gutenberg, Themes, Wordpress

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26 Gedanken zu „Werden kostenlose WordPress – Themes bald vom Markt verschwinden?“

  1. Ich muss den Theme-Desaster-Artikel erst noch lesen, dazu kam ich heute nicht. Im Moment kann ich nur festhalten, dass ich früher meine Themes selbst gebaut habe, was ich heute mangels HTML5 und CSS3-Kenntnissen nicht mehr kann. Und mangels Lust, „responsive Design“ erst einmal zu lernen, um auch jede Plattform bedienen zu können. Die Zeiten sind vorbei.

    Im Grunde fand ich Themes bzw. das Äußere eines Blogs sowieso eher eine Sache von Webdesignern für Webdesigner. Bastelspaß des Bastelspaßes wegen. Weniger für Leser eines Blogs. Ich habe wie wahrscheinlich die meisten Blogleser Blogs bis heute eigentlich hauptsächlich per Feedreader gelesen, von den Themes also gar nichts mitbekommen.

    Was „Premium“-Themes angeht… wie gesagt, ich muss den Desaster-Artikel erst einmal lesen…

    Antworten
    • Habe den Desaster-Artikel und den von Henning Uhle inzwischen gelesen und muss sagen, dass mich das alles irgendwie gar nicht betrifft.

      Allerdings erkenne ich dieselbe Unzufriedenheit, wie ich sie schon vor Jahren bei Webdesign-Entwicklern, die sich als Themeentwickler auf WP kapriziert haben, gelegentlich vernommen habe:

      Man hat sich auf ein kleines Geschäftsmodell eingerichtet, für Kunden eine bequem zu pflegende und zu administrierende Businesswebsite aufzusetzen. Dafür hat man früher tief im PHP-Code und im CSS herumgeschaubt und war froh, wenn der Kunde nicht noch selbst damit anfing. Ich kann mich selbst an solche Geschichten erinnern.

      Und dann haben die WP-Entwickler eine größere Neuerung in den Code eingebaut und viele der im Selbstbau codemanipulierten Seiten sind förmlich „explodiert“. Das führte oft dazu, dass diese Codeschrauber ihre Kundenprojekte nicht mehr auf neuere WP-Versionen upgegradet haben, damit sie intakt und funktionsfähig blieben.

      Eigentlich eine fatale Entwicklung.

      Jetzt, so scheint mir, spielt sich das Ganze erneut ab, jedoch auf einer erheblich höheren Fallhöhe. Es hat sich eine Diaspora an kommerziellen Themeentwicklungen ergeben, die in meinen Augen hauptsächlich durch den bisher größten Entwicklungsschritt von Wordpress ermöglicht wurde: Child Themes.

      Der Gutenberg-Editor wird m.E. überhaupt erst im Rahmen von Child Themes möglich, die damit gegebene Eingriffsmöglichkeit auf die Designebene würde ohne die völlige Trennung von Kern-/Themeebene und Child Theme jede WP-Seite binnen Sekunden zusammenbrechen lassen.

      Dass das ganze Gebilde damit erheblich komplexer wird und seitens des Theme-Bauers wesentlich mehr plattformspezifisches Know-how erfordert, liegt für mich auf der Hand.

      Damit wird natürlich auch die Entwicklung komplexer Themes aufwändiger.

      Andererseits wird durch den Gutenberg und das konsequente Block-Editing die Möglichkeit für den Endanwender (gegebenenfalls den Kunden) offenbar, selbst Hand an das Design von z.B. einzelnen Beiträgen zu legen.

      Und für mich ist damit auch nachvollziehbar, dass viele Themeentwickler angesichts der drohenden (!) Zukunft des „Full Site Editing“, dessen Basis mit Gutenberg und Blockediting gelegt ist, in höchsten Alarmismus verfallen. Denn komplexe „Premium“-Themes sind in Bezug auf ihre Funktions-Integrität in aller Regel auf eine möglichst festgefügte und entwicklerseitig kontrollierte Kernumgebung angewiesen. Full Site Editing dagegen ermöglicht das Unterlaufen dieser Integrität.
      (Was am Ende u.a. auch zu Konflikten zwischen einem (Auftrags-) Themeentwickler und seinen Kunden führen könnte…)

      Was die Aufregung um das angelegentliche ignorante Verhalten der WP-Entwickler gegenüber Themeentwicklern (nachgeordnete Dienstleister in eigener Sache) angeht: Das gab es bei Wordpress von Anfang an…

      Wie du siehst, aus meiner Sicht exisitiert das vorgebliche „Desaster“ und die völlig überzogene Frage, ob Wordpress noch eine Zukunft hat, schlicht gar nicht. Und die Probleme kommerzieller Entwickler von „Premium“-Themes interessieren mich schon gar nicht. Premium-Themes sind für mich wie Premium-Pils: Man hat vor das Pils bzw. das Theme das Attributwörtchen „Premium“ gesetzt. Ein Pils, das sich in nichts von beliebig vielen anderen Pilsen unterscheidet, wird durch das Voranstellen von „Premium“ zum Premium-Pils. Fertig. Den Marketing-Gimmick gibt’s bei deutschen Autos übrigens auch.

      Ich brauche das jedenfalls alles nicht. Ich finde nach wie vor eine Unzahl an schönen und für meine Zwecke geeigneten Themesin den diversen Verzeichnissen, ja, ich komme, wie du weißt, sogar mit den mitgelieferten Themes wunderbar aus. Und ich kann immer noch daran herumbasteln, so weit ich mich noch in die moderneren CSS-Aspekte einarbeiten mag.

      Es gibt darüberhinaus auch offenbar immer noch sehr viele Themeentwickler aus Hobby da draußen, die kein Geschäftsmodell auf eine Blogplattform aufsetzen wollen. Für diese Geschäftsmodelle allerdings wird Wordpress, glaube ich, auch gar nicht entwickelt…

      Antworten
    • Hi Boris,
      mit dem kommenden Full-Site-Editor (FSE) solltest du wieder im Stande sein, eigene Themes zu entwickeln! Ich habe bei „Responsive“ aufgehört, weil mir das CSS zu komplex wurde, noch dazu für viele Elemente alles mehrfach schreiben müssen, immer passend für die verschiedenen Screen – ein Elend, das ich nicht mitmachen wollte!

      Aber kürzlich hab ich – auch ínsprieriert durch Horst – mal eine kleine Seite mit dem Gutenberg-Editor und einem dafür gebauten FreeTheme aufgesetzt und rumprobiert. Ist noch nicht viel, geht aber locker von der Hand. Und vor allem: Um das „Responsive“ kann man sich sehr bequem im WYSIWYG-Stil kümmern – SAGENHAFT EINFACH!!!!

      Deshalb kam ich zum Fazit: Aber klar, da bin ich wieder mit dabei!

      Antworten
      • Ich bin mal gespannt, was da kommt. Es soll ja wohl mit Version 5.8. starten. An den Gutenberg habe ich mich inzwischen gewöhnt – ich war ja auch so ein Schrauber im reinen HTML_CSS-Code per Texteditor.

        Zur Zeit mache ich meine Erfahrungen mit dem Gutenberg im Zusammenhang mit Block Editing im Twenty Twenty-One-Theme. Mir fehlen da immer noch ein paar Möglichkeiten zum Feinschliff, aber das ist der übrig gebliebene Millimeter-Webdesigner in mir, der es gerne ganz präzise kontrollieren mag. Das gewöhne ich mir noch ab.

        Antworten
  2. Die Artikel zum Thema „der Tod der kostenlosen Themes“ habe ich auch gelesen. Ich stelle auch fest dass es bei WordPress.org fast nur noch Freemium Themen gibt. Es ist wirklich schwer gute und kostenlose Themen zu finden. Ich glaube auch das es in Zukunft nur noch Bezahl-Themen geben wird. Und dann wird auch Horst Scheuer für ein Theme bezahlen müssen 😉

    PS: Ich besuche deinen Blog täglich und es ist immer wieder schön deine Bastelarbeiten zu begutachten.

    Antworten
  3. Hallo Horst,

    bin sehr dankbar für diesen Artikel! Hab‘ grade ein bisschen Zeit und konnte den als Startpunkt für den Blick auf WP-Entwicklungen nutzen, die ja wirklich grundstürzend sind bzw. sein werden.

    Insbesondere Thosten Landsiedels Artikel über das „Theme-Desaster“ MITSAMT den ebenfalls sehr informativen Kommentaren hat mir viel geboten! Ist ja irre, was da alles abgeht!

    In den Kommentaren fand ich es recht widersprüchlich, dass die einen beklagen, dass die Macher die einfachen Anwender/Blogger/Bastler völlig vergessen und nurmehr für die Großen arbeiten würden, während Agenturleute mehrfach beklagen, dass Gutenberg (bzw.der kommende FSE erst recht), den Anwendern viel zu viel Möglichkeiten gibt. Wie mans macht, ist es falsch – das gilt hier offenbar doppelt.

    Zum Glück habe ich noch kein Blog auf WP 5.5. aktualisiert, so dass mich die Umstellung in Sachen Kommentaree bisher nicht getroffen hat. Dass es ein großes JQuery-Update gab/gibt mit diversen Problemen, hab ich auch noch nicht gewusst und weiß noch nicht, ob das meine Themes irgendwie betrifft.

    Zu mir: ich habe aufgehört, selbst zu coden (HTML,einfaches CSS, rudimentäres JS-Scripte-einbinden), nachem Responsiv zwingend wurde. Das mehrfache Schreiben von CSS-Code für jede Menge Elemente für unterschiedliche Bildschirme war mir viel zu nervig.

    Meine aktuellen Blogthemes sind von einem befreundeten Programmierer gecodet – und zwar ganz nach eigenen optischen Vorstellungen, frei von den Vorgaben eines Themes. (Siehe Namenslink). Deshalb sieht das ein bisschen individuell aus und würde so mit einem Block-Editor schon nicht mehr gehen (schon gar nicht, wenns keine Sidebar mehr gibt).
    Zwei meiner weiteren Blogs basieren auf Yoko von Elmastudio und sind auch recht „altertümlich“. Nach allem, was ich lese, darf ich die nicht mal eben so auf neues WP updaten – bzw. muss dann allerhand Nacharbeiten befürchten.

    Kurzum: Wegen der laufenden Neuerungen fühle ich mich durchaus betroffen und muss mich den Entwicklungen in der Zukunft wieder mehr zuwenden.
    Toll, dass du über das Thema schreibst!

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