Wenn ein gebürtiger Chemnitzer, aktuell Ostbeauftragter der Bundesregierung, Aussagen über die hohen Infektionszahlen in AfD-Hochburgen macht und die zu meinen Vorurteilen passen, über die ich wohl auch hier schon geschrieben habe, stimmt mich das nicht gerade froh. Mir wäre es lieber, meine Vorurteile hätten sich mal wieder als falsch erwiesen. Vielleicht wäre die Stimmungslage im Land eine andere, wenn den AfD-Leuten im Osten nicht so viele folgen würden.
Wer die Infektionsschutzmaßnahmen ablehnt, wie viele AfD-Anhänger, Reichsbürger und Esoteriker es tun, hilft am Ende bei der Ausbreitung des Virus.
Corona News: Hohe Infektionszahlen in AfD-Hochburgen – Politik – SZ.de
Die höchsten Inzidenzwerte gibt es aktuell trotz der deutschlandweiten Rückgänge in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. In Thüringen und Sachsen-Anhalt liegen sie bei 204, in Sachsen bei 171.
AfD und ihre Fans im Osten
Zur Renitenz der AfD passt die Ignoranz vieler Migranten
Gleiche Stelle, andere Quelle. Mir fällt auf, dass in deutschen Medien kaum etwas Grundlegendes darüber zu hören ist, dass viele ausländische Mitbürger:innen bzw. Migranten sich einen Kehricht darum kümmern, welche Maßnahmen von den Regierungen erlassen werden. Religionsgemeinschaften (Rumänen) treffen sich in Kirchen und feiern ihren Messen, freilich ohne Mund-/Nasenschutz oder Hygieneabstände. Da finden Hochzeiten oder andere Feiern statt mit Dutzenden von Gästen. Die TV-Bilder zeigen, dass es keine deutschen Bürger:innen waren, die hier in Erscheinung traten. Vermutlich sagt keiner was, weil – nun ja, ihr wisst schon. Nazialarm. Und ich kann meine Eindrücke nicht einmal belegen, weil laut Beschluss des deutschen Presserates die Herkunft / Nationalität ja nicht „verraten“ wird. Beschimpft mich ruhig, wenn ihr findet, dass ich das alles total falsch interpretiert habe.
Migranten – neue Einheitsfront
Unsere voll durchindividualisierte Gesellschaft (jeder darf schimpfen und die Leistung der Politiker:innen grenzenlos kritisieren) schafft es nicht einmal mehr, sich auf die richtigen Dinge zu verständigen. Anders ausgedrückt: Die Mehrheitsgesellschaft ist in ihrem jetzigen Zustand gewiss kein gutes Vorbild für Migranten oder Ausländer. Aber anders herum gilt in meinen Augen, dass in dieser Pandemielage Toleranz etwas ist, das wir uns nicht leisten sollten. Ich kann es bald nicht mehr hören, dass die Politiker:innen es versäumt hätten, die Bürger:innen mitzunehmen. Als ob es je darum gegangen wäre.
Corona trifft überwiegend alte Menschen?
Ich habe die Corona-Daten nach Altersgruppen noch mal genauer angesehen. Sicher, es war schon früh bekannt, dass 90 % aller Menschen, die an bzw. mit Corona versterben, über 60 Jahre alt sind.
Nach der Pandemie wird in vielerlei Hinsicht einiges aufzuarbeiten sein. Jedenfalls passen unser geradezu exzessiver Hang zum Individualismus überhaupt nicht mehr zu einem der Werte, die wir doch angeblich gemeinsam hochhalten möchten. Ich spreche von Toleranz. Von Toleranz im falsch verstandenen Sinne haben wir aus meiner Sicht leider etwas zu viel.
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