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Titel, Teaser und die Wahrheit hinter der Paywall

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von Horst Schulte

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Die Zeiten ändern sich.

Die­ser Bei­trag scheint älter als 2 Jah­re zu sein – eine lan­ge Zeit im Inter­net. Der Inhalt ist viel­leicht veraltet.

In der Grund­schu­le erhiel­ten wir den Auf­trag, Über­schrif­ten aus der Tages­zei­tung unse­rer Eltern aus­zu­schnei­den und den Inhalt der Arti­kel am nächs­ten Tag zu refe­rie­ren. Der Leh­rer woll­te so auf die Wider­sprü­che zwi­schen Zei­tungs­ti­tel und Arti­kel­in­halt auf­merk­sam machen. Man kann sein Vor­ge­hen nur als gelun­gen betrach­ten. Schließ­lich habe ich die Lek­ti­on nach weit über 50 Jah­ren nicht vergessen. 

Es hat sich in die­ser Bezie­hung bis heu­te nicht viel geän­dert. Immer noch lie­gen oft Wel­ten zwi­schen den Titeln eines Arti­kels und sei­nem Inhalt. Die Zei­tung mit den vier Buch­sta­ben ist hier­für das berüch­tigts­te Bei­spiel, glau­be ich. 

Das Pro­blem ist nicht ein­mal bei den Nati­ves gelöst, auch sie kon­su­mie­ren Nach­rich­ten viel­fach ohne jeden Sinn für Quel­len­kri­tik. Mit der Ein­füh­rung digi­ta­ler Medi­en hat­ten vie­le nai­ver­wei­se erwar­tet, dass sich die Acht­sam­keit in die­ser Hin­sicht stark ver­bes­sert. Wahr­schein­lich muss man vom Gegen­teil aus­ge­hen. Es gibt TV-Bei­trä­ge, die die Ver­hält­nis­se an unse­ren Schu­len zei­gen. Die Schluss­fol­ge­run­gen sind ernüchternd. 

Es ist nun ein­mal lei­der nicht so, dass sich allein die Tat­sa­che nega­tiv nie­der­schlägt, dass Titel und Arti­kel­in­halt stark von­ein­an­der abwei­chen bzw. die fal­sche Inter­pre­ta­ti­on eines Titels gan­ze Debat­ten in eine uner­wünsch­te Rich­tung len­ken. Die Nut­zung der aso­zia­len Medi­en hat dies stark beför­dert. Hin­zu kommt, dass die immer stär­ker ver­brei­te­ten Pay­walls der Online-Ange­bo­te dem User via Titel und Teaser etwas vor­gau­keln, das der kom­plet­te Arti­kel nicht im Ansatz bestä­tigt. So gestell­te Fal­len haben sich als hyper­er­folg­rei­che Click­baits erwie­sen. Traf­fic und den Wer­be­ein­nah­men sind die­se Metho­de sehr för­der­lich. Schlimm ist, dass auch seriö­se Online-Ange­bo­te ehe­mals ange­se­he­ner Tages­zei­tun­gen hier kei­ne Aus­nah­me machen.

Ich bin dafür, dass guter Jour­na­lis­mus bezahlt wird und möch­te mir mit die­sem Arti­kel auch nichts her­aus­neh­men, was mir nicht zusteht. Ich mei­ne die Bewer­tung, was ein guter oder schlech­ter Arti­kel ist. Aber die Dif­fe­renz zwi­schen dem, was sich die Mar­ke­ting­frit­zen (Algo­rith­men) aus­ge­dacht haben, um die Leser anzu­lo­cken und dem, was an Sub­stan­zi­el­lem (viel­leicht sogar Lang­wei­li­gem) gebo­ten wird, ist erheb­lich. Das hal­te ich für sehr kri­tik­wür­dig, denn es scha­det letz­ten Endes unse­rer Demo­kra­tie. Vie­le begrei­fen das, wenn sie die Art von Debat­ten ver­fol­gen, die bei Twit­ter statt­fin­den. Das kann nicht gut gehen. Und es wird immer schlim­mer, was in die­sen Kri­sen­zei­ten wohl auch nicht über­ra­schend ist.

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

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