Realitätsverweigerung von Links und Grün

Man­che Grü­nen und Lin­ken wol­len nicht ein­mal dar­über debat­tie­ren, wel­che Anfor­de­run­gen ver­än­der­te gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen an uns stellen.

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Der Arti­kel beginnt mit die­ser Über­schrift „Kei­ne Büh­ne für Joseph Fischers ato­ma­re Macht­po­li­tik!“. Er lässt kei­nen Zwei­fel am Stand­punkt des Autors. Ent­we­der Links­extre­me sind am Werk oder Pazifisten. 

Denk­ver­bo­te sind die Sache von Lin­ken und Grü­nen. Das ist mei­ne Fest­stel­lung (lei­der!)

Heu­te pos­te­te Frau Weis­band in einem Mast­o­don-Bei­trag „AfD ver­bie­ten. Kein Som­mer­in­ter­view mit Faschis­ten“. Was für ein kaput­tes Ver­ständ­nis von Demo­kra­tie. Wor­auf soll das die Ant­wort sein?

So glei­chen sie sich, anti­de­mo­kra­ti­sche Phra­sen.

Dabei ist Frau Weis­bands Stand­punkt zur Ukrai­ne, womög­lich auch zur „Wehr­fä­hig­keit“ unse­res Lan­des, ein anderer. 

Eine wehr­haf­te Demo­kra­tie! Ja, dafür bin ich. Aber kei­ne, die so über das hin­aus­schießt, in dem sie poli­ti­sche Anders­den­ken­de so behan­delt wie Frau Weis­band oder der Autor des Arti­kels gegen Gesprä­che mit Joscha Fischer und Nor­bert Lammert.

Die Hal­tung zu Josch­ka Fischers Ansin­nen, Deutsch­land sol­le sich ato­mar bewaff­nen, um im Kampf um Demo­kra­tie und Frei­heit ver­tei­di­gungs­fä­hig zu wer­den, ist ein alter Hut. Ich kann pazi­fis­ti­sche Hal­tun­gen respek­tie­ren. Lan­ge hat­te ich Sym­pa­thie dafür.

Brü­der für Kriegs­tüch­tig­keit, nennt der Autor Nor­bert Lam­mert und Josch­ka Fischer. Wobei Kriegs­tüch­tig­keit und Kriegs­trei­ber syn­onym ver­wen­det wer­den könn­ten, wenn es nach dem geht, was der Autor denkt.

Kurz zur Lage: Deutsch­land kennt seit fast 80 Jah­ren kei­nen Krieg und unse­re Bevöl­ke­rung hat Gott sei Dank kei­ne eige­nen Erfah­run­gen mit all dem, was Krieg ist. Man­che Zeit­zeu­gen kön­nen berich­ten. Ob sie das wol­len, steht auf einem ande­ren Blatt. Ich fin­de eins ist sicher: Kei­ne Erzäh­lung wird das Grau­en so beschrei­ben kön­nen, wie es im wirk­li­chen Leben einschlägt. 

Sol­che Gedan­ken spie­len (lei­der) eine Rol­le, wenn man das ver­bre­che­ri­sche Han­deln des rus­si­schen Des­po­ten nach­denkt. Wir sind über­haupt nicht vor­be­rei­tet. Das muss man nicht glau­ben. Wer so drauf ist wie der Autor des Fischer-Bas­hings zum Bei­spiel, arbei­tet in sei­ner eige­nen Rea­li­tät. Wir soll­ten dar­über nach­den­ken, was Fischer gesagt hat. Die Ame­ri­ka­ner wer­den sich, falls Trump es schaf­fen soll­te, nicht mehr als Garan­ten unse­rer Ver­tei­di­gung emp­feh­len. Dafür müs­sen wir schon selbst sorgen. 

Dazu sind auch Über­le­gun­gen not­wen­dig, wie sie Josch­ka Fischer und Nor­bert Lam­mert anstel­len. Wie Lin­ke auf sol­che Vor­stö­ße reagie­ren, ist schon ver­stö­rend. Gera­de für einen, der sich selbst eher links verortet. 

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Bundeswehr Fischer Krieg Russland Trump Ukraine

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17 Gedanken zu „Realitätsverweigerung von Links und Grün“

  1. Su 2. Januar 2024 um 08:50

    Ich lese aus dei­nem Arti­kel her­aus *kann mich ver­mut­lich irren,
    Du bist nicht für ein AFD-Ver­bot, die gegen die Ver­fas­sung von Deutsch­land ist?
    Neben­bei Worte/​Sprüche nutzt, die von Hit­ler und sei­ne Nazi Freun­den stammt? *Was eigent­lich ver­bo­ten ist/​war, habe ich noch so in der Schu­le gelernt.

    Auch ver­fas­sungs­feind­li­che Par­tei­en soll man wäh­len dürfen?

  2. Su 2. Januar 2024 um 11:10

    Eine ver­fas­sungs­feind­li­che Par­tei (die die Demo­kra­tie abschaf­fen will) hat für mich nichts in einer Demo­kra­tie verloren.

    Steht so was ähn­li­ches nicht im Grundgesetz?

  3. Mit Recht sind im Übri­gen einem Par­tei­en­ver­bot hohe Hür­den gesetzt. Mit Blick auf die unse­li­ge Nazi­zeit ist das auch gut und rich­tig so. Wo kämen wir dahin, wenn alles, was nicht in unser Welt­bild passt, ver­bo­ten wür­de? Die AFD wird nicht so dumm sein, Bewei­se für ihre Ver­fas­sungs­feind­lich­keit zu lie­fern. Und – wie Horst schon schrieb – wir wür­den uns mit einem Par­tei­en­ver­bot Mär­ty­rer schaf­fen, was dann pas­siert, dar­an mag ich nicht den­ken. Prü­fen könn­te man mei­ner Mei­nung nach die Ent­zie­hung des Wahl­rechts und der Wähl­bar­keit, z.B. für Höcke, der in sei­nem Buch ziem­lich detail­liert sei­ner Phan­ta­sie vom (gewalt­sa­men) Umsturz frei­en Lauf lässt. 

    Im Übri­gen den­ke ich, dass sich die AFD in den nächs­ten Jah­ren hand­zahm zei­gen wird, weil sie sich damit Chan­cen aus­rech­nen Koali­ti­ons­part­ner der Kon­ser­va­ti­ven zu werden. 

    Im Hin­blick auf Josch­ka Fischers Ansin­nen bin ich wirk­lich zwie­ge­spal­ten. Vor ein paar Jah­ren hät­te ich Fischer dafür auf den Mond gewünscht, jetzt aber mit der ato­ma­ren Bedro­hung aus Mos­kau, sehe ich das auch etwas differenzierter. 

    Was mich an der gan­zen poli­ti­schen Dis­kus­si­on maß­los ärgert ist die Het­ze gegen Russ­land. Es sind schließ­lich nicht „die Rus­sen“, die den kal­ten Krieg her­auf­be­schwö­ren, son­dern neben Putin viel­leicht eine Hand­voll Regie­rungs­ver­ant­wort­li­che und viel­leicht noch ein paar Olig­ar­chen, die der Staats­chef reich gemacht hat. Das Mehr­heit des Vol­kes jeden­falls will kei­nen Krieg, davon bin ich überzeugt.

  4. Juri Nello 470 3. Januar 2024 um 09:34

    Natür­lich ist das recht ein­fach mach­bar. Man muss bloß an das Ver­bot kom­mu­nis­ti­scher Par­tei­en und den Radi­ka­len­er­lass den­ken. Das klapp­te recht schnell und ziem­lich endgültig.

  5. Su 3. Januar 2024 um 10:09

    Auch wenn jeder „sei­ne“ Mei­nung dazu hat, was hat das mit Geset­zen zu tun? Die macht nicht das Stammtischvolk.

    Dann macht es bestimmt nichts, wenn es zukünf­tig u.a. isla­mis­ti­sche Par­tei­en gibt, die kann man dann ja auch wählen.

    Macht bestimmt auch nichts, wenn die Staats­form Demo­kra­tie bald abge­schafft wird.

  6. Ah, die AfD wird vom Stamm­tisch gewählt… Ich dach­te nicht, dass es noch so vie­le davon gibt.

  7. Su 3. Januar 2024 um 10:42

    Schrieb ich das? Nein, das habe ich nicht geschrie­ben. Das hast du dir da hin­ein interpretiert.

    Davon abge­se­hen Stamm­tisch­ler, sind heu­te Afd­ler die auf Social Media (meist anonym) het­zen und schwurbeln.

  8. „Die 20 noch hier sta­tio­nier­ten Atom­waf­fen könn­ten etwas knapp bemes­sen sein. Aber – was für ein per­ver­ser Gedanke?“
    Die sind auf kei­nen Fall zu „knapp bemes­sen“, denn bei Atom­waf­fen gilt: Wer den Knopf drückt stirbt halt als zwei­ter. Die Fra­ge in die­sem Zusam­men­hang ist aber: Wol­len wir, dass die Ame­ri­ka­ner (im Fall Trump) die allei­ni­ge Macht dar­über haben? Schon in den 80gern war die Rede davon, dass das „Schlacht­feld“ zuvor­derst in Euro­pa läge, denn die Haupt­kon­tra­hen­ten könn­ten sich dar­auf beschränken…

  9. „Wenn wir eine Par­tei ver­bie­ten, die uns nicht passt, die in Umfra­gen aber sta­bil vor­ne liegt, dann führt das zu einer noch grö­ße­ren Soli­da­ri­sie­rung mit ihr.“ – ein Satz aus dem ver­link­ten Arti­kel. Wobei die­se „Soli­da­ri­sie­rung “ For­men anneh­men könn­te, die den sozia­len Frie­den, den wir im All­tag noch immer mehr­heit­lich genie­ßen, qua­si aufkündigen. 

    Die Mil­lio­nen AFD-Wäh­ler wür­den sich doch nicht ein­fach damit abfin­den, oder glaubt das jemand ernst­haft? Ich neh­me sogar an, dass der Stel­len­wert der „rechts­ra­di­ka­len Kampf­trup­pen“, die es hier und da gibt, auch bei „gemä­ßig­ten“ AFD-Anhän­gern extrem stei­gen wür­de. So nach dem Mot­to: Was soll man denn machen, wenn sie lega­le, demo­kra­ti­sche Wah­len igno­rie­ren und ein­fach die stärks­te Par­tei verbieten?

    Bin auch nahe­zu sicher, dass ein Ver­bot beim Ver­fas­sungs­ge­richt kei­nen Bestand hätte.

  10. Die­se The­men könn­te in naher Zukunft ein Bun­des­kanz­ler Merz leicht durch­set­zen, ohne sich sel­ber die Hän­de schmut­zig zu machen. Ich wage mal die Pro­gno­se, dass die AFD sich spä­tes­tes­tens 2025 als bür­ger­li­che, kon­ser­va­ti­ve Par­tei dar­stellt. Merz könn­te früh­zei­tig ankün­di­gen, nach einem Wahl­sieg der CDU mit allen Par­tei­en spre­chen zu wol­len, die „demo­kra­tisch legi­ti­miert“ sind, natür­lich auch mit der AFD, die sich zeit­gleich vom Rechts­extre­mis­mus distanziert. 

    Merz könn­te somit genau die Poli­tik machen, für die er steht, die Unter­schei­dun­gen zur AFD dürf­ten bereits jetzt schon mar­gi­nal sein und er könn­te wei­te­re reak­tio­nä­re The­men sei­nem Koali­ti­ons­part­ner überlassen.

    Ich hof­fe, dass ich mit die­ser Ver­mu­tung kom­plett dane­ben lie­ge und das Wahl­volk schlau­er ist 🙂

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