Es gibt diesen Begriff vom “Rassismus gegen Weiße”. Heute hat er es mal wieder in die Twitter – Trends geschafft. Er ist offenbar als Antipode zur hitzigen Rassismus-Debatte gedacht, die in Deutschland zurzeit geführt wird. Weiße bzw. Bio-Deutsche sollen also diejenigen sein, die vom Rassismus betroffen sind. Die Lust sich mit Definitionen zu befassen, ist nicht vorhanden.
Wir reden hier von einem Begriff, unter dem wir, die Weißen, uns zu wenig Konkretes vorstellen können. Das kommt daher, weil wir persönlich mit Rassismus nichts zu tun haben. Die meisten sagen, sie seien nicht rassistisch. Uns trifft Rassismus nicht, sondern schwarze Menschen und POC. Es ist aber nicht alles in Ordnung, nur weil wir nicht die Leidtragenden sind, wenn es um Rassismus in seinen vielen Facetten geht.
Mit dem, was die Älteren von uns bei “Roots” mitgenommen haben, hat das nichts mehr zu tun.
Wir sollten deshalb zuhören. Sinnvollerweise wären wir erst einmal still und dächten anschließend über das nach, was wir gehört haben. Nachdem wir das ausgehalten haben, ergibt sich wahrscheinlich ein neuer Zugang zu dem, was mit so vielen Emotionen aufgeladen ist.
Ich neige auch dazu, so zu reagieren, wie andere es unter dem Hashtag #RassismusGegenWeiße getan haben. Da ich zu den Spontan-Bloggern zähle, sind die Belege meiner Ambivalenz hier abrufbar.
In unseren Schulen, in denen bio-deutsche Schüler von “MitschülerInnen” anderer Herkunft physisch gequält und psychisch unterdrückt werden (diese Fälle sind dokumentiert), wird darüber nicht laut genug geredet! Auch nicht in der Gesellschaft, sondern hauptsächlich in den Kreisen, die als rechtsextrem oder rechts gelten. Es sind echte Probleme, die nicht gelöst wurden! Wenn jugendliche Migranten ältere BürgerInnen auf dem Trottoir bedrängen bzw. nicht daran denken, etwas Platz zu lassen, ist so eine weitere Erfahrung und -eigenartigerweise- viel Schlimmer, als wenn es bio-deutsche Jugendliche gewesen wären.
Wenn Migranten sich an deutschen Frauen vergehen ist (Köln, Freiburg u.s.w.) empfinden nicht nur weiße, alte Männer Abscheu und Ekel. Sie äußern ihn. Unter linken Aktivisten wird es nicht anders sein. Aber sie drücken das nicht so aus, wenn sie sich (aus Gründen) überhaupt dazu äußern.
Wenn wir Kommentare wie “Eure Heimat, unser Alptraum” von schwarzen Aktivisten lesen, werde ich wütend. Wenn es in einem Text eines Journalisten mit Migrationshintergrund heißt: “Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal” oder “Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite”.
Besonders erfreulich: Die Einwanderer, die jahrelang die Geburtenziffern künstlich hochgehalten haben, verweigern sich nicht länger der Integration und leisten ihren (freilich noch steigerungsfähigen) Beitrag zum Deutschensterben.
Es war Satire. Sie war als solche aber nicht gekennzeichnet und deshalb nur für Menschen erkennbar und “geeignet”, die mit einem speziellen (linken) Humor und die mit einem höheren IQ ausgestattet sind. So wird das behandelt in Deutschland. Das weckt Widerspruch, der auch nach Jahren trägt.
Solche Beispiele sind es, die viele an der Diskussion stören.
So etwas als Rassismus gegen Weiße ist aber so krass daneben, dass ich empfehlen möchte, sich die guten einschlägigen Artikel und TV-Beiträge zum Thema anzusehen. #Rassismus ist etwas ganz anderes. Wir dürfen nicht so tun, als seien die Diskussion zum Alltagsrassismus unnötig und deshalb unerwünscht. Obwohl sie ab und an Blüten treibt, die zu kritisieren und zu bedenken sind.
Es gibt diesen Begriff vom “Rassismus gegen Weiße”. Heute hat er es mal wieder in die Twitter – Trends geschafft. Er ist offenbar als Antipode zur hitzigen Rassismus-Debatte gedacht, die in Deutschland zurzeit geführt wird. Weiße bzw. Bio-Deutsche sollen also diejenigen sein, die vom Rassismus betroffen sind. Die Lust sich mit Definitionen zu befassen, ist nicht vorhanden.
Wir reden hier von einem Begriff, unter dem wir, die Weißen, uns zu wenig Konkretes vorstellen können. Das kommt daher, weil wir persönlich mit Rassismus nichts zu tun haben. Die meisten sagen, sie seien nicht rassistisch. Uns trifft Rassismus nicht, sondern schwarze Menschen und POC. Es ist aber nicht alles in Ordnung, nur weil wir nicht die Leidtragenden sind, wenn es um Rassismus in seinen vielen Facetten geht.
Mit dem, was die Älteren von uns bei “Roots” mitgenommen haben, hat das nichts mehr zu tun.
Wir sollten deshalb zuhören. Sinnvollerweise wären wir erst einmal still und dächten anschließend über das nach, was wir gehört haben. Nachdem wir das ausgehalten haben, ergibt sich wahrscheinlich ein neuer Zugang zu dem, was mit so vielen Emotionen aufgeladen ist.
Ich neige auch dazu, so zu reagieren, wie andere es unter dem Hashtag #RassismusGegenWeiße getan haben. Da ich zu den Spontan-Bloggern zähle, sind die Belege meiner Ambivalenz hier abrufbar.
In unseren Schulen, in denen bio-deutsche Schüler von “MitschülerInnen” anderer Herkunft physisch gequält und psychisch unterdrückt werden (diese Fälle sind dokumentiert), wird darüber nicht laut genug geredet! Auch nicht in der Gesellschaft, sondern hauptsächlich in den Kreisen, die als rechtsextrem oder rechts gelten. Es sind echte Probleme, die nicht gelöst wurden! Wenn jugendliche Migranten ältere BürgerInnen auf dem Trottoir bedrängen bzw. nicht daran denken, etwas Platz zu lassen, ist so eine weitere Erfahrung und -eigenartigerweise- viel Schlimmer, als wenn es bio-deutsche Jugendliche gewesen wären.
Wenn Migranten sich an deutschen Frauen vergehen ist (Köln, Freiburg u.s.w.) empfinden nicht nur weiße, alte Männer Abscheu und Ekel. Sie äußern ihn. Unter linken Aktivisten wird es nicht anders sein. Aber sie drücken das nicht so aus, wenn sie sich (aus Gründen) überhaupt dazu äußern.
Wenn wir Kommentare wie “Eure Heimat, unser Alptraum” von schwarzen Aktivisten lesen, werde ich wütend. Wenn es in einem Text eines Journalisten mit Migrationshintergrund heißt: “Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal” oder “Der baldige Abgang der Deutschen aber ist Völkersterben von seiner schönsten Seite”.
Besonders erfreulich: Die Einwanderer, die jahrelang die Geburtenziffern künstlich hochgehalten haben, verweigern sich nicht länger der Integration und leisten ihren (freilich noch steigerungsfähigen) Beitrag zum Deutschensterben.
Es war Satire. Sie war als solche aber nicht gekennzeichnet und deshalb nur für Menschen erkennbar und “geeignet”, die mit einem speziellen (linken) Humor und die mit einem höheren IQ ausgestattet sind. So wird das behandelt in Deutschland. Das weckt Widerspruch, der auch nach Jahren trägt.
Solche Beispiele sind es, die viele an der Diskussion stören.
So etwas als Rassismus gegen Weiße ist aber so krass daneben, dass ich empfehlen möchte, sich die guten einschlägigen Artikel und TV-Beiträge zum Thema anzusehen. #Rassismus ist etwas ganz anderes. Wir dürfen nicht so tun, als seien die Diskussion zum Alltagsrassismus unnötig und deshalb unerwünscht. Obwohl sie ab und an Blüten treibt, die zu kritisieren und zu bedenken sind.
Wenn von alltäglichem Rassismus und Antisemitismus in Deutschland berichtet wird, gehe ich spontan in Abwehrstellung. Mir wird es zu viel. Wenn ich ehrlich bin, wächst meine Wut auch, weil mir die vielen doch recht pauschalen Vorwürfe gegen Weiße ungerecht erscheinen. Wahrscheinlich ist meine Reaktion für andere Weiße nachvollziehbar.
Egal, ob schwarz oder weiß, wer aggressiv beschuldigt wird, stellt sich gewöhnlich nicht dem Problem, sondern er bestreitet vielleicht sogar, dass es überhaupt existiert.
Einige Texte, die ich über das Thema in den letzten Wochen gelesen habe, waren in einem anklagenden Tenor verfasst. Oder habe ich sie deshalb so interpretiert, weil ich unterbewusst der Ansicht bin, dass “DIE” sich gefälligst nicht so lautstark beklagen sollen? Wie weit bin ich so von der häufig zu hörender Empfehlung: “Wenn es dir hier nicht passt, dann geh doch woanders hin?” entfernt? Ich habe nicht nachgedacht, sondern bin dumpfen Gefühlen gefolgt. Wie kriege ich die in den Griff? Das geht, glaube ich, nur mit Nachdenken. Nachdenken über sich selbst und diese Gedanken, für die man sich womöglich schämt, sobald man ihrer gewahr wurde.
Wer ein bisschen eintaucht in das Problem, dem wird schnell klar werden, wie sehr alltäglicher Rassismus und Antisemitismus in unserem Leben präsent sind. Es liegt auf der Hand, dass wir es als Weiße nicht bemerken. Nachdenken sollte helfen. Jeder kennt wohl einschlägige Szenen und Erlebnisse. Und jeder kann seinen eigenen Anteil beurteilen und für Abhilfe sorgen.
In einem aufschlussreichen Experiment, das die Rassismus-Forscherin Hadija Haruna-Oelker in der gestrigen Sendung mit Dunja Hayali vorführte, wurden sieben Fragen an Menschen verschiedener Herkunft und Hautfarbe gestellt.
Hier habe ich diese sieben Fragen aufgeschrieben, die ich als Alltagsfragen betrachte, weil jeder irgendwann und irgendwie damit schon zu tun hatte. Freilich, ohne sich die Fragen nach den Folgen gestellt zu haben, zu denen das Experiment so schmerzhaft Aufschluss gegeben hat. Die Verteilung der beteiligten Menschen auf dem Feld am Ende des Experiments ist nicht überraschend, wenn wir ganz ehrlich zu uns sind. Anders gefragt: Hätten wir ein anderes Ergebnis erwarten dürfen, wenn wir uns die Fragen vor dem Ablauf des Experimentes durchgelesen hätten?
Mein Leben ist einfach so. Also, seit ich hier bin
1. Ich kann davon ausgehen, die gleichen beruflichen Chancen zu haben, wie die Kolleginnen und Kollegen mit vergleichbarer Qualifikation
2. Ich kann davon ausgehen, dass man mir bei Behördengängen, wie zum Beispiel zum Jobcenter oder dem Standesamt ohne Vorbehalte begegnet
3. Ich kann davon ausgehen, in Schule, Ausbildung und Beruf aufgrund meiner Herkunft oder meines Aussehens nicht benachteiligt zu werden
4. Ich kann unbesorgt in alle Regionen Deutschlands reisen
5. Ich fühle mich aufgrund meiner Religion oder der mir vermeintlich zugeschriebenen Religion nicht benachteiligt
6. Ich kann mir sicher sein, dass meine Hautfarbe, meine Herkunft oder mein Name bei der Wohnungssuche keine Rolle spielen
7. Wenn ich mich als Deutsche oder als Deutscher bezeichne kann ich davon ausgehen, dass das für mein gegenüber selbstverständlich ist
Mich hat die Aussage eines jungen schwarzen Mannes zugesetzt. Seiner Äußerung habe ich entnommen, dass er wahrscheinlich ein Flüchtling ist. Er sagte, als er nach seinem Standort im Experimentierfeld gefragt wurde: “Mein Leben ist einfach so. Also, seit ich hier bin”. Dann kommt mir der dumme Gedanke von vorhin: “Wenn es dir hier nicht passt, dann geh doch woanders hin?” aber so etwas von schäbig vor.
Es scheint zu früh die zweite Welle zu beschreien. Deutschland scheint zwischen der Angst davor und der Panikmache durch die Medien zu schwanken. Besonders gut fühlt sich die Entwicklung der Zahlen im Hinblick auf rückkehrende Urlauber aber nicht an. Mir scheint es nicht unrealistisch, dass die Warner richtig liegen und die anderen… nun – es sich vielleicht ein bisschen zu einfach gemacht haben.
Ich setze darauf, dass wir in Deutschland die Lage im Griff behalten. Vielleicht ist das zu optimistisch, wenn man überlegt, wie unterschiedlich in den einzelnen Bundesländern bisher gehandelt wurde. Dass die Gesundheitsminister der Länder jetzt doch alarmiert zu sein scheinen, werte ich mal als ein gutes Zeichen.
Unterschiede
Im WDR-Fernsehen wurde eben ein Rückreisender aus der Türkei nach den Verfahren am Flughafen Köln befragt. Dort war von Tests nichts zu sehen. Er hatte lediglich ein Informationsblatt erhalten, das er lesen solle. Dagegen war in den ZDF-Nachrichten zu hören, dass Türkei-Rückkehrer mit einer 2wöchigen Quarantäne zu rechnen hätten. Da frage ich mich, wer das kontrolliert und wie man denn bei dieser laschen Abwicklung am Kölner Flughafen gedenkt, diese Dinge in den Griff zu kriegen?
Beim RT-PCR-Test auf eine aktive Infektion sei dagegen die mit 70 Prozent relativ geringe Sensitivität problematisch. Grill rechnete vor, dass der negative Vorhersagewert unter den derzeitigen Testbedingungen hier lediglich 44 Prozent beträgt. Von allen Personen mit negativen Testergebnissen seien somit nur 44 Prozent auch wirklich nicht infiziert. »Ein positiver RT-PCR-Test zeigt fast sicher eine Infektion an, ein negativer sollte dagegen wiederholt werden«, lautete ihre Empfehlung.
Pandemie-Kontrolle: Testen, aber richtig | PZ – Pharmazeutische Zeitung
An vielen Stelle scheint eine 2. Welle im Vormarsch
International sieht die Entwicklung bedrohlicher aus als hier in Deutschland. In Israel ist die zweite Welle im Gange, in Japan fürchtet man, dass man kurz davorsteht. In den USA bleiben die Zahlen der Neuinfektionen weiterhin auf hohem Niveau. Es gab (voreilige) Hinweise darauf, dass die Todeszahlen nicht mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar wären. In den letzten zwei Tagen starben in den USA jeweils über 1000 Menschen an bzw. mit Covid-19. Hoffentlich ist das kein Trend und die Todesfälle erreichen nicht wieder das aus den Anfangszeiten der Epidemie gewohnte Bild (New York). Oder übersteigen diese sogar, was anhand der hohen Infektionszahlen eigentlich zu erwarten wäre. Es wäre schrecklich.
Ich hatte gehofft, dass vielleicht etwas daran sein könnte, was die Corona-Leugner behaupten. Danach soll es dort wie anderswo auch (z.B. Tönnies) um so genannte falsch-positive Tests gehandelt haben. Ich weiß nicht, wie viele der dort positiv Getesteten schwer erkrankt sind.
Ansonsten, so die kleine Theorie dieser Leute, hätte es viel früher mehr Tote geben müssen. Das widerspricht allerdings den im Frühjahr gemachten New Yorker Erfahrungen. Der Zeitversatz hat damals ungefähr 4 Wochen betragen. Das scheint leider ins aktuelle Bild zu passen.
Die Warner behalten vielleicht recht?
Hoffentlich treten die Szenarien der Warner (wie Karl Lauterbach) nicht ein und wir erleben keine zweite Welle. Die Fälle von Covid-19 Infektionen, die direkt mit Rückkehrern aus dem Urlaub zusammenhängen, halten sich ja zum Glück bisher in Grenzen. Deshalb wäre es jetzt dringend nötig, dass in allen Bundesländern und an allen Flughäfen kostenlose Tests bei Urlaubsrückkehrern gemacht werden. Dass das nicht längst organisiert und geklärt ist, ist für unsere Gesundheitsminister ein ziemliches Armutszeugnis. Der bayerische Ministerpräsident, Markus Söder, war an dieser Stelle erneut der Vorreiter. Hoffentlich ziehen alle Länder mit und das Risiko kann auf diese Weise zumindest etwas minimiert werden.
Inzwischen liegen die Downloadzahlen der Corona-App bei etwa 16 Mio. Stück. Die Regierung äußert sich zufrieden. In anderen Ländern wie Frankreich oder Italien sind die Downloadzahlen erheblich kleiner (2 Mio. = Frankreich). Die Briten verfügen noch immer über keine funktionierende App. Die Schweizer haben eine vergleichbar hohe Download-Quote, müssen aber feststellen, dass die installierte App nicht in dem Maße genutzt wird, wie es nötig wäre. Solche Zahlen lassen sich bei uns erst gar nicht ermitteln, weil dies gegen unsere Datenschutzbestimmungen verstieße. Die Norweger haben ihre App “eingestampft”, weil sie datenrechtliche Bedenken bekommen hatten.
Soviel will ich -trotz strenger Datenschutzregeln- verraten: Bei meiner und mir ist noch alles im grünen Bereich. 🙂 Geld genug hat die App ja gekostet (ca. 20 Mio. Euro).
Horst Scheuer hat daran erinnert, dass der Release – Termin für die WordPress 5.5 ansteht. Vorgesehen ist der 11. August 2020. Mich hat seine Erinnerung inspiriert, mir die aktuelle Gutenberg-Version anzusehen. Ich hatte vor einiger Zeit geschrieben, dass der Parallel-Betrieb der im Core vorhandenen Version und des Plugins nach meiner Erfahrung keine Probleme bereitet.
Wieder mal war ich positiv überrascht davon, was im Gutenberg-Editor inzwischen alles geht. Die Optik wurde ebenso leicht verändert. Die Icons sind beispielsweise ein wenig krass schwarz geraten. Nun, daran gewöhne ich mich bestimmt auch schnell.
Bilder im Editor schneiden
Richtig gut finde ich, dass man per Drop-Down jetzt im Editor die Vorschau-Auswahl für Mobil, Tablet und Desktop Darstellung erhält. Nur bin ich so daran gewöhnt, die Desktop-Vorschau (bisher Standard) zu nutzen, dass ich den zweiten Klick für die Vorschau im neuen Tab im ersten Moment ein wenig lästig fand.
Was ich große Klasse finde, ist, dass man Bilder jetzt im Editor beliebig zuschneiden kann. Das Menü zur Änderung des Block-Typs und des -Stils wurde etwas aufgebohrt und die Anordnung wurde verbessert.
Ich sage mal, es gibt bei diesen Features sicher noch Luft nach oben. Aber wenn man die Beschneidung eines Bildes einige Male gemacht hat, wird es sicher schneller bzw. leichter von der Hand gehen. Die vorgegebenen Formate (z.B. 16:10 u.s.w.) sind hilfreich, freie Skalierungsmöglichkeiten wären mir allerdings doch lieber. Habe ich sie vielleicht übersehen? Nun ich fand jedenfalls keine Möglichkeit.
Dass man nun ausgewählte Blöcke desselben Typs auf einmal ändern kann, dürfte ebenfalls eine Funktion sein, die gern und häufig genutzt wird.
Natives Lazy Load im Core
Nach den Informationen im Wordpress-Blog vom 15. Juli 2020 (Autor: Florian Brinkmann) soll mit der Version 5.5 das so genannte native Lazy Loading für Bilder kommen.
Ich habe native Lazy Load via “Perfmatters” ausprobiert und alternativ auch die immer noch schlummernde aber längst vorhandene Chrome-Einstellung (Browser) aktiviert. Besonders gefallen haben mir bei beiden die Resultate nicht. Ich bevorzuge die Funktion Lazy Load, das mein Cache-Plugin “WP-Rocket” an Bord hat. Zusammen mit dem Theme “GeneratePress” funktioniert das sehr schön. Ob man mit Lazy Load gut klar kommt, häng meiner Erfahrung nach vor allem vom verwendeten Themes und von den Plugins ab, die sonst noch laufen. Das Testen der vielen Möglichkeiten kann sich ziehen und ganz schön nerven. Soweit ich weiß, spielt Lazy Load bei Google, wie überhaupt die Handhabung von Fotos, eine wichtige Rolle beim Ranking. Aber wer weiß da schon Genaues?
Eine Frage an euch
Bei dieser Gelegenheit mal ne Frage, die vielleicht jemand beantworten kann. Weshalb bieten einschlägige Geschwindigkeitsmessungen für Websites (Pagespeed Inside, also Google, Pingdom.com oder GTmetrix) nach so langer Zeit immer noch keine differenzierte Messung für Seiten mit HTTP2 an? WP-Rocket empfiehlt beim Einsatz von HTTP2 die Zusammenfassung von CSS und Java-Scripten auszuschalten. Wer das tut, kriegt aber bei den Messungen Werte um die Ohren, die keiner braucht. ? Ich bin auf Seiten mit so schlechten Messwerten gestoßen, dass ich die Empfehlung von WP-Rocket in den Wind geschlagen habe. Auch andere Fachleute empfehlen, die Zusammenfassung nicht vorzunehmen. Vielleicht gibt es Messungen für HTTP2 Seiten, die mir noch nicht untergekommen sind? Weiß einer was darüber? Einen Unterschied in der Performance sehe ich mit eingeschalteter Zusammenfassung von CSS und Java-Script nicht. Hier ist übrigens PHP 7.3 im Einsatz und der OPCache ist aktiv.
Unabhängig von etwaigen Neuigkeiten zu Gutenberg bzw. Wordpress 5.5 möchte ich bei der Gelegenheit auf etwas hinweisen, das mir nicht erst heute aufgefallen ist und dass ich offen gestanden auch nicht ganz verstehe.
Block-Bibliothek, Widgets für Sidebar und Footer gängig machen
Auch in der Gutenberg-Block-Bibliothek gibt es den Bereich “Widgets“. Alle Widgets lassen sich auch in der Sidebar oder im Footer eines Themes nutzen.
Bei den von Bloggern wohl häufig eingesetzten Widgets “Neueste Artikel” bzw. “Neueste Kommentare” werden im Gegensatz zu den Widgets in den Gutenberg-Blocks allerdings keine Beitragsbilder bzw. Avatare angezeigt.
Nun kam mir der Gedanke, dass die Sache mit den Avataren gewissermaßen obsolet sein könnte. Schließlich schalten viele Blogger diese Anzeige aus Gründen (DVGO) ab. In den erwähnten Gutenberg-Blocks kann man die Anzeige ein- bzw. ausschalten.
Vollständig verwirrt hat mich der Unterschied beim Widget für “Neue Artikel”. Dort gibt es die möglichen Einwände (DVGO) ja nicht. Feature Images werten die Anzeige auf. Warum also bietet WordPress nach längerem Einsatz des Gutenberg-Editors bei den normalen Widgets für Sidebars und Footers nicht die wahlweise Darstellung von Avatars und Feature Images an?
Dazu habe ich bisher nichts gelesen, was das erklären würde.
Ich fand ein kleines (älteres) Plugin, das die Aufgabe übernimmt, aus den Gutenberg-Widgets “Neueste Artikel” und “Neueste Artikel” in Sidebar und Footer verwendbare Widgets zu machen. Damit werden die optionalen Einstellungen der Gutenberg-Widgets nutzbar.
Sidebar Widget Blocks
Das Plugin heißt: Sidebar Widget Blocks” und kann hier aus der Wordpress-Plugin Bibliothek heruntergeladen werden. Die Handhabung ist einfach. Im Plugin-eigenen Editor legt man das Gutenberg-Widget an und stellt in den normalen Blogeigenschaften ein, ob man Autor, Datum, Excerpt oder Avatar/Feature Image ausgeben möchte. Außerdem wie viele Beiträge bzw. Kommentare angezeigt werden sollen. Danach speichert man die Datei und es stehen in den Widgets unter dem Namen “Sidebar Widget Blocks” die angelegten Gutenberg-Widgets zur Verfügung. Dieses Widget zieht man in die Sidebar oder den Footer und wählt dort das gewünschte Menü aus. Unter Menü steht das zuvor angelegte Gutenberg-Widget, das nun in Sidebar und Footer angezeigt werden kann. Mit wenig CSS hat man zwei “neue” Widgets mit Beitragsbild und bei den Kommentaren mit Avataren.
Vielleicht nützt dieser kleine Exkurs ja dem einen oder anderen. ¯\_(ツ)_/¯❤
Update, 23.7.2020
Ich habe mich ans Forum von Wordpress.org gewandt und dort die Antwort zu meinen oben gestellten Fragen erhalten.
Solange kein HTTP2 für eine Website verwandt wird, werden die Dateien (CSS/Java Script) sequenziell gelesen. Deshalb wird hier eine Zusammenfassung der Dateitypen empfohlen. Sobald eine Seite unter HTTP2 läuft, ist dies nicht mehr erforderlich, weil die fraglichen Dateien asynchron (mehrere Dateien parallel) gelesen werden. Insofern sind die textlichen Ausführungen (Fazits) der diversen Tools für Geschwindigkeitsmessungen als Empfehlungen zur Optimierung einer Website aufzufassen. Keines von ihnen liefert bei Einsatz von HTTP2 und Verzicht auf die erwähnte Zusammenfassung von CSS/Java-Script-Dateien korrekte Messergebnisse. Der entscheidende Wert bleibt die Ladezeit einer Website. Die Requests gehen nach oben, der Performance Grad ohnehin. Die Ladezeit bleibt (bei dieser Seite) deutlich unter 1 Sekunde. Meist bewegt er sich zwischen 500 und 800 ms. Damit ist die Leistung voll ok.
Es gibt diesen Artikel (Kommentare unbedingt auch lesen) aus dem Jahre 2017, in dem sich der Autor sehr sachkundig mit dem speziellen Problem befasst, das ich fälschlicherweise in diesem Kontext gesehen hatte. Nein, die schlechten Messergebnisse beim Verzicht auf die Zusammenfassung von CSS- und Java-Script – Dateien, finden nicht ihren Niederschlag im Ranking Ihrer Website. Dazu liefern der verlinkte Artikel und der Kommentar ausführlich Aufschluss. Irgendwie blöd, dass der beliebte “Schwanzvergleich” angesichts dieser Erkenntnisse sinnlos geworden ist.
Überzeugungen können sich ändern. Bei allfälligen Diskussionen in den “sozialen Hasswerken” kriegt man zwar leicht einen anderen Eindruck, aber es ist und bleibt so. Es gibt Rechte, die zu Linken werden und umgekehrt. Nicht nur bei politischen Überzeugungen kommt es vor, dass Menschen ihre Meinung ändern. Zum Glück ist das so, denn das bedeutet Einsichtsfähigkeit und womöglich auch Veränderungsbereitschaft.
Austerität ade?
Angela Merkel war die entschlossene Fürsprecherin einer Austeritätspolitik. Jedenfalls, solange es sich um das europäische EU-Ausland handelte. In Deutschland gab es besondere Umstände. Wir haben angeblich so gut gewirtschaftet, dass wir glaubten, mit WUMS auf die Corona-Krise antworten zu können. Wie gut das gelingt, muss sich erst noch erweisen. Die Krise ist längst nicht zu Ende.
Dass die schwarze Null eher der Zinspolitik der EZB zu verdanken war, als dem angeblichen sparsamen Handeln der Regierung, wurde häufig von Experten angesprochen. Ich nehme an, es ist wie immer. Einen Teil darf sich unsere Regierung und unsere bis dahin florierende Wirtschaft und all diejenigen aus der Bevölkerung, die dieses riesige Steueraufkommen erwirtschaftet haben, ans Revers heften, den anderen die EZB. Wahr ist indes, dass unser Sozialstaat weiter ausgebaut und auf der anderen Seite seine Ineffizienz immer deutlicher wurde. Wie kann es zum Beispiel sein, dass einerseits über eine Billion Euro hineinfließen aber trotzdem immer mehr “Tafeln” nötig sind? Es gibt Fragen, die weder gestellt noch beantwortet werden. Eine Antwort würde die deutsche Öffentlichkeit höchst wahrscheinlich auch verunsichern!
Ausnahme Corona
Kanzlerin Merkel hat erklärt, dass eine dramatische Ausnahmelage durch die Corona-Krise zur Abkehr von der bisher praktizierten Politik der schwarzen Null geführt habe. Sie will mit viel Geld (zum großen Teil unserem Geld) verhindern, dass die EU auseinanderbricht. Gab es perspektivisch nicht schon vor der Corona-Krise die sehr ähnliche, wenn nicht gleiche Gefahr? Was sonst, als wirtschaftliche und soziale Ungleichheit steckte hinter den Forderungen nach Euro-Bonds? Aber richtig bleibt, die jetzige Lage ist eine andere. Corona!
Verlorene Sperrminorität durch Brexit
Obwohl die Corona-Krise als Begründung für die Wende eingeführt wurde, erinnert mich diese radikale Abkehr von alten Überzeugungen (keine Vergemeinschaftung von Schulden auf europäischer Ebene) an das, was Professor Sinn, ehem. Ifo-Chef, nach der Brexit Entscheidung vorausgesagt hatte. Deutschland hat in diesen zweifellos existierenden Ausnahmezeiten aber nun von vornherein bereits die Position verändert. Frankreich und Deutschland wurden initiativ und beim Gipfel könnte es passieren, dass beide scheitern.
Großbritannien schadet sich mit dem Austritt, doch auch Deutschland zählt zu den Verlierern: Nicht nur weil Großbritannien sein zweitgrößter Exportmarkt in Europa ist, sondern auch, weil die Gruppe der nördlichen EU-Staaten, die für Freihandel und liberale Marktregeln eintritt, deutlich an politischem Gewicht gegenüber den protektionistischer ausgerichteten mediterranen Staaten verlieren wird. Deutschland wird künftig bei vielen EU-Beschlüssen, die man mit einer Sperrminorität von 35% im Ministerrat hätte verhindern können, überstimmt werden.
Sie haben alle spüren lassen, wer das Geld hat und wer es braucht.
– ein EU-Diplomat in Brüssel
Mir will auch nicht in den Kopf, dass die deutschen Medien nun fast ungeteilt die Haltung Merkels und Macrons unterstützen. Oder leide ich diesbezüglich unter selektiver Wahrnehmung? Plötzlichen stehen die Niederlande, Österreich, Dänemark, Schweden und jetzt auch Finnland wie Spielverderber da. Dabei vertreten sie lediglich konsequent genau die Politik für die auch Deutschland bisher gestanden hat. Wie sich diese neuen “Fronten” in der zukünftigen EU-Politik auswirken könnten, wird man heute noch nicht sagen können. Es hängt nicht zuletzt vom Grad der Schmerzen ab, die durch die natürlich wieder gefundenen Kompromisse ausgelöst würden.
Orban, der Sieger?
Ich wage die Prognose, dass am Ende der ungarische Regierungschef Victor Orban einer der Gewinner des Prozederes sein wird. Er und seine Veto-Drohung werden am Ende erfolgreich gewesen sein. Seine Mittel werden nicht gekürzt, weil Ungarn gegen rechtsstaatliche Prinzipien verstößt.
Was nützen mühsam erzielte Ergebnisse für die “Sparsamen” (eines könnten die Senkung der Mittel von 500 auf 390 Mrd. € sein, die der niederländische Regierungschef Marc Rutte scheinbar schon durchgesetzt hat), wenn am Ende Ungarn mit seinem Vetorecht alles wieder zerstört?
Wahrscheinlich ist die Sorge berechtigt, dass diese EU nicht weiter existieren wird, wenn die durch die Corona-Krise in sehr schweres Wasser geratenen Italiener und Spanier nicht unterstützen würden. Andererseits ist klar, dass die hauptursächlichen Defizite in einigen EU-Ländern nicht einfach verschwinden werden. Immer, wenn die strukturellen Missstände angesprochen werden, kommt sehr schnell die Forderung nach Reformen.
“Sparsame Vier” – Warum plötzlich ohne Deutschland?
Die Klage der “Sparsamen Vier” besteht darin, dass die armen Länder schlecht gewirtschaftet und die dortige Politik große Versäumnisse aufgetürmt hätten. Wahr ist jedenfalls, dass die Mitglieder der Euro-Gruppe die Nachteile, die uns spätestens seit der Griechenland – Krise bekannt sind, nicht kompensieren können. Eine notwendige gemeinsame Wirtschafts- und Fiskalpolitik, womöglich auch Sozialpolitik, liegt in weiter Ferne.
Europa wird erpresst
– Giuseppe Conte, Italien
Solange Regierungschefs wie Kurz oder Orban in ihren Ländern immer auf breite Zustimmung stoßen können, wenn es um harsche Kritik an der EU geht, bleibt die Lage wie sie ist. Nichts scheint der eigenen Popularität zuträglicher als die bequeme und ungerechte Kritik an der EU. Damit haben schon britische Regierungen seit Jahren Erfolge gefeiert. Die Übernahme von Verantwortung für eigene Fehler fällt deutlich schwerer.
Strukturelle Änderungen sind nötig, um die EU zukunftsfähig zu halten, nicht allein Geld
So glaubt die deutsche Regierung also weiter daran, die EU mit Geld retten zu können. Die Wahrheit ist, dass die Bereitschaft für strukturelle Veränderungen fehlt. Für die gibt es innerhalb der EU keine erforderliche Mehrheit. Dabei spielt Deutschland eine Hauptrolle. Und die Bereitschaft der Deutschen, mit Steuergeldern die Finanzlöcher anderer Mitgliedsstaaten zu schließen, dürfte nach den Abermilliarden, die wir im Land für die Reparatur der Corona-Schäden einsetzen sowie aus “alten” Griechenlandverbindlichkeiten nicht unbedingt gewachsen sein.
Jetzt mal die andere Seite der Medaille
Der deutsche Export des vergangenen Jahres belief sich auf insgesamt ca. 1,3 Billionen Euro. Davon lieferten wir Waren und Dienstleistungen im Wert von über 900 Mrd. Euro in das europäische Ausland, davon wiederum für 777,25 Mrd. € in EU-Länder bzw. 492,24 Mrd. € in Länder der Eurozone (Quelle: Statista). Bei dieser gewaltigen Bedeutung des innereuropäischen Handels sollte aus deutscher Sicht alles klar sein. Mit 221 Mrd. € stellt Asien nach Europa den zweitwichtigsten Wirtschaftsraum für unsere Exporte dar. Danach folgt Amerika als Kontinent mit 165,33 €. Unser Import belief sich in Summe auf 1,1 Billionen €. Der Exportüberschuss betrug im Jahr 2019 also ca. 220 Mrd. Euro.
Gewaltige Größenordnungen und Werte
Ich nenne diese Summen für den Fall, dass sich jemand über die Größenordnungen nicht im Klaren sein sollte. Was bedeuten solche Zahlen für unser aller Leben und was sind die Voraussetzungen dafür, dass wir diese auch in der Zukunft noch realisieren können?
Welchen Stellenwert aber hat die EU abseits der viel beschworenen Grundwerte wie Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Minderheitenrechte? Darunter vermag sich jeder etwas Konkretes vorzustellen. Es ist dennoch wichtig, sich angesichts der laufenden harten Verhandlungen die Details noch einmal zu Gemüte zu führen.
Würden wir ohne Weiteres auf Personenfreizügigkeit und offenen Grenzen verzichten können oder wollen? Was bedeuten uns Stabilität, gemeinsame Währung, Mobilität und Wachstum?
Nationalisten und Populisten gegen die EU
Alle wissen, dass der Nationalismus innerhalb der EU in den letzten Jahren Blüten getrieben hat. Eine ganze Anzahl von rechtsextremen und nationalistischen Parteien bevölkern auch die Reihen des EU-Parlaments. Ihnen ist gemeinsam, dass sie keine Opposition im demokratischen Sinne betreiben, ihnen ist daran gelegen, die EU – so wie wir sie kennen – aufzulösen und bestenfalls gegen ein loses Bündnis einzutauschen, das sich auf eine wirtschaftliche Zusammenarbeit reduziert.
Was also klingt, wie ein unbestimmtes “Zurück zu den Wurzeln” ist letztlich nichts anderes als der Versuch, eine der negativen Eigenschaften des Menschen, den Egoismus, politisch auszunutzen. Alle möglichen wahren und unwahren Sachverhalte liefern die EU-Gegner ab, um ihre Version der EU zu beschreiben. Zuletzt haben wir das in sehr komprimierter und fatalerweise in Großbritannien miterleben müssen.
Sparen ist nicht immer gut
Die “sparsamen Vier” beschweren sich als so genannte Nettozahler innerhalb der EU darüber, dass die gewaltigen Finanzmittel über die verhandelt wird, von ihren Bürgern aufgebracht werden müssen. Da sei es klar, dass zum einen auf die reine Größenordnung zu achten wäre, die als Finanzhilfe beschlossen würde, aber daneben auch auf die Verwendung der Mittel. Deshalb sei für eine einer strikten Kontrolle ihres Einsatzes zu sorgen. Diese Art von Bevormundung kam in Italien und Spanien sehr gut an.
Schaut man auf die Tabelle von 2017 erkennt man, wie sich die Größenverhältnisse zwischen Ein- und Ausgaben der einzelnen Länder darstellen. 2017 betrug der Anteil am BIP 0,6%. Von den umgerechnet 19,5 Mrd. €, die die EU von Deutschland erhalten hat, stehen Einnahmen in einer Größenordnung von 8,9 Mrd. €. Das Delta betrug demnach -10,6 Mrd. €. Dies wiederum entsprach 0,32 % des so genannten Bruttonationaleinkommens.
Wirtschaftskraft Deutschlands
Während sich das Ranking der absoluten Zahlen seit Jahren nicht sehr verändert und Deutschland aufgrund seiner Größe und Wirtschaftskraft oft auf dem 1. Platz der Nettozahler zu finden ist, stellen sich die ProKopf-Anteile differenzierter dar. Aber auch dort liegt Deutschland immer im Spitzenfeld. Die Diskussionen zu diesem Thema sind schon in die Jahre gekommen. Aber sie verstummen nicht. Wohl, weil es ja “unser” Geld ist, dass die Südländer verprassen. Die Zeiten, in denen Deutschland als “armer Mann” Europas bedauert wurde, liegen solange zurück, dass sich die meisten (Deutschen) gar nicht mehr erinnern wollen.
Mir ist wichtig, dass die verschiedenen Aspekte und der Nutzen dieser EU fair und hinreichend beleuchtet werden. Der Artikel ist nur der Versuch, mit ein paar wesentlichen oberflächlichen Vorurteilen aufzuräumen. Es ist so, dass die Europäische Union für ganz Europa in der Zukunft eine existenzielle Rolle übernehmen muss. Kein Land Europas oder der EU kann für sich allein mit den globalen Regionen im Wettbewerb bestehen.
Corona-Folgen
Wenn wir unseren Wohlstand also erhalten wollen, kommen wir nicht umhin in Europa zu investieren. Dass das nicht allen passt, ist nachvollziehbar. Es ist keinesfalls sicher, ob die Rolle Europas bzw. der EU überreizt ist und ob wir angesichts der Folgen, die auch durch die Corona-Epidemie erst noch entstehen werden, gute Zukunftschancen erhalten. Aber wie heißt es so schön: Wer nicht kämpft, hat schon verloren!
Diesen Kampf führen Europa und die EU nicht mit Schwertern und Kanonen, sondern mit einer bisher sehr erfolgreichen Wirtschaft und mit dem Know-how seiner Einwohner. Deutschland allein wäre ebenso verloren, wie beispielsweise die Niederland, Österreich, Dänemark, Schweden oder Finnland. Deshalb: Die Pläne Macrons und Merkels sollten umgesetzt werden!
Ob es einen Zusammenhang gibt zwischen dem, was die Corona-Epidemie bei den Menschen angerichtet hat und dem was in den USA, hier und anderswo zu beobachten ist? Außerhalb der Diskussion um absurde Vergleiche, Maskenpflicht und Abstandsregeln. Vielleicht wäre es eine Erklärung, weshalb viele Leute durchdrehen.
Welche Rolle spielt die Debatte um Rassismus- und Polizeigewalt? In vielen US-Großstädten hat die Zahl von Morden in diesen Monaten sprunghaft zugenommen. Es wurden im Juni 2020 in New York 39 Menschen getötet (30 im Vorjahr). Im “Spiegel”-Artikel ist vom Verdacht die Rede, dass die Polizei aufgrund der Anfeindungen mit “Dienst nach Vorschrift” reagiert. Vielleicht merken “die Leute” ja so, dass Übertreibungen, die stattfinden, nicht nützlich sind. Polizeietats kürzen (eine Forderung von BLM) heißt weniger Personal bei der Polizei. Wer das fordert, sollte die Konsequenzen kennen.
Deutschlands gefährliche Party- und Eventszene
Diese angespannte, aggressive Lage beschränkt sich leider nicht nur auf New York, sie zeigt sich in anderen Großstädten der USA ebenso wie im Rest des Landes.
Auch bei uns – gestern Stuttgart, heute Frankfurt, morgen Köln?
Nach Stuttgart hat gestern Abend in Frankfurt der Mob getobt. Verzeihung! ich meinte natürlich die Party- und Eventszene. Seltsam, wie unterschiedlich die aktuelle Berichterstattung der Medien über das Event in Frankfurt im Vergleich mit dem in Stuttgart ausfällt. Sie hält sich in Grenzen.
Haben wir uns schon dran gewöhnt oder gibt es andere Gründe?
Nicht, dass Boris Palmer bei Tichys Einblick erneut behauptet, dass ebenso hauptsächlich wie offensichtlich, auch in Frankfurt Migranten am Aufruhr beteiligt waren. Nun ein paar dunkle Gestalten und Jalla Jalla ! – Rufe sind keine Beweise, nicht wahr? Ich könnte mir vorstellen, dass es in Köln auch bald zu einer Eventnacht kommen wird. Schließlich “feiern” dort viele junge Leute auch gern durch (Brüsseler Platz etc.)
Gewaltorgien für die normale, vor allem aber älterer Menschen selten Verständnis aufbringen
Ob die Gewaltorgien (wem dieses Wort übertrieben klingt, der möge besser wegklicken) nicht weniger mit den Spätfolgen der Corona-Epidemie als mit den gewalttätigen Protesten nach der Ermordung des Schwarzen George Floyd zu tun hat? Welche Art von Wahnsinn bricht sich da eigentlich bahn?
Sind die Menschen angesichts des seit Jahrhunderten nicht überwundenen Rassismus heute bereit, alle die Errungenschaften einer zivilisierten Gesellschaft aufzugeben? Das muss doch die Frage sein, die sich anschließt, wenn man manche Aktivisten reden hört. Sie sind gewaltbereit, weil sie frustriert sind von einem Kampf, der bisher immer noch nicht zu den gesellschaftlichen Veränderungen geführt hat, die sie als Zielsetzung gesetzt hatten.
Law and Order?
Man braucht kein Law and Order – Fanatiker zu sein, um zu ahnen, dass die in diesem Zusammenhang (übrigens auch bei uns in Deutschland) gestellten Forderungen Aktivisten ein Land in Chaos und Verzweiflung stürzen können. Da die gegeneinanderstehenden Überzeugungen aber nicht mehr miteinander verhandelt, sondern verbal in unerbittlicher Härte ausgetragen werden, sehe ich schwarz.
Statt sich Gegenwart und Zukunft zuzuwenden und im Hier und Jetzt die Wege zu beschreiten, die angesichts der breiten Unterstützung in Teilen der Bevölkerung auf Sicht zum Ziel führen, quälen sie sich und ihre Mitmenschen mit untauglichen Aktionen. Als ob die Zerstörung von Christopher-Columbus-Denkmälern an vielen Orten auf der Welt ein von ihm repräsentiertes Unrecht wieder wettmachen könnte! Die Schändung von Denkmälern oder die Ächtung von Hollywood – Filme und Buchautoren vermögen die Geschichte zu ändern.
Alles soll sich ändern – und zwar jetzt, sofort!
Der Wunsch, endlich spürbare Ergebnisse im Kampf gegen den Rassismus zu erringen, ist verständlich.
Aber wohin soll es führen, wenn selbst diese Äußerung, wird sie von Weißen erhoben, krummgenommen wird. Und zwar aus dem Grund, weil diesen jede Fähigkeit und das Recht dazu abgesprochen wird, sich in die Psyche von schwarzen Menschen hineinzuversetzen. Wer denkt, dass es derart verrückte Ansicht nicht gäbe, kann im Internet fündig werden. Deutsche Aktivisten übernehmen Bewegungen aus den USA, die Sicht ihrer amerikanischen Freunde und (wie deutsch), sie “perfektionieren” sie. Es grassiert ein Eifer, der einen nur in Angst und Schrecken versetzen kann.
Der Widerstand in der Demokratie heißt Widerspruch, Zivilcourage, aufrechter Gang. Er heißt Edward Snowden oder Carola Rackete, er heißt Fridays for Future oder Black Lives Matter.
Es ist nichts Neues, dass wir seit Jahrzehnten aus den Vereinigten Staaten nicht nur Gutes übernommen haben. Es klingt schon nach Volksmund, wenn man hört: “Das kommt auch irgendwann nach Deutschland”. Wenn Jan Fleischhauer in seiner Fokus-Kolumne solche geradezu lächerlichen Vorgänge schildert, die in den USA vorgehen, und quasi davor warnt, es den Amerikanern gleichzutun, erntet er im Internet als “Chefspötter der Neurechten” viel Kritik.
Ich glaube, der Einfluss der deutschen Aktivisten wird überschätzt. Sie sind laut aber ihre Argumente mitunter geradezu lächerlich.
Eine junge Frau fragte auf den sozialen Medien dieser Tage in die Runde, ob sie als Weiße eigentlich Rastazöpfe tragen dürfe. Sie schob dann noch nach, dass sie zur Hälfte Afrikanerin sei (wenn man sich die Mühe machte, Näheres herauszufinden, stellte man fest, dass ihr Vater aus Algerien stammt).
Wenn ihr Vater Schwarz-Afrikaner sei, gehe das mit den Rastazöpfen in Ordnung, erhielt sie von zwei Koryphäen der Antirassismus-Bewegung, der Autorin Jasmina Kuhnke und dem Journalisten Malcolm Ohanwe, zur Antwort. Sei sie hingegen eine weiße Afrikanerin, wäre das problematisch. „Bist du Schwarz oder of color? Haben deine Eltern und Großeltern historisch diese Frisuren getragen?“, das sei die entscheidende Frage.
Ich hätte da mal eine Frage. Wie kann es eigentlich sein, dass eine Mehrwertsteuererhöhung um 3 % konjunkturschädliche Wirkungen entfalten soll, die Senkung derselben um den gleichen Prozentwert in unserer Öffentlichkeit als Peanuts und daher wirkungslose Maßnahme abgetan wird?
Wenn ich die vielstimmige Kritik an der Entscheidung der Regierung richtig deute, ist die überwiegende Zahl “der Leute” der Meinung, dass die auf (zunächst) 3 Monate angelegte Mehrwertsteuersenkung kein adäquates Mittel, die Konjunktur zu beleben. Ich fasse den Tenor so zusammen: Bei Einkäufen sei die Ersparnis einiger Eurocent so unbedeutend, dass diese keine Auswirkung auf die Konjunktur haben werde. So sagt “man” heute.
Ich sage: Wie kann es sein, dass 2006 / 2007 die 3%ige Erhöhung der Mehrwertsteuer zu Konjunktureinbrüchen führt, während die aktuell von vielen Unternehmen tatsächlich weitergegebene Senkung der MwSt. überhaupt nichts bringt?
Hier – zur Erinnerung – mal ein paar Stimmen von damals zur Rekord-Mehrwertsteuererhöhung von drei Prozent.
Außerdem wurde auf die konjunkturschädliche Wirkung der Mehrwertsteuererhöhung hingewiesen, mit der Union und SPD die öffentlichen Haushalte konsolidieren wollen.
Die Grünen-Haushaltsexpertin Anja Hajduk wertete die Mehrwertsteuererhöhung als “wirtschafts- und finanzpolitischen Unsinn”. Die Anhebung der Mehrwertsteuer lande “komplett in den Haushaltslöchern”, was “wirtschaftspolitisch fatal” sei. Die Bevölkerung werde zwar 2007 mit der Steuererhöhung belastet, doch werde es keine Entlastung bei den Lohnnebenkosten geben.
Lediglich der Einzelhandel erwartet im Jahr 2007 einen Rückgang der Zahl der Arbeitsplätze um 22.000. Ursache für diesen Arbeitsplatzverlust ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent zum Jahreswechsel.
Mit den Stimmen von Union und SPD und gegen den heftigen Widerstand von Wirtschaft sowie Opposition wurde am Freitag die Anhebung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent Anfang 2007 endgültig beschlossen.
Als Folge der Mehrwertsteuererhöhung wird sich nach Einschätzung von Konjunkturforschern das deutsche Wirtschaftswachstum im ersten Quartal deutlich abschwächen.
Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat für die „Welt am Sonntag“ berechnet, wie stark eine höhere Mehrwertsteuer die Wirtschaftsentwicklung belasten würde.
Vor einiger Zeit habe ich hier etwas über die Fallstricke der deutschen Sprache für uns Blogger geschrieben. Darin war vom Duden-Mentor die Rede, einem großartigen Tool, das mir allerdings trotz neuer Preismodelle immer noch ein bisschen teuer zu sein scheint.
Das Korrekturtool soll monatlich 9,75 Euro kosten. Man kann den Mentor für 7 Tage kostenlos testen. Bisher gibt es noch kein Plugin, mit dem man das Tool in Word einbinden könnte. Ich hatte diesbezüglich bei Duden nachgefragt und die Antwort erhalten, dass dieses Plugin im 3. Quartal 2020 erhältlich sein soll.
Außerdem habe ich nachgefragt, wann die Mentor-Funktionen auch beim Einsatz des Gutenberg-Editors unter WordPress verfügbar wären. Der Techniksupport teilte mir mit, dass man diese Anfrage an das Produktmanagement weitergeleitet habe. Eine Antwort steht noch aus.
Ich weiß nicht, wie lange es den Microsoft Editor schon gibt. Ich bin gerade erst darauf gestoßen. Vermutlich gibt es diese schöne Lösung erst seit Juni dieses Jahres. Ich habe testweise die Chrome- und Edge-Erweiterungen für dieses Tool installiert und damit ein bisschen experimentiert. Zur Nutzung ist die Anmeldung bei Microsoft erforderlich.
Unter Word (On- und Offline) arbeiten die Editor-Funktionen natürlich ebenfalls.
Ich bin recht angetan von der Funktionalität. Es funktioniert sehr schön und ich würde die Aussage wagen, dass es dem Duden-Mentor nicht nachsteht.
Es werden Synonyme angeboten (eigener Schalter), Rechtschreibkorrekturen, Grammatikprüfung, vergessene Satzzeichen markiert und versehentlich überzählige Leerstellen eliminiert. Mir gefallen diese Merkmale so gut, dass ich erst einmal mit diesem Tool weiterarbeiten werde.
Beatrix von Storch traut sich was. Das muss ich mal sagen! Zuerst legt sie sich gemeinsam mit AfD-Chef Meuthen mit dem rechtsextremen Flügel um Höcke an und nun macht sie – so könnte man sagen – das genaue Gegenteil. Sie kooperiert mit der AfD Jugendorganisation, Jungen Alternative (JA). Diese rechte Misantrophentruppe wird nämlich ihrerseits schon seit Januar 2019 vom Verfassungsschutz als “Verdachtsfall” betrachtet wird.
Karl Marx war Antisemit und Rassist
Storch hat gemeinsam mit einigen JA – Mitgliedern eine Büste von Karl-Marx verhüllt. Aus diesem Grund ermittelt der Staatsschutz gegen die AfD-Politikern. Das war gestern in der “Welt” zu lesen.
Wer sich da nicht gleich an die völlig irren Aktionen linker Aktivisten und Wichtigtuer erinnert, die in Deutschland am Stück Denkmäler geschändet und zerstört haben, weil sie die neue Marotte aus den USA scheinbar genauso töfte fanden, wie den von den dortigen BLM – Aktivisten frei Haus gelieferten Vorwand gegen die deutsche Polizei zu agitieren. Die wird seitdem als brutal-rassistische Truppe diffamiert.
Ungleiche Maßstäbe
Halten wir fest, jedes Wort von rechten Politikern legt man auf die Goldwaage und veranstaltet deshalb einen Shitstorm. Aber jeder noch so bescheuerte Artikel linker Journalisten wird, ist er denn intellektuell erst mal als Zumutung entlarvt, nachträglich ins Positive gewendet, in dem er als Satire bezeichnet wird.
Ich finde die Aktionen, die durch die linke Internetblase maßgeblich ausgelöst wurden, von Anfang an übertrieben. Und für gefährlich. Bis vor Kurzem war ich fest davon überzeugt, dass die AfD, ihre Anhänger und Wähler würden unsere Demokratie gefährden.
Linke Kampagnen gut, rechte Kampagnen schlecht
Mir ist klar geworden, dass das so nicht stimmt. Wer sich so fahrlässig auf Kampagnen einlässt, wie linke und grüne Gruppen das fortwährend tun und sich dabei massiv gegen Kultur und Geschichte wenden und Andersdenkende glauben unterpflügen zu können, kann nicht auf meine Unterstützung setzen.
«Dass Kritik an Karl Marx als mögliche «Staatsgefährdung» wahrgenommen wird, zeigt den wachsenden Einfluss der SED-Nachfolgepartei und linksradikaler Gruppen auf Politik und Behörden.»
Die Folgen ihrer Aktion demonstrieren deutlich, wie ungleich linke und rechte Aktionen in der deutschen Öffentlichkeit behandelt werden. Nicht nur im Hinblick auf die öffentliche Wahrnehmung, sondern auch, was die offiziellen Reaktionen gegen die Teilnehmer an solchen (vergleichsweise harmlosen) Aktionen angeht.
Die Vandalen, die deshalb Denkmäler beschädigten und zerstörten, weil die dargestellten Personen in ihrer Zeit nicht nach heutigen Wertvorstellungen gehandelt haben, müssten mindestens ebenso verfolgt und bestraft werden. Aber wie das in dieser Öffentlichkeit aufgenommen würde, kann ich mir gut vorstellen.
Also, Chapeau, Frau Beatrix von Storch. Wenigstens haben sie den alten Marx, von dem seine rassistischen und antisemitischen Äußerungen nicht gänzlich unbekannt sind, nicht geköpft oder mit Farbe beschädigt, sondern ihn “nur” verhüllt.
Nie hätte ich geglaubt, dass ich mal eine Aktion von ihr positiv bewerten könnte!
Was sich US-Weltmarktführer wie Apple, Microsoft, Alphabet, Facebook oder Amazon im Hinblick auf ihre “Steuerpolitik” herausnehmen können oder nicht, bestimmt nicht die EU Kommission und schon gar nicht einzelne Regierungen der Mitgliedsländer.
Die eigentliche Macht liegt beim Verbraucher. Damit sie auch tragen kann, braucht es jedoch Produktalternativen.
Die Entscheidung des EU-Gerichtes fügt nicht nur Wirtschaftskommissarin Frau Margrethe Vestager eine heftige Niederlage zu, sondern in erster Linie dem Gerechtigkeitssinn von Millionen Europäern. Das will ich jedenfalls mal stark hoffen.
Steuerzahlungen viel zu gering
Die Tatsache, welche lächerlichen Steueranteile diese Ami-Unternehmen in Deutschland leisten, würde unter normalen Umständen dazu führen, dass die Produkte gemieden werden und auf Alternativen gesetzt wird. Wenn wir sie denn hätten.
Dass diese “Vorrechte” eher mit der Größe der Unternehmen und weniger mit dem Hauptsitz zu tun haben, zeigt allerdings diese Grafik. Internationale Konzerne sind – warum auch immer – hinsichtlich ihrer Steuerbeiträge privilegiert.
Rückenwind erhält Amazon dabei von Donald Trumps Steuerreform, die seit Jahresbeginn 2018 unter dem Titel „Tax Cut and Jobs Act“ Konzernen in den USA zugutekommt – und das nicht nur durch die Senkung der Körperschaftsteuer von 35 auf 21 Prozent.
Und es geht hier ja nicht bloß um den Allroundanbieter Amazon. Viele der Produkte, die wir dort einkaufen, sind auch woanders – bei deutschen oder europäischen Firmen erhältlich.
Ein Aufruf zum Boykott einschlägiger Produkte dieser Giganten wäre dumm. Wir würden in die Falle tappen, in die der US-Präsident vielleicht in ursprünglich guter Absicht getappt ist. Aber dieses “America First” hat Schattenseiten, die sich (Corona mal außen vor gelassen) noch gezeigt hätten. Wir würden uns ins eigene Fleisch schneiden. Stichwort: Exportabhängigkeit der Wirtschaft.
Doch rund 70 Prozent ihres Jahresgewinns verbuchen die Kalifornier in Übersee. Und bis 2015 nutzte Apple dazu eine Steuerlücke in Irland, um die Abgaben in Europa auf nahe Null zu drücken.
Wenn wir seit Jahren wissen, welchen bescheidenen Anteile die o.g. US-Firmen am Steueraufkommen in Deutschland leisten, erfordert das eine unmissverständliche Antwort. Was unsere Regierung in dieser Hinsicht bisher erreicht hat, ist der Rede nicht wert. Aber was ist mit SAP, Daimler oder Bayer?
Alle wissen sie, wie Steuereinsparungen in gigantischen Ausmaßen erreichbar sind. In Europa wird man nicht darüber einig, wie die in einigen Ländern durchaus gepflegten Schlupflöcher geschlossen werden könnten. Dank investigativer Recherchen haben wir längst eine Idee davon, was der Fiskus denjenigen erlaubt, die über einen sehr heißen Draht zur Politik verfügen (Lobbyismus).
Steuerschlupflöcher gibts natürlich auch in der EU
Natürlich trifft das nicht allein für Deutschland zu. Was sonst, als solche Verbindungen, sollte die Politik daran hindern, Steuerschlupflöcher zu schließen? Solange die Steuereinnahmen so sprudeln, wie das in den letzten Jahren in Deutschland der Fall war, fehlen das Geld nicht. Dies könnte sich jetzt in der Corona-Krise verändern. Nur gibt es bis heute keine Anzeichen dafür, dass die Politik ihre Haltung zu diesen Fragen wirklich ändert. Placebos wie die, die Finanzminister Scholz, uns verkaufen wollte, ändern nichts an den fortbestehenden Ungerechtigkeiten.
Aber diese Diskussionen verdeckt das eigentliche Problem dahinter. Wir haben in der EU nämlich leider nicht die Unternehmen, die uns adäquate Produkte anbieten können. Ich sitze hier an meinem Windows PC, arbeite mit Excel, Word und Outlook, benutze Google Chrome als bevorzugten Browser, alternativ Edge oder Firefox, selten mal Opera oder Vivaldi. Gut, bei Browsern ginge noch was. Aber was ist mit den Betriebssystemen? Wäre Unix eine gute Alternative? Viele werden das mit einem klaren JA beantworten. Aber ist Unix nicht auch amerikanischen Ursprungs? Es ist ein anderes Konzept, ein sympathischeres; schon weil es Open Source ist. Man kann eine Distrubition wie Ubuntu nutzen oder andere.
Solche Erfahrungen machen einem die Entscheidung leichter
Verzichten wäre eine Möglichkeit
Ich möchte ungern auf mein in die Jahre gekommenes iPad oder mein teures Notebook Pro verzichten. Außerdem komme ich mit Windows 10 sehr gut zurecht und finde, dass Excel von keiner anderen Tabellenkalkulation getoppt werden kann. Kurz gesagt, es fehlen einfach gute Alternativen aus europäischen Quellen. Das ist keine Neuigkeit. Aber immer, wenn ich mich über solche Nachrichten wie heute ärgere, komme ich darauf zurück. Welche Cloud eines europäischen Anbieters kann man vergleichen mit dem, was Google Drive, Onedrive, gar AWS u.s.w. bieten? Verzichten wäre eine Möglichkeit. Aber … da wären wir dann auch schon wieder beim Fleischessen.
Startups mit entsprechender finanzieller Ausstattung
Die Frage, die sich weiterhin stellt, ist, ob wir in der EU nicht bereits soweit ins Hintertreffen geraten sind, dass auch die von manchen Politikern bekundeten Pläne, ein eigenes Silicon Valley zu gründen, fast lächerlich wirken. Es müssten sich zunächst einmal Startups finden, die über die notwendigen Ideen, möglichst natürlich das Know-how und sehr viel Geld verfügen. Beim Geld ist das so eine Sache. Wir wissen, dass es vor allem in Deutschland schwierig ist, an entsprechende finanzielle Mittel heranzukommen. Exakt an diesem Punkt wäre deshalb der Staat gefragt. Nur – das eigentliche unternehmerische Risiko und alle Entscheidungsgewalt müsste trotz der finanziellen Bedeutung der staatlichen Beteiligung ganz bei den Startup-Unternehmern liegen. Sonst wird das nämlich nie was.
Ein schöne schöne Lösung wäre, wenn wir das Geld, was die Ami-Firmen an gerechten Steuerzahlungen leisten könnten, in einen Fond geben würden. Aus dem heraus könnten diese Startups dann… Die Amis hätten sicher ihre Freude an solchen Gedankenspielen. Aber vielleicht würden sie mich auch einfach nur auslachen?
Plötzlich scheint die Öffentlichkeit an sowas Abstraktem wie Arbeitsbedingungen und Verantwortung interessiert zu sein. Dafür sorgte erst die hohe Zahl von Corona-Infektionen im Tönnies – Schlachthof. Der Skandal und die folgenden Empörungswellen sorgten dafür, dass die dort herrschenden unterirdischen Produktions- und Lebensbedingungen für die Arbeiter:Innen auf die politische Agenda gerieten.
Tönnies als Beispiel und Anlass
Das für Tönnies und andere geniale Konstrukt von Werksverträgen wird seit Jahren letztendlich allein zum Zweck der Profitmaximierung eingesetzt. Damit lassen sich bestehende Vorschriften umgehen und Verstöße verschleiern. Gut, dass die Politik jetzt einzusehen scheint, dass es so nicht weitergehen darf!
Bisher war das Motto: Geteilte Verantwortung ist keine Verantwortung!
Dass “wir”, jedenfalls die Fleischesser unter uns, an diesen Verhältnissen nicht schuldlos sind, haben hoffentlich inzwischen alle verstanden?! So billiges Fleisch, wie es in Deutschland angeboten wird, hat einen Preis, den nicht der Kunde, sondern andere zahlen. Ich denke, die Lektion haben viele begriffen.
Aber diesen Faden müssen wir weiterziehen. Nicht nur Konstrukte wie Werksverträge müssen überall, also branchenübergreifend, überprüft und gegebenenfalls verboten werden.
Lieferkettengesetz
Entwicklungsminister Müller (CSU) und Arbeitsminister Heil (SPD) wollen noch in dieser Legislaturperiode ein Lieferkettengesetz vorlegen und verabschieden lassen.
Dabei geht es u.a. um hunderttausende von Menschen, in in fernen Ländern unter haarsträubenden, ja menschenverachtenden Bedingungen und natürlich vor allem für lächerliche “Löhne” in die Lieferketten integriert sind, von denen wir in Deutschland regelmäßig aber doch eher selten (bei Unfällen oder durch Journalistenrecherchen) etwas hören.
Wenn in Bangladesh eine Textilfabrik abbrennt und wir mit Entsetzen erfahren, wie viele Menschen gestorben sind, horchen wir auf. Wir hören atemlos, wie es in diesen Fabriken zugeht und unter welchen Bedingungen die Menschen dort ihrer Arbeit nachgehen. Wir wissen, dass diese Firmen alle möglichen deutschen und internationalen Markenhersteller beliefern.
Alles um möglichst billige Produkte anbieten zu können
Wir wissen nicht nur, dass die deutschen Unternehmen ihre Fertigungen ins Ausland verlagert haben, sondern natürlich auch weshalb sie dies taten. Es geht um viel Geld. Die Löhne in den osteuropäischen Ländern sind inzwischen etwas, zum Teil sogar deutlich, gestiegen. Das heißt, der Tross der deutschen und internationalen Einkäufer hat sich längst weiter nach Osten begeben und in andere Himmelsrichtungen. Immer dorthin, wohin die Verheißung billigster Arbeitskräfte sie zog.
Und das alles, um ihre Ketten in Deutschland und anderswo mit tollen und für unser Leben zum Beispiel dringend benötigten Wegwerftextilien oder Ähnlichem beliefern zu können. Ich nenne keine Marke, keinen Discounter oder Supermarkt. Wir kennen die Namen natürlich.
Bestenfalls dürfen wir davon ausgehen, dass ein paar Leute ihre Einkaufsgewohnheiten verändert haben, weil sie ein schlechtes Gewissen bekamen. Welchen Einfluss haben solche Einsichten auf das Verhalten unserer Unternehmen?
Ethische Grundsätze für die Pfeife
Sind sie in der Lage, ihre eigenen ethischen Grundsätze einzuhalten? Unternehmensleitbilder, irgendwas mit Compliance und Antikorruptionsregeln und so weiter finden sich auf wohl jeder Unternehmenswebsite. Sowas ist immer ganz prominent platziert, damit man dem geneigten Leser auch ja ein Märchen erzählen kann.
Es wird Zeit, endlich die Lieferketten deutscher Unternehmen in den Blick zu nehmen und zwar so, dass etwas Verbindliches für sie daraus entsteht. Dass Freiwilligkeit nichts bringt, haben die Erfahrungen ja gezeigt. Wer davon überrascht wurde, dem ich nicht zu helfen!
50% der betreffenden Unternehmen kommen ihrer Sorgfaltspflicht nicht nach!
Es geht um 7.400 Unternehmen, die Müller und Heil in die Pflicht nehmen wollen. Heil sagte: “Man werde nur verlangen, was machbar und verhältnismäßig sei”. Die Reaktion von Wirtschaftsminister Altmaier war zurückhaltend. Die deutsche Wirtschaft hat schon heftigst protestiert, weil man ja bisher bereits gearbeitet habe und den Menschenrechten verpflichtet sei. Der Zeitpunkt (Corona) sei ungünstig.
Ja, wann ist er das schon, meine Damen und Herren aus den Vorstandsetagen? Außerdem: “Es sei problematisch, wenn Unternehmen für Missstände aufkommen müssten, die auf Dritte zurückzuführen seien und nicht in ihrem eigenen Verschulden lägen. Dies sei unter keinen Umständen zu akzeptieren.”
Ohne eigenes Verschulden? Gut, ne? Natürlich haben allein diese Leute, die jetzt zu jammern anfangen, ganz allein die Verantwortung dafür, was innerhalb ihrer Lieferketten passiert. Wenn sie keinen Einfluss auf bekannte “Missstände” haben, dann müssen sie gefälligst einen anderen Weg finden.
Es heißt, dass deutlich weniger als 50 % ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflicht nachkommen. So ist das mit der Freiwilligkeit. Wie heißt es so schein: Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht. Hoffentlich war der Lärm, den die permanenten Brüche verursacht haben, endlich laut genug und die Regierung zieht es durch. Merkel scheint jedenfalls der Meinung zu sein, dass es so nicht weitergehen sollte.