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An deutsche Leitmedien: Lasst eure pauschalen Vorwürfe stecken!

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von Horst Schulte

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featuredimage

Die Zeiten ändern sich.

Die­ser Bei­trag scheint älter als 1 Jahr zu sein – eine lan­ge Zeit im Inter­net. Der Inhalt ist viel­leicht veraltet.

Ich kann das nicht mehr hören! Ewig wird in die­sem Land mit Ras­sis­mus­vor­wür­fen, zuletzt ver­stärkt wegen unse­res angeb­lich zuge­nom­me­nen Anti­se­mi­tis­mus gegen die auto­chtho­ne Bevöl­ke­rung agi­tiert. Die stän­di­gen Arti­kel und ver­öf­fent­lich­ten Stu­di­en­ergeb­nis­se betrach­te ich als expli­zi­te Vor­wür­fe an die Adres­se aller Deutschen.

Bringt das eigent­lich etwas oder wird man die Men­schen damit nicht noch stär­ker aus­ein­an­der­trei­ben? Wem soll das nüt­zen? Die Pola­ri­sie­rung zwi­schen den Men­schen ist längst aus­rei­chend hoch. Ken­nen die Medi­en­leu­te kein Maß, kei­ne Ver­ant­wor­tung für das Gan­ze? Geht es nur noch um Stim­mungs­ma­che und dar­um, die Leu­te auf die Bar­ri­ka­den zu treiben?

Ras­sis­mus ist in Deutsch­land all­ge­gen­wär­tig. Vie­le nicht deutsch gele­se­ne Men­schen machen regel­mä­ßig nega­ti­ve Erfah­run­gen – im Umgang mit Mit­men­schen, Behör­den, in Pra­xen oder bei der Poli­zei. Das ist das Ergeb­nis einer umfang­rei­chen Unter­su­chung des Deut­schen Zen­trums für Inte­gra­ti­ons- und Migra­ti­ons­for­schung (Dezim) . Am stärks­ten betrof­fen sind schwar­ze Men­schen, hier hat der Ana­ly­se zufol­ge mehr als jeder zwei­te eige­ne Ras­sis­mus­er­fah­run­gen in der Öffent­lich­keit gemacht.

Spie­gel

Natür­lich wer­den sol­che streng nach wis­sen­schaft­li­chen Maß­stä­ben gesam­mel­ten Erkennt­nis­se stets zu der Zeit in die Öffent­lich­keit gege­ben, in der dies beson­ders schmerzt. Mich jeden­falls. So glau­ben deren Urhe­ber und natür­lich ein gro­ßer Teil der Jour­nail­le, die sich ohne­hin mit Vor­lie­be dar­in zu erge­hen scheint, alles Deut­sche nie­der­zu­ma­chen, das immer und immer wie­der­ho­len zu müs­sen. Dabei haben wir dafür doch die aus­län­di­sche Pres­se wie bei­spiels­wei­se die NZZ und die Welt­wo­che in der Schweiz.

Ich bin weder ein Ras­sist noch bin ich ein Anti­se­mit. Aller­dings habe ich kaum mit Men­schen zu tun, die schwar­ze Haut haben, einen Migra­ti­ons­hin­ter­grund oder Juden sind. Das war auch wäh­rend mei­nes Berufs­le­bens der Fall. Bevor ein­ge­wen­det wird, dass ich mich wohl nicht um Kon­takt bemüht hät­te: Ja, das kann sein. Aber nicht, weil ich Ras­sist oder Anti­se­mit wäre, son­dern weil mir die not­wen­di­ge Fähig­keit auf Men­schen zuzu­ge­hen nicht gege­ben ist. Im Gegen­satz zu mei­ner Frau. Sie ist auch schon seit sechs Jah­ren Rent­ne­rin, war aber vor­her im Ein­zel­han­del tätig. Wer sie kennt, weiß, dass sie freund­lich und zuvor­kom­mend ist. Immer!

Ich bin mein Leben lang mit allen Men­schen, denen ich begeg­net bin, anstän­dig umge­gan­gen. Mei­ne Mut­ter hat­te mir früh bei­gebracht, dass ich ande­re Leu­te so behan­deln soll, wie auch ich gern behan­delt wer­den möch­te. Das habe ich befolgt – soweit es mög­lich war. Das Prin­zip hat sich aus mei­ner Sicht bewährt. 

Man kann gro­ßes Unbe­ha­gen dar­über emp­fin­den und die Deut­schen dafür kri­ti­sie­ren, dass sie in stei­gen­der Zahl vor­ge­ben, eine rechts­extre­me, aus­län­der­feind­li­che Par­tei zu wäh­len. Davor, dass sie sich anschickt, die Regie­rung in meh­re­ren ost­deut­schen Län­dern zu über­neh­men, graut es vie­len in Deutschland

Aus den per­ma­nen­ten Berich­ten über das The­ma wis­sen wir, dass es in Deutsch­land auch nach dem 2. Welt­krieg eine gewis­se Offen­heit für rechts­extre­me Ansich­ten und für Anti­se­mi­tis­mus gab. Die Rede war von Wer­ten, die um die 20 % (mal mehr, mal weni­ger) lagen. Das mag für man­che die Berech­ti­gung sein, zu ver­all­ge­mei­nern und die ach so schlim­men Erfah­run­gen von Geflüch­te­ten ins Kal­kül zu ziehen. 

Wenn es in Deutsch­land doch so grau­en­haft mit dem Ras­sis­mus ist, war­um kom­men immer noch so vie­le Men­schen in unser Land? Geld sticht unge­rech­te, aso­zia­le Behand­lung oder wie habe ich mir das vor­zu­stel­len? Ich mache mir die­se mie­se Sicht nicht zu eigen, aber wie passt das bit­te zusam­men? Ich höre (gern auch von Wis­sen­schaft­lern), dass die Leis­tun­gen unse­res Staa­tes für Geflüch­te­te kei­nen Pull-Effekt dar­stel­len wür­den. Das ist in mei­nen Augen schlicht gelo­gen oder an den Fak­ten vorbeilaboriert! 

Wenn man auf­grund neu­er Ver­öf­fent­li­chun­gen über den im Land ver­brei­te­ten Anti­se­mi­tis­mus aus­ge­rech­net in die­ser Zeit ein wei­te­res Fass auf­macht, ist das nur kon­tra­pro­duk­tiv. Ja, es gibt Ras­sis­mus und es gibt Anti­se­mi­tis­mus. Der geht aber nicht weg davon, in dem die Medi­en den Ein­druck ver­stär­ken, bei­des sei ein vor­wie­gend deut­sches Phä­no­men. Und wenn nur die­ser Ein­druck ent­steht, es ist töricht von den Medi­en dar­auf zu bau­en, dass die­ser Müll bei den Leu­ten, die sich als Ras­sis­ten und Anti­se­mi­ten betä­ti­gen, aus einem unbe­kann­ten Grund ver­fan­gen wird. 

Ich füh­le mich der­weil völ­lig zu Unrecht ange­grif­fen und kann eigent­lich nichts dage­gen tun. Ihr Idio­ten ver­liert mich – immer mehr.

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

Artikelinformationen:

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AfD, Antisemitismus, Deutschland, Rassismus, Selbstkasteiung, Toleranz

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10 Gedanken zu „An deutsche Leitmedien: Lasst eure pauschalen Vorwürfe stecken!“

  1. Was regst du dich auf? Mich trifft das gar nicht. Ich weiß, dass wir einen ziem­lich kon­stan­ten beträcht­li­chen Anteil an Anti­se­mi­ten (und ande­ren Ras­sis­ten) im Land haben – schon seit Jahr­hun­der­ten. Sehen wir jetzt gera­de wie­der. Vor allem, weil das The­ma von wirk­lich allen Sei­ten an den höchs­ten Later­nen­mast gehängt wurde.

    Das ist kom­plett inter­es­se­ge­leitet, da sind ganz vie­le poli­ti­sche Köche dran inter­es­siert, ihren Nut­zen draus zu ziehen.

    Und weil die­se soge­nann­te »Migra­ti­ons­de­bat­te« per­ma­nent von allen Sei­ten so hoch­ge­kocht wird, dass ande­re höchst wich­ti­ge (und tat­säch­lich wich­ti­ge­re) The­men fast unter­ge­hen, wird da auch mit Hoch­druck ana­lys­ti­ert und Sta­tis­tik betrie­ben, bis die Socken qualmen. 

    Das haben wir alle mit zu verantworten.

    Wie gesagt, mich las­sen sol­che Pau­schal­ur­tei­le ziem­lich kalt – ich ken­ne mei­ne per­sön­li­chen Res­sen­ti­ments so gut, dass ich sie nicht dis­ku­tie­ren muss und auch nicht werde.

    Über man­chen Din­gen muss man ein­fach drü­ber stehen…

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  2. Man soll­te drü­ber­ste­hen. Aber das tun wir ja nicht. Nicht nur ich spie­le ver­rückt, son­dern eine Men­ge ganz ande­rer Leu­te, die die­se Stim­mung aus­zu­nut­zen ver­ste­hen. Gegen Aus­län­der im All­ge­mei­nen und Mus­li­me im Spe­zi­el­len. Hät­te man bloß die Din­ge nicht ein­fach lau­fen las­sen. Das ist lei­der pas­siert. Vor allem aus Bequem­lich­keit. Eine furcht­ba­re Zeit ist das.

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  3. Ver­ste­he nicht wirk­lich, war­um du dich so auf­regst! Das ein­gangs zitier­te Spie­gel-Zitat berich­tet ja nichts fak­tisch Fal­sches: Nicht alle, aber vie­le machen die­se Erfah­run­gen und Schwar­ze am häufigsten. 

    Das heißt im Umkehr­schluss NICHT, dass ALLE Deut­schen Ras­sis­ten und Anti­se­mi­ten sind, aber doch ein gewis­ser Anteil, der – je nach Stu­die und Zeit­punkt – unter­schied­lich hoch aus­fällt. Aus mei­ner ehren­amt­li­chen Arbeit (2015 – 2019) in einer Bera­tungs­stel­le für Geflüch­te­te weiß ich eben­falls, dass die­se Erleb­nis­se viel­fach vor­kom­men – des­halb gab es auch einen Beglei­tungs­dienst für Behör­den­gän­ge, dann wur­den die Flücht­lin­ge näm­lich kor­rekt behandelt. 

    2023:
    Seit 2 Mona­ten bin ich im Fit­ness­Cen­ter, da ist eigent­lich jeder für sich. Nur zwei­mal ein wenig geplau­dert. Per­son 1 beschwert sich, dass Flücht­lin­ge »so viel bekom­men«, Per­son 2 (in der Sau­na) beschwert sich, »dass in der Sau­na sel­ten deutsch gespro­chen wird und er nichts ver­steht« (mei­ne Erfah­rung: es wird gar nicht gespro­chen, Anteil Bio­deut­scher 95%) 

    Man könn­te sagen: 100% mei­ner Kon­tak­te mit Men­schen im Fit­ness-Cen­ter zei­gen eine deut­li­che Flücht­lings- und Aus­län­der­feind­lich­keit. Das wür­de bei Neo-Lin­ken »als Ras­sis­mus gele­sen« wer­den, aber egal, wie man es nennt: Nett und men­schen­freund­lich ist es nicht.

    »Bringt das eigent­lich etwas oder wird man die Men­schen damit nicht noch stär­ker aus­ein­an­der­trei­ben? Wem soll das nützen? «

    Das ist eine Fra­ge, die sich Jour­na­lis­ten nicht unbe­dingt stel­len – und wenn sie es doch tun, wer­den sie schon auch gebasht wegen ihrer »Hal­tung«. Schließ­lich sei es Auf­ga­be der Jour­na­lis­ten, zu berich­ten, was ist… (womög­lich noch »alle Sei­ten aus­ge­wo­gen zu Wort kom­men las­sen«, egal wie rechts­extrem, ver­schwur­belt oder absei­tig die »ande­re Sei­te« sein mag).

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  4. Ich kann per­sön­lich dei­ne Beob­ach­tun­gen nicht tei­len bzw. nicht nach­voll­zie­hen. Wenn ich mich auch über man­che Din­ge pau­schal ärge­re und mich ggü. mei­ner Frau dar­über aus­las­se, ich behand­le die Men­schen, mit denen ich es zu tun habe, freund­lich und zei­ge mich, falls nötig, hilfs­be­reit. Ich den­ke, so machen das die meis­ten. Mag sein, dass das in Groß­städ­ten ganz anders läuft. Und bei Behör­den­gän­gen oder im Kon­takt mit Behör­den­ver­tre­tern kann es auch hier mal zu nega­ti­ven Erfah­run­gen kom­men. Schließ­lich sind wir alle Men­schen, die nicht jeden Tag gleich dar­auf sind. Aus die­sem deut­schen Wesen, an dem einst die Welt gene­sen soll­te, gibt es immer schon viel zu meckern. Wir sind ziem­lich per­fek­tio­nis­tisch dar­in, uns selbst zur Sau zu machen. Dass es sol­che Insti­tu­te wie das von Frau Kaha­ne gibt, führt dazu, dass die­se Auf­ga­be nicht nur auf unpro­fes­sio­nel­ler Ebe­ne, also von uns selbst, son­dern längst in insti­tu­tio­na­li­sier­ter, per­fek­tio­nis­tisch ange­leg­ter Form geschieht. Mir stinkt das gewal­tig und ich las­se mich nicht für dumm verkaufen. 

    Du gehst gar nicht auf den pro­vo­zie­rends­ten Teil mei­nes Bei­tra­ges ein. War­um kom­men, trotz all der Ras­sis­ten eigent­lich so vie­le Aus­län­der nach Deutsch­land? Ich zweif­le nicht dar­an, dass es im Land vie­le unan­ge­neh­me Leu­te gibt – auch Ras­sis­ten und Anti­se­mi­ten. Aber wenn wir die­sen Mist stän­dig vor­ge­hal­ten bekom­men und die Pres­se als Kata­ly­sa­tor aber nicht mit Ein­ord­nun­gen um die Ecke kommt, wird es immer uner­träg­li­cher. Was denkst du, wie vie­le ins­be­son­de­re alte, wei­ße Män­ner so oder ähn­lich den­ken. Bis wir alle aus­ge­stor­ben sind, wach­sen nicht so vie­le jun­ge, kos­mo­po­li­ti­sche Den­ken­de nach. Also Achtung.

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  5. « War­um kom­men, trotz all der Ras­sis­ten eigent­lich so vie­le Aus­län­der nach Deutschland? «

    Weil wir in der EU das größ­te und noch immer wirt­schaft­lich stärks­te Land sind – sozu­sa­gen die ers­te selbst gewünsch­te Anlauf­adres­se. (Wür­de ich auch so machen).
    Auch mit Bezahl­kar­te und ande­ren Restrik­tio­nen wird es hier immer noch eine gan­ze Men­ge Mög­lich­kei­ten geben, die anders­wo sel­te­ner sind. Zur Not auch unter dem Radar, sie­he Arbeitskräftemangel.

    Ich habe übri­gens nie dar­an gezwei­felt, dass DU in die dei­nen hilfs­be­rei­te freund­li­che Men­schen seid! Weiß gar nicht, wie du dar­auf kommst…

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  6. Damit ist eine Stell­schrau­be für weni­ger ille­ga­le Zuwan­de­rung iden­ti­fi­ziert. Wir müs­sen die Leis­tun­gen kür­zen, und zwar so, dass die­se auch wirk­lich spür­bar ist. Alle Maß­nah­men, die zu tref­fen sind, tun Men­schen weh. Dass wir jetzt an die­sem Punkt sind, hat auch damit zu tun, dass wir viel zu lan­ge gebraucht haben, um die­sen abso­lu­ten Irr­weg zu erken­nen. Immer noch tun sich vor allem Grü­ne so schwer damit, dass sie die Beschlüs­se der Regie­rung mas­siv hinterfragen. 

    Die Bemer­kung, dass wir hilfs­be­reit und freund­lich wären, habe ich gemacht, weil ich das glei­che unbe­dingt für eine bedeu­ten­de Mehr­heit im Land behaup­ten möch­te. Dabei hat­te ich nicht im Kopf, dass du dar­über anders den­ken könn­test. Ich fin­de die­se seit Jah­ren erho­be­nen Vor­wür­fe gegen Deut­sche ener­vie­rend. Dabei weiß ich natür­lich, dass es Anti­se­mi­tis­mus und Ras­sis­mus im Land gibt. Aber ist es not­wen­dig, an einem so kri­ti­schen Punkt der Gesell­schaft, eine sol­che Stu­die vor­zu­le­gen? Der Zeit­punkt, ich wie­der­ho­le mich, ist doch nicht zufäl­lig gewählt. Das trig­gert mich immer wie­der. Ich las­se mich nicht gern von irgend­wel­chen Leu­ten für dumm verkaufen.

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  7. Ich den­ke ganz eben­so, dass die Mehr­heit hier­zu­lan­de KEINE Ras­sis­ten oder Anti­se­mi­ten sind. Das behaup­tet auch – soviel ich weiß – die­se Stu­die nicht, die ich selbst nicht gele­sen habe, son­dern nur Berich­te dar­über. Ich hab’ nun die Zusam­men­fas­sung gele­sen und sehe: es ging im Wesent­li­chen um den Gesund­heits­be­reich und die Fragen/​Antworten bzw. Erfah­run­gen wer­den sehr dif­fe­ren­ziert nach The­men und Berei­chen, sowie den Wir­kun­gen dargestellt.
    Dass es sol­che Stu­di­en gibt, fin­de ich rich­tig, denn was da berich­tet wird, ist zwei­fel­los ein Miss­stand! Es ging auch nicht haupt­säch­lich um Geflüch­te­te (!!!), son­dern um alle. So heißt es in der Stu­die (PDF) z.B.:
    »Geschlecht, Alter und Gewicht sind die drei am häu­figs­ten benann­ten Dis­kri­mi­nie­rungs­merk­ma­le bei nicht ras­sis­tisch mar­kier­ten Frau­en. Knapp 58 % der Dis­kri­mi­nie­rungs­er­fah­run­gen wer­den von die­sen Frau­en auf ihr Geschlecht zu-
    rück­ge­führt, 38 % auf ihr Alter und 19 % auf ihr Gewicht«.

    Von »Anti­s­mit­is­mus« ist im Bericht nahe­zu gar nicht die Rede, der Focus liegt auf »RASSISMUS, DISKRIMINIERUNG UND GESUNDHEIT« – und es lohnt, sich das Paper mal genau­er anzu­se­hen! U.a. erfährt man auch die inter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen, die die BRD ein­ge­gan­gen ist und die ein sol­ches Moni­to­ring erfor­dern – ganz eben­so wie
    dar­aus fol­gen­de Maß­nah­men. Das ist nicht erst seit der Ampel Pflicht.

    Mir scheint, die­se Stu­die hat eigent­lich nichts mit aktu­el­len Vor­gän­gen zu tun, bezieht sich auf Dis­kri­mi­nie­rungs­er­fah­run­gen im Gesund­heits­be­reicht und steht in einer lang­jäh­ri­gen Kon­ti­nui­tät ver­schie­dens­ter Bemü­hun­gen, Ras­sis­mus zu erfor­schen und in der Fol­ge zu bekämpfen.
    Anschei­nend hat die Pres­se der Sache einen aktu­el­len »Drall« ver­passt, den sie gar nicht mitbringt.

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  8. Es ist nicht so, dass ich sol­che Stu­di­en nicht zur Kennt­nis näh­me oder nicht zur Kennt­nis neh­men woll­te. Mir ist es aller­dings zuwi­der, dass ich oft genug das Gefühl habe, dass gera­de dann sol­che Stu­di­en vor­ge­stellt wer­den, wenn wie­der etwas pas­siert. Ich wür­de behaup­ten, dass mit sol­chen Ergeb­nis­sen eine bestimm­te Denk­wei­se unter­stützt bzw. geför­dert wer­den soll. Klingt nach Ver­schwö­rungs­theo­rie? Im Moment hat sich lei­der der Ein­druck ver­stärkt, dass es nur um den impor­tier­ten Anti­se­mi­tis­mus gin­ge. Es gibt Leu­te, die genau dar­an inter­es­siert sind. Das ist son­nen­klar, und ich fin­de es schreck­lich. Wenn Kaha­ne aber nun aus­ge­rech­net in die­ser Pha­se mit ihrer Stu­die um die Ecke kommt, wirkt das bzw. die Absicht dahin­ter auf mich nicht weni­ger durchsichtig. 

    Du hast die Pres­se ver­folgt. Kann man die Bericht­erstat­tung auch anders inter­pre­tie­ren? Nur dar­um geht es. Die wol­len uns für blöd ver­kau­fen. Wenn wir denen auf den Leim gehen, tun wir uns damit kei­nen Gefal­len. Meinst du wirk­lich, der Zeit­punkt der Ver­öf­fent­li­chung hät­te nichts mit den aktu­el­len Vor­gän­gen zu tun? Im Leben nicht.

    Antworten
  9. Ich den­ke, es ist auch der all­täg­li­che Ras­sis­mus gemeint, der mei­ner Mei­nung nach all­täg­lich ist. Das zeigt sich oft­mals in Kleinigkeiten.
    https://​rand​blog​.de/​w​e​i​s​s​e​-​s​c​h​o​k​o​l​a​de/

    Auf der ande­ren Sei­te gibt es den Ras­sis­mus auch gegen Bun­des­bür­ger im Aus­land. Ins­be­son­de­re die Fran­zo­sen dis­kri­mi­nie­ren uns immer noch als Nazis. 

    Gruß aus dem auch nicht immer vor­ur­teils­frei­en Sauerland

    Antworten
  10. Wir ten­die­ren all­zu sehr zur selbst­kri­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung. Eigent­lich ja eine begrü­ßens­wer­te Eigen­schaft. Nur – wir über­trei­ben es. Ja, es gibt All­tags­ras­sis­mus und dage­gen müs­sen wir etwas tun. Aber die Über­trei­bun­gen ange­sichts der Vor­gän­ge auf unse­ren Stra­ßen nach dem Hamas-Über­fall auf Isra­el sind nicht zur Auf­ar­bei­tung ange­tan. Sie stö­ren den sozia­len Frie­den im Land. Wenn Lin­ke dann so tun als sei das gar nicht das Pro­blem, son­dern die Rech­ten (von ihrem Anti­se­mi­tis­mus reden sie ver­ständ­li­cher­wei­se ungern) alles in die Schu­he gescho­ben krie­gen, ist das Vor­spie­ge­lung fal­scher Tat­sa­chen. Mir geht die Nabel­schau (wer ist der Gutes­te unter all den Guten) rich­tig auf den Zeiger.

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