Ich gehöre auch zu denen, die gelegentlich das hohe Lied von Früher ™ anstimme. Aber ich komme auch wieder zu mir – im Gegensatz zu diesen Jammerlappen. Natürlich fallen mir auch immer wieder Details ein, die echt toll waren. Und eins kann ich mir mit meiner westlichen Arroganz dennoch gut vorstellen: Die Nähe der Menschen zueinander war in der DDR wahrscheinlich von ganz anderer Qualität als heute. Das hat sich hier ebenfalls sehr verändert. Wir leben in einer entsolidarisierten Gesellschaft. Daran ändern leider auch die hohen Spenden, die es zum Glück immer noch gibt, wenig.
Ich fürchte, dass die Haltung an sich, ansteckend ist. So halte ich es für möglich, dass dieser Defätismus, der im Osten herrscht, auch auf den Westen überschwappt. Schließlich ist Deutschland nicht das einzige Land, in dem Populisten sich inzwischen in der Politik etabliert haben. Das ist besorgniserregend. Auch für jemanden, der sich bewusst ist, dass die Demokratie ihre (nicht gerade geringen) Mängel aufweist, ich will sie nicht „entsorgen“. Dieses mehr oder weniger klar durchscheinende Ziel bei den AfD-Schergen ist mir zutiefst verhasst.