Warum gehen uns die Arbeitskräfte aus?

Zu wenig Arbeits­kräf­te und doch könn­ten Men­schen Ihre Arbeits­plät­ze ver­lie­ren. Was scheint wie die Qua­dra­tur des Krei­ses, ist ein­fach deut­scher Irrsinn.

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Ich wun­de­re mich dar­über, wie schnell (nach der Pan­de­mie) der Man­gel an Arbeits­kräf­ten (nicht nur Fach­kräf­ten) zuge­nom­men hat. In die­sem ZDF-Bei­trag wird ver­sucht, hin­ter die Grün­de zu kommen. 

Vor allem fin­de ich inter­es­sant, dass ehe­ma­li­ge Mit­ar­bei­ter der Gas­tro-Bran­che in so gro­ßer Zahl nicht wie­der in ihre alten Wir­kungs­stät­ten zurück­wol­len. Das Bei­spiel eines Man­nes, der dort jahr­zehn­te­lang als gelern­te Fach­kraft gear­bei­tet hat, ist auf­schluss­reich. Er hat einen neu­en Job und sagt, dass er jetzt das Dop­pel­te ver­die­ne. Er wer­de vor­aus­sicht­lich nie wie­der in die Gas­tro-Bran­che zurückkehren.

Unse­re Büro­kra­tie und die ursprüng­lich wohl gut gemein­ten Regeln und Vor­ga­ben füh­ren in Deutsch­land, trotz anders­lau­ten­der Bekun­dun­gen aus der Poli­tik wei­ter­hin dazu, dass alles viel zu lang­sam und sto­ckend abläuft. Gera­de kam ein Vor­stoß aus Baden-Würt­tem­berg an die Öffent­lich­keit. Danach sol­len Migran­ten zur Arbeit ver­pflich­tet werden. 

Eini­ge Land­rä­te stell­ten die­se For­de­rung auf. Dass dies in Tei­len der deut­schen Öffent­lich­keit kri­tisch auf­ge­nom­men wur­de, muss ich nicht extra erwäh­nen. Wir ler­nen nicht dazu! Lie­ber fol­gen wir sol­chen Nach­rich­ten, wie „DIE ZEIT“ sie zuletzt ver­öf­fent­licht hat­te. Danach sol­len von den 2015 zu uns geflüch­te­ten Syrern bereits über die Hälf­te erwerbs­tä­tig sein. Wow! Schon über die Hälf­te und das nach nicht ein­mal acht Jahren.

Das Argu­ment, dass es an staat­li­chen Leis­tun­gen bzw. Nicht­leis­tun­gen liegt, kann ich nicht mehr hören. War­um sor­gen eigent­lich nicht die­je­ni­gen, die stän­dig mehr oder weni­ger for­dern, nicht für nach­hal­ti­ge bzw. sinn­vol­le Änderungen?

Wenn sich Arbeits­kräf­te qua­si ins Halb­pri­va­te zurück­zie­hen, weil sie dem Geschäfts­le­ben nichts abge­win­nen kön­nen und sie lie­ber ihrer Work-Life-Balan­ce frö­nen möch­ten, so ist das für mich auch ein Hin­weis dar­auf, dass all die­se Leu­te den Schuss nicht gehört haben. Ja, natür­lich kann man mit WENIGER leben. Aber haben die, um die es hier geht, das je gelernt? 

Kürz­lich wur­de in den Nach­rich­ten gemel­det, dass die deut­sche Indus­trie dar­über nach­den­ke, Arbeits­plät­ze abzu­bau­en. Es bleibt ver­wir­rend, viel­leicht auch ver­stö­rend, was in unse­rem Land vor sich geht. Heu­te wird ein leich­ter Anstieg der Arbeits­lo­sen­quo­te (7,4 %) in NRW gemel­det. Auch bun­des­weit steigt die Quote.

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Horst Schulte
Rentner, Blogger & Hobbyfotograf
Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Schlagworte: Arbeitslose Deutschland Migration Wirtschaft

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4 Gedanken zu „Warum gehen uns die Arbeitskräfte aus?“

  1. Anonym 2. August 2023 um 23:16

    Die gehen nicht aus. Es bloß kei­ner Lust, die auch ent­spre­chend zu bezahlen.
    Rai­der heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix!

  2. Ich bin auch etwas erstaunt. Die ers­te Fra­ge, die Bewer­ber hier bei uns im Unter­neh­men stel­len, ist nicht etwa die nach der Ent­lo­hung, son­dern nach der Mög­lich­keit von Teil­zeit, Home­of­fice und Sab­ba­ti­cal. Wenn man sich mit jun­gen Leu­ten unter­hält, scheint es aber tat­säch­lich so zu sein, dass ihnen Kon­sum­gü­ter rela­tiv egal sind. 

    Auf der ande­ren Sei­te pro­fi­tie­ren die­je­ni­gen oft­mals von den wirt­schaft­lich gut auf­ge­stell­ten Eltern. Ich ken­ne jun­ge Erwach­se­ne, die noch mit Mit­te Drei­ßig zuhau­se woh­nen – mit all den Annehm­lich­kei­ten, die das mit sich bringt. Viel­leicht sind die ein­fach nur klü­ger als die Gene­ra­ti­on, die meist mit fünf­zehn, sech­zehn Jah­ren ihre ers­te Aus­bil­dung begon­nen hat. 😉 

    Ich den­ke, dass es einen Zusam­men­hang zwi­schen der apo­ka­lyp­ti­schen Bericht­erstat­tung der Medi­en und dem „Arbeits­frust“ der Jugendlichen/​jungen Erwach­sen gibt.

    Die Panik­ma­che führt bei vie­len zu Resi­gna­ti­on und/​oder fal­schen Prio­ri­tä­ten. Viel­fach habe ich die Argu­men­ta­ti­on gehört, dass es sich nicht loh­ne, in Aus­bil­dung und Job zu inves­tie­ren, da die Welt abseh­bar unter­ge­he. Trau­rig aber wahr.

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