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Wenn das falsche Sommerfest die falschen Fotos produziert.

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Was könnte eine ehemalige TV-Legende sein? Es gibt Leute, die schon zu Lebzeiten eine Legende sind und dann gibt es die, die erst nach ihrem Tod diesen oft überstrapazierten Ehrentitel verliehen bekommen.

Merkur.de bezeichnet Harald Schmidt als ehemalige TV-Legende. Merkur ist eines jener Organe, die schon zu lange darum bemüht sind, zu polarisieren. Das, sagt ein Redakteur des Blattes, hat ein Foto vermocht. Und zwar eines, auf dem Harald Schmidt gemeinsam mit dem hier in Ungnade gefallenen Ex-Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen und dem ehemals hoch angesehene Spiegel-Journalist Matthias Matussek zu sehen sind.

Ein Foto kann also jetzt auch schon polarisieren! Tatsächlich ging es allerdings eher um die Darstellung dieser drei toughen Jungs auf einem Foto. Da ist dieser weithin verehrter TV-Held vergangener Jahre und zwei Repräsentanten der neuen Rechten. Igitt… sagen die einen.

Was gabs da überhaupt zu feiern? Oh, lese ich. Roger Köppel, Verleger der „Weltwoche“ und Nationalrat der rechtspopulistischen SVP, hat ’ne Fete gegeben und seine Freunde eingeladen. Ich dachte eigentlich, der hätte keine.

Dass der Henryk M. Broder nicht aufgetaucht ist (der schrieb nämlich auch eine Weile für die „Weltwoche“, ist damit zu erklären, dass er (also Broder) dem Köppel die Freundschaft gekündigt hat. Er und seine „Weltwoche“ hatten sich nicht differenziert genug über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine positioniert. Das fand Broder mies. Bei anderen Themen sind sie sich näher.

Das zum Gastgeber. Eigentlich gings ja um das Foto, dass Harald Schmidt gemeinsam mit den erwähnten Rechten ablichtete. Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich, was man alles mit KI anrichten kann. Aber Schmidt war wohl tatsächlich da. Kann man mit Rechten feiern, womöglich Spaß haben?

Das sorgt für Verwirrung und das kann ich schon verstehen. Dass jetzt aber Forderungen von den üblichen Verdächtigen, dem Klaas Heufer-Umlauf zum Beispiel, überschießen, das geht mir dann doch wieder zu weit. Übrigens soll bei Köppels Fete auch Alice Weidel durchs Bild gelaufen sein. Jetzt nicht durch dieses Bild.

Heufer-Umlauf sei irritiert über das gemeinsame Posieren Schmidts mit Maaßen und Matussek für ein Foto. Mir schießt der Gedanke ins Hirn, dass es also längst wieder so weit ist. Wehe, du zeigst dich mit Menschen, die für gewisse, besonders korrekte und womöglich einflussreiche Teile unserer Gesellschaft nicht satisfaktionsfähig sind. Was für eine Stinknummer!

„Da bleibt nicht mehr viel Humor über bei so einem Bild. Dass der da freiwillig zu Hause losfährt, dahin geht, genau wissend, wer da alles ist und sich freut auf einen herrlichen Abend mit guten Gesprächen mit Hans-Georg Maaßen und anderen Aussortierten.“

Quelle: Nach Eklat-Foto: Klaas Heufer-Umlauf positioniert sich im Fall Harald Schmidt

Für Heufer-Umlauf handelt es sich bei Weidel, Maaßen oder Matussek um Aussortierte. Dann sind wir ja wirklich weit gekommen, wenn ein Mann, der so viele junge Leute als Fans hat, so einen Dreck von sich gibt. Aber wenn die andere Seite etwas Anstößiges sagt, gleich den Empörten geben. Das habe ich gern.

Der „Merkur“ vergaß es nicht, zu erwähnen, dass TV-Sender Warnhinweise geben, wenn sie Wiederholungen von Harald-Schmidt-Sendungen zeigen: … „da gewisse Aussagen als diskriminierend empfunden werden können.“ Das ist dann natürlich wieder das Ding von unseren Öffentlich-Rechtlichen. Ich glaube, ich ziehe jede Wiederholung einer Sendung von Harald Schmidt den öden sonstigen Wiederholungen von ARD und ZDF vor. Aber das mag ja jeder halten wie er will. Nur diese Warnhinweise und die Aufregung um ein Foto dreier älterer Herren sollte nicht (auch nicht in einem Sommerloch) so gemein ausgeschlachtet werden.

Da frage ich mich, wie weit wir es eigentlich mit unserer politischen Korrektheit noch treiben wollen. Ob nun Heufer-Umlauf oder dieser Beisenherz, die sind für mich durch. Frau Böttinger macht den Kölner Treff außerdem ohnehin viel besser als Beisenherz. Leider wird sie wohl künftig noch weniger zu sehen sein.

VOR
Artikelinformationen:

Medien

Maaßen, Meinungsfreiheit, TV

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2 Gedanken zu „Wenn das falsche Sommerfest die falschen Fotos produziert.“

  1. Meinetwegen kann Harald Schmidt auf Fotos posieren, mit wem er will. Daran empört mich nichts. Allerdings muss er sich gefallen lassen, dass sich andere Menschen Gedanken darüber machen und Schlüsse daraus ziehen, auf wessen Veranstaltungen sich (ganz allgemein) Prominente öffentlich zeigen und mit wem sie sich gemeinsam auf Posierbildern ablichten lassen.

    So hat jedes Bild eine Aussage, und jeder Bildinhalt ist generell interpretationsfähig. Und entscheidend ist am Ende nicht die Intention hinter dem Tun, sondern die Wirkung, die es auslöst.

    ICH jedenfalls würde mir meine Posing-Partner immer genau aussuchen, Maaßen und Matussek würden hierfür niemals in Frage kommen. Aus politischen Gründen, genauer aus Gründen meiner persönlichen intellektuellen Hygiene.

    Wie gesagt: Ein Bild ist niemals einfach nur ein Bild.

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  2. Man muss also darauf achten, dass man nicht mit Maaßen oder Matussek auf ein Foto gerät, weil das rufschädigend sein könnte. Ich hinterfrage das, nicht weil ich Fan der beiden Männer wäre. Hat das nicht auch schon etwas von Sippenhaft und waren wir uns gesellschaftlich nicht einig darüber, dass es genau diese nie mehr geben sollte?

    Allerdings scheint es auch zu dieser Empörung zu passen, dass vor Sendungen mit bzw. von Harald Schmidt vor gewissen Diskriminierungen gewarnt wird. Ich glaube, manche Leute in unserem Land drehen einfach durch. Wohin uns das führt, sehen wir ja live und in Farbe.

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