Weniger arbeiten? Wie schön. Hoffentlich geht der Schuss nicht nach hinten los.

Vor langer Zeit streikte die IG Metall für die 35-Stunden-Woche. Es ist 40 Jahre her, dass die IG Metall fast sieben Wochen lang für dieses Ziel streikte. Aussperrungen und Streik im Wechsel beschäftigten das Land. Es ging auch darum, etwas für die damals 2,5 Mio. Erwerbslosen zu tun.

Gestreikt wurde regional, während die Arbeitgeber bundesweit 500.000 Mitarbeiter aussperrten. Es wurde mit harten Bandagen gekämpft.

Bis 1995 hat die schrittweise Reduzierung der Arbeitszeit auf 35 Stunden je Woche gedauert. War eine 35-Stunden-Woche verkraftbar für die Industrie? Wie wirkte sich ihre Einführung auf die Wettbewerbsfähigkeit aus, gibt es seither weniger krankheitsbedingte Ausfälle innerhalb der Branche? Immerhin liegt die Einführung im kommenden Jahr schon 25 Jahre zurück.

Wahrscheinlich kommt es darauf an, wen man fragt. Die Gewerkschafter werden die Erfahrungen schon allein aufgrund der Rechtfertigung des damals einzigartig harten Arbeitskampfes einen positiven Schluss ziehen. Ob die Arbeitgeber lieber die 40-Stunden-Woche zurück haben wollen?

Heute sind die Zeiten ganz andere. Die Autobauer, die Stahlindustrie stehen unter einem unvergleichbaren Wettbewerbsdruck und der Arbeitskräftemangel ist inzwischen ein Standortnachteil. Manchmal scheint es mir, als hätten manche den Schuss nicht gehört. Allerdings gibt es auch die Seite, die von einer wachsenden Zahl von Menschen erzählt, die der Job krank gemacht hat. Früher redeten wir von Stress, heute ist das Burn-out-Syndrom das “Ende vom Lied”. Als Schutzmaßnahme entsteht so etwas wie das rettende Ufer in Gestalt des Sabbaticals und allgemein die Work-Life-Balance.

Die Menschen in den Branchen Metallgewerbe, Fahrzeugbau und Maschinenbau arbeiten 35,1 bzw. 35 Wochenstunden. Viele andere ordnen sich zwischen 36 und 40 Arbeitsstunden je Woche ein. Dies sind Durchschnittswerte.

Die Hälfte der Vollbeschäftigten in Deutschland arbeitet 40 bis 47 Wochenstunden.

Seit einiger Zeit erhebt die Gewerkschaft IG Metall die Forderung nach der 4-Tage-Woche. 35 Stunden sind in der Stahlindustrie üblich. Nun lautet die Parole: 32 Stunden in 4 Tagen.

Unseren Gewerkschaften dürfte aufgefallen sein, dass sich die Grundlagen für derartige Forderungen massiv verschlechtert haben. Für mich sind die Forderungen der Gewerkschaft angesichts der internationalen Wettbewerbssituation und Arbeitskräftemangels nicht nachvollziehbar. 27,2 Mio. Menschen arbeiteten im Jahr 2022 in Vollzeit. 30 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiteten im Jahre 2022 in Teilzeit. Wäre Letzteres nicht ein Hinweis darauf, welches Potenzial an Arbeitskräften in unserem Land sozusagen brach liegt? Wenn wir also den Arbeitskräftemangel beheben möchten, wäre eine weitere Reduzierung von Arbeitsstunden kontraproduktiv. Oder? Außerdem könnte helfen, mehr Frauen in Vollzeitbeschäftigung zu bringen.

Vor 30 Jahren arbeiteten 70 Prozent der angestellten Frauen Vollzeit, 30 Prozent Teilzeit. Heute sind wir bei 50 Prozent zu 50 Prozent. Die Teilzeitquote bleibt bei Frauen bis zum Ende des Erwebslebens dabei konstant hoch. Männer arbeiten weiterhin mehrheitlich Vollzeit, wenngleich auch hier die Teilzeitquote anzog auf zwölf Prozent.

Quelle

2022 arbeiteten 9 Millionen Frauen in Teilzeit, Männer sind mit 2 Millionen Teilzeitstellen stark unterrepräsentiert. Wenn 66 % aller erwerbstätigen Mütter in Teilzeit arbeiten, lässt dies Schlüsse auf bekannte Defizite in der Betreuung (in Kitas, Schulen) zu. Die Frage ist nur, woher die Betreuungsangebote kommen sollen, wenn die Lage durch weitere (allgemeine) Arbeitszeitverkürzungen noch verschärft wird?

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Die GDL und andere Gewerkschaften geben einen Trend vor, der für Deutschland aus meiner Sicht einen Irrweg darstellt. Nicht weniger, mehr Arbeit wäre das Gebot der Stunde.

Die Idee, dass eine Entlastung der Arbeitnehmer von anstrengenden Jobs die allgemeine Attraktivität steigern könnte, bleibt oft nicht mehr als eine schöne Theorie. Bessere Arbeitsbedingungen werden oft als Lösung angepriesen. Jedoch ist es eine Realität, dass die fehlenden Arbeitsstunden nicht einfach durch zusätzliche Mitarbeiter kompensiert werden können. Es besteht eine zeitliche Diskrepanz, die theoretisch schwer zu überwinden ist. Positive Auswirkungen könnten meiner Meinung nach nur langfristig spürbar werden. Leider haben wir nicht die Zeit dafür.

Wir müssen mehr arbeiten, obwohl der Zeitgeist gerade das Gegenteil fordert. Zudem spielt die Lage am Arbeitsmarkt all denen in die Hände, die glauben, nun am längeren Hebel zu sitzen. Ja, dieser Arbeitsmarkt hat sich grundlegend verändert, die Arbeitnehmer sind am Zug. Jetzt wird sich zeigen, ob sie in Gänze verantwortungsbewusst handeln oder ob sie mit unangemessenen Forderungen den Wirtschaftsstandort Deutschland irreversibel schädigen.

Hoffentlich wird er (Claus Weselsky u.s.w.), zumindest außerhalb gewisser Nischen stattfindet, überwunden. Sonst wird die Wirtschaft im Land nicht aufgrund irgendeiner angeblich misslungenen Energiewende stranden, sondern weil die Bevölkerung sich hat einreden lassen, dass weniger arbeiten mehr bedeutet.

Die Augen fest verschlossen, die Herzen voller Sorge

Luisa Neubauer hat kürzlich ein Chart veröffentlicht und es mit folgenden Worten kommentiert: “Wir werden es niemals rechtfertigen können, in dieser so offensichtlichen Lage, nicht alles gegeben zu haben.”

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Quelle: Tägliche Meeresoberflächentemperatur, climatereanalyzer.org

Was der dramatisch wirkende weltweite Anstieg der Meeresoberflächentemperatur bedeutet, können wir leicht erfahren. Wir können die Folgen abtun oder das, was in dieser Lage richtig wäre. Erstaunlich finde ich, wie ruhig die Menschen (überall auf dem Planeten) diese Nachricht aufnehmen. Obwohl die Menschen fast überall auf der Welt mit den Folgen dieses dramatischen Temperaturanstiegs leben müssen.

Die höheren Temperaturen des Oberflächenwassers verstärkt außerdem die Verdunstung, woraus eine erhöhte Luftfeuchtigkeit und die Zunahme von Starkniederschlägen und Überschwemmungen folgen. Auch die Intensität von Dürren und Waldbränden wird davon beeinflusst.

Quelle

Wie diejenigen von uns behandelt werden, die auf solche Realitäten verweisen und Gegenmaßnahmen vorschlagen, erleben wir im Moment fast täglich. Die deutsche Bauernschaft als Vorreiter des bürgerlichen Ärgers über fehlende Selbsterkenntnis.

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Frau Neubauer erhält zu ihrem Hinweis Kommentare wie diesen:

Luise, was machen Sie in Deutschland, wo nur 2% der weltweiten CO₂-Emissionen entstehen? Arbeiten Sie in China, USA, Indien. Dort können Sie ECHT etwas auf Weltebene ändern.

Kommentar bei Instagram auf Neubauers Post

Wir sind uns hoffentlich einig. Die intelligenteste Methode, mit der Realität umzugehen, ist das nicht!

Der Strukturwandel in Deutschland ist im vollen Gange. Das Tempo macht vielen Sorgen.

Gibt es Indizien dafür, die von Kritikern als Hinweise auf die “Schuld” der aktuellen Bundesregierung an der angeblich wirtschaftlich so miserablen Situation Deutschlands angesehen werden könnten? Schließlich ist diese Regierung mit einer Situation konfrontiert, in der keine der Nachkriegsregierungen sich befunden haben dürfte.

Wirtschaftsdaten: Die Analyse von Kennzahlen wie dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), der Arbeitslosenquote, dem Wachstum der Industrie und anderen wirtschaftlichen Indikatoren kann Aufschluss darüber geben, ob die Regierungspolitik positive oder negative Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.

Diese Statistik dazu finden Sie bei Statista.de. Allerdings sind die Werte nicht ganz aktuell. Bei den Werten von 2023 und 2024 handelt es sich um Prognosen, die durch neue Entwicklungen überholt sind. Diese Daten vom Wirtschaftsministerium stammen aus dem Februar 2024.


Politische Entscheidungen: Die Regierungspolitik, einschließlich Steuerpolitik, Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Innovation, Regulierung des Arbeitsmarktes sowie Maßnahmen zur Förderung von Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit, kann eine direkte Auswirkung auf die Wirtschaft haben. Kritiker der Regierung attackieren bestimmte Entscheidungen als ineffektiv oder schädlich.

Der parteipolitische Nutzen mancher Attacken wird sich angesichts der gravierenden Auswirkungen auf die Zukunft unserer Wirtschaft maximal negativ auswirken. Ich finde, wir reden unser Land in einer Art schlecht, dass man den Eindruck bekommt, die Politik geht über parteipolitische Kosten-/Nutzenrechnungen nicht mehr hinaus. Die Politik Christian Lindners ist dafür ein besonders merkwürdiges und selbstzerstörerisches Beispiel. Die FDP wird diese merkwürdige Politik nicht überleben. Sie fliegt bei den nächsten Wahlen erneut aus dem Bundestag. Ob sie je wieder zurückkehrt, ist unter diesen Voraussetzungen fraglich.

Internationale Vergleiche: Der Vergleich der deutschen Wirtschaftsentwicklung mit anderen Ländern oder Regionen kann Anhaltspunkte dafür liefern, ob die Politik der aktuellen Regierung im Vergleich zu anderen erfolgreicher oder weniger erfolgreich ist.

Andere Länder kommen mit den wirtschaftlichen Veränderungen nach dem Überfall der Russen auf die Ukraine besser zurecht. Sie waren nicht in diesem Umfang abhängig von russischen fossilen Ressourcen wie unser Land. Dass insbesondere aus den osteuropäischen Ländern seit Jahren massive Kritik geübt wurde, hat die alte Bundesregierung in ihrer Einschätzung der Lage nicht irritiert. Vor diesem Hintergrund ist zu begreifen, warum Deutschland bzw. ein Teil unserer Industrie sich nicht nur aufgrund einer bisher nicht geglückten Energiewende schwertut.


Expertenmeinungen:
Die Einschätzung von Wirtschaftsexperten, Analysten, Unternehmen und anderen Interessengruppen kann ebenfalls Hinweise darauf geben, ob die Politik der Regierung als positiv oder negativ für die Wirtschaft angesehen wird.

Es gibt im Ausland krasse Kritik, zum Teil auch Kopfschütteln an der Wirtschafts- und Energiepolitik Deutschlands. Andererseits war das unter ganz anderen Vorzeichen auch nicht anders. Nicht nur die Nord Stream – Projekte waren hochumstritten, auch die ständigen Handelsbilanzüberschüsse Deutschlands waren vielen Ländern aus verständlichen Gründen ein Dorn im Auge. Die nationalen Egoismen sind halt trotz EU und aller Ausgleichsversuche nicht überwunden.


Es ist wichtig zu beachten, dass die wirtschaftliche Lage eines Landes von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, einschließlich globaler wirtschaftlicher Trends, technologischer Entwicklungen, geopolitischer Ereignisse und mehr. Daher ist es oft schwierig, die Schuld für eine bestimmte wirtschaftliche Situation ausschließlich einer Regierung zuzuweisen. Nur wir in Deutschland sind offenbar mehrheitlich ganz sicher, dass diese Regierung für die Probleme die Verantwortung trägt.

Liest man diesen Artikel ($) in der “Zeit” oder diesen ($) in der “NZZ”, kann man durchaus auf die Idee kommen, dass die einseitig negative Sicht vieler Deutscher viel mit Irrationalität und (Achtung!) gezielter Manipulation der öffentlichen Meinung zu tun hat (Merz / Söder).

Das Gerede von der Deindustrialisierung ist unter dem Aspekt zu betrachten, dass sich unsere Wirtschaft aufgrund vieler (auch schwer zu beeinflussender) Faktoren längst in einem Transformationsprozess befindet. Wenn wir über fehlendes Wachstum klagen, könnten wir trotzdem einen Blick auf das sogenannte Potenzialwachstum werfen. Wie stark könnte unsere Wirtschaft also zulegen, wenn sie maximal ausgelastet wäre und woran liegt es, wenn dies nicht der Fall ist. Es könnte am sich immer stärker bemerkbar machenden Arbeitskräftemangel liegen. Wir müssen mehr tun als darauf vertrauen, längerfristig Arbeitskräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Es ist nötig, Frauen für Vollzeitangebote zu gewinnen und ältere Menschen länger im Beruf zu halten. Dazu braucht es viel Flexibilität und auf alle Fälle weniger Bürokratie. Nichts Neues – eigentlich. Aber wird auch wirklich daran gearbeitet? Kita-Angebote müssten ausgebaut werden. Dafür sind wiederum mehr Fachkräfte nötig – auch Geld. Das Teilhabegesetz kann helfen. Weiterbildung und andere Maßnahmen könnten die etwas rückläufige Zahl von rund 2 Mio. vakanten Stellen in unserem Land weiter reduzieren.

Die Zunahme von Firmenneugründungen liegt über dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Eigentlich sind die bisherigen Daten kein Anlass zur Sorge (Insolvenzen). Es findet nach Experten ein längst überfälliger Prozess statt, der durch die Maßnahmen zur Pandemie künstlich hinausgezögert wurde.

Die Inflation ist von 5,9 jetzt auf 2,9 % gesunken. Wahrscheinlich werden die Zinsen im Sommer von der EZB gesenkt. Das könnte auch bei uns zu einer Belebung der Wirtschaft führen. Jedenfalls findet das gewöhnlich nach Zinssenkungen statt.

Der erforderliche Strukturwandel hat also längst eingesetzt und wir erleben eine rasante Beschleunigung mit. Dass die damit einhergehenden Veränderungen bei vielen auf Ablehnung und Gegenwehr stoßen, ist in diesem Land (Altersstruktur) keine Überraschung!

Die Energiekosten sinken. Die Strompreise liegen im EU-Vergleich im Mittelfeld. Die Behauptungen aber, dass Deutschland die teuersten Strompreise hätte, bleibt bestehen. Das sind die Story von denen nicht nur die AfD, sondern leider auch BSW, Linke und die Union zu profitieren hoffen.

Die Steuerlast unserer Unternehmen ist viel zu hoch. Sie liegt 10 % über dem EU-Durchschnitt. Wenn die Steuern generell, aber speziell in Deutschland gesenkt würden, könnte es zu einem neuen Steuerunterbietungswettbewerb kommen. Ich halte Steuersenkungen allerdings für die bessere Alternative zu Habecks Subventionspolitik. Sie kommt naturgemäß nur wenigen Unternehmen zugute und der Staat sollte sich nach meiner Überzeugung auf Rahmenbedingungen konzentrieren und nicht vortäuschen, als ob er die Unternehmen zu neuen Ufern führen könnte. Das können diese immer schon besser. Warum lernen das manche eigentlich nie?

Investitionen sollten nach Möglichkeit von privater Seite erfolgen und nicht zuvorderst durch den Staat. Für unser Land gilt momentan, dass wir durch die existierende Unsicherheit Standortnachteile haben. Das müsste so nicht sein, weil für diesen Pessimismus kein Anlass besteht. Ich erinnere an die hohe Investition von Microsoft in unserer Region. Hier werden 3,2 Mrd. $ investiert, und zwar ohne Subventionen. Öffentliche Investitionen in die Infrastruktur des Landes lassen aufgrund der Verweigerungshaltung von FDP (in der Regierung) und Union (2/3 Mehrheit) auf sich warten. Ich bin gespannt, wie das Finanzproblem von der Union gelöst wird, wenn sie die Regierung irgendwann beerbt. Merz wird sich über das von ihm und seinen Mannen herbeigeführte harte Urteil des Bundesverfassungsgerichtes noch sehr ärgern.

Im Hinblick auf Innovationen steht Deutschland gar nicht schlecht da. Wir haben immer noch ein hohes Ausbildungsniveau, es werden viele Patente angemeldet, wenngleich diese Zahl leider rückläufig ist. Trotzdem hält Deutschland den zweiten Rang hinter der USA bei den Patentanmeldungen. Unsere Forschung bzw. ihre Ergebnisse sind ausgezeichnet. Leider mangelt es weiter am erforderlichen Risikokapital, um die guten Forschungsergebnisse in die Umsetzung mit wirtschaftlichem Nutzen zu bringen.


Links:

  1. Deindustralisierung in Deutschland: Schlagwort oder Realität? NZZ
  2. Konjunktur: Wie es wirklich um die deutsche Wirtschaft steht | ZEIT ONLINE

Und das alles in einem Krimi! Helen Dorn sei Dank immer auf dem neusten Stand aktueller Kriminalitätsschwerpunkte

  1. Geflüchtete
  2. Neonazis
  3. Vergewaltigung
  4. Korrupte Rechtsanwälte
  5. Mafia, organisierte Kriminalität
  6. Russlands Verbrecher auf deutschen Straßen gegen die etwas unterbesetzte deutsche Polizei
  7. Russische Propagandamedien, tätig in Deutschland und repräsentiert von einer attraktiven Blondine. Woran mich das nun wieder erinnert hat? Wo sind die Propagandisten nach Schließung des deutschen Ablegers von Russia Today gleich abgeblieben?
  8. Manipulation / Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch Russland / KI
  9. Investigativer Journalismus

Ob ich was vergessen habe? Kann sein. Bei dieser Menge an wichtigen Themen, die alle im Krimi miteinander verwoben wurden, wäre es kein Wunder.

Diese Themen wurden im ZDF-Krimi gestern Abend behandelt. Wenn ich ihn nicht gesehen, sondern mir einer davon erzählt hätte, hätte ich den Film nicht für einen Krimi, sondern für ein neues Format zwecks politischer Bildung der Bevölkerung gehalten. Spannend war er zum Glück auch. Nicht so öd und doof wie die “Heute Show”, die für mich ihren Reiz aufgrund solcher Beeinflussungsversuche völlig verloren hat. Übrigens ebenso wie Mitternachtsspitzen oder die Anstalt.

Angst vor Manipulation

Viele Menschen sind sich anscheinend bewusst, wie krass manipulative Beiträge und Fake Informationen unsere Entscheidungen beeinflussen könn(t)en. Aber ziehen sie sich diesen Schuh ebenfalls an? Ich meine, sind sich “die Leute” bewusst darüber, wie anfällig wir alle für Manipulationen (aller möglichen Art) sind?

Große Mehrheit erkennt in Desinformation eine Gefahr für Demokratie und Zusammenhalt

Quelle – bertelsmann-stifung

Warum ist es bis heute so, dass selbst die Natives nicht dagegen gewappnet sind, obwohl sie bereits in der Schule die notwendige Sensibilität hätten vermittelt bekommen sollen? Es gibt TV-Beiträge, die sich diesem Thema gewidmet haben. Die Resultate sind erschreckend. Vielleicht passiert etwas, aber wenn, sind dies nur Ausnahmefälle. Wer die Demokratie stärken will, muss vorn anfangen, in der Schule, vielleicht sogar in der Kita.

Wie dumm es ist, sich einzureden, nicht anfällig für Manipulation zu sein, zeigt sich in meinen Augen bei der Mode. Auf diese Umfrage (Focus) haben 77 % der immerhin über 115.000 Teilnehmer mit “Nein, Modetrends lassen mich kalt” geantwortet.

Ja, man mag über den Chic der Leute auf unseren Straßen den Kopf schütteln. Aber sprechen die allgemeinen, eigenen Eindrücke nicht viel eher dafür, dass das exakte Gegenteil stimmt und ist das nicht der schlagende Beweis dafür, wie leicht wir manipulierbar sind? Bitte schreiben Sie mir jetzt nicht in die Kommentare, dass Sie sich in Modefragen nie, niemals beeinflussen lassen. Schauen sie auf ihre Birkenstocks oder ihre Jeans- oder T-Shirtmarke…

Manipulation1
Manipulation1 / Screenshot Focus Live Abstimmung

siehe auch:

Ein paar Stunden im Naturparadies: Einsame Wanderungen und Begegnungen mit gefiederten Freunden

Gestern war ich allein auf Wanderschaft. Ich ging in Richtung unseres Naturschutzgebietes, das ein paar Kilometer westlich von uns entfernt liegt. Bei meinen ersten Erkundungen hatte es mir dieser leider sehr übersichtliche Teil unserer ehemals so reichhaltigen Waldgebiete (Braunkohleabbau) angetan.

Dort stehen alte Eichen und Buchen und das ist außerhalb hiesiger Parkanlagen bedauerlicherweise selten. Das Betreten des Naturschutzgebietes ist verboten, während das Gebiet, das ich durchwandert habe, zum Hohenholzer Graben zählt.

Bildschirmfoto 2024 03 02 um 11.12.44
Bildschirmfoto 2024 03 02 um 11.12.44

Statt über die links und rechts des Grabens liegenden Wanderwege zu laufen, ziehe ich es vor, entweder den Hin- oder Rückweg durch das Waldstück zu nehmen. Dort begegnet einem, primär unter der Woche, kaum jemand. Gestern kam mir lediglich ein einsamer Wanderer entgegen. Über zwei Stunden mal keine Menschen sehen hat was.

Ich hatte fast die Hälfte meines Weges hinter mir, als ich am äußeren Ende des Naturschutzgebietes angelangt war. Ich bewunderte die alten Eichen, die den Rand des Gebietes säumten. Mich erinnern solche Bilder an meine Kindheit. Auf dem Sonnenhof gab es den Laubwald, den wir in unserer Region in begrenztem Umfang und auf rekultivierten und eher übersichtlichen Flächen sehen.

Im Wald blühen bereits viele Sträucher. Hauptsächlich sind es weiße Blüten. Nur gelegentlich ist mal eine rosa Blüte dabei. Es ist herrlich, dem Gezwitscher der Vögel zuzuhören. Gelegentlich hört man die Schreie der zahlreichen Mäusebussarde, die über dem Gelände unterwegs sind. Ich frage mich, ob diese Rufe der Jagd wohl zuträglich sind.

Im Wald sehe ich keine Kaninchen, keine Rebhühner oder Fasanen. Das waren die Tiere, die auf dem Sonnenhof nach meiner Erinnerung die Arten darstellten, die dort am häufigsten vorkamen. Auch wenn man eine ganze Zeit ruhig am Platz verharrt, sieht man überwiegend kleine Vögel. Sperlinge, Meisen, Finken, Amseln, Stare. Spechte sind fast immer zu hören. Aber es gehört Glück dazu, sie in angemessener, also nicht zu weiter Entfernung zu erblicken. Ich habe gehört, dass es in unserer Region inzwischen auch Schwarzspecht geben soll. Das Gebiet ist mir bekannt, gesehen habe ich bisher noch keine. Fotografieren ist im Dickicht des endenden Winters nicht viel einfacher als im Frühling und Sommer, wenn die Bäume belaubt sind. Es ist ein ewiges Geduldsspiel. Menschen, die Spaß an der Tierfotografie haben, nehmen diese Bedingungen bzw. Voraussetzungen in Kauf.

Gestern hatte ich wahnsinniges Glück. Ich sah in den Eichenwald hinein und freute mich über die bizarren und eindrucksvollen Riesen, als plötzlich, nur wenige Meter vor mir, ein Stieglitz (auch Distelfink) auf einem Ast Platz nahm. Meine Kamera war bereit (Serienaufnahme, Augen-Autofokus für Tiere (Vögel), Brennweite 400, Blende 6,4,  Belichtungszeit 250stel) und das Realtime-Tracking war an.  Ich nahm die Sony A 6700 vorsichtig hoch und feuerte drauflos. Ich empfand ein echtes Glücksgefühl. Der Stieglitz schaute interessiert, drehte sich während unserer Session einige Male um die eigene Achse und harrte ansonsten der Dinge.

Die Ornithologen des NABU Rhein-Erft bestätigen, dass der Stieglitz im Rhein-Erft-Kreis noch zu den häufigen Brutvögeln zählt.

Quelle

Links:

  1. Rhein-Erft-Kreis – Landschaftspläne
  2. Landschaftsverband Rheinland – Regionalplan Köln Biodiversität
  3. Karte: Hohenholzer Graben
  4. Wanderwege auf der Sophienhöhe und in der Kasterer Indenaue
  5. Youtube: Der Schrei des Mäusebussard

Irre Rituale: Putin droht zurück

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Möglichkeit eines Einsatzes von Bodentruppen in der Ukraine nicht ausgeschlossen. Diese Aussage hat nicht nur bei unserem Kanzler für Aufregung gesorgt, sondern auch bei vielen anderen. Einige haben sich über Macrons verbale Attacke empört.

Das sogenannte “Säbelrasseln” wird von einigen klar abgelehnt. Besonders für diejenigen unter uns, für die Pazifismus nach wie vor eine wichtige Denkweise ist, sind solche Äußerungen inakzeptabel.

Möglicherweise wollte Macron gar keine Drohungen aussprechen, sondern vielmehr Putin und Medwedew die Stärke der Europäer zeigen, die von ihnen oft als schwach wahrgenommen werden. Allerdings war diese Botschaft möglicherweise nicht erfolgreich, da Politiker in anderen westlichen Ländern bei solchen Aussagen nervös werden.

In den Augen einiger dürfen nur die als unzivilisiert angesehenen Russen Drohungen aussprechen. Vielleicht noch die Iraner oder der nordkoreanische Machthaber. Hier scheinen diese Drohungen glaubwürdiger. Unsere westlichen Medien reagieren auf Drohungen jeglicher Art, während gleichzeitig oft betont wird, wie schwach wir gegenüber diesen Regimen sind, obwohl dies möglicherweise nicht beabsichtigt ist.

Putin, Medwedew und andere in ihrer Regierung sind es nicht gewohnt, Bedrohungen von uns im Westen zu erhalten. Wenn es doch einmal passiert, greift Wladimir Putin, der sich selbst als Verteidiger der Zivilisation sieht, zu harschen Worten. In einer seiner “Reden an die Nation” warnt er aktuell davor, dass ein NATO-Einsatz in der Ukraine zu “der Auslöschung der Zivilisation” führen könnte. Diese Aussage scheint jedoch etwas ironisch, wenn man bedenkt, wer sie ausspricht. Russland und Zivilisation? Derzeit scheint es schwierig, beide Begriffe unter einen Hut zu bekommen.

Trotzdem wird seine Drohung bei vielen Menschen, insbesondere bei Talkshow-Gastgebern wie Markus Lanz, wahrscheinlich besser ankommen als diejenige, die Macron an Russland gerichtet hat.


Linkliste zum Thema:

  1. Ukraine-Konflikt: Chronologie der Ereignisse
  2. Die Rolle der NATO im Ukrainekonflikt
  3. Analyse: Putins Reden an die Nation
  4. Medien und geopolitische Spannungen: Eine Analyse

Russlands Militärausgaben im Aufschwung

Russland hat Berichten zufolge seine Wirtschaft verstärkt auf Kriegsführung ausgerichtet, wobei die Ausgaben im Vergleich zu früheren Jahren erheblich gestiegen sind. Im aktuellen Jahr plant Russland, rund 109 Milliarden US-Dollar für militärische Belange auszugeben. Bis zum Jahr 2021 lag das Militärbudget im Durchschnitt der Vorjahre bei etwa 65 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Doch im Kriegsjahr 2022 stiegen diese Ausgaben deutlich auf 86,4 Milliarden US-Dollar.

Zum Vergleich: Die USA investierten im selben Jahr 877 Milliarden US-Dollar in ihr Militär. Auch die EU-Länder erhöhten ihre Militärausgaben in dieser Zeit. Deutschland gab im Jahr 2022 55,8 Milliarden US-Dollar für militärische Zwecke aus. Tendenz steigend (Zeitenwende).

In den letzten zehn Jahren haben die NATO-Länder ihre Militärausgaben um etwa 50 % gesteigert! Im Jahr 2014 betrugen sie 145 Milliarden US-Dollar, während sie im vergangenen Jahr auf 215 Milliarden US-Dollar anstiegen.

Die EU-Staaten insgesamt haben im Jahr 2022 insgesamt 245 Milliarden US-Dollar für Militärzwecke ausgegeben, eine Rekordsumme und 6 % mehr als im Vorjahr.

All diese Daten sind öffentlich zugänglich und stammen aus seriösen Quellen.

Es ist jedoch schwer nachvollziehbar, dass trotz solch hoher Ausgaben ein Mangel an einsatzbereitem Gerät und Munition besteht. Dies ist besonders bedenklich angesichts der Situation der deutschen Bundeswehr, die seit Jahren unter Problemen leidet. Möglicherweise liegt dies daran, dass sie nicht über die notwendige Lobby verfügt, um ihre berechtigten Ansprüche durchzusetzen.

Es ist auffällig, dass individuelle Wünsche und Ansprüche oft Vorrang haben, während soziale Belange und die nationale Sicherheit vernachlässigt werden. Ich entnehme das u.a. den Diskussionen über die Erhöhung des Bürgergeldes, die unsere Gesellschaft geradezu in zwei Lager spaltet. Es ist an der Zeit, dass wir daraus lernen.

Die aktuellen Zahlen mögen beruhigend sein, doch ist klar, dass die Realisierung, mit der diese Finanzmittel in militärische Ausrüstung umgesetzt werden, Zeit braucht. In Deutschland scheint dieser Prozess besonders langwierig zu sein bzw. nur suboptimal zu laufen.

Trotz der hohen Ausgaben kann Russland nicht mit dem Rest Europas konkurrieren.

Selbst ohne die Unterstützung der USA wäre die EU bzw. der freie Teil Europas ein mächtiger Gegner. Obwohl dies nur für konventionelle Kriegsführung gilt, ändert es nichts an der Situation. Wir dürfen uns nicht von den Drohungen russischer Politiker einschüchtern lassen. Putin und Medwedew mögen jetzt stark erscheinen, aber ihre Macht wird nicht ewig währen. Hoffentlich werden sie für die Schrecken, die sie dem ukrainischen Volk antun, zur Rechenschaft gezogen werden.

Vielleicht wäre es gut, wenn Macron für seine auf den ersten Blick merkwürdig wirkende Aussage von französischen Soldaten in der Ukraine nicht spontan krasse Kritik bekäme, sondern Unterstützung. Wieso sollte es schaden, wenn auch unsere Politiker (möglichst geschlossen) diesen russischen Banditen im Kreml klarmachen, dass Europa durchaus verteidigungsbereit ist. Allein die finanziellen Mittel, die dazu eu- bzw. europaweit bereitstehen, könnten Putins Russland Abschreckung sein. Leider lassen die Medien in der freien Welt solche eindeutigen Signale nicht zu. Sie werden verwässert und in Nichts aufgelöst, weil jeder Depp seine negative Haltung zur Verteidigungsfähigkeit und -bereitschaft in die Kameras und Mikrofone pustet.


Quellen/Links:

  1. Statista – Länder mit den höchsten Militärausgaben
  2. taz – Erhebung zu Militärausgaben
  3. Statista – Anteil der Militärausgaben am BIP der EU-Beitrittskandidaten
  4. Spiegel – Militärausgaben in Europa
  5. Euronews – Europa gibt so viel Geld für Militär aus
  6. Statista – Militärausgaben von Russland seit 2000
  7. Tagesschau – Russland Etat Militär
  8. taz – Erhebung zu Militärausgaben

Blogparade: Schreiben übers Schreiben

Das Schreiben ist wie ein Balanceakt zwischen unserem Verstand und der Inspiration, die aus verschiedenen, oft geheimnisvollen Quellen sprudelt. Wenn wir uns als Blogger bemühen, besser zu werden, erkennen wir hoffentlich, wie wichtig es ist, unsere Leidenschaft mit unserem eigenen Stil zu verbinden.

Recherche und Emotion

Es ist ein wenig wie ein Handwerk, bei dem wir uns dazu verpflichten, regelmäßig zu schreiben und unsere Gedanken in eine geordnete Form zu bringen. Dabei ist die Recherche wie eine Tür, die uns zu neuem Wissen führt und hoffentlich unseren Beiträgen Tiefe und Echtheit verleiht.

Aber woher kommt diese kreative Inspiration, die uns Blogger antreibt? Sie kann aus persönlichen Erfahrungen oder sogar aus dem Alltag stammen, auch wenn er manchmal banal erscheint. Es geht darum, offen zu sein für neue Ideen und den Moment zu nutzen, wenn sie auftauchen.

Auch Handwerk

Wir sind wie Handwerker in einer Werkstatt des Wortes, die die Freiheit des Ausdrucks erkunden. Grammatik, Stil und Struktur sind unsere Werkzeuge, mit denen wir arbeiten, um unsere Botschaft klar zu vermitteln.

Wenn wir uns auf heikle Themen wie Politik und Gesellschaft konzentrieren, müssen wir vorsichtig sein. Unsere Worte können wie Waffen sein und andere verletzen. Deshalb ist es wichtig, sich der Macht unserer Sprache bewusst zu sein und sie verantwortungsvoll einzusetzen. Das klingt profan. Aber schaut auf die Scharmützel in den asozialen Medien.

Schlachtfelder der Gegenwart

Auf dem Schlachtfeld der Gedanken ist es unser Ziel, Klarheit zu schaffen, aber auch Empathie und Verständnis zu zeigen. Diese Qualitäten können uns helfen, uns vor dem Sturm der Worte zu schützen, sowohl von anderen als auch von uns selbst.

Jeder Beitrag, den wir als Blogger veröffentlichen, trägt dazu bei, das Gewebe unserer Gesellschaft zu festigen, auch wenn es nur ein kleiner Teil davon ist. Der Austausch von Ideen und Meinungen ist wichtig für eine lebendige Demokratie, und wir sollten uns bemühen, ihn auf konstruktive Weise zu fördern.

Dranbleiben!

Das Wichtigste ist, dranzubleiben und sich weiterzuentwickeln, denn nur so können wir als Blogger unsere Stimme effektiv nutzen und einen positiven Beitrag leisten.

#SchreibenübersSchreiben

Entwertet der Einsatz von Technik womöglich das Fotografieren?

Mit dieser Frage ziele ich nicht speziell auf die Weiterentwicklung und den stark zunehmenden Einsatz technischer Mittel (KI) in der Fotografie. Es beginnt schon damit, dass Motivwahl und Konzeption eines Fotos heute eine untergeordnete Rolle spielen könnten.

Ich betrachte gern Fotos von anderen. Mich stört das schier unmäßige Angebot nicht, wenn ich bei Insta, Threads, Flickr und anderen Netzwerken überwiegend auf niedliche Tierfotos stoße oder auf Landschaftsaufnahmen stoße. Das gefällt mir besser als die fotografische Selbstdarstellung so mancher Influencer.

“Das fotografische Sehen ist eine Fähigkeit, die tiefer verwurzelt ist, die Offenheit und Achtsamkeit erfordert, um ohne Bedingung und ohne Agenda das “hier und jetzt” zu erfassen”.

Gerhard Rossbach

Wäre das mein Anspruch an die Fotografie? Ich würde gern Ja sagen. Nur – soweit werde ich wohl nie kommen. Und es wäre generell zu viel verlangt von den Menschen, für die Fotografie nicht die Bedeutung hat, die solchen Intentionen folgen. Für viele sind und bleiben Fotos Schnappschüsse ihres Lebens. Das ist voll in Ordnung.

Wenn ich mit meiner Kamera unterwegs bin, stört mich das Gewicht (je nach Objektiv) nicht. Andere sagen, man könne doch heutzutage auch wunderbare Fotos mit dem Smartphone machen und weshalb ich mir die Schlepperei antun würde. Natürlich ist beides richtig. Die digitale Fotografie mit dem Smartphone gewinnt immer mehr Zustimmung. Es gibt massenhaft Beispiele dafür, wie toll sich mit diesen Geräten fotografieren lässt.

Trotzdem habe ich mich auf Kamera und Wechselobjektiv versteift. Das war bereits vor dem “Absetztrend” hin zur Fotografie mit Smartphones der Fall. Eine allgemeine Gegenbewegung hat allerdings schon eingesetzt.

Ich beobachte an mir, dass der Raum, den die Bildbearbeitung bei meinem Hobby einnimmt, stark zugenommen hat. Alle Fotos, die mir bei der Sichtung würdig erscheinen, bearbeite ich mit Adobe “Lightroom”. Die Zeiten, in denen ich diverse Presets wild ausprobiert habe, sind Vergangenheit. Die Schalter meiner Wahl, die ich heute noch benutze, lassen sich i.d.R. an einer Hand abzählen.

Zu Beginn des KI-Hypes habe ich voller Begeisterung und mit viel Elan, die Angebote genutzt und meine Experimente durchgeführt. Anhand sehr weniger Beispiele habe ich (eigentlich nur im Blog, den ich inzwischen gelöscht habe) Fotos gezeigt, die ich mit KI bearbeitet hatte. Gepostet (Insta oder Flickr) habe ich sie gar nicht, weil ich mich bei dem Gedanken unwohl fühlte, dass sich der generelle Vorwurf etablieren könnte, meine Fotos seien “Fake”. Dabei hat es mit manchmal durchaus in den Fingern gejuckt.

In einem Fall hatte ich aus einem Wald heraus ein Feld fotografiert und mittels KI eine Windmühle auf einen Hügel platziert. Das sah wirklich interessant aus. Aber gesehen hat dieses Foto niemand. Doch, meine Frau, meine Schwester und meine Nichte. Sie haben Zugang zu meiner Cloud.

Sehe ich heute die Timelines durch, fallen mir immer häufiger Fotos auf, die ich als KI-bearbeitet einstufe. Wie zuvor erwähnt: Mein Eindruck ist, dass die Zahl der so bearbeiteten (gefakten?) Fotos stark zugenommen hat.

Ich denke viel darüber nach, was die erst beginnende KI-Zeit (im Massengebrauch) uns Menschen bringen wird. Zunächst bin ich voll bei denen, die voller Begeisterung die neuen Möglichkeiten aufgenommen und ihre eigenen Experimente durchgeführt haben. Dann jedoch bin ich gleich bei dem, was mit Sora den nächsten “evolutionären Schritt” bringt. Jeder kann ein Script erstellen, nachdem die Sora-KI ein (bisher noch) 60-sekündiges Video herstellt. Sicher haben Sie die beeindruckenden und gleichzeitig sehr nachdenklich machenden Beispiele im Netz gesehen.

Ja, man kann Kreativität imitieren. Und sei es nur, in dem man schlussendlich Fotos oder Kurzfilme als sein Werk ausgibt. Das erzeugt nicht nur Freude, denkt man etwas intensiver darüber nach. KI könnte, neben ganz vielen anderen unerwünschten Nebenwirkungen, die Kreativität nicht, wie vielleicht mancher annimmt, fördern und entwickeln, sie könnte uns durch die niedrigschwelligen Nutzungsangebote ausgetrieben werden.

Über die Wirkungen, die KI im politischen (allgemeinen) Kontext entfalten könnte, mag ich nicht einmal nachdenken. Entspringen meine Gedanken dem typischen Verhalten eines deutschen Bedenkenträgers der Boomer-Generation? Wahrscheinlich ist es so, dass ganz viele Leute sich über diese Entwicklung Gedanken machen. Das ist immerhin etwas, das dazu beitragen könnte, dass wir uns nicht nur auf staatlicherseits herbeigeführte Reglementierungen (EU-Ebene) verlassen müssen.

Seit wann stehen Begriffe wie Genozid und Apartheid für Antisemitismus?

Ich kenne Vorwürfe gegen die Israelis, die beide Begriffe (Genozid und Apartheid) enthalten. Aber mir fallen andere Gründe für deren Benutzung ein als eine antisemitische Gesinnung.

Die AfD wird von der Berlinale ausgeladen. Über die Gründe müssen wir nicht reden. Jetzt tritt ein Team des dort ausgezeichneten Films “Direct Actions” auf die Bühne, nutzt die Publicity für eine fragwürdige Sache; die Kritik an Israel.

Die SZ nennt die Samstagabend-Veranstaltung der Berlinale eine Schauergeschichte zum Thema Antisemitismus in Deutschland im Jahr 2024.

In den vom Filmteam benutzten Begriffe “Genozid” und “Apartheid” sieht die SZ antisemitische Kürzel. Dass das Leid der jüdischen Menschen, die geschändet, getötet oder verletzt wurden, mit keinem Satz von diesen Leuten erwähnt wurde, hat im Plenum keine erkennbaren Reaktionen erzeugt. In diesem Zusammenhang ist von “gemütlichem Konsens” die Rede.

Ich kann einerseits die Empörung nachvollziehen. Allerdings erinnere ich mich an die Klage Südafrikas gegen Israel. Das Stichwort ist “Genozid”. Was den Stand der Verwarnung des Internationalen Gerichtshofes anlangt, ist abzuwarten, wie dieser die Vorgehensweise der Israelis bezeichnen wird, wenn die Operation an der Südgrenze des Gaza-Streifens beendet ist.

Es ist richtig, Israel viel Freiheit im Kampf gegen den islamistischen Terror einzuräumen. Das Land muss sich verteidigen! Die Empörung gegen die Maßnahmen der israelischen Regierung nimmt allerdings zu. Daran ändern auch die Aufregung über unangebrachte Demonstrationen auf der Bühne der Berlinale wenig.

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