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Fluch und Segen: Vom Unterschied zwischen privater und geschäftlicher Nutzung moderner Kommunkationstechniken

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von Horst Schulte

4 Min. Lesezeit

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Die Zeiten ändern sich.

Die­ser Bei­trag scheint älter als 11 Jah­re zu sein – eine lan­ge Zeit im Inter­net. Der Inhalt ist viel­leicht veraltet.

Ist es nicht gräss­lich, wenn ande­re, statt sich zu unter­hal­ten, auf ihren Smart­phones her­um­ha­cken und ihren Freun­den und Bekann­ten kaum Beach­tung schen­ken? Da wer­den alle nicken. Aber wie sieht es bei uns selbst aus? Pfle­gen wir einen ande­ren Umgang mit unse­ren Gerä­ten Freun­den und Bekannten?

Wahr­schein­lich wer­den von die­ser Krank­heit immer grö­ße­re Tei­le unse­rer Gesell­schaft heim­ge­sucht. Jeden­falls ist die­se Unart der­art ver­brei­tet, dass sie gegen­wär­tig oft the­ma­ti­siert wird. Ob im TV oder im Netz, über­all sieht man lus­ti­ge Fotos und Kom­men­ta­re, die sich mit die­ser »Erschei­nung« kri­tisch aus­ein­an­der­set­zen. Doch wie sieht es mit uns selbst aus? Inwie­weit las­sen wir es zu, dass unse­re Freun­de, Bekann­ten oder Kol­le­gen sich ver­nach­läs­sigt füh­len, weil uns der E‑Mail – Ein­gang, die nächs­te Nach­richt via Whats­App oder Pos­tings bei Goog­le+, Face­book und Twit­ter gera­de mal wich­ti­ger sind? Ralf Boh­nert hat das The­ma des heu­ti­gen Web­mas­ter­fri­day gefunden.

Muss man überall erreichbar sein?

Ich fand es immer gräss­lich, wenn Leu­te auf der Stra­ße oder in Loka­len mit ihren Han­dys unbe­dingt und das mög­lichst laut tele­fo­nie­ren muss­ten. Das ist so lan­ge noch gar nicht her. Die­je­ni­gen dach­ten wahr­schein­lich, beson­ders wich­tig zu sein. Ich glau­be, die meis­ten ande­ren fühl­ten sich weni­ger beein­druckt als gestört. Heu­te ist das Gerät am Ohr nicht mehr wegzudenken.

Neu­lich ging ich auf einer beleb­ten Stra­ße einem Mann hin­ter­her, der ziem­lich laut Selbst­ge­sprä­che zu füh­ren schien. Ein Han­dy sah ich nicht. Das Gespräch führ­te er über ein Blue­tooth-Head­set. Von hin­ten konn­te ich das nicht sehen.

Im Büro bin ich mei­nem Tele­fon, mei­nem E‑Mail-Account und dem Ter­min­ka­len­der sowie­so aus­ge­lie­fert. Es gibt genug klu­ge Leu­te, die emp­feh­len, sich nicht von E‑Mails oder vom Ter­min­ka­len­der drang­sa­lie­ren zu las­sen. In man­chen Posi­tio­nen wird das funk­tio­nie­ren. Leu­te aller­dings, die Ser­vice­leis­tun­gen erbrin­gen oder die im wei­te­ren Sin­ne im Ver­trieb tätig sind, wer­den damit auf kei­nen grü­nen Zweig kom­men. Die Kun­den (inter­ne wie exter­ne) erwar­ten heut­zu­ta­ge promp­te Ant­wor­ten. Nicht in 100% aller Fäl­le aber doch meis­tens. Inso­fern sind die elek­tro­ni­schen Kom­mun­ka­ti­ons­we­ge Fluch und Segen zugleich. Von einer pra­xis­ori­en­tier­ten und prak­ti­ka­blen Lösung, die eine Chan­ce hät­te, eine län­ge­re Zeit hin­durch bestehen zu kön­nen, habe ich bis­her noch nichts gehört.

Privat hat man »es« in der Hand

Pri­vat habe ich sämt­li­che Benach­rich­ti­gun­gen (Push) aus­ge­schal­tet. Mei­ne E‑Mails und mei­ne Accounts bei den sozia­len Netz­wer­ken (Goog­le+, Twit­ter und Face­book) fra­ge ich ab, wenn mir danach ist. Mal häu­fi­ger, mal nur ein­mal täg­lich. [symple_​highlight color=»red«]Vorbildlich, nicht wahr?[/alert]

Dabei ertap­pen mei­ne Frau und ich mich ab und zu dabei, eben­so unhöf­lich und ungast­freund­lich zu sein, wie ich es ande­ren hier vor­wer­fe. Ich dis­ku­tie­re zum Bei­spiel gern mit mei­nem Schwa­ger über das aktu­el­le poli­ti­sche Gesche­hen. Auf ein­mal kra­me ich mein Han­dy her­vor und schla­ge bei Goog­le oder Wiki­pe­dia etwas nach. Manch­mal kann ich mit dem Ergeb­nis auf­trump­fen, manch­mal ist es umge­kehrt. Einer­seits ist es toll, dass man Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten wäh­rend einer Dis­kus­si­on durch nach­ge­schla­ge­ne Fak­ten sofort aus­räu­men kann. Ande­rer­seits bleibt es eine gro­be Unhöf­lich­keit, sich eine Wei­le von den Gäs­ten ab- und dem Smart­phone zuzu­wen­den. Jeden­falls emp­fin­de ich das so. Trotz­dem tue ich es. Ich kann die Fra­ge nicht beant­wor­ten, war­um das so ist. Viel­leicht ist es eine Form von Sucht, der vie­le nicht gewach­sen sind.

Ich habe geglaubt, dass die Wich­tig­tu­er unter den Han­dy-Nut­zern von damals ihre »Neu­lust« dar­an ver­lie­ren wer­den, laut tele­fo­nie­rend durch die Stra­ßen zu schlen­dern oder sich im Restau­rant plär­rend mit ihren Freun­den über ihre nächs­te Dienst­rei­se in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten zu unter­hal­ten. Manch­mal glau­be ich, dass die Zahl der »Wich­tig­tu­er« rück­läu­fig wäre. Viel­leicht liegt es auch nur dar­an, dass heu­te viel mehr Leu­te als frü­her (gleich­zei­tig) ihre Han­dys benut­zen. Übri­gens sogar im Arzt-War­te­zim­mer, im Kino und manch­mal klingt es sogar bei einer Beer­di­gung oder im Krankenzimmer.

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Ich bin Horst Schulte

Herausgeber, Blogger, Amateurfotograf

alleiniger Autor dieses Blogs

Mein Bloggerleben reicht bis ins Jahr 2004 zurück. Ich bin jetzt 71 Jahre alt und lebe seit meiner Geburt (auch aus Überzeugung) auf dem Land.

Ich kann die Leute nicht ändern, aber meinen Blick auf sie.

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3 Gedanken zu „Fluch und Segen: Vom Unterschied zwischen privater und geschäftlicher Nutzung moderner Kommunkationstechniken“

  1. Ich habe genau eine sol­che Info nicht aus­ge­schal­tet. Das sind Spie­gel (Spon – wich­ti­ge Nach­rich­ten). Die kom­men aller­dings auch ohne Ton.

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