Der Westen führt Krieg gegen Russland

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Krieg ist ent­setz­lich. Die, die ihn vom Zaun bre­chen, sind die, die glo­bal geäch­tet wer­den (soll­ten). Vor allem, wenn sie stra­te­gisch vor­be­rei­tet und womög­lich schrift­lich erklärt wer­den. Putins Russ­land ist der Aspi­rant, der eine Lage für Euro­pa schuf, die nach dem zwei­ten Welt­krieg nie­mand mehr für mög­lich gehal­ten hätte. 

Ande­rer­seits pas­sier­te es, dass die USA und ihre Ver­bün­de­ten den Irak bekrieg­ten, ein Land, eine gan­ze Regi­on desta­bi­li­sier­ten und zu die­sem gan­zen Zweck abscheu­li­che Lügen erfun­den haben. Die ver­ant­wort­li­chen Poli­ti­ker (Bush Jr. und Blair) wur­den nie zur Rechen­schaft gezogen.

Man­cher im Land hört es gar nicht gern, dass Deutsch­land die Ukrai­ne nicht in dem Maße unter­stützt, wie es sich die­je­ni­gen wünsch­ten, die sich ohne­hin längst im Krieg mit Russ­land wäh­nen. Vor allem durch das Gere­de hat sich mei­ne Hal­tung zum The­ma gedreht. Statt­des­sen kann ich Kanz­ler Scholz’ Zurück­hal­tung immer mehr abgewinnen. 

US-Quelle

Da die Hil­fe aus einer Viel­zahl von Quel­len stammt – und weil es nicht immer ein­fach ist, zwi­schen geneh­mig­ter, zuge­sag­ter oder gelie­fer­ter Hil­fe zu unter­schei­den – schät­zen eini­ge Ana­lys­ten, dass die wah­re Zahl des US-Enga­ge­ments für die Ukrai­ne viel höher ist: bis zu 40 Mil­li­ar­den Dol­lar an Sicher­heits­hil­fe oder 110 Mil­lio­nen Dol­lar pro Tag im letz­ten Jahr. 



Es wird ange­nom­men, dass die­se Hil­fe eine wich­ti­ge Rol­le bei den Fort­schrit­ten spielt, die die Ukrai­ne in einer anhal­ten­den Offen­si­ve zur Rück­erobe­rung von Gebie­ten, die Anfang des Jah­res von Russ­land erobert wur­den, macht; Die Städ­te Kupiansk und Izi­um sol­len gera­de befreit wor­den sein. Klar ist, dass der Umfang und die Geschwin­dig­keit der Hil­fe für die Ukrai­ne bei­spiel­los sind und dass Gesetz­ge­ber und Beob­ach­ter Schwie­rig­kei­ten haben, Schritt zu hal­ten. Link fol­gen

US-Mili­tär­hil­fe für die Ukrai­ne wächst auf his­to­ri­sche Ausmaße

Zumindest Futter für die russische Progaganda

Wenn die­se Grö­ßen­ord­nun­gen zutref­fen, wer­den sich die Ver­ant­wort­li­chen im Wes­ten nicht dar­über wun­dern kön­nen, dass zumin­dest Putins Pro­pa­gan­da­ab­tei­lung den Krieg mit der Nato führt. Ich habe (vor dem Krieg) gele­sen, dass Russ­land jähr­lich ca. 60 Mrd. € für Rüs­tung aus­gibt. Addiert man jetzt alle Hil­fen des Wes­tens dürf­te der Gegen­wert der Lie­fe­run­gen von Waf­fen, Geld etc. deut­lich die­se Zahl übersteigen. 

Deutsch­land, so lesen wir immer wie­der, ste­he gegen­über den ande­ren Län­dern des Wes­tens nicht gut da. Das sagt nicht nur Bot­schaf­ter Mel­nyk. Auch Oppo­si­ti­ons­po­li­ti­ker (Kie­se­wet­ter, Rött­gen) reden stän­dig davon. Selbst Mit­glie­der der Ampel machen da mit (Strack-Zim­mer­mann, Lamb­s­dorf, Hofreiter). 

Ich hal­te die gegen Deutsch­land gerich­te­ten Vor­wür­fe für frag­wür­dig, weil es doch ande­rer­seits heißt, wir hät­ten der Ukrai­ne im Lau­fe der letz­ten Jah­re 8 Mil­li­ar­den Euro zur Ver­fü­gung gestellt. Zudem fra­ge ich mich, wel­ches Land der EU die größ­ten Antei­le bei­steu­ert, wenn es in den Nach­rich­ten heißt, die EU habe wie­der die­sen oder jenen Betrag für die Ukrai­ne bereit­ge­stellt? Sind wir in der EU etwa nicht die Nati­on, die die höchs­ten Bei­trä­ge zahlt? Egal, wor­um es auch geht?

Und Deutschland?

Wenn alle Stri­cke rei­ßen, wird das Brut­to­in­lands­pro­dukt der Län­der für den Ver­gleich her­an­ge­zo­gen. So lässt sich Deutsch­land leicht mies machen. Das geben die abso­lu­ten Zah­len nicht her! Aber Mel­nyk mach­te das kürz­lich in einer die­ser Talk­shows. Er hat mit die­sem Argu­ment klar­ge­macht, wie klein der Bei­trag Deutsch­lands für den Kampf der Ukrai­ne gegen Russ­land im Grun­de ist. Er erwähn­te im glei­chen Zusam­men­hang die Grö­ße der Unter­stüt­zungs­pa­ke­te für unse­re Bevöl­ke­rung auf­grund der Ener­gie­kri­se. Ähn­li­che Grö­ßen­ord­nun­gen, so habe ich es ver­stan­den, stellt sich Mel­nyk auch für sein Land vor. 

Es liegt auf der Hand, wie gefähr­lich der Umfang der Unter­stüt­zung des Wes­tens für die Ukrai­ne vor allem für uns Euro­pä­er ist. Folgt man aber dem Welt­bild sol­cher Men­schen wie Frau Beck, Grü­ne oder Ihrem Ehe­mann Ralf Fücks, so befin­den wir uns längst mit Putins Russ­land im Krieg. Die Damen und Her­ren, die die­se Ansich­ten tei­len, beherr­schen die Medi­en in unse­rem Land. Soll­te Putin die­sen Krieg auf ande­re euro­päi­sche Staa­ten, also auch Mit­glie­der der Nato, aus­wei­ten, so haben wir dies zum gro­ßen Teil dem mas­si­ven „Enga­ge­ment“ der US-Ame­ri­ka­ner zu verdanken. 

Seltsame Loyalitäten

Manch­mal fra­ge ich mich, wem die Loya­li­tät man­cher Poli­ti­ker und Jour­na­lis­ten im Land gehört. Die immer wie­der ins Feld geführ­te mora­li­sche Ver­pflich­tung gegen­über dem ukrai­ni­schen Volk ist etwas, das sich ver­dammt gut anhört. Ich fra­ge mich bloß, ob die­je­ni­gen, die unse­re Regie­rung immer wie­der an ihren Amts­eid erin­nern, wirk­lich so falsch lie­gen. Schließ­lich heißt es, dass Scha­den vom deut­schen Volk abge­wen­det wer­den soll. Kann man sozu­sa­gen pro­phy­lak­tisch durch die­se Aus­prä­gung unse­res Enga­ge­ments noch Scha­den abwen­den oder ist die­ser nicht längst ange­rich­tet? Frü­her waren es Bei­stands­pak­te und ande­re poli­ti­sche Machen­schaf­ten, die Län­der gegen­ein­an­der Krieg füh­ren ließen. 

In die­sen Zei­ten sind es haupt­säch­lich mora­li­sche Dimen­sio­nen, die am Ende das Schick­sal von Mil­lio­nen von Men­schen auf der Welt bestim­men sol­len? Ist das rich­tig oder ist ein Stück Ego­is­mus und Selbst­be­zo­gen­heit nicht auch ver­tret­bar. Die Resü­mees der meis­ten Dis­kus­sio­nen fegen jeden Ein­wand mit vor­wie­gend mora­li­schen, nicht sach­li­chen Argu­men­ten vom Tisch. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Bürgergeld sticht Hartz IV

Schlagworte: Putin Russland Ukraine USA Waffen

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6 Gedanken zu „Der Westen führt Krieg gegen Russland“

  1. Wo wäre die Ukrai­ne heu­te, OHNE die mas­si­ve Unter­stüt­zung durch den Wes­ten, USA und EU-Staa­ten? Putin hat immer noch die glei­che Kriegs­zie­le und will nicht mal auf­hö­ren, wenn er die Ukrai­ne hät­te. Ein „Groß­russ­land“, eine Art Sowjet­uni­on 2.0 ist sein Ziel, was auch ande­re EX-Sowjet­re­pu­bli­ken ein­schließt – Scheiß auf die Sou­ve­rä­ni­tät von Staaten.

    Das hat­te ich erst nicht auf dem Schirm und habe das Gan­ze lan­ge Zeit als eine Art „Schei­dungs­krieg“ gese­hen – und gedacht: Ist nicht unser Pro­blem, wie sich Ukrai­ne und Russ­land strei­ten. Erst mit dem Ein­marsch hat Putin Völ­ker­recht gebro­chen – und damit wur­de es aus mei­ner Sicht durch­aus UNSER Pro­blem. Man hät­te schon frü­her anders han­deln müs­sen, aber auch die Annek­tie­rung der Krim hat nichts an den Vor­be­rei­tun­gen für Nordstream2 geän­dert. Die­se gan­ze Dul­dungs­po­li­tik ist uns jetzt auf die Füße gefal­len, ich den­ke auch des­halb ist die jet­zi­ge Unter­stüt­zung (mit Waf­fen und ver­bal) so groß und die Reto­rik vie­ler so scharf. Man möch­te da ein Ver­sa­gen ver­ges­sen machen… 

    Wie der Krieg been­det wer­den kann, weiß ich auch nicht. Selbst die­je­ni­gen, die immer Ver­hand­lun­gen ein­for­dern, müss­ten zur Kennt­nis neh­men, dass Putin der­zeit nicht will. Also ist die aktu­el­le Linie: Ukrai­ne unter­stüt­zen, damit sie – wenns soweit ist – aus einer Posi­ti­on der Stär­ke ver­han­deln kann, zumin­dest gut begründ­bar. Die „Alter­na­ti­ve“: Im Allein­gang oder als EU kni­cken wir ein, sagen Putin: bit­te lie­fer doch wie­der Gas, wir been­den die Sank­tio­nen und lie­fern kei­ne Waf­fen mehr an die Ukrai­ne – wer kann das wol­len? AFD­ler und ein paar LINKE, aber mehr­heits­fä­hig ist das nicht, nicht nach allem, was bis­her geschah und all den Kriegs­ver­bre­chen, die nach und nach her­aus kommen. 

    In vie­ler Hin­sicht wirkt die aktu­el­le Kri­se als Kata­ly­sa­tor für Ver­än­de­run­gen, die – wg. Kli­ma, end­li­che Erde etc. – schon lan­ge lan­ge hät­ten unter­nom­men wer­den müs­sen, aber in 16 Jah­ren Mer­kel aus­ge­bremst bzw. nicht mal ange­gan­gen wur­den. Ich stau­ne, was auf ein­mal alles mög­lich zu sein scheint und ange­fan­gen wird (emp­feh­le die Doku „Kli­ma­sün­der Industrie“!). 

    Der Panik-Modus der Medi­en der­zeit ist wirk­lich schlimm. Ver­setzt vie­le in „Angst vor der Angst“, die oft schlim­mer ist als das, was tat­säch­lich droht. Man schaue nach Schwedt: da haben die Arbei­ter gera­de eine Job-Garan­tie bekom­men, die Anla­gen wer­den Öl von anders­wo raf­fi­nie­ren und wer­den per­spek­ti­visch Was­ser­stoff pro­du­zie­ren. Ist nur ein Bei­spiel, ich glau­be nicht, dass wir tat­säch­lich „im Win­ter frie­ren“ und dem­nächst hun­gern wer­den, wie es so man­che an die Wand malen! (Die Armen müs­sen natür­lich unter­stützt wer­den, auch damit rech­ne ich fest).

  2. Also ich sit­ze hier bei 18,5 Grad, habe eine DÜNNE Strich­ja­cke über dem Lang­arm-Polo und frie­re noch gar nicht. Kann mich auch nicht erin­nern, im Sep­tem­ber schon mal die Hei­zung ange­stellt zu haben, kom­me mir also kein biss­chen hel­din­nen­haft vor! 

    „Alle paar Jah­re ein neu­es Auto und ins­ge­samt immer mehr Autos je Fami­lie. Den Quatsch haben wir alle mit­ge­macht. “ Naja, die­ses „wir“ ist eher rhe­to­risch, wir bei­de wohl nicht. 

    Das Unglaub­li­che ist, dass es sogar so wei­ter geht und schlim­mer wird:

    “ Rekord bei Pkw-Dich­te Der Trend geht zum Drittwagen
    In Deutsch­land wächst die Zahl der Autos pro Ein­woh­ner wei­ter, trotz Kli­ma­kri­se und hoher Sprit­kos­ten. Haupt­grund: Haus­hal­te ver­fü­gen zuneh­mend über mehr als einen Wagen. “
    https://​www​.spie​gel​.de/​a​u​t​o​/​i​n​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​f​a​h​r​e​n​-​i​m​m​e​r​-​m​e​h​r​-​a​u​t​o​s​-​a​-​9​6​c​7​7​e​b​1​-​b​a​4​b​-​4​4​c​a​-​a​1​5​9​-​6​5​6​0​8​2​c​7​6​f34

    “ Der Anteil der Haus­hal­te mit drei und mehr Autos leg­te von 3,7 Pro­zent auf 6,1 Pro­zent zu.“ – das ist wohl das E‑Auto, das sich die Rei­chen jetzt auch noch in die Gara­ge stellen!

    Wünsch dir Erfolg in dei­ner Hei­zungs­sa­che! Ist ja der Ham­mer, was da abgeht. Heut geh ich in den Gar­ten und wer­de mal einen klei­nen Bund Holz zurecht sägen, ver­suchs­wei­se dem­nächst mal den Kachel­ofen hei­zen (der hier zum Glück noch funk­ti­ons­fä­hig steht). Ein­fach so als Test, für den Fall des Falles.
    Außer­dem hab ich mir ges­tern ein Kur­bel-Solar-Radio gekauft, eben­falls für den Notfall.

  3. Claudia 129 23. September 2022 um 08:59

    nein nein 🙂 ! Das „Hel­din­nen­haf­te“ fängt erst da an, wo man friert, aber trotz­dem nicht heizt! Das habe ich NICHT vor, dann könn­te ich nicht gut arbei­ten (Home­bü­ro).
    Ist aber schon inter­es­sant, wie sich das Käl­te­emp­fin­den unter­schei­det, draussen/​drinnen und auch höchst individuell.

  4. Schul­tes sind Weicheier/​Warmduscher. Hof­fent­lich kön­nen wir uns noch recht­zei­tig umtrainieren.

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