Russlands Militärausgaben im Aufschwung

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Russland hat Berichten zufol­ge sei­ne Wirtschaft ver­stärkt auf Kriegsführung aus­ge­rich­tet, wobei die Ausgaben im Vergleich zu frü­he­ren Jahren erheb­lich gestie­gen sind. Im aktu­el­len Jahr plant Russland, rund 109 Milliarden US-Dollar für mili­tä­ri­sche Belange aus­zu­ge­ben. Bis zum Jahr 2021 lag das Militärbudget im Durchschnitt der Vorjahre bei etwa 65 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Doch im Kriegsjahr 2022 stie­gen die­se Ausgaben deut­lich auf 86,4 Milliarden US-Dollar.

Zum Vergleich: Die USA inves­tier­ten im sel­ben Jahr 877 Milliarden US-Dollar in ihr Militär. Auch die EU-Länder erhöh­ten ihre Militärausgaben in die­ser Zeit. Deutschland gab im Jahr 2022 55,8 Milliarden US-Dollar für mili­tä­ri­sche Zwecke aus. Tendenz stei­gend (Zeitenwende).

In den letz­ten zehn Jahren haben die NATO-Länder ihre Militärausgaben um etwa 50 % gestei­gert! Im Jahr 2014 betru­gen sie 145 Milliarden US-Dollar, wäh­rend sie im ver­gan­ge­nen Jahr auf 215 Milliarden US-Dollar anstiegen.

Die EU-Staaten ins­ge­samt haben im Jahr 2022 ins­ge­samt 245 Milliarden US-Dollar für Militärzwecke aus­ge­ge­ben, eine Rekordsumme und 6 % mehr als im Vorjahr.

All die­se Daten sind öffent­lich zugäng­lich und stam­men aus seriö­sen Quellen.

Es ist jedoch schwer nach­voll­zieh­bar, dass trotz solch hoher Ausgaben ein Mangel an ein­satz­be­rei­tem Gerät und Munition besteht. Dies ist beson­ders bedenk­lich ange­sichts der Situation der deut­schen Bundeswehr, die seit Jahren unter Problemen lei­det. Möglicherweise liegt dies dar­an, dass sie nicht über die not­wen­di­ge Lobby ver­fügt, um ihre berech­tig­ten Ansprüche durchzusetzen.

Es ist auf­fäl­lig, dass indi­vi­du­el­le Wünsche und Ansprüche oft Vorrang haben, wäh­rend sozia­le Belange und die natio­na­le Sicherheit ver­nach­läs­sigt wer­den. Ich ent­neh­me das u.a. den Diskussionen über die Erhöhung des Bürgergeldes, die unse­re Gesellschaft gera­de­zu in zwei Lager spal­tet. Es ist an der Zeit, dass wir dar­aus lernen.

Die aktu­el­len Zahlen mögen beru­hi­gend sein, doch ist klar, dass die Realisierung, mit der die­se Finanzmittel in mili­tä­ri­sche Ausrüstung umge­setzt wer­den, Zeit braucht. In Deutschland scheint die­ser Prozess beson­ders lang­wie­rig zu sein bzw. nur sub­op­ti­mal zu laufen.

Trotz der hohen Ausgaben kann Russland nicht mit dem Rest Europas kon­kur­rie­ren.

Selbst ohne die Unterstützung der USA wäre die EU bzw. der freie Teil Europas ein mäch­ti­ger Gegner. Obwohl dies nur für kon­ven­tio­nel­le Kriegsführung gilt, ändert es nichts an der Situation. Wir dür­fen uns nicht von den Drohungen rus­si­scher Politiker ein­schüch­tern las­sen. Putin und Medwedew mögen jetzt stark erschei­nen, aber ihre Macht wird nicht ewig wäh­ren. Hoffentlich wer­den sie für die Schrecken, die sie dem ukrai­ni­schen Volk antun, zur Rechenschaft gezo­gen werden. 

Vielleicht wäre es gut, wenn Macron für sei­ne auf den ers­ten Blick merk­wür­dig wir­ken­de Aussage von fran­zö­si­schen Soldaten in der Ukraine nicht spon­tan kras­se Kritik bekä­me, son­dern Unterstützung. Wieso soll­te es scha­den, wenn auch unse­re Politiker (mög­lichst geschlos­sen) die­sen rus­si­schen Banditen im Kreml klar­ma­chen, dass Europa durch­aus ver­tei­di­gungs­be­reit ist. Allein die finan­zi­el­len Mittel, die dazu eu- bzw. euro­pa­weit bereit­ste­hen, könn­ten Putins Russland Abschreckung sein. Leider las­sen die Medien in der frei­en Welt sol­che ein­deu­ti­gen Signale nicht zu. Sie wer­den ver­wäs­sert und in Nichts auf­ge­löst, weil jeder Depp sei­ne nega­ti­ve Haltung zur Verteidigungsfähigkeit und ‑bereit­schaft in die Kameras und Mikrofone pustet. 


Quellen/​Links:

  1. Statista – Länder mit den höchs­ten Militärausgaben
  2. taz – Erhebung zu Militärausgaben
  3. Statista – Anteil der Militärausgaben am BIP der EU-Beitrittskandidaten
  4. Spiegel – Militärausgaben in Europa
  5. Euronews – Europa gibt so viel Geld für Militär aus
  6. Statista – Militärausgaben von Russland seit 2000
  7. Tagesschau – Russland Etat Militär
  8. taz – Erhebung zu Militärausgaben

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4 Gedanken zu „Russlands Militärausgaben im Aufschwung“

  1. Deutschland ist seit Jahren nicht an unmit­tel­ba­re Kriegsgefahr gewöhnt, nun muss sich das Land umstel­len, was sehr schwer­fällt, auch wegen der vie­len (lang­sa­men) Bürokratie. An Krieg hat seit Jahrzehnten hier in der EU nie­mand auch nur gedacht!

    Unsere Bundeswehr hat seit Jahren nur ein Schattendasein geführt, alles wur­de zurück­ge­baut. Gibt kaum noch Kasernen. Wie will man Menschen fin­den, die ihr Land ver­tei­di­gen wol­len – scheint frei­wil­lig nur sehr weni­ge zu wollen …

    Ich will mir gar nicht vor­stel­len, wenn D mal wirk­lich direkt ange­grif­fen wird.

    Putin kann immer noch mit «wir haben Atomwaffen» Winken. 

    Antworten
  2. Putin kommt frei­wil­lig nicht zur Einsicht, war­um soll­te er?
    Er will die Ukraine aus­lö­schen, es sieht auch nicht danach aus, das Putin abge­löst wird. 

    Antworten

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