Extreme Wahlergebnisse – Nationalisten werden nicht so stark wie befürchtet

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Für Euro­pa waren dies­mal so vie­le Men­schen zur Stimm­ab­ga­be bei den Euro­pa-Wah­len unter­wegs, wie seit drei­ßig Jah­re nicht mehr. Das gilt für ganz Euro­pa! Das war auch schon die gute Nach­richt des heu­ti­gen Tages.

CDU und SPD haben schwe­re Nie­der­la­gen bei der Euro­pa-Wahl erlit­ten. Die Grü­nen lie­gen mit ihrer Poli­tik auf der Höhe der Zeit und somit weit vor den Sozialdemokraten. 

Inwie­weit sol­che Ver­än­de­run­gen auch die Sta­bi­li­tät im Land nega­tiv ver­än­dern, bleibt abzu­war­ten. Ich sage das vor allem vor dem Hin­ter­grund der hys­te­ri­schen Kli­ma­de­bat­te, die – ich sag’s ganz ehr­lich – mehr Sor­gen als Hoff­nung macht. 

Die hohe Wahl­be­tei­li­gung ist erfreu­lich. Das Ergeb­nis der AfD stellt mich per­sön­lich sehr zufrie­den, denn die Rech­ten haben nicht ein­mal das Ergeb­nis der letz­ten Bun­des­tags­wahl auf euro­päi­scher Ebe­ne erreicht. In Euro­pa wer­den die Natio­na­lis­ten also nicht die Rol­le spie­len kön­nen, die man dort erwar­tet hat­te und von vie­len von uns befürch­tet wur­de. Das ist die gute Nach­richt des heu­ti­gen Tages. 

Ande­rer­seits: Ich fand, dass in Bre­men ein Regie­rungs­wech­sel über­fäl­lig war. Inso­fern fin­de ich die­ses Ergeb­nis zuerst ein­mal gut.
Was die Resul­ta­te für die SPD als Gan­zes an Kon­se­quen­zen nach sich zie­hen wird, ist abseh­bar. Unter sol­chen Vor­aus­set­zun­gen wird sich die­se Par­tei­spit­ze hof­fent­lich nicht mehr lan­ge hal­ten. Ande­rer­seits – was brin­gen neue Köp­fe? Ich weiß es nicht.

Es grünt so grün

Der sehr hohe Anteil von jun­gen Grü­nen-Wäh­lern in Deutsch­land erklärt erwart­bar sehr gute Ergeb­nis der ins­be­son­de­re von die­ser Par­tei geschür­ten Kli­ma – Hysterie. 

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Ich bin offen­sicht­lich doch kon­ser­va­tiv genug , um mir eine ande­re zukunfts­ori­en­tier­te Poli­tik vor­zu­stel­len. Näm­lich eine sol­che, die eben nicht kurz­at­mi­gen Pro­test­ak­tio­nen hin­ter­her­rennt. Das von vie­len Wis­sen­schaft­ler und der #Fri­day­For­Fu­ture – Bewe­gung ver­miss­te Kon­zept hat auch die Par­tei nicht, die auf der poli­ti­schen Büh­ne von der Hys­te­rie am meis­ten pro­fi­tiert hat. 

Ich habe mir heu­te (übri­gens zum zwei­ten Mal!) die Pres­se­kon­fe­renz der Bewe­gung Sci­en­tists for Future auch vor dem Hin­ter­grund des Rezo-Vide­os ange­se­hen, von dem so vie­le sich so posi­tiv ange­spro­chen fühlten. 

Einer­seits ist es beein­dru­ckend, dass so vie­le Wis­sen­schaft­ler sich klar auf die Sei­te der jun­gen Leu­te gestellt haben. Ande­rer­seits höre ich so unglaub­lich weit­rei­chen­de For­de­run­gen und Erwar­tun­gen an die Poli­tik, das ich größ­te Befürch­tun­gen für die Zukunft unse­res Lan­des habe. 

Ansagen für China, Indien u.s.w.

Wo sind die eige­ne Bei­trä­ge, Kon­zep­te und Ant­wor­ten auf die drän­gen­den Fra­gen, die sich aus die­sem Kon­text erge­ben? Aus den Krei­sen der Wis­sen­schaft­ler war zu hören, dass Deutsch­land gegen­über den Län­dern eine Vor­rei­ter­po­si­ti­on ein­neh­men sol­le. Ich inter­pre­tie­re die­se merk­wür­dig anmu­ten­de, nai­ve Hal­tung als Aus­druck eige­ner Hilfs- und Kon­zept­lo­sig­keit. Wie­so soll­ten die Län­der, die bei­spiels­wei­se nach wie vor auf Atom­kraft set­zen, sich auf den deut­schen Weg einlassen? 

Für die Bür­ger und Unter­neh­men sind die Ener­gie­kos­ten nie so hoch gewe­sen wie unter der Last der so genann­ten Ener­gie­wen­de. Nun kom­me mir kei­ner mit dem flot­ten Spruch, dass dies nur auf die Män­gel in der poli­ti­schen Umset­zung zurück­zu­füh­ren sei. Wie­so glau­ben man­che Deut­sche eigent­lich, dass Chi­ne­sen und Inder Mil­lio­nen von Arbeits­plät­zen zuguns­ten des Kli­mas auf­ge­ben wür­den? Die­se Men­schen hät­ten dann näm­lich kei­ne Arbeit mehr, ihre Exis­ten­zen wären gefähr­det, viel­leicht wären sie ruiniert. 

Neue Koalitionen

Für mich ist es schmerz­lich zu sehen, dass die erwähn­ten Wis­sen­schaft­ler die eine oder ande­re lin­ke Posi­tio­nen ver­tre­ten, es aber lei­der an kon­struk­ti­ven Lösungs­an­sät­zen feh­len las­sen. Wir müs­sen, wir müs­sen … weil sonst alles den Bach heruntergeht. 

Mir ist das ver­dammt noch­mal zu wenig!

Ohne Ver­zicht wird nichts bes­ser! Das wäre doch die ehr­li­che Ansa­ge, die wir von den­je­ni­gen erwar­ten hät­ten, die sich so vehe­ment gegen die dro­hen­de Kli­ma­ka­ta­stro­phe ins Zeug legen. 

Aber das Aus­spre­chen die­ser Wahr­heit erspa­ren sie sich und uns. Wenn sich die For­de­run­gen in die­ser radi­kal ein­sei­ti­gen und ver­ant­wor­tungs­lo­sen Art durch­set­zen wer­den, müs­sen wir davon aus­ge­hen, dass (auch hier in Deutsch­land) kein Stein mehr auf dem ande­ren blei­ben wird. 

Die Grü­nen for­dern einen frü­he­ren Koh­le­aus­stieg als 2038, obwohl sie (und eini­ge der ihnen nahe­ste­hen­den NGO’s) an den eben erst im Wege eines schwie­ri­gen Kom­pro­mis­ses gefun­de­nen Ver­ein­ba­run­gen betei­ligt waren. Ein­mal mehr ver­han­deln die Grü­nen also nach. Um es freund­lich auszudrücken. 

Die Grü­nen for­dern das Ende der Ver­bren­nungs­mo­to­ren bis 2040. Es ist nur noch eine Fra­ge der Zeit, wann (wie­der) die For­de­rung auf­ge­stellt wird, end­lich unse­ren Fleisch­kon­sum ein­stel­len. Was mit dem gan­zen Lithi­um gemacht wird, das wir brau­chen, um die gan­zen (not­wen­di­gen?) Elek­tro­au­tos zu betrei­ben, bleibt auch das Geheim­nis der Laut­spre­cher für den Klimaschutz.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Deutschland EU Grüne Nationalisten Zukunft

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2 Gedanken zu „Extreme Wahlergebnisse – Nationalisten werden nicht so stark wie befürchtet“

  1. Du magst mit den Vor­wür­fen an die Wis­sen­schaft­ler in Sachen Kli­ma­schutz ja sogar Recht haben — aber wenn es denn Vor­schlä­ge zum Bes­se­ren gege­ben hat (und die hat es), dann sind die eben schon 30 und mehr Jah­re alt! Eine jetzt ange­mahn­te Ver­kehrs­wen­de wird ja von wis­sen­schaft­li­cher Sei­te schon min­des­tens so lan­ge ange­mahnt. Dito für wahr­schein­lich jeden ande­ren The­men­aspekt in die­sem Feld.

    Ver­hin­dert wur­den alle Lösungs­an­sät­ze bis heu­te von CDU/​CSU/​SPD/​FDP zuguns­ten markt­li­be­ra­ler Glau­bens­sät­ze und unbe­irr­ter ein­sei­ti­ger Ökonomie-Unterstützung.

    Und wenn ich mir das Geschwätz aus Poli­ti­ker­krei­sen von heu­te (!) anhö­re, soll und wird sich dar­an auch nichts ändern. Es gibt ein paar inhalts­lee­re Lip­pen­be­kennt­nis­se und schon setzt das Grü­nen-Bas­hing wie­der ein. Wir wer­den sehen­den Auges in wei­te­re Kli­ma­wan­del-Phä­no­me­ne hin­ein­ren­nen, wäh­rend Regie­rungs­po­li­tik – auf natio­na­ler wie euro­päi­scher Ebe­ne – wei­ter­hin jeg­li­che Lösungs­an­sät­ze im Keim ersti­cken wird. Wenn ich Wis­sen­schaft­ler auf die­sem Gebiet wäre, ich wür­de den Kampf inzwi­schen wahr­schein­lich auf­ge­ben… trau­rig, wie es ist…

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