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Ihr seid böse und schlecht

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Ein Listen-Auszug ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Deutschland hat ein Problem mit Rassismus, mit Antisemitismus, mit der Migration, mit der Demokratie und überhaupt.

Die, die das sagen, sind populär. Es sind nicht die Medien, Linkspartei, Grüne oder die SPD. Die tun das auch, oft aber reaktiv.

Mir kommt es so vor, dass es überwiegend Aktivisten und Interessenvertreter bestimmter Gruppen unserer Gesellschaft sind, die uns Deutschen diese Vorhaltungen machen.

Medien nehmen das auf, weil das Empörungs- und Konfliktpotenzial riesig ist. Das brauchen sie zur Steigerung ihrer Auflagen und Klickzahlen.

Es kommt zu einem eng befristeten Dialog. Oft findet er in den asozialen Netzwerken statt. Das triggert Positionen, in denen sich viele in diesen komplizierten Zeiten nicht wiederfinden.

Mehr oder minder kluge Menschen argumentieren in die eine oder andere Richtung. Ich würde sagen, ein Mangel an Beachtung lässt sich trotz der engen zeitlichen Begrenzung während dieser Aufmerksamkeitsspitzen nicht ausmachen. Nur – wirkt sie positiv oder negativ, diese Beachtung?

Steter Tropfen höhlt den Stein!

Warum wird nicht mal nach dem Nutzen solcher #Tag-Debatten gefragt? Ich bin überzeugt davon, dass sie eher kontraproduktiv sind. Pro und Kontra ist nämlich nicht alles.

Zu sehr entsteht der Eindruck, als sei unser Land etwas Besonderes.

In Deutschland glauben FfF (inkl. SfF) und Grüne, dass ihr missionarischer Eifer beim Klimawandel eine globale Ausstrahlungskraft entfalten würde.

Es gibt auch die Menschen, die – ebenfalls mit Fakten – belegen, dass nicht alles klappen kann, was aus Sicht von Klimaschützern und ihren Anhängern wünschenswert bzw. dringend erforderlich scheint.

Die Militanz und Unduldsamkeit, die vor allem den Anspruch betreffen, welche Veränderungen in welchen Fristen realistisch sind, machen mir zu schaffen. Derjenige, der solche „Einwände“ äußert, geht mit dem harten Vorwurf nach Hause, die Brisanz und Dringlichkeit einer umfassenden Verhaltensänderung der Menschheit einfach nicht kapieren zu wollen.


Wenn mir farbige Aktivisten via TV-Bildschirm erklären, wie rassistisch mein Land ist, bin ich danach nicht geläutert. Ich unterwerfe mich deshalb zuerst einmal nicht moralischer Selbstkasteiung.

Nee, ich werde wütend und brauche eine Weile, um Motive und Wirkungen solcher Aussagen wenigstens halbwegs auf die Reihe zu bekommen.

Dann lese ich solche Sachen und bin beschämt. Danach werde ich wütend und frage ich mich, was er wohl meint, wenn er über „der Rassismus und jahrhundertelanger Herabwürdigung unserer Communities“ schreibt. Wer über #Hanau entsetzt ist, darf (hoffentlich) sich trotzdem gegen ungerechte Verallgemeinerungen und Vereinnahmungen wehren, wie Özdemir sie hier plakativ äußert. Auch, wenn Deutsche ihrerseits mit unzulässigen Verallgemeinerungen nicht gerade zurückhaltend umgehen.

Wenn ich meine Lebensumstände als so furchtbar beschreibe, bliebe ich nicht in Deutschland!

Was dieser Orkan Özdemir wohl auf meine Frage antwortet: Warum wollen so viele Migranten nach Deutschland bzw. ziehen nicht ein anderes, vielleicht weniger rassistisches Land vor? Da wären zwei Möglichkeiten:

  1. Es handelt sich um eine Falschinformation durch die Medien, die Deutschland noch immer als positives Beispiel (2015) „verkaufen“ wollen
  2. Die Migranten sind noch nicht darüber im Bilde, wie schrecklich rassistisch Deutsche sind und wie furchtbar es für sie sein wird, unter diesen Leuten in ihrem Land zu leben.

Warum leben über 4 Mio. Menschen türkischer Herkunft seit Jahrzehnten in Deutschland? Meine Frage impliziert nicht, dass hier kein Rassismus und keine Diskriminierung existiert.

Ich halte es für inakzeptabel, welchen Stuss manche Leute von sich geben, nur um in einem bestimmten Zusammenhang in ihrer Blase zu punkten.

Es ist wichtig zu wissen, was nicht-weißen Menschen in unserem Land tagtäglich widerfährt und welche Wirkungen das auf viele der Betroffenen hat.

Es ist gut, wenn Bücher geschrieben und Dokumentation darüber gezeigt werden.

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Diese Mittel helfen meiner Meinung nach eher, die ohnmächtige Wut betroffener Menschen zu verstehen und Änderungen im Denken und Handeln einer mehrheitlich weißen Bevölkerung zu bewirken.

Das ständige Schlechtreden und Nachtreten im Internet gegen weiße Menschen in Deutschland verschärft die Lage.

Ich hoffe nicht, dass dies die wahre Absicht all dieser hochaggressiven Aktivisten ist.

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Horst Schulte
Herausgeber, Blogger, Autor und Hobby-Fotograf
Seit 2004 blogge ich über Politik und Gesellschaft – also seit die meisten noch SMS statt Tweets geschrieben haben. Mit 70 Jahren lebe ich immer noch im schönen Bedburg, direkt vor den Toren Kölns, und schreibe über alles, was die Welt bewegt (oder mich zumindest vom Sofa aufstehen lässt).

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Artikelinformationen:

Gesellschaft

Antisemitismus, Deutschland, Migranten, Rassismus, Türken

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