Windkraft – nein Danke!

Wer wirk­lich Vögel ret­ten will, müss­te statt Wind­rä­der geschei­ter Haus­kat­zen verbieten

HS230625

Horst Schulte

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Die Atmo­sphä­re ent­hält immer mehr CO2 und Methan. In den Medi­en ist von einem Rekord­ni­veau die Rede. Deutsch­land soll bis 2050 Kli­ma­neu­tral sein. Unse­re Regie­rung hat die Wei­chen dafür mit einem Kli­ma­schutz­ge­setz gestellt. Das behaup­tet sie jedenfalls.

Der Teil von Wis­sen­schaft und Öffent­lich­keit, der die Ent­wick­lung kri­tisch sieht, mault über unzu­rei­chen­de Maß­nah­men: „So wer­den wir die Kli­ma­zie­le nie schaf­fen!“ Der ande­re scheint davon über­zeugt zu sein, dass mit den Maß­nah­men die Grund­la­gen für die Deindus­tria­li­sie­rung Deutsch­land gelegt wurden.

So erreichen wir die Klimaziele nicht

Wesent­li­chen Anteil am Errei­chen der Kli­ma­zie­le – ich glau­be, da besteht theo­re­tisch Einig­keit – soll die Wind­ener­gie haben. Fach­leu­te, wie der Pro­fes­sor für rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie­sys­te­me, Vol­ker Qua­sch­ning, sagen, dass sich der Aus­bau der Wind­ener­gie­an­la­gen ver­vier­fa­chen müs­se, um die Zie­le errei­chen zu kön­nen. Der Anteil der Wind­ener­gie soll danach 50 % im Ener­gie­mix aus­ma­chen. Der Rest kommt aus Pho­to­vol­ta­ik und ande­ren Ener­gien wie Bio- oder Erdgas.

Die genau­en Emis­si­ons­da­ten in den ein­zel­nen Sek­to­ren wer­den jähr­lich vom Umwelt­bun­des­amt ermit­telt und im März des Fol­ge­jah­res veröffentlicht. 

Bun­des­re­gie­rung | Kli­ma­schutz | Bun­des­re­gie­rung will CO2-Aus­stoß sen­ken

Das sind Aus­sa­gen, die wir durch­aus nicht zum ers­ten Mal hören.

Off­shore – Wind­kraft­an­la­gen wer­den nicht aus­rei­chen, wir brau­chen ca. 7000 Mega­watt an neu­en Anla­gen. Die­se müs­sen jähr­lich auf dem Land hin­zu­kom­men. Angeb­lich wer­den für die­sen Aus­bau 2% der Land­flä­che benötigt. 

Und nun wie­der zu mei­nem Lieb­lings­the­ma. Im ers­ten Halb­jahr 2019 wur­den in Deutsch­land 86 neue Wind­kraft­rä­der gebaut – ein Nega­tiv­re­kord! Es gin­gen schon im letz­ten Jahr vie­le Tau­send Jobs in die­ser zukunfts­träch­ti­gen Bran­che ver­lo­ren. Der Trend setzt sich fort. 

Abstandsregeln und der status quo

Peter Alt­mai­er ver­wirrt Fach­leu­te und Öffent­lich­keit damit, dass er ins neue Kli­ma­ge­setz Abstands­re­geln hin­ein­ge­schrie­ben hat, wonach neue Wind­rä­der nur gebaut wer­den kön­nen, wenn die­se einen Abstand von min­des­tens 1000 Metern bis zur nächs­ten Wohn­sied­lung auf­wei­sen. Als Wohn­sied­lung wird dabei ein Wei­ler von 5 Gebäu­den aner­kannt. Und das, obwohl doch laut Qua­sch­ning nur 2% der Land­flä­che belegt würden… 

Claus Kle­ber frag­te Peter Alt­mai­er in einem Heu­te-Jour­nal – Inter­view, ob er dies unter poli­ti­scher Füh­rung ver­ste­he. Kle­ber scheint offen­bar der Auf­fas­sung zu sein, dass ange­sichts des gro­ßen Ziels Opfer gebracht wer­den müs­sen. Dass er damit wich­ti­gen demo­kra­ti­schen Grund­rech­ten der Bür­ge­rIn­nen in die Que­re kommt, scheint Kle­ber egal zu sein. 

Wir wis­sen, dass es über 1000 Bür­ger­ini­ta­ti­ven gibt, die von Ver­bän­den unter­stützt wer­den und die unter­ein­an­der bes­tens ver­netzt sind. Es tau­chen dabei auch Namen von Fir­men und Per­so­nen auf, die für ihre Feind­se­lig­keit gegen­über der Wind­ener­gie bekannt sind. Das ist die eine Sei­te. Das mit den Kla­gen gegen neue Wind­ener­gie­an­la­gen poli­tisch Stim­mung gemacht wird, ist ziem­lich offensichtlich. 

Trotz­dem hal­te ich Alt­mai­ers Vor­ge­hen für ver­ständ­lich. Wenn man weiß, dass der­zeit deutsch­land­weit 325 Wind­tur­bi­nen mit ca. 1000 Mega­watt Leis­tung nicht gebaut wer­den kön­nen, weil die­se Maß­nah­men beklagt wur­den, erhält man eine Vor­stel­lung der Dimensionen. 

Schulze und die anderen Quälgeister

Wäre Alt­mai­er gut bera­ten gewe­sen, sich über die ver­brei­te­te Ableh­nung von Wind­ener­gie hin­weg­zu­set­zen? Alt­mai­er will neben den Abstands­re­geln im Gesetz die Redu­zie­rung von Kla­ge­mög­lich­kei­ten regeln. Natür­lich lässt sich noch nicht abse­hen, wie die­se Maß­nah­men wir­ken wer­den. Nicht nur Alt­mai­ers Kol­le­gin, die SPD Umwelt­mi­nis­te­rin Schul­ze, son­dern auch die deut­schen Unter­neh­men lau­fen gegen die Hür­den für den Aus­bau der Wind­ener­gie Sturm: „Es ist uns uner­klär­lich, dass an einer Rege­lung zu bun­des­ein­heit­li­chen Min­dest­ab­stän­den fest­ge­hal­ten wird, obwohl klar ist, dass damit das Ziel von 65 Pro­zent erneu­er­ba­re Ener­gien in 2030 nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann.“

Die­ses Para­do­xon beschäf­tigt mich schon seit einer Wei­le. Ich fän­de es inter­es­sant, zu erfah­ren, wie die Quäl­geis­ter Alt­mai­ers sich eine Lösung vor­stel­len würden. 

Möch­ten Sie auf eine Abstands­re­gel ver­zich­ten und die Kla­ge­wel­le wei­ter so lau­fen las­sen oder wol­len sie im Inter­es­se der guten Sache die Kla­gen von vorn­her­ein unter­bin­den? Dass es sol­che Abstands­re­geln auf Län­der­ebe­ne schon gibt und auch dar­über dis­ku­tiert wer­den soll­te, tritt bei der Debat­te eben­so in den Hin­ter­grund wie die Tat­sa­che, dass Alt­mai­ers Initia­ti­ve demo­kra­tie­tech­nisch und rechts­staat­lich in Ord­nung ist. Schließ­lich gibt es schon genug Kla­gen, die zeit­li­che und per­so­nel­le Res­sour­cen vergeuden. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

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