Was bei X die Rechten, besorgen bei Bluesky und Mastodon die Linken. Ein persönlicher Schlussstrich.

Ich habe Mast­o­don und Blues­ky ver­las­sen – aus den glei­chen Grün­den, aus denen vie­le X mei­den: Pola­ri­sie­rung statt Dialog.

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Horst Schulte

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Ich bin raus. Mast­o­don und Blues­ky habe ich den Rücken gekehrt.

Es klingt para­dox, ist aber längst kein Ein­zel­fall mehr: Was X mit rech­ten Bra­chi­al­tö­nen über­zieht, wird auf Blues­ky und Mast­o­don mit lin­ker Bes­ser­wis­se­rei gespie­gelt. Die einen trom­meln mit Wut, die ande­ren mit Moral. Doch das Echo ist das­sel­be: Laut. Abso­lut. Und unbarmherzig.

Ich hat­te Hoff­nung. Hoff­nung auf Dis­kurs, auf Aus­tausch jen­seits der ver­bis­se­nen Schüt­zen­grä­ben. Doch was mir ent­ge­gen­schlug, war kei­ne Offen­heit, son­dern Lager­den­ken. Wer nicht mit­singt im Chor der Erleuch­te­ten, der wird rasch aus­sor­tiert – höf­lich, aber bestimmt. Und wehe, man stellt die fal­schen Fragen.

Ich hat­te heu­te einen wirk­lich nur kur­zen und gar nicht so hef­ti­gen Twist wegen mei­ner Ein­stel­lung zu einem AfD-Ver­bot. Mir reicht es jetzt.

Das dezen­tra­le Ide­al – so schön gedacht – ver­kommt zur Büh­ne für Mikro-Mäch­te, die ihre Inseln nicht mit Zwei­fel ver­un­rei­nigt wis­sen wol­len. Mast­o­don, Blues­ky: Die Luft war dünn für Zwischentöne.

Ich zie­he die Kon­se­quenz. Nicht aus Resi­gna­ti­on, son­dern aus Selbst­schutz. Die eige­ne Stim­me, so lei­se sie sein mag, ver­dient Raum. Und der war dort nicht mehr.

Was bleibt, ist mein Blog. Kein Algo­rith­mus, kei­ne Bla­se, kei­ne Abhän­gig­keit. Nur ich, mei­ne Gedan­ken – und viel­leicht du, der das liest.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Meinungsfreiheit Polarisierung SozialeNetzwerke X

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40 Gedanken zu „Was bei X die Rechten, besorgen bei Bluesky und Mastodon die Linken. Ein persönlicher Schlussstrich.“

  1. _Su 23. April 2025 um 15:41

    Bin gespannt, ob du das durch­hältst, soweit ich das ver­fol­gen konn­te, hast du öfters Accounts gelöscht und dann doch wie­der neu eingerichtet.

    Ich lese nur auf X, weil da die Nach­rich­ten­por­ta­le eben flott sind. Nicht mal Radio ist so flott mit aktu­el­len News.

  2. Das erging es mir auch schon so. Wenn man in den sozia­len Netz­wer­ken, egal in wel­chen etwas Fal­sches sagt, hat man ein Pro­blem! Auch ich habe schon öfters die­se Accounts gelöscht. Aber irgend­wann wie­der neue ange­legt. Momen­tan nut­ze ich Mast­o­don und BlueS­ky haupt­säch­lich als Infoquelle.

  3. Es leben die Blogs!

    Die auf­ge­kom­me­ne Dis­kus­si­on rund um #SoSoll­Web ist genau rich­tig und zeit­ge­mäß! Das passt eigentlich.

    Ich bin ja auf Mast­o­don zum ers­ten Mal über­haupt in ein „Sozia­les Netz­werk“ ein­ge­stie­gen und muss inzwi­schen ernüch­tert fest­stel­len, dass das für mich im Grun­de zu nichts wei­ter von Belang führt. Die ähh… Dis­kus­sio­nen dort sind im Wesent­li­chen auch nur täg­lich erneu­er­te Selbst­be­stä­ti­gun­gen, dass man selbst auf der „rich­ti­gen“ Sei­te steht – und/​oder sie stei­gern ein­fach nur das Erre­gungs- und Empö­rungs­po­ten­zi­al – bis ich mich aus­log­ge, um eben nicht in die­se Empö­rungs­spi­ra­len zu gera­ten. Die hel­fen näm­lich gar nicht wei­ter, sie füh­ren zu gar nichts. Ich schrieb das neu­lich schon mal an ande­rer Stelle.

    Ich voll­zie­he dei­ne Ent­schei­dung zum Aus­stieg also nach, ich nut­ze Mast­o­don selbst nur noch spo­ra­disch, bzw. beschrän­ke mich auf Hash­tags zu The­men, die mich interessieren.

    Blogs sind das Medi­um, in dem wir per­sön­lich Stel­lung bezie­hen kön­nen und soll­ten, in aller gebo­te­nen und gewünsch­ten Aus­führ­lich­keit. Dort ergibt sich schließ­lich auch inhalt­li­che Ver­net­zung. Nicht auf 500 Zei­chen und in „Time­lines“ beschränkt. Was dann bekannt­lich eben ledig­lich kurz­le­bi­ge Empö­rungs­th­reads erzeugt, aus denen nichts folgt. Meist sind Threads von heu­te in drei Tagen Ver­gan­gen­heit, so weit weg, als hät­te es sie nie gegeben.

    Ich brau­che das nicht.

  4. Willi 8 24. April 2025 um 09:59

    Kann es sein, dass die Mehr­heit der Men­schen auf die­ser Welt ver­lernt, oder nie gelernt haben, so etwas wie neu­tral zu sein bzw. zu bleiben?

  5. Das geht mir bei Mast­o­don, außer­halb mei­ner eige­nen Bubble, auch zuneh­mend auf die Ner­ven. Es scheint nur noch ideo­lo­gi­sche Extre­me zu geben. Wenn Du da nicht Hard­core-Mit­glied der Anti­fa bist, hast Du es schwer.

  6. Ich füge noch etwas zu mei­nen Aus­füh­run­gen hin­zu, dar­auf bin ich durch die Bei­trä­ge nach mei­nem gekom­men, zusam­men­fas­send sozusagen:

    Pas­send zum Hash­tag der Blog­ak­ti­on #SoSoll­Web könn­ten wir die Dis­kus­si­on hier, jetzt, auch for­mu­lie­ren als Hash­tag #SoSoll­Web­NICHT.

    Mir wird näm­lich kla­rer, dass die Blog­sze­ne etwas völ­lig ande­res ist als die Szene(n) aller (aller!) „Sozia­len Netz­wer­ke“. Ers­te­res ist eine gänz­lich offe­ne Sze­ne, oder nicht ein­mal das. Ein­fach mehr oder min­der per­sön­li­che Web­sei­ten, die per Kom­men­ta­re und Ver­lin­kung Ver­net­zung erzeu­gen. Jeder Kno­ten­punkt ist ein per­sön­li­cher, indi­vi­du­el­ler Anker­punkt. Und das ist ganz wesentlich.

  7. Ich den­ke, das Pro­blem ist nicht das Medi­um, son­dern der Inhalt. Ich habe fest­ge­stellt, dass man mit den meis­ten Men­schen nicht sach­lich über Poli­tik dis­ku­tie­ren kann. Des­we­gen spa­re ich mir sol­che Dis­kus­sio­nen. Es gibt genü­gend ande­re The­men, über die man reden/​schreiben kann.

  8. Lie­ber Horst,

    Mein Blog ist auch mei­ne Home­ba­se. Von mir aus könn­ten alle Social Media Platt­for­men abge­schal­tet wer­den. Es wür­de sich bei mir recht wenig ändern. Und die erho­be­nen Zei­ge­fin­ger habe ich auch schon ken­nen­ler­nen dür­fen. Ich kann dich daher verstehen.

  9. Mei­ne The­se ist ja, dass die über­wie­gen­de Zahl der Nut­zer der so-genann­ten Sozia­len Medi­en [SM] nur beschränkt zur sinn­vol­len Dar­le­gung von Gedan­ken und dar­aus fol­gen­den Kon­se­quen­zen oder Hand­lun­gen in der Lage sind.

    Ein Bei­spiel ist für mich die vor­mals durch­aus lesens­wer­te „two­day“ Web­log­platt­form, von dem mit Auf­wach­sen der Bedeu­tung von (z.B.) face­book vie­le der dor­ti­gen Akteu­re abge­wan­dert sind:
    Das waren die­je­ni­gen, die sowie­so nichts Beach­tens­wer­tes zu ver­öf­fent­li­chen wuss­ten, und oft nur gestän­kert und gestrit­ten haben.
    Ein zwei­ter Teil ist aus Träg­heit und Des­in­ter­es­se sich ander­wei­tig zu ori­en­tie­ren dort geblie­ben und die Blogs wer­den nur in gro­ßen Abstän­den mal wie­der zum Leben erweckt – um dann wie­der mona­te- und jah­re­lang still zu *ruhen*.
    Eine drit­te Grup­pe hat sich mit­tels *word­press* u.a. Blog­soft­ware eine neue Hei­mat gesucht und hält ledig­lich mit Kopie der aktu­el­len Blogs bei „two­day“ Kon­takt um am neu­en Ort auf­find­bar zu sein.

    Da ich von 2004 bis etwa 2008 dort aktiv war erlaub­te /​erlau­be ich mir ein Urteil.
    Das im Übri­gen zu mei­nem Raus­wurf durch die der­zei­ti­gen Betrei­ber geführt hat. Weil ich wahr­heits­ge­mäß fest­stell­te die Platt­form sei mit min­der­be­mit­tel­ten und der deut­schen Spra­che unfä­hi­gen Dumm­köp­fen ange­füllt, die ent­we­der frem­de Tex­te abschrie­ben, oder Tri­via (wie­der­ge­käu­te Zeit­schrif­ten­ar­ti­kel, Fremd­wit­ze), oder Cur­ri­cu­la von Lehr­an­stal­ten und ähn­li­chen Schwach­sinn ver­brei­te­ten, weil sie nicht in der Lage sei­en einen eige­nen (!) Gedan­ken sinn­voll darzustellen.

    Den Nie­der­gang der Qua­li­tät haben die dor­ti­gen Inha­ber offen­bar nicht wahr haben wol­len – ich lade die Leser hier ein sich dort selbst ein Bild zu machen.

    Der lan­gen Vor­re­de kur­zer Sinn:
    Blogs sind anspruchs­vol­ler als SM, weil in ihnen kom­plet­te Sät­ze und sinn­vol­le Gedan­ken­füh­rung auf Dau­er not­wen­dig sind um zu bestehen. Es gehört auch eine Bestän­dig­keit im Wol­len dazu, denn all­zu lang dür­fen die Pau­sen zwi­schen den Arti­keln nicht sein.

    Ich selbst war etwa 2 Jah­re bei *twit­ter* und habe den account schon gut ein Jahr vor der Über­nah­me durch Musk gekün­digt. Ansons­ten habe und hat­te ich nie ande­re SM Mit­glied­schaf­ten. Der Aus­gangs­ar­ti­kel hier beru­higt & bestä­tigt mich irgendwie .…

  10. Sehr tref­fend, was Du schreibst. Ich bin nur als Gast­le­ser in die­sen Foren gewe­sen, bzw. war nur kurz­fris­tig (3 Tage) „Mit­glied“, weil ich wis­sen woll­te, was geht da ab…
    Wobei … ich beob­ach­te die­sen „Trend“ auch ande­ren­orts, in der Spie­gel Debat­te und noch wit­zi­ger: frü­her in der foto­com­mu­ni­ty. Da ging es nicht um links oder rechts – aber das gab es rich­ti­ge Lager, die sich bekriegten.
    Sind wir Men­schen so bekloppt oder ist die­se anony­me Art des Aus­tau­sches nicht für Men­schen geeignet?

  11. Das Pro­blem ist nicht das Medi­um an sich, son­dern der immer stär­ker wahr­nehm­ba­re Man­gel an Dif­fe­ren­zie­rungs­fä­hig­keit bei einem Groß­teil der Men­schen. Ein Pro­blem aus meh­re­ren Per­spek­ti­ven zu betrach­ten und dabei auch bewusst den eige­nen Stand­punkt zu ver­un­si­chern ist Vie­len ein­fach zu umständ­lich oder sie kön­nen die­se Trans­fer­leis­tung nicht erbrin­gen. Die Fra­ge ist in dem Moment eher, ob man sich dann im Dis­kurs ein­bringt, der bereits intrin­sisch zum Schei­tern ver­ur­teilt ist.

    Mein Wir­ken im Fedi­ver­se hat 2018 begon­nen, ich habe in die­ser Zeit nur ein­mal eine sol­che Dis­kus­si­on erlebt und bin ansons­ten nur mit posi­ti­ven Erfah­run­gen geseg­net. Am Ende ist es wie bei jeder Kom­mu­ni­ka­ti­on im „ech­ten Leben“: Nicht jede gelingt, man ver­steht sich auf ver­schie­de­nen Ebe­nen (Grü­ße ans Vier Ohren-Modell) und im Zwei­fel muss man für sich her­aus fin­den, wel­che Platt­form für einen per­sön­lich bes­ser funk­tio­niert. Oder in wel­cher Bubble man sich woh­ler fühlt.

  12. @Horst Schul­te: Naja, wer bie­tet denn Platt­for­men an? Men­schen. Wer erstellt Algo­rith­men und mode­riert die Inhal­te? Men­schen. Wer publi­ziert sich dort? Auch Menschen.

    Was aus dem Medi­um gemacht wird und wer es betreibt – das ist die Pro­ble­ma­tik. Nicht das Medi­um an sich. Twit­ter war 2008, als ich dort ein­stieg, ein sehr wun­der­ba­rer Platz. Mit der Mas­se und der Gier nach Reich­wei­te wur­de es immer anstrengender. 

    Wir kön­nen es dre­hen und wen­den, wie wir wol­len: Mit unse­rem Ver­hal­ten stär­ken wir die­se Netz­wer­ke. Das Fedi­ver­se nen­ne ich bewusst nicht Social, son­dern Per­so­nal Media (genau so wie mein Blog), da ich dort mit mei­ner eige­nen Instanz die Fäden selbst knüp­fen kann. Zen­tra­le Orte der Kom­mu­ni­ka­ti­on bie­ten immer das Risi­ko, Stamm­ti­sche zu wer­den. Das Inter­net war von jeher als dezen­tra­le Infra­struk­tur gedacht, die­sen Gedan­ken müs­sen wir wie­der auf­neh­men. Sonst zer­reibt uns der fehl­ge­lei­te­te Dis­kurs leid­lich Infor­mier­ter im Wesens­kern unse­rer Gesellschaft.

    Am Ende sehe ich es genau so wie du: Es braucht die Regu­lie­rung zen­tra­li­sier­ter Sozia­ler Netz­wer­ke. Wenn das nicht durch eigen­ver­ant­wort­li­ches Kon­sum­ver­hal­ten geschieht, muss das durch gesetz­li­che Regu­lie­run­gen geschehen.

  13. @Horst Schul­te: Das liegt eben an der Reich­wei­te. Der Stamm­tisch in Rudis Eck in einem Dorf bei Hin­ter­tup­fin­gen wird nie­mals auch nur einen Mikro-Bruch­teil der Reich­wei­te eines Musk-Posts haben. Des­we­gen müs­sen wir die­sen Zen­tra­lis­mus brechen.

    Ver­mut­lich wird nur das Ver­bot effek­tiv regu­lie­ren. Das wird aber noch ganz ande­re Dis­kus­sio­nen eröffnen…

  14. […] Horst Schul­te streicht die Segel und ich kann ihn gut ver­ste­hen. In sei­nem Blog­post erklärt er war­um → Was bei X die Rech­ten, besor­gen bei Blues­ky und Mast­o­don die Lin­ken. Ein per­sön­li­cher Schlussstrich. […]

  15. Bevor ich jetzt hier nur einen ein­zi­gen Kom­men­tar lese, erst ein­mal mei­ne Mei­nung dazu als Kom­men­tar: Rich­tig so!

    Mir geht das Gegen­ein­an­der statt Mit­ein­an­der auch sehr auf den Zei­ger. Da wirs­te ange­mault, weil dein Bild kei­nen Alt-Text hat? Mir sowas von egal! Gen­der­stern­chen ver­ges­sen? Mir noch ega­ler! Oh, der Rad­weg ist zuge­parkt? Erzähl das dei­nem Nach­barn! Mich inter­es­siert in Ham­burg dein Rad­weg in Hin­ter­po­semuckels­dorf nicht die Bohne.

    Es geht nicht mehr um Fak­ten, son­dern nur noch um Gefüh­le im Web, des­halb schreib ich mei­ne Mei­nung auch fast nur noch ins Blog und benutz die ande­ren Netz­wer­ke für die Ver­brei­tung der Posts.

  16. detlef 3 27. April 2025 um 05:55

    hi horst, kei­ne angst. das pro­blem ist ein­fach nur: dein den­ken wird dei­nem namen und dei­nem alter gerecht. man­che men­schen sind halt zu alt für bestimm­te platt­for­men und blei­ben bei so rechts­po­pu­lis­tisch, faschis­to­iden ange­bo­ten wie facebook.

    aber kei­ne angst, jetzt kannst du wie­der auf dei­nem eige­nen blog in dei­ner eige­nen filkter­bla­se ohne jeg­li­che kri­tik wei­ter den­ken, dass du immer recht hast und der bes­te bist.

    auf x wur­den offe­ne pädo­üh­ile und neo-nazis frei­ge­schal­tet und konn­ten dort ent­spre­chen­de inhal­te tage­lang tei­len. das und so viel mehr mit ande­ren platt­for­men gleich­zu­stel­len, zeigt dei­ne abso­lu­te unkennt­nis. auf poli­ti­scher ebe­ne aber auch auf welt­po­li­ti­scher ebene.

    wie gesagt: man­che men­schen sind zu alt fürs inter­net und sol­ten ein­se­hen, dass die welt zu kom­pli­ziert und kom­plex fürs eige­ne von zer­fall betrof­fe­ne gehirn gewor­den ist.

    oder du kannst halt auch wei­ter schei­ße labern und rechts­po­pu­lis­ten und faschis­ten unterstützen.

  17. Markus 2 27. April 2025 um 10:42

    @Man­fred Hof­mann:

    Sind wir Men­schen so bekloppt oder ist die­se anony­me Art des Aus­tau­sches nicht für Men­schen geeignet?

    Bei­de Fra­gen las­sen sich IMHO ein­deu­tig mit „Nein“ beant­wor­ten. Arsch­lö­cher gibt es über­all und wird es auch immer geben. Nur der Pro­zent­satz variiert.

    Oder wie irgend­wer mal so schön beob­ach­tet hat: „Aus­ge­rech­net“ in der Metal-Sze­ne, in der die Lied­tex­te und die Musik zum Teil recht bru­tal und bra­chi­al sein kön­nen, fin­den man häu­fig ver­dammt net­te Leu­te. In Lebens­be­rei­chen, die man eher für hei­me­lig (ich woll­te nicht das eng­li­sche „cozy“ schrei­ben) hal­ten wür­de – Häkel­grup­pen oder so – kann es hef­tig zuge­hen. Ger­ne auch mal eher „hin­ten­rum“.

  18. Penumbra von Mastodon 27. April 2025 um 13:32

    Tut mir sehr leid zu lesen, zumin­dest was Mast­o­don angeht. Ja, es stimmt, vie­le Leu­te nut­zen auch die­se Platt­form pri­mär um sich in sek­tie­re­ri­sche Klein- und Kleinst­grup­pen zurück­zu­zie­hen, aus denen sie nur kurz aus­bre­chen, um die „Häre­ti­ker“ (i.e. alle ande­ren) für ihre mora­li­schen Feh­ler zu geisseln. 

    Mich stört das zwar auch, aller­dings bin ich nie davon aus­ge­gan­gen, dass „wir Lin­ken“ (ich habe auf­ge­hört zu zäh­len, wie oft mir abge­spro­chen wur­de links zu sein, weil ich bestimm­te ortho­do­xe Ansich­ten nicht tei­le) in die­ser Hin­sicht bes­ser sind als die all­ge­mei­ne Öffent­lich­keit. Gera­de wenn es dar­um geht per­sön­li­che, rein sub­jek­ti­ve Moral­vor­stel­lun­gen zum ein­zi­gen tole­rier­ba­ren Stand­punkt zu erklä­ren, gibt es vie­le Lin­ke, die den bibel­treus­ten evan­ge­li­ka­len Pre­di­gern in nichts nachstehen. 

    Den­noch hat­te und habe ich auch respekt­vol­le Unter­hal­tun­gen und, man mag es kaum glau­ben, Dis­kus­sio­nen auf Mast­o­don, bei denen ich neue Per­spek­ti­ven ken­nen­ler­nen durf­te. Viel­leicht bin ich damit in der Min­der­heit, aber mei­ner Ansicht nach, sind Wis­sen, Posi­tio­nen etc. nur dann etwas wert, wenn man bereit und in der Lage dazu ist, sie ande­ren Ansich­ten aus­zu­set­zen, sie zu ver­tei­di­gen und im Zwei­fels­fall anzu­pas­sen. Ent­spre­chend sehe ich den Rück­zug von Leu­ten mit den „fal­schen“ Mei­nun­gen von Mast­o­don als gros­sen Ver­lust für die Platt­form, auch wenn ich den Ent­scheid nach­voll­zie­hen kann. 

    MfG

  19. Ute 1 28. April 2025 um 08:54

    Ich wür­de unter­tei­len wol­len in technisch/​menschlich.
    Tech­nisch gese­hen ist das dezen­tra­le m.E. das aus ver­schie­de­nen Grün­den bes­se­re Netz­werk. (Unab­hän­gig­keit, Frei­heit, ggf. auch Datenschutz) 

    Der Kon­takt zu den „Links­extre­mis­ten“ ist mir auch nega­tiv auf­ge­sto­ßen. Aller­dings ist auch klar, dass aus einer Posi­ti­on ganz links außen alles, was nicht ganz links außen ist auto­ma­tisch rechts erschei­nen muss. Jeden­falls so lan­ge man nicht dazu wil­lens oder in der Lage ist, in die 3. Dimen­si­on zu wech­seln und einen Blick von oben auf das Gesche­hen zu wer­fen. ‚Poli­ti­cal cor­rect­nes’ in sei­ner extre­men Aus­prä­gung ist offen­bar so insta­bil, daß man bewe­gungs­un­fä­hig auf sei­nem Stand­punkt ver­har­ren muss, um den Zusam­men­bruch nicht zu gefähr­den. Eine unna­tür­li­che Star­re, die über kurz oder lang dem Wesen Mensch zuwi­der wird. Es sei denn, die Angst fes­selt ihn an die­se Posi­ti­on. Und da balan­ciert der Mensch nun auf die­sem mikro­sko­pisch klei­nen, opti­ma­len Punkt der ein­zi­gen Gerech­tig­keit und dann kommt ihr und teilt den Stand­punkt nicht. 😉 Das bringt ihn doch völ­lig aus dem Gleich­ge­wicht, das kann er nicht zulas­sen! Wenn er den ver­lässt, herrscht Cha­os, alles geht den Bach run­ter, die hei­le Welt wird fallen…
    Nun ja. Angst­bei­ßer. Die kön­nen nicht anders. Bei­ßen und blo­cken. Es gibt auch ande­re, sogar Lin­ke, die nicht so sind. Die durch­aus noch ande­re Posi­tio­nen zulas­sen und die Liqui­di­tät des Lebens begrei­fen. Zum Glück sind extre­me Posi­tio­nen immer zum Schei­tern ver­ur­teilt. Also lasst euch nicht ver­drän­gen, son­dern bleibt Teil derer, die den Mei­nungs­kor­ri­dor offen hal­ten und für Frei­heit und respekt­vol­len Umgang mit­ein­an­der stehen.

  20. […] sie jedoch eine neue Blüh­pha­se! Das hat gewiss mit der zuneh­mend uner­träg­li­chen Atmo­sphä­re und feh­len­der Tole­ranz in den soge­nannt „sozia­len Medi­en“ zu tun, nicht nur auf X, son­dern auch auf Mastodon […]

  21. Markus 2 29. April 2025 um 19:39

    @Pen­um­bra von Mast­o­don:

    Tut mir sehr leid zu lesen, zumin­dest was Mast­o­don angeht. 

    Die Beob­ach­tung war nicht auf Mast­o­don bezo­gen, son­dern eher auf das Inter­net bzw. das Leben an sich. Und den Teil mit der Metal­sze­ne kann ich bestä­ti­gen. Die Leu­te, mit denen ich mich im Real Life am bes­ten ver­ste­he, hören wirk­lich eher Sachen wie Can­ni­bal Corp­se, Vol­beat, Debauch­ery, Steel Pan­ther, Mekong Delta…

    Gera­de wenn es dar­um geht per­sön­li­che, rein sub­jek­ti­ve Moral­vor­stel­lun­gen zum ein­zi­gen tole­rier­ba­ren Stand­punkt zu erklä­ren, gibt es vie­le Lin­ke, die den bibel­treus­ten evan­ge­li­ka­len Pre­di­gern in nichts nachstehen.

    Ein Nar­ra­tiv des Deutsch-Fedi­ver­se: „Auto­fah­rer sind immer böse und Rad­fah­rer sind immer gut“.

    Viel­leicht bin ich damit in der Min­der­heit, aber mei­ner Ansicht nach, sind Wis­sen, Posi­tio­nen etc. nur dann etwas wert, wenn man bereit und in der Lage dazu ist, sie ande­ren Ansich­ten aus­zu­set­zen, sie zu ver­tei­di­gen und im Zwei­fels­fall anzu­pas­sen. Ent­spre­chend sehe ich den Rück­zug von Leu­ten mit den „fal­schen“ Mei­nun­gen von Mast­o­don als gros­sen Ver­lust für die Platt­form, auch wenn ich den Ent­scheid nach­voll­zie­hen kann.

    Ich bin schon seit Län­ge­rem auf einer Ple­ro­ma-Instanz. Aller­dings wegen der Zei­chen­be­gren­zung. Ich habe irgend­wann mit Ple­ro­ma-Usern inter­agiert und die konn­ten soviel län­ge­re Tex­te ver­fas­sen als ich. Und es ist ein biss­chen ner­vig, dass immer nur Mast­o­don bewor­ben wird und die ande­ren Tei­le des Fedi­ver­se igno­riert wer­den (außer hier).

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