Gesellschaft

Ich habe genug von Appellen, die nix kosten aber auch nix bringen

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Immer wenn was passiert, sind auch gleich die Mahner zur Stelle. Das nervt! Oder bringt es uns weiter, wenn sofort nach der Wahnsinnstat eines durchgeknalltern Mörders (Christchurch) Appelle – verbunden mit pauschalen Vorwürfen und Forderungen an die hiesige Gesellschaft – postuliert werden?

Vielleicht ist das vergleichbar mit den emotionalen Wallungen, die über mich kommen, wenn ich von den vielen schrecklichen Sachen höre, insbesondere verhungernde Kinder via TV ins Wohnzimmer geliefert bekomme. Meine Tränen retten kein Kind, sie nutzen überhaupt niemandem. Ich könnte auch nicht behaupten, dass es mir danach besser ginge.

Neben- nicht Miteinander

Es steht außer Frage, dass sich seit Nine Eleven das Ansehen von Muslimen auf der Welt verschlechtert hat. Das ist nicht nur hier der Fall. Die Entscheidung darüber, ob die Reaktionen der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten, einschließlich Deutschlands, dabei wie ein Katalysator wirkten, soll von berufeneren Leuten getroffen werden. Wer genauer hinhört, was Muslime seit Jahr und Tag äußern, könnte auf diese Idee kommen.

Zu denen, die die Flüchtlinge an den Grenzen abweisen möchten, habe ich nicht gehört. Im Gegenteil, ich habe sehr klar – auch hier im Blog – die Unterstützerposition eingenommen und aktiv mitgeholfen. Heute habe ich einen kritischeren Blick auf die Auswirkungen, die unsere Großzügigkeit hatte und noch heute hat. Ich empfinde es leider so, dass unser Land von vielen, die gekommen sind, ausgenutzt wird. Ganz bestimmt sind viele der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge dankbar für unsere Hilfe. Ja, ich erwarte Dankbarkeit. Stattdessen passierte „Silvester“ in Köln. Die Behörden zeigten den BürgerInnen, wie erschreckend hilflos sie diesem Mob gegenüberstanden. Einem Mob aus Männern, die aus muslimisch geprägten Ländern kommen. Bestraft worden ist fast keiner. Aufschrei, Empörung und die Wirkung ist bis heute zu vernehmbar.

Einzeltäter?

Einzelne Flüchtlinge verüben grauenhafte Verbrechen. Keiner schafft es so ganz, halbwegs Objektivität zu bewahren. Ich habe nicht Buch darüber geführt, wie viel Prozent der Täter Muslime waren. Soweit die Herkunftsländer dieser Männer überhaupt ermittelt werden konnten, liegt die Antwort auf diese Frage jedoch auf der Hand. Das hat auch bei mir Ressentiments verursacht. Dagegen komme ich nur schwer an. Bloß ist es ja auch ncht zwangsläufig so, dass „Stimmung“ wegen der in den Medien (Propaganda von rechts eingeschlossen) breitgetretenen Vorkommnisse im Land inzwischen gekippt ist.

In den Schulen herrscht Unfrieden. Lediglich in den Gymnasien – so las ich heute in der Tageszeitung – sieht man die Schwierigkeiten mit der Integration von aufmüpfigen, disziplinlosen und lernunwilligen Jugendlichen weniger stark. Das liegt nicht, wie gern behauptet wird, an der mangelnden Durchlässigkeit des Bildungssystem. Es ist die Einstellung jener jungen Leute, die zu uns gekommen sind. Dass muslimische Jugendliche auf Schulhöfen MitschülerInnen jüdischen und christlichen Glaubens attackieren, ist dokumentiert. Die LehrerInnen sind auch bedingt durch die personelle Lage der Schulen ganz und gar nicht mehr in der Lage, hier wirksam gegenzusteuern.

Es ist eine Binsenweisheit, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt. Statt uns mit diesen Erscheinungen aber konstruktiv auseinanderzusetzen und alle gesellschaftlichen Gruppen, die hier Aufgaben übernehmen können, in die Problemlösungen einzubeziehen und das nötige Geld zur Verfügung zu stellen, denkt unser Bundesfinanzminister darüber nach, die Mittel für Städte und Gemeinden sogar zu kürzen. Sollte die Rezession Deutschland erfassen, möchte ich mir nicht vorstellen, was hier passieren wird. Noch spüren die Auswirkungen der Massenintegration vor allem die ärmeren Schichten der Gesellschaft. Das wird sich dann rasch ändern. Für diese Prognose muss man kein Schwarzmaler sein.

Juden und die Muslime beklagen jeweils, dass sich die Sicherheitslage, also die ihrer jeweiligen Glaubensbrüder- und schwestern, dramatisch verschlechtert hätte. Wer würde das angesichts der Nachrichtenlage nicht verstehen? Wir leben in unsicheren Zeiten. Das klingt lapidar, gilt aber für alle Menschen, die hier leben!

Der gesellschaftliche Zusammenhalt (nicht nur in Deutschland) war schon wesentlich stärker. Wir leben in polarisierten Gesellschaften.

Die USA haben Trump, die Briten den Brexit, die Deutschen die Flüchtlinge und die Holländer seit dieser Woche auf regionaler Ebene eine neue rechtsradikale Partei, die die meisten Stimmen erhalten hat. Geert Wilders war den Niederländern schon nicht mehr radikal genug. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass so etwas in den Niederlanden, die für mich eines der liberalsten Länder waren, passieren könnte. Die Liste ist viel länger. Wir wissen das, denn wir sind auf dem Laufenden, was diese Sachen angeht. Sie sind so beunruhigend, dass sie auch von Menschen wahrgenommen werden, deren Sensoren ansonsten weniger empfindlich sind.

Solidarität als Einbahnstraße

Namhafte Muslime beklagen sich, dass die Solidarität und die wohltuende und überaus sichtbare Empathie der Neuseeländer (einschließlich ihrer Regierungschefin) hier bei uns nicht denkbar sei. Weil hier Muslimhass herrsche, wäre Merkel mit Kopftuch gar nicht vorstellbar. Schließlich würden solche Bilder in der Öffentlichkeit als Provokation aufgefasst. Das stimmt vielleicht.

Neuseeland steht zusammen nach diesem schweren Schock. Ja, ich wünschte auch, wir schafften Ähnliches auch bei uns in Deutschland, wenn mal wieder ein Anschlag stattfindet. Gestern wurden übrigens elf Muslime (islamistische Terroristen, Salafisten o.ä.) bei einer Riesen-Razzia verhaftet, weil sie mutmaßlich schwere Straftaten geplant hatten. In den Nachrichten hieß es, die Anschläge würden sich gegen die Ungläubigen richten. Komisch, dass ich mich davon angesprochen, ja sogar bedroht fühle, nicht wahr?

Bevor deutsche Muslime/Musliminnen die Forderung erheben, dass Muslime besser geschützt werden müssen wäre ich dafür, dass unser Staat zuallererst einmal dafür sorgt, dass Juden in Deutschland nicht wieder soviel Angst um Leib und Leben haben müssen. Ich lese, dass viele, sofern sie es nicht bereits gemacht haben, unser Land verlassen. Die Bedrohung kommt nicht explizit von rechts (natürlich auch!), wie immer gern behauptet wird.

Es tun sich (leider) viele Muslime mit ihrem Hass auf jüdisches Leben hervor. Sie tun das, weil sie aus Regionen kommen, in denen Judenhass zur Staatsräson gehört. So lautet die populäre Erklärung. Dürfen wir also nicht unterstellen, dass diese Menschen angesichts ihres eigenen Schicksals ihr Denken und Handeln hinterfragen? Das können nach meiner Überzeugung auch Menschen, die keinen besonderen Bildungsabschluss besitzen. Es ist wie es ist. Die Muslime wollen, dass wir (unser Staat) sie beschützen.

Wer schützt eigentlich uns?

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Quelle Featured-Image: HorstSchulte.com

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