Wie Integration in Köln behindert wird

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Ich woll­te es nicht glau­ben, als ich den Bei­trag in der Aktu­el­len Stun­de des WDR sah. Der Vor­wurf an die Stadt Köln ist hef­tig und kaum jemand wird das ver­ste­hen kön­nen, was sich Büro­kra­ten gedacht haben, als sie die Gebüh­ren­ord­nung für Mie­ten in städ­ti­schen Woh­nun­gen neu fest­ge­legt haben.

Beson­ders unver­ständ­lich ist in mei­nen Augen, dass es bei die­sem Skan­dal um Geflüch­te­te und ihre Fami­li­en geht, die einer Arbeit nach­ge­hen. Nur für die­se leg­te die Stadt die Mie­ten (in einer Gebüh­ren­ord­nung) fest.

Bei­spiel: Eine sechs­köp­fi­ge Fami­lie (zwei Erwach­se­ne, vier Kin­der) leben in einer 80qm gro­ßen Woh­nung. Für die­se bezahl­te sie bis 2023 850 EUR im Monat. Ab Janu­ar kos­tet die Mie­te 1450 EUR je Monat. In einer Bäcke­rei ver­dient der Fami­li­en­va­ter 2000 EUR net­to im Monat. Mit Kin­der­geld liegt das Net­to­ein­kom­men bei 3100 EUR mtl. Er leis­tet vie­le Über­stun­den, wie er hin­zu­füg­te. Grund für die­se wahn­sin­ni­ge Anhe­bung der Mie­te sind nicht etwa nach­ge­wie­se­ne Kos­ten­stei­ge­run­gen, son­dern die bereits erwähn­te neu­en Gebüh­ren­ord­nung der Stadt Köln. 

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Dar­auf, dass die­se Woh­nun­gen nicht eben gut in Schuss sind, weist der Sub­ti­tel des ver­link­ten Arti­kels im Köl­ner Stadt-Anzei­ger hin: „Trotz Schim­mel und Kaker­la­ken

Zu Recht kla­gen die Betrof­fe­nen dar­über, dass sie die Miet­erhö­hung, die nur für Geflüch­te­te gilt, die einer Arbeit nach­ge­hen, als Stra­fe emp­fin­den. Als Stra­fe dafür arbei­ten zu gehen. Jetzt kann die Fami­lie Wohn­geld bean­tra­gen. Die Zeit von ca. einem hal­ben Jahr muss sie aller­dings über­ste­hen. Solan­ge dau­ert es im Durch­schnitt, bis der Antrag bear­bei­tet wur­de und die ers­te Aus­zah­lung erfolgt. Bis­her hat­te die Fami­lie im Bei­spiel kei­ne Trans­fer­leis­tun­gen bean­sprucht. Das ändert sich auf­grund die­ser ver­än­der­ten Lage. Es wer­den nun Sozi­al­leis­tun­gen bean­tragt wer­den, sodass sich auch die War­te­zeit für den Erwerb des deut­schen Pas­ses ver­län­gern wird.

Arbeits­lo­se Geflüch­te­te bekom­men die Nut­zungs­ge­bühr (sprich Mie­te) vom Job­cen­ter bezahlt. Und die Men­schen, die einer Arbeit nach­ge­hen, sehen sich mit die­ser Aus­sa­ge des Köl­ner Sozi­al­de­zer­nen­ten, Harald Rau, konfrontiert: 

Die Unter­brin­gungs­kos­ten für Geflüch­te­te sei­en hoch, sagt er. Das läge an der kurz­fris­ti­gen Anschaf­fung, der mög­li­chen Bewa­chung und hohen wei­te­ren lau­fen­den Kos­ten. Die Stadt wer­de gesetz­lich gezwun­gen, die­se Kos­ten wie­der rein­zu­ho­len. Daher habe man die soge­nann­ten Nut­zungs­ent­gel­te am 1. Janu­ar die­ses Jah­res dras­tisch erhö­hen müssen.

WDR Aktu­el­le Stunde

Rau sagt: „Mir sind die Hän­de gebun­den.“ Na dann.

Asyl­recht: Köln for­dert hohe Mie­ten von Geflüch­te­ten, die arbei­ten | Köl­ner Stadt-Anzei­ger
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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Geflüchtete Köln

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7 Gedanken zu „Wie Integration in Köln behindert wird“

  1. Unglaub­lich! Die deut­sche Ämter­bü­ro­kra­tie ist ein­fach das Letzte!

  2. Su 12. März 2024 um 07:33

    Das ist auch unfass­bar:

    Die Aus­län­der­be­hör­de in Erfurt hat Angst, dass sich ein hoch moti­vier­ter syri­scher Flücht­ling durch sei­ne Aus­bil­dung zu gut inte­griert und man ihn dadurch nicht mehr abschie­ben kann. Die Lösung: Die Aus­län­der­be­hör­de ent­zieht ihm die Arbeitserlaubnis.

  3. Su 12. März 2024 um 11:45

    klick doch den Link „unfass­bar“ an 😉

  4. Willi 8 12. März 2024 um 17:26

    Da gibt es doch die­sen Wucher­pa­ra­gra­phen oder?

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