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Schützenfeste ? bedeuten vor allem Lärm und deshalb mitunter auch Ärger

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von Horst Schulte

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Erst kürz­lich habe ich bekannt, dass ich wenig Ver­ständ­nis für unnö­ti­gen Lärm habe. Aus dem Adjek­tiv »unnö­ti­gen« lässt sich erken­nen, dass ich einen Hang zur Unduld­sam­keit habe. »Du bist into­le­rant«, sagt mei­ne Frau. Ja, manch­mal. Und nicht nur bei dem Thema.

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Die Zeiten ändern sich.

Die­ser Bei­trag scheint älter als 8 Jah­re zu sein – eine lan­ge Zeit im Inter­net. Der Inhalt ist viel­leicht veraltet.

Erst kürz­lich habe ich bekannt, dass ich wenig Ver­ständ­nis für unnö­ti­gen Lärm habe. An dem Adjek­tiv »unnö­ti­gen« lässt sich erken­nen, dass ich einen Hang zur Unduld­sam­keit habe. »Du bist into­le­rant«, sagt mei­ne Frau. Ja, manch­mal. Und nicht nur bei dem Thema.

Wie heißt es gern? »Die Sache ist solan­ge in Ord­nung, wie kein ande­rer gestört wird«. Oder: »Wo kein Klä­ger, da kein Rich­ter«. Kennt ihr ja.

Ich sach dann nix

Manch­mal füh­le ich mich gestört. Wenn ich bei­spiels­wei­se auf unse­rem ansons­ten ruhi­gen Bal­kon die Mor­gen­son­ne genie­ße und plötz­lich unse­re Stadt-Sol­da­ten alle Lärm-Maschi­nen auf ein­mal anschal­ten — als da wären: Rie­sen­ra­sen­mä­her, Laub­blä­ser und viel­leicht noch 3 – 99 Kan­ten­schnei­der. Ok, die machen das nicht zum Ver­gnü­gen. Täten sie es nicht, wür­de mich nichts davon abhal­ten, dar­über zu schimp­fen, dass unser wun­der­schö­ner (für ein Dorf echt rie­si­ger) Park gleich hin­term Haus, durch­aus gepfleg­ter aus­se­hen könn­te. Ich habe die Wahl und wäh­le bei­des. Ich schimp­fe, wenn sie es tun und wenn sie es nicht tun auch. Prak­tisch, oder?

Ein biss­chen habe ich den Ver­dacht, mit mei­ner Hal­tung nicht allein zu sein. Ist das so was typisch deutsches?

Jeder macht ne Ausnahme

Wo ich eine Aus­nah­me mache, das sind Kin­der­gär­ten – oder Spiel­plät­ze. Kin­der sol­len laut sein. Ich mag kei­ne Leu­te, die das anders sehen und gegen Bau­vor­ha­ben von Kin­der­gär­ten kla­gen. Nie wür­de ich was dage­gen sagen.

Aber bei Erwach­se­nen bin ich unnach­sich­tig. Wohl auch des­halb, weil ich über­zeugt davon bin, dass sie – hät­te ich ein Haus und wür­de mich zum Mähen des Rasens auf­raf­fen oder ähn­li­chen lärm­stif­ten­den Tätig­kei­ten – mit mir nicht weni­ger unnach­sich­tig wären. Was sagt das über mein Men­schen­bild? Ich lebe viel­leicht schon zu lang in Deutschland?!

Und dann die Kirmes – ein Anachronismus mit hohem Lärmpotential

Kom­men wir zu mei­nem aktu­el­len Ärger­nis. Ich gön­ne jedem sei­ne Kir­mes oder sein Schüt­zen­fest. Als ich noch jung war – also so vor 30 Jah­ren – sind mei­ne Frau und ich auch dahin­ge­gan­gen. Ich eher gezwun­ge­ner­ma­ßen, also mei­ner Frau zuliebe.

Ich erin­ne­re mich, dass irgend­wann die Band ihre Arbeit ein­ge­stellt hat. Wahr­schein­lich wars so gegen 2:00 Uhr mor­gens. Vor allem, wenn ich ein paar Bier­chen zu viel hat­te, ärger­te mich das. Schließ­lich kann doch erwach­se­nen Men­schen nicht vor­schrei­ben, wann sie auf­hö­ren sol­len zu fei­ern! Ach.

Heu­te seh’ ich das aber sowas von anders­rum. Wenn aus dem Kir­mes­zelt, das in bei­den infra­ge kom­men­den Fäl­len etli­che hun­dert Meter von unse­rem Haus ent­fernt steht, noch die übli­chen Sere­na­den her­über­tö­nen, wenn ich ins Bett­chen gehe, füh­le ich mich (natür­lich) gestört. Manch­mal ist erst gegen 1/​2 1 Uhr nachts Schluss. Haben die ein Glück, dass ich meis­tens erst um 1 schla­fen gehe!

Man­che sind sau­er dar­über, weil das Brauch­tum lei­den wür­de. Das alles nur wegen der Rück­sicht auf älte­re Men­schen und Kin­der. Eine Zumu­tung. Kir­mes und Schüt­zen­fes­te haben es ange­sichts der unzäh­li­gen Par­al­lel­an­ge­bot heut­zu­ta­ge ja ohne­hin nicht einfach.

Trotz­dem: Es gibt noch ande­re Inter­es­sen als die, das Brauch­tum zu pfle­gen. Ruhe ist eine davon, mei­ne insbesondere!

Die Din­ge ändern sich. In man­chen Orten – wie hier – wer­den die Schüt­zen­fes­te – wie mir scheint – regel­recht zele­briert. Mit dem ursprüng­li­chen Brauch scheint das nicht mehr viel zu tun zu haben.

Vor allem, was die Aus­ge­stal­tung des »Rah­men­pro­gramms« anlangt. Das Schüt­zen­fest dau­ert nicht mehr von Sams­tag bis Mon­tag. So war das frü­her mal. Nee, die offi­zi­el­le Feie­rei beginnt seit Jah­ren schon don­ners­tags und endet diens­tags der dar­auf­fol­gen­den Woche. Und im gan­zen Ort herrscht abends Froh­sinn. Je schö­ner das Wet­ter, des­to grö­ßer die Ruhestörung.

Die übli­che gewor­de­nen »Vor­fei­ern« bei den Zug­kö­ni­gen oder ande­ren Wür­den­trä­gern gehen Tage vor­her los. Der Krach geht gern mal bis in die frü­hen Morgenstunden.

Es sind Aus­nah­men. Soviel Schützenfest/​Kirmes ist schließ­lich nicht. Ich wür­de schon gern mal Mäus­chen spie­len und erfah­ren, was »die Leu­te« über sol­che Din­ge den­ken, die — aus wel­chen Grün­den auch immer — nicht mit­fei­ern. Ich den­ke, die fin­den das gut so. Die sind halt alle viel tole­ran­ter als ich es bin.

Ich schä­me mich auch dafür. 

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

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2 Gedanken zu „Schützenfeste ? bedeuten vor allem Lärm und deshalb mitunter auch Ärger“

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