Dumm und dreist – die deutsche Zukunft?

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Über 84 Mio. Men­schen leben aktu­ell in Deutsch­land. Es ist nicht davon aus­zu­ge­hen, dass die­se Zahl abnimmt. Ist unse­re Zukunft also gesi­chert? Die Migra­ti­on und der Krieg in der Ukrai­ne lässt die Exper­ten davon aus­ge­hen, dass die Ein­woh­ner­zahl wei­ter steigt. Die Maß­nah­men unse­rer Regie­rungs­ver­ant­wort­li­chen gegen abge­wie­se­ne Asyl­an­trag­stel­ler und ande­re Men­schen, die in Deutsch­land „nur“ gedul­det sind, sind nicht zielführend. 

So ist sicher, auch auf­grund der von der jet­zi­gen Regie­rung beharr­lich nicht erkann­ten Pro­ble­me der Migra­ti­on und neu­er Regel­wer­ke, die den Ver­bleib bereits abge­wie­se­ner Flücht­lin­ge sicher­stellt, dass das Pro­blem nicht nur wei­ter­be­stehen wird, son­dern sich wei­ter vergrößert.

Skepsis und Pessimismus

Nun weiß selbst ein Skep­ti­ker, zu dem mich die schwer­wie­gen­den, ja unver­ant­wort­li­chen Feh­ler roter und grü­ner Poli­ti­ker wer­den lie­ßen, dass Deutsch­land ein mas­si­ves Fach­kräf­te­pro­blem hat, das lei­der an die­sem Pro­blem nichts ändern kann. Lei­der pas­sen die Anfor­de­rungs­pro­fi­le der Unter­neh­men nicht zum Angebot. 

So lie­gen Mil­lio­nen von Men­schen dem Staat auf der Tasche. Auch sol­che, die in unse­re Sozi­al­kas­sen noch nichts ein­ge­zahlt haben. Aber der Staat schafft die­se Mam­mut­auf­ga­be, – den­ken vie­le. Wir sind doch ein so ver­mö­gen­des Land! Man muss nur dran glau­ben und darf nicht die Armuts­quo­te des Pari­tä­ti­schen Wohl­fahrts­ver­ban­des zu Rate zie­hen. Vie­le Leu­te schei­nen dar­an zu glau­ben, dass die­ser Staat sich die immer noch wach­sen­den Aus­ga­ben auch auf Dau­er leis­ten kön­nen wird. Wie schwer­wie­gend die­se Fehl­ein­schät­zung ist, könn­te sich bereits in die­sem Win­ter zei­gen. Die AfD wetzt qua­si schon die Mes­ser! Ihre Feld­or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen in den Startlöchern.

In Zukunft kommen weitere Migrationswellen

Spä­tes­tens nach 2015, mit der ers­ten Migra­ti­ons­wel­le die­ses bis­her unbe­kann­ten Aus­ma­ßes, folg­ten Lip­pen­be­kennt­nis­se, die vor allem durch den unvor­her­ge­se­he­nen Krieg Russ­lands gegen die Ukrai­ne obso­let waren. Allein aus der Ukrai­ne befin­den sich fast eine Mil­li­on Men­schen in Deutsch­land. Die Exper­ten gehen davon aus, dass die­se Zahl im Win­ter deut­lich stei­gen wird. Heil erklärt der­weil die Tat­sa­che, wes­halb wir die Flücht­lin­ge aus der Ukrai­ne gegen­über allen ande­ren bevor­zu­gen (Hartz IV, sofor­ti­ge Arbeits­er­laub­nis). So bit­ter die Umstän­de sind, so wenig ver­ständ­lich sind mir die Pri­vi­le­gi­en, die von unse­rem Staat gewährt werden. 

Wir sehen an kei­ner Stel­le so etwas wie eine Ent­span­nung. Man braucht kei­ne über­trie­be­ne Skep­sis oder einen Hang zum Pes­si­mis­mus, um zu sehen, dass die­ses Land mit vol­ler Geschwin­dig­keit gegen die Wand kracht. Man darf qua­si schon dar­auf war­ten, wel­che schlim­men Ereig­nis­se zuerst ein­tre­ten wer­den. Sind es die befürch­te­ten sozia­len Unru­hen, Fir­men­zu­sam­men­brü­che und Mas­sen­ar­beits­lo­sig­keit, sind es Black­outs, die für die Grü­nen wohl das leicht vor­her­seh­ba­re schnel­le Ende ihrer Bedeu­tung im Land bedeu­ten wür­de oder wird es der Krieg sein, des­sen Eska­la­ti­on eben nicht allein auf die Kap­pe Putins geht? Heu­te haben die Ukrai­ner mit US-Rake­ten rus­si­sche Stel­lun­gen in Bela­rus angegriffen. 

Pisa-Studie 2022

Seit über 20 Jah­ren gibt es die Pisa-Stu­di­en, die zu Beginn der 2000 ‑er Jah­re unser Land erschüt­tert haben. Seit­her ist viel pro­biert wor­den, viel­leicht wur­de tem­po­rär und regio­nal eini­ges bes­ser? Jetzt lie­gen Ergeb­nis­se aus NRW vor, die lei­der bele­gen, dass die wäh­rend der Pan­de­mie ein­ge­büß­ten Fort­schrit­te, nicht etwa auf­ge­holt wurden. 

Die Lage von Viert­kläss­lern stellt sich ziem­lich kata­stro­phal dar. Beim Lesen, Schrei­ben und Rech­nen, zei­gen die Schü­ler erheb­li­che Män­gel. Da ist die Rede von ca. 30 oder sogar 46 % der getes­te­ten Schü­ler, die in die­sen Fächern Defi­zi­te zei­gen. For­scher spre­chen von Pisa­schock Num­mer 2.

Wenn wir nicht in der Lage sind, den lan­ge befürch­te­ten Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie in die­ser Hin­sicht auch wegen des vor­han­de­nen Leh­rer­man­gels wirk­sam zu begeg­nen, fra­ge ich mich, wie sich das auf den heu­te längst bestehen­den Fach­kräf­te­man­gel aus­wir­ken wird. Wie will die­ses Land zukunfts­fä­hig wer­den, wenn wir die­sen Rück­stand nicht bald aufholen? 

Eine der größ­ten Auf­ga­ben liegt brach, weil Poli­ti­ker ver­mut­lich längst auf­ge­ge­ben haben. Es scheint sich jeden­falls in die­sem Bereich nichts zu tun. Außer natür­lich, dass wir die übli­chen Erklä­run­gen erhal­ten. Z.B. hoher Aus­län­der­an­teil, schlech­te sprach­li­che För­de­rung, man­geln­de früh­kind­li­che För­de­rung. Über­all herrscht Not. Es gibt zu wenig Leh­rer. Die Klas­sen sind zu groß, die Kitas rei­chen nicht für die Zahl der vor­han­de­nen Kin­der, das Per­so­nal eben­so wenig. 

Nichts als schöne Worte

Ich fra­ge mich wirk­lich, was sich unse­re Poli­ti­ker dabei den­ken, wenn sie den lan­ge bekann­ten Her­aus­for­de­run­gen zwar sonn­tags schö­ne Wor­te ent­ge­gen­set­zen, es ansons­ten jedoch an wirk­sa­men Maß­nah­men feh­len las­sen? Die Poli­tik han­delt nicht. Zwar ver­sucht man, die Migra­ti­on bes­ser zu steu­ern. Aber über Vor­schlä­ge, Exper­ten­mei­nun­gen und Dis­kus­sio­nen hin­aus, gibt es kei­ne kon­kre­ten Vor­stel­lun­gen im poli­ti­schen Bereich. Wie könn­te das ablau­fen und wie wahr­schein­lich wäre die Wirk­sam­keit der Maßnahmen?

Zum The­ma Flucht­ur­sa­chen­be­kämp­fung hat­te ich gera­de erst etwas geschrie­ben. Der auf der Welt wie­der zuneh­men­de Hun­ger muss mit viel Geld bekämpft wer­den. Aber dafür scheint kein Geld da zu sein. Das geht vor­zugs­wei­se in ande­re Kri­sen­ge­bie­te der Welt. Die Trom­meln der Ukrai­ner und der Ost-Euro­pä­er sind viel lau­ter als die der Men­schen in Soma­lia oder Äthio­pi­en. Dort ster­ben Mil­lio­nen von Kin­dern an Hun­ger, und wir ver­pul­vern buch­stäb­lich unse­rem „Reich­tum“, in dem wir Krie­ge mit Geld und Waf­fen unter­stüt­zen. Ist das wirk­lich unser Ernst? 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Deutschland Flüchtlinge Russland Ukraine

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8 Gedanken zu „Dumm und dreist – die deutsche Zukunft?“

  1. Su 67 18. Oktober 2022 um 09:22

    Die­se immer wäh­ren­de „Fach­kräf­te­pro­blem“ – das ist nur eines, so lan­ge die Bezah­lung und Arbeits­be­din­gun­gen, schlecht(er) sind.
    Und seit ich jung war, wur­de immer nur gesagt, Abitur u stu­die­ren sei das ein­zig wahre.
    Dar­an hat sich nichts geän­dert – mir scheint es so, es ist genau­so gewollt.

  2. Su 67 18. Oktober 2022 um 12:03

    Die Bedin­gun­gen in den Pfle­ge­be­ru­fen hat sich viel­leicht von der Bezah­lung ver­bes­sert, aber es müs­sen immer noch zu wenig Pfle­ger* sich um zu vie­le Pati­en­ten* kümmern.
    Ich erin­ne­re mich mal an ganz frü­her, da war ein Inten­siv­pfle­ger für max. 2 Pati­en­ten zuständig!

    Im Kran­ken­haus geht es wie am Fließ­band zu, die Pfle­ger* haben kei­ne Zeit sich um den Men­schen zu küm­mern, es muss alles nur schnell gehen.
    Das ist so, seit es nur noch pri­va­te Kon­zer­ne sind, die nur immer mehr Geld ver­die­nen wol­len – weil sie es können/​dürfen und man sie lässt.

  3. Jetzt soll es ja rich­tig Geld reg­nen, allem vor­an die Gas- und Strom­preis­brem­se. Aus mei­ner Sicht brau­chen bei wei­tem nicht alle die­se Ent­las­tung, wie­der ein­mal ist mehr Gieß­kan­ne als ziel­ge­rich­te­te Ent­las­tung für wirk­lich Arme.
    (Sie­he auch den Post zu mei­nem gesun­ke­nen Gas­preis unterm Namenslink)

  4. Juri Nello 470 5. November 2022 um 04:50

    Sie kön­nen nicht mehr lesen, rech­nen und schwim­men gleich gar nicht. Gut, dass Phil­li­pi­nos die Schif­fe steu­ern, die den Deut­schen die Kon­sum­ar­ti­kel und Pro­duk­te zur Ver­ede­lung aus Fern­ost brin­gen. Erstaun­lich, wie die das trotz Coro­na & Ern­er­gie so schaf­fen. Ganz ohne Pisa.
    Man könn­te mei­nen, die Alt­vor­de­ren haben ihren Job hier nicht gemacht.

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