Dieser Beitrag von Prof. Bernd Stegemann ($) ist höchst aufschlussreich. Und zwar auch für die, die sich schon lange im Klaren darüber sind, wie massiv Zuhörer und Zuschauer vom ÖRR manipuliert werden.
Das Beispiel, das Stegemann exemplarisch haarklein seziert, kann nur diejenigen irritieren oder verärgern, die bisher wohlwollend über diese massiven Manipulationen hinweggesehen haben. Sie werden ihre Gründe haben.
Wer die politische Stoßrichtung begrüßt, mag die Manipulation für nebensächlich oder sogar richtig halten, doch wer mit der Aussage hadert, dem stoßen die Versuche der unterschwelligen Beeinflussung übel auf.
Quelle: Bernd Stegemann, FAZ
Ich sehe fast täglich die Aktuelle Stunde im WDR – Fernsehen. Im Regionalfernsehen werden genau wie im Beispiel von Stegemann die aufgezeigten Manipulationsmechanismen angewendet.
Identität von Tätern
Für mich beginnt es schon damit, dass grundsätzlich vermieden wird, Täteridentitäten zu offenbaren. Wenn die Unsicherheit von Menschen in großstädtischen Bahnhöfen thematisiert wird, ist das prinzipiell richtig. Aber die Herkunft der Täter darf offenbar nie eine Rolle spielen. Das wäre politisch unkorrekt bzw. verstieße praktischerweise gegen den geltenden Pressekodex, der diese Dinge schon lange genauestens regelt.
Wie haben sich die Redakteure damit herumgequält, als sie über die massiven Gewaltexzesse von Clanmitgliedern in Essen und Oberhausen berichten „mussten“.
Netflix – auch nicht besser
In der letzten Woche haben meine Frau und ich eine deutsche Netflix-Serie (Schlafende Hunde) angesehen, die uns zunächst gut gefallen hat. Erst die letzten beiden Folgen brachten mir die Erleuchtung, worum es in diesem Fall ging. Akteure waren einerseits eine Einheit des Kriminaldauerdienstes, andererseits ein Teil der örtlichen Staatsanwaltschaft. Ort des Geschehens war Berlin.
Die Einheit aus Kripo und Staatsanwaltschaft hatte sich mit Erfolg dem Kampf gegen die Clankriminalität verschrieben. Eigenartigerweise handelte die Serie vorrangig von Polizisten (auch das LKA war involviert) und Staatsanwältinnen, denen es um die Bekämpfung der organisierten Kriminalität innerhalb des Clanmilieus ging. Ganz kurz nur spielte eine kurze Befragung mit Mitgliedern eines Clans mal eine Rolle. Ansonsten stand das äußerst merkwürdige Verhalten der Mitglieder der Einheit aus Polizei und Staatsanwaltschaft die Hauptrolle.
Auch der NSU – Skandal wurde im Plot erwähnt
Dass im Film die Ermittlungsfehler von Justiz und Polizei im NSU-Fall prominent erwähnt wurde, hatte mich im Zusammenhang mit diesem Fall gleich irritiert.
Zudem folgt die Serie einem erfreulichen Trend. Die Handlung konzentriert sich auf die Aufklärung der damaligen Ereignisse und der aktuellen Mordserie, die durch das Nachbohren von Atlas und Adergast beginnt. Die Handlung wird auch zu einem logischen Ende geführt, die eine Fortsetzung möglich, aber nicht zwingend macht. Auch diese Entscheidung erhöht die Freude am Sehen.
Quelle
Zum Schluss hatte ich den Eindruck, es ging hier gar nicht um die Kriminalität der Clanmitglieder, sondern um ein dramatisches Fehlverhalten von Polizei und Staatsanwaltschaft, das allerlei unprofessionelles individuelles Fehlverhalten der Protagonisten beinhaltete. Nicht die Clans waren die Bösen, sondern Polizei und Justiz agierten, angespornt durch Eigensinn und persönliche Ambitionen, außerhalb jeder Regel.
Meine Gesamtbewertung dieser Serie war gekippt und zum Schluss nur noch negativ. Daran änderte der von Anfang bis Ende vorhandene Spannungsbogen und die tollen Schauspieler auch nichts mehr. Ich mag es nicht, verarscht zu werden! Dass solche tendenziösen Inhalte im Fernsehen (Tatort z.B.) gängig sind, muss ich nicht extra erwähnen – oder?
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Ich denke, früher wurden wir auch manipuliert, es war vielleicht schwerer, die Menschen zu erreichen.
Allerdings kann ich nicht ständig alles analysieren und überprüfen, dazu reicht meine Zeit/Interessen und Fähigkeiten nicht aus.
Klar, ich bemühe mich, denke nicht, dass mir immer alles auffällt oder mir bewusst ist.
Bestimmt fand das auch früher statt. Leider fallen diese Dinge heute nur viel stärker ins Gewicht, weil sie aus meiner Sicht an der Tagesordnung sind. Es ist leider wahr, dass sehr viele Journalisten ihre Arbeit nicht mehr so machen wie ich mir das wünschen würde. Dass bestimmte politische Richtungen gefördert, andere dafür unterdrückt werden, ist letztlich undemokratisch. Das Prinzip einer wehrhaften Demokratie können diese Leute jedenfalls nicht für sich in Anspruch nehmen.
Ich glaube, vielen Menschen geht es so, dass sie größtenteils diese Art von Manipulationen nicht wahrnehmen. Mir geht das i.d.R. ja auch so. Ich schau nur inzwischen genauer hin und bin immer noch wütend, wenn solche Dinge gar so offen stattfinden.
Dass die rechten manipulieren und lügen ist nichts Neues. Auch darüber rege ich mich auf. Dass Grüne und Linke das ebenfalls tun, stört mich viel mehr.
Ich verstehe aus dem Text leider nicht genau, worüber sie sich aufregen.
Vielleicht sollten sie klarer schreiben, um was es ihnen geht, statt Wissen oder Einstellungen vorauszusetzen?
Schade. Das passiert mir nicht selten, dass Leser so etwas beklagen. Ich verspreche, mich zu bessern.